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Rebecca
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 55
zuletzt 15. Okt.

Vergesellschaftung von vermeintlich bissigem Hund.

Hallo zusammen, ich habe eine etwas komplexe Frage und würde mich sehr über Anregungen freuen, wie ich an das Thema herangehen kann. Ich habe einen kleinen Dackelmix Rüden vom Tierschutz. Keinen Jagdtrieb, verträglich mit allen Hunden, macht aber ne Ansage wenn Hunde versuchen auf den Rücken zu steigen oder Welpen aufdringlich sind. Wir kommen prima klar, ohne Leine zwischen zig Hunden, jederzeit abrufbar. Top. Nun habe ich einen tollen Mann kennengelernt welcher einen Rodasian Ridgeback Opi und eine AmStaff Hündin mittleren Alters hat. Mit beiden hat er viel Hundetraining gemacht und ruft den Gehorsam regelmäßig ab. Der Rüde war/ist schon immer unauffällig, hat sich ein paar Mal gerangelt, dabei kleine Löcher abbekommen und auch verteilt. Nie eine ernste Beisserei. Die AmStaff Hündin war Jahre lang unauffällig und hat dann angefangen "überzureagieren". Dabei hat sie andere Hunde gebissen und nicht los gelassen. Darunter auch einen Dackel, den sie jahrelang kannte und der ihr eine Ansage machen wollte sein Frauchen in Ruhe zu lassen (Eifersucht). Sie geht dabei nicht auf Kehle oder Bauch, sondern Nacken, Oberschenkel oder Lefze (keine Tötungsabsicht scheinbar). Der Dackel hatte ein kleines Loch im Nacken, aber hat dabei sich den Rücken verrengt. War aber nichts Schlimmes und allen Hunden geht es gut. Losgelassen hat sie durch Unterbrechung der Luftzufuhr mit dem Halsband (Lederhalsband umgedreht). Nach dem ersten Biss, gab es Maulkorb-Training und den trägt sie auch heute, wenn wir zusammen spazieren gehen und viele Hunde da sind. Sie zeigt keinerlei Aggression und ist abrufbar (mit ausreichend Abstand). Nach ein paar gemeinsamen Gassigängen, wurde der Maulkorb abgenommen und es gab keine Probleme, sondern leichte, gegenseitige Spielaufforderungen. Leider hat sie vor kurzem ein Zwergschaf aus seinem Garten gerissen. Richtig zielstrebig und schnell erlegt. Das verunsichert mich noch mehr, weil ich nicht einschätzen kann, ob das was ändert in einem Hundewesen und ob sie zwischen Schaf und kleinem Hund auf Dauer unterscheidet. Nun ist es natürlich langfristig das Ziel, dass ich meinen Kleinen auch mal mit zu ihm nehmen kann. Das soll natürlich möglichst ohne großes Gefahrenpotenzial stattfinden. Ich liebe meinen Hund sehr, es ist für mich absolut grauenhaft, wenn er gebissen (und ernsthaft verletzt) werden könnte! Daher möchte ich alles richtig machen. Wie würdet ihr das angehen? Habt ihr Erfahrungen, vielleicht sogar im AmStaff Bereich? Ich würde grundsätzlich alles in Erwägung ziehen, von gezieltem Training, Hundeschule, Trainer/Psychologe... Vielen Dank für eure Ideen/Ratschläge/Anregungen/Meinungen ❤️
 
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Fee
11. Okt. 16:53
Hallo ihr Lieben! Erstmal vielen Dank für die vielfältigen Meinungen/Ideen/Anregungen! Es hilft mir sehr, meine eigene Meinung so besser einordnen zu können. Ich wollte keinesfalls verharmlosen, nur war ich mit nicht sicher ob ich übertreibe. Ich möchte gerne auf einige Punkte gesammelt eingehen: Aggression: Sie zeigt bisher keinerlei Aggression. Selbst kleine, freche Kläffer werden ignoriert. Mit ihrem Ridgeback Mitbewohner gab es nie Stress und es gab auch den ein oder anderen Hund, der erfolgreich, wenn auch temporär einziehen konnte. Allerdings waren das andere Kaliber als mein Teddy. Jagdtrieb = Aggression: Das sehe ich in der Tat anders. Ich kenne zig Hunde, die bereits Kaninchen, Mäuse, Gänse oder Tauben gejagt und "gerissen" haben. Aber bei einem Labrador, Goldie oder Dackel macht keiner ein Fass auf. Und diese Hunde tragen dann auch keinen Maulkorb. Ich denke, in unseren lieben Fellnasen steckt immer noch mehr Jäger, als wir wahrhaben möchten. Dennoch, empfinde ich es auch als etwas anderes, wenn sich ein Hund an ein so großes Beutetier herangewagt und möchte das nicht verharmlosen. Maulkorb/räumliche Trennung: Da gab es einige Kommentare, die ich zwar unangenehm aber sehr richtig und wichtig finde. Da es sich eben um einen Listenhund mit einem Gefahrenpotenzial handelt, denke ich auch, dass sie ohne Maulkorb nicht mehr frei laufen sollte. Selbst wenn kein anderer Hund oder etwaige Beutetiere da sind, es braucht nur eine doofe Situation und es könnte was passieren. Ich werde ihn darauf ansprechen. Es bedeutet wohl auch, dass eine permanente räumliche Trennung unserer Mäuse ohne Maulkorb sein muss. Er sieht es insgesamt etwas entspannter und ich hätte mich wohl mit mulmigem Gefühl darauf eingelassen. Jetzt weiß ich aber, dass ich hinter meinen Ansprüchen was die Sicherheit meines Schatzes anbelangt, stehen kann und werde. Was ich sehr interessant fand, war die Bemerkung, dass Terrier andere "Warnstufen" haben. Da werde ich mich mal reinlesen! Ebenso wie die Recherche, ob es sichere und trotzdem bequeme Maulkörbe gibt. Sie trägt einen aus festem Kunststoff und findet den nicht so bombe (reibt ihre Schnauze dann öfters am Rasen). Ich denke, wenn es zwischen uns ernster werden sollte, werde ich mich nach dem Trainer erkundigen, mit dem er den Wesenstest gemacht hat. Damit wir zusammen die Situation einschätzen können. Aber in jedem Fall geht die Sicherheit meines kleinen Schatzes vor! Und ich bin froh, dass ihr mich bestärkt habt, strikte Vorkehrungen zu treffen. Danke! Ps: mit "ruft Gehorsam regelmäßig ab" wollte ich zum Ausdruck bringen, dass er bei jedem Gassigang mehrfach den Rückruf übt und es nicht ausreicht einfach nur zu kommen, sondern auch bei Fuß auf seine linke Seite zu setzen. Das tut sie sofort, auch wenn Hunde in der Nähe sind (auch bei ca 6m Abstand). Ich weiß aber nicht, wie es ist mit geringerem Abstand oder direktem Kontakt.
Das klingt alles schon sehr durchdacht. Man darf auch nicht vergessen, dass alle hier nicht dabei waren und jeder die beschriebene Situation anders empfindet. Ich habe jetzt seit Beginn mitgelesen und mich absichtlich noch nicht geäußert, da die wichtigsten Punkte erwähnt wurden. Dennoch finde ich eines (speziell bei dem Kommentar jetzt) wichtig zu erwähnen. Unter dem Punkt "Jagdtrieb = Aggression" - "Bei einem Labrador, Goldie oder Dackel macht keiner ein Fass auf und diese Hunde tragen dann auch keinen Maulkorb." Das stimmt so nicht. Die Kommentare beruhen nicht auf dem Fakt, dass es blöderweise ein Staff ist. Auch bei einem Golden Retriever, Labrador, etc. wären diese Kommentare gekommen und vermutlich auch mit dem selben Wortlaut. Übrigens trägt mein Golden Retriever einen Maulkorb. Die Rasse spielt da überhaupt keine Rolle. Wenn ein Hund solch schwerwiegende Probleme hat, dann gehört ein Maulkorb drauf, bis man durch intensives Training mal weiterschauen kann. Und gerade bei einem Listenhund halte ich das für besonders wichtig. Nicht weil die Hunde "gefährlicher" sind (ich denke diese Meinung ist mittlerweile bei fast jedem überholt), sondern weil die Behörden, Nachbarn und weitere dort schneller eingreifen. Zum Schutz des Hundes und zu seiner Sicherheit sollte man über die Meinung der Rasselisten hinwegsehen und es da einfach mal so machen. Ob das generell gerecht ist oder nicht ist eine andere Sache. Aber Fakt ist: ein Staff wird schneller einkassiert und landet schneller im Tierheim, als viele andere Rassen. Aber "ein Fass" wird bei solchen Vorfällen, insbesondere der Menge, bei jedem Hund aufgemacht. Da spielt die Rasse keine Rolle. Nur das Endergebnis ist in der Regel leider ein anderes. - Ganz wichtig finde ich jetzt aber, dass gesagt wird, dass der Hund noch keine Aggressionen aufzeigt. Ein Hund, der kein aggressives Verhalten aufzeigt, der verletzt keine anderen Hunde. Einmal "tackern" ist auch schon eine Verletzung, die nicht normal ist. (Jagdverhalten hat übrigens auch nichts mit Aggression zutun.) Erzählt wurde aber, dass der Hund schon andere verletzt hat. Das kann auch in keinem Fall eine Korrektur dem anderen gegenüber gewesen sein, da Korrekturen in der Regel ohne Schrammen enden (Unfälle können immer mal passieren). Alles was ich bisher gelesen habe zeigt, dass der Hund sehr wohl bereits aggressives Verhalten zeigt und dieses auch ausübt. Ihr solltet (falls es zu einer richtigen Beziehung kommt) die Vergesellschaftung, etc. nicht alleine machen, egal wie sicher ihr euch seid, dass ihr es richtig macht. Die gleichen Verhaltensweisen können unterschiedliche Ursachen haben, welche unterschiedlich angegangen werden müssen. Wenn man glaubt es richtig zu machen, weil die angewendeten Methoden zum Verhalten passen, kann das trotzdem total nach hinten losgehen, weil die Methode zwar zum Ergebnis passt, aber nicht zur Ursache. Das würde ich Dir einfach gerne ans Herz legen. :)
 
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Sabine
11. Okt. 18:28
Ich würde einen Trainer suchen, der solche Hunde auf einen Wesenstest vorbereitet. Dieser wird zumindest mehr Ahnung in dem Bereich haben, wie manch anderer Trainer.
Wenn der Hund in NRW gehalten wird, müßte er eigentlich bereits einen Wesenstest haben. Gab es da keine Auffälligkeiten?
 
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Dogorama-Mitglied
11. Okt. 18:33
Aufgrund der Erfahrungen die ich gemacht habe, würde ich die Finger davon lassen. Sowas kann über Jahre gut gehen und dann komplett schief. Schon erlebt. Und ich finde, hier werden die Absichten der Hündin enorm klein geredet. Auf den Nacken gehen KANN unter Umständen bereits eine Tötungsabsicht darstellen, auf jeden Falle aber dann wenn es mit schütteln oder Schüttelversuchen einhergeht. Genauso wie das festbeißen und nicht mehr loslassen. (Wenn sie den Hund nur ausgespuckt hat nachdem ihr die Luftzufuhr unterbrochen wurde, hat das nix mit loslassen zutun, sondern sie hat nur ihr eigenes Leben gerettet). Ein Hund der das macht meint es auf jeden Fall schon sehr ernst und es ist MINDESTENS eine ernste Beschädigungsabsicht dahinter. Auch wäre mir hier das Gefahrenpotenzial alleine aufgrund des Größenunterschieds viel zu hoch. Selbst wenn es zu einer handfesten Rangelei ohne Tötungsabsicht kommt - und sowas kommt nunmal auch im Mehrhundehaushalt immer mal vor - kann das für einen so deutlich kleinen Hund dennoch ernsthafte oder im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben. Ich denke der Hund wird schon noch zwischen Schaf und Hund unterscheiden können, aber ganz offensichtlich ist ein starker Beutetrieb da, der ebenfalls nicht zu Unterschätzen sein sollte. Fazit: Anhand der Schilderungen und meiner Erfahrungen würde ich das gar nicht erst versuchen. Ich finde ab einem Gewissen Größen und Gewichtsunterschied passt das auch einfach nicht mehr weil selbst einfache Rangeleien oder kleine Rangordnungskämpfe für den kleinen schon echt gefährlich werden können.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Okt. 18:43
Hallo ihr Lieben! Erstmal vielen Dank für die vielfältigen Meinungen/Ideen/Anregungen! Es hilft mir sehr, meine eigene Meinung so besser einordnen zu können. Ich wollte keinesfalls verharmlosen, nur war ich mit nicht sicher ob ich übertreibe. Ich möchte gerne auf einige Punkte gesammelt eingehen: Aggression: Sie zeigt bisher keinerlei Aggression. Selbst kleine, freche Kläffer werden ignoriert. Mit ihrem Ridgeback Mitbewohner gab es nie Stress und es gab auch den ein oder anderen Hund, der erfolgreich, wenn auch temporär einziehen konnte. Allerdings waren das andere Kaliber als mein Teddy. Jagdtrieb = Aggression: Das sehe ich in der Tat anders. Ich kenne zig Hunde, die bereits Kaninchen, Mäuse, Gänse oder Tauben gejagt und "gerissen" haben. Aber bei einem Labrador, Goldie oder Dackel macht keiner ein Fass auf. Und diese Hunde tragen dann auch keinen Maulkorb. Ich denke, in unseren lieben Fellnasen steckt immer noch mehr Jäger, als wir wahrhaben möchten. Dennoch, empfinde ich es auch als etwas anderes, wenn sich ein Hund an ein so großes Beutetier herangewagt und möchte das nicht verharmlosen. Maulkorb/räumliche Trennung: Da gab es einige Kommentare, die ich zwar unangenehm aber sehr richtig und wichtig finde. Da es sich eben um einen Listenhund mit einem Gefahrenpotenzial handelt, denke ich auch, dass sie ohne Maulkorb nicht mehr frei laufen sollte. Selbst wenn kein anderer Hund oder etwaige Beutetiere da sind, es braucht nur eine doofe Situation und es könnte was passieren. Ich werde ihn darauf ansprechen. Es bedeutet wohl auch, dass eine permanente räumliche Trennung unserer Mäuse ohne Maulkorb sein muss. Er sieht es insgesamt etwas entspannter und ich hätte mich wohl mit mulmigem Gefühl darauf eingelassen. Jetzt weiß ich aber, dass ich hinter meinen Ansprüchen was die Sicherheit meines Schatzes anbelangt, stehen kann und werde. Was ich sehr interessant fand, war die Bemerkung, dass Terrier andere "Warnstufen" haben. Da werde ich mich mal reinlesen! Ebenso wie die Recherche, ob es sichere und trotzdem bequeme Maulkörbe gibt. Sie trägt einen aus festem Kunststoff und findet den nicht so bombe (reibt ihre Schnauze dann öfters am Rasen). Ich denke, wenn es zwischen uns ernster werden sollte, werde ich mich nach dem Trainer erkundigen, mit dem er den Wesenstest gemacht hat. Damit wir zusammen die Situation einschätzen können. Aber in jedem Fall geht die Sicherheit meines kleinen Schatzes vor! Und ich bin froh, dass ihr mich bestärkt habt, strikte Vorkehrungen zu treffen. Danke! Ps: mit "ruft Gehorsam regelmäßig ab" wollte ich zum Ausdruck bringen, dass er bei jedem Gassigang mehrfach den Rückruf übt und es nicht ausreicht einfach nur zu kommen, sondern auch bei Fuß auf seine linke Seite zu setzen. Das tut sie sofort, auch wenn Hunde in der Nähe sind (auch bei ca 6m Abstand). Ich weiß aber nicht, wie es ist mit geringerem Abstand oder direktem Kontakt.
Ich möchte auch nochmal bekräftigen was jemand anderes Schrieb: Selbst mit Maulkorb kann es für deinen Hund durch die Wucht eines echten Stoßes bereits gefährlich werden. Und es stimmt leider das viele Terrierarten weniger bis fast keine Eskaltionsstufen haben. Auch wenn ich dafür gesteinigt werde-es ist mir egal. Ich empfinde Amstaff und Co als sehr schwierig und unberechenbar im Umgang mit Artgenossen. Mit Menschen sind sie tatsächlich oft absolut toll, wenn auch oft sehr Distanzlos. Aber ich arbeite seit über 10 Jahren im Tierschutz und leider ist es tatsächlich so, daß gerade diese Rassen im Bezug auf Artgenossen die meisten Probleme mitbringen und noch dazu, wenn es zu Beißvorfällen kommt, sind diese immer entweder sehr Schwerwiegend oder tödlich. Und dies Hündin war schon in einen schweren Beißvorfall verwickelt. Übrigens toll und total verständlich das er das entspannter sieht- bei dem Größenverhältnis kann seinem Tier auch nix groß passieren. Da ist man natürlich entspannter.
 
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Anne
11. Okt. 18:51
Hallo ihr Lieben! Erstmal vielen Dank für die vielfältigen Meinungen/Ideen/Anregungen! Es hilft mir sehr, meine eigene Meinung so besser einordnen zu können. Ich wollte keinesfalls verharmlosen, nur war ich mit nicht sicher ob ich übertreibe. Ich möchte gerne auf einige Punkte gesammelt eingehen: Aggression: Sie zeigt bisher keinerlei Aggression. Selbst kleine, freche Kläffer werden ignoriert. Mit ihrem Ridgeback Mitbewohner gab es nie Stress und es gab auch den ein oder anderen Hund, der erfolgreich, wenn auch temporär einziehen konnte. Allerdings waren das andere Kaliber als mein Teddy. Jagdtrieb = Aggression: Das sehe ich in der Tat anders. Ich kenne zig Hunde, die bereits Kaninchen, Mäuse, Gänse oder Tauben gejagt und "gerissen" haben. Aber bei einem Labrador, Goldie oder Dackel macht keiner ein Fass auf. Und diese Hunde tragen dann auch keinen Maulkorb. Ich denke, in unseren lieben Fellnasen steckt immer noch mehr Jäger, als wir wahrhaben möchten. Dennoch, empfinde ich es auch als etwas anderes, wenn sich ein Hund an ein so großes Beutetier herangewagt und möchte das nicht verharmlosen. Maulkorb/räumliche Trennung: Da gab es einige Kommentare, die ich zwar unangenehm aber sehr richtig und wichtig finde. Da es sich eben um einen Listenhund mit einem Gefahrenpotenzial handelt, denke ich auch, dass sie ohne Maulkorb nicht mehr frei laufen sollte. Selbst wenn kein anderer Hund oder etwaige Beutetiere da sind, es braucht nur eine doofe Situation und es könnte was passieren. Ich werde ihn darauf ansprechen. Es bedeutet wohl auch, dass eine permanente räumliche Trennung unserer Mäuse ohne Maulkorb sein muss. Er sieht es insgesamt etwas entspannter und ich hätte mich wohl mit mulmigem Gefühl darauf eingelassen. Jetzt weiß ich aber, dass ich hinter meinen Ansprüchen was die Sicherheit meines Schatzes anbelangt, stehen kann und werde. Was ich sehr interessant fand, war die Bemerkung, dass Terrier andere "Warnstufen" haben. Da werde ich mich mal reinlesen! Ebenso wie die Recherche, ob es sichere und trotzdem bequeme Maulkörbe gibt. Sie trägt einen aus festem Kunststoff und findet den nicht so bombe (reibt ihre Schnauze dann öfters am Rasen). Ich denke, wenn es zwischen uns ernster werden sollte, werde ich mich nach dem Trainer erkundigen, mit dem er den Wesenstest gemacht hat. Damit wir zusammen die Situation einschätzen können. Aber in jedem Fall geht die Sicherheit meines kleinen Schatzes vor! Und ich bin froh, dass ihr mich bestärkt habt, strikte Vorkehrungen zu treffen. Danke! Ps: mit "ruft Gehorsam regelmäßig ab" wollte ich zum Ausdruck bringen, dass er bei jedem Gassigang mehrfach den Rückruf übt und es nicht ausreicht einfach nur zu kommen, sondern auch bei Fuß auf seine linke Seite zu setzen. Das tut sie sofort, auch wenn Hunde in der Nähe sind (auch bei ca 6m Abstand). Ich weiß aber nicht, wie es ist mit geringerem Abstand oder direktem Kontakt.
Jagdtrieb und Aggression kann man in keinem Fall gleichsetzen. Ich führe ein Jagdhund Jagdlich, er ist nie aggressiv, sondern erledigt seine Jagdaufgaben. Mit Hunden zu 100 % verträglich, menschenfreundlich, und Wild ignoriert er weitgehend, es sei denn wir sind auf der Jagd. Jagd ist was völlig anderes als Aggression, das gilt im übrigen für Menschen wie Tiere.
 
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Sonja
11. Okt. 19:03
Hallo ihr Lieben! Erstmal vielen Dank für die vielfältigen Meinungen/Ideen/Anregungen! Es hilft mir sehr, meine eigene Meinung so besser einordnen zu können. Ich wollte keinesfalls verharmlosen, nur war ich mit nicht sicher ob ich übertreibe. Ich möchte gerne auf einige Punkte gesammelt eingehen: Aggression: Sie zeigt bisher keinerlei Aggression. Selbst kleine, freche Kläffer werden ignoriert. Mit ihrem Ridgeback Mitbewohner gab es nie Stress und es gab auch den ein oder anderen Hund, der erfolgreich, wenn auch temporär einziehen konnte. Allerdings waren das andere Kaliber als mein Teddy. Jagdtrieb = Aggression: Das sehe ich in der Tat anders. Ich kenne zig Hunde, die bereits Kaninchen, Mäuse, Gänse oder Tauben gejagt und "gerissen" haben. Aber bei einem Labrador, Goldie oder Dackel macht keiner ein Fass auf. Und diese Hunde tragen dann auch keinen Maulkorb. Ich denke, in unseren lieben Fellnasen steckt immer noch mehr Jäger, als wir wahrhaben möchten. Dennoch, empfinde ich es auch als etwas anderes, wenn sich ein Hund an ein so großes Beutetier herangewagt und möchte das nicht verharmlosen. Maulkorb/räumliche Trennung: Da gab es einige Kommentare, die ich zwar unangenehm aber sehr richtig und wichtig finde. Da es sich eben um einen Listenhund mit einem Gefahrenpotenzial handelt, denke ich auch, dass sie ohne Maulkorb nicht mehr frei laufen sollte. Selbst wenn kein anderer Hund oder etwaige Beutetiere da sind, es braucht nur eine doofe Situation und es könnte was passieren. Ich werde ihn darauf ansprechen. Es bedeutet wohl auch, dass eine permanente räumliche Trennung unserer Mäuse ohne Maulkorb sein muss. Er sieht es insgesamt etwas entspannter und ich hätte mich wohl mit mulmigem Gefühl darauf eingelassen. Jetzt weiß ich aber, dass ich hinter meinen Ansprüchen was die Sicherheit meines Schatzes anbelangt, stehen kann und werde. Was ich sehr interessant fand, war die Bemerkung, dass Terrier andere "Warnstufen" haben. Da werde ich mich mal reinlesen! Ebenso wie die Recherche, ob es sichere und trotzdem bequeme Maulkörbe gibt. Sie trägt einen aus festem Kunststoff und findet den nicht so bombe (reibt ihre Schnauze dann öfters am Rasen). Ich denke, wenn es zwischen uns ernster werden sollte, werde ich mich nach dem Trainer erkundigen, mit dem er den Wesenstest gemacht hat. Damit wir zusammen die Situation einschätzen können. Aber in jedem Fall geht die Sicherheit meines kleinen Schatzes vor! Und ich bin froh, dass ihr mich bestärkt habt, strikte Vorkehrungen zu treffen. Danke! Ps: mit "ruft Gehorsam regelmäßig ab" wollte ich zum Ausdruck bringen, dass er bei jedem Gassigang mehrfach den Rückruf übt und es nicht ausreicht einfach nur zu kommen, sondern auch bei Fuß auf seine linke Seite zu setzen. Das tut sie sofort, auch wenn Hunde in der Nähe sind (auch bei ca 6m Abstand). Ich weiß aber nicht, wie es ist mit geringerem Abstand oder direktem Kontakt.
Was den Jagdtrieb betrifft finde ich sehen das leider viel Besitzer (egal welcher Rasse)viel zu lasch... Oftmals sieht man hier auch Videos wo ein Hund auf einem Feld nach einer Maus buddelt, und ja auch das ist bereits Jagdtrieb..🤗 Gut eine Maus wird meist nicht erwischt, und sie bekommt es auch meist nicht mit wenn ein Raubtier ihren "Baueingang" vergrößert. Ich will das auch nicht verteufeln aber dennoch sollte man die Löcher zumindest wieder zubuddeln. Aber wenn er einem Hasen oder Eichhörnchen, oder Vogel (Krähe) etc. Nachrennt/Hetzt gehört der Hund ohne wenn und aber an die Leine...Doch nicht wenige sagen, och ist ja Natur und mein Hund erwischt das Tier eh nicht,.... Aber es ist nur eine Frage der Zeit bis er Mal was erwischt und dann ...🙄 Ich wünschte das die Hundebesitzer in dem Bereich etwas sensibler wären und den angehenden/vorhandenen Jagdtrieb ernster nehmen würden.... Denn "früh erkannt ist halb gebannt"... auch bei einem Hund mit Jagdtrieb kann man das durch Training und konsequenz in Griff bekommen... Ich war Mal dabei als der Hund einer Bekannten aus dem nichts heraus sich auf ein Huhn stürzte (hat er vorher nie gemacht obwohl er nicht mehr so jung war)... Das hat man gesehen das es nichts mit Aggressivität zu tun (er ist /war nie Artgenossen und Menschen gegenüber aggressiv, selbst mit den Kaninchen der Familie hatte/hatte er keine "Probleme"...) hatte, der "urinstinkt Jagen" brach aus welchen Gründen auch immer plötzlich durch. Das ist jetzt schon einige Jahre her, vor und nach diesem Zwischenfall ist sowas nicht mehr vorgekommen. Aber das lag in erster Linie daran, dass die Besitzerin danach mit ihrem Hund konsequentes "anti Jagd Training" durchzog/zieht und der Hund wenn sie bei Bauernhöfen etc mit freilaufenden Geflügel vorbeikommen frühzeitig angeleint wird
 
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Ca.
11. Okt. 22:28
Ich würde da ehrlich gesagt so lange auf den Maulkorb bestehen, bis sich die Hunde richtig gut kennen und sie auch unterschiedliche Situationen durchlebt haben (auch mit Zurechtweisungen), bis ihr als Halter wirklich einschätzen könnt, ob es funktioniert. Wenn der Hund gut an den Maulkorb gewöhnt ist und dieser gut passt, sollte es für ihn auch keine Einschränkung sein.
Ich bin Carina's Meinung und füge knall hart den Maulkorb als Hilfsmittel an. Selbst wenn es keine Attacken gibt und ihr euch sicher seit alles friedlich, so kann es ohne Maulkorb doch noch passieren. Hunde sind nicht dumm, dieser Hund wird wissen, dass er nicht beißen kann mit Maulkorb. Er wird es vermutlich die Gelegenheit nutzen wenn er kann. Es passiert in Sekunden und ohne Vorwarnung. Meine Rat ist Maulkorb drauf und alles läuft ohne Probleme.
 
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Andreas
11. Okt. 23:24
Hallo ihr Lieben! Erstmal vielen Dank für die vielfältigen Meinungen/Ideen/Anregungen! Es hilft mir sehr, meine eigene Meinung so besser einordnen zu können. Ich wollte keinesfalls verharmlosen, nur war ich mit nicht sicher ob ich übertreibe. Ich möchte gerne auf einige Punkte gesammelt eingehen: Aggression: Sie zeigt bisher keinerlei Aggression. Selbst kleine, freche Kläffer werden ignoriert. Mit ihrem Ridgeback Mitbewohner gab es nie Stress und es gab auch den ein oder anderen Hund, der erfolgreich, wenn auch temporär einziehen konnte. Allerdings waren das andere Kaliber als mein Teddy. Jagdtrieb = Aggression: Das sehe ich in der Tat anders. Ich kenne zig Hunde, die bereits Kaninchen, Mäuse, Gänse oder Tauben gejagt und "gerissen" haben. Aber bei einem Labrador, Goldie oder Dackel macht keiner ein Fass auf. Und diese Hunde tragen dann auch keinen Maulkorb. Ich denke, in unseren lieben Fellnasen steckt immer noch mehr Jäger, als wir wahrhaben möchten. Dennoch, empfinde ich es auch als etwas anderes, wenn sich ein Hund an ein so großes Beutetier herangewagt und möchte das nicht verharmlosen. Maulkorb/räumliche Trennung: Da gab es einige Kommentare, die ich zwar unangenehm aber sehr richtig und wichtig finde. Da es sich eben um einen Listenhund mit einem Gefahrenpotenzial handelt, denke ich auch, dass sie ohne Maulkorb nicht mehr frei laufen sollte. Selbst wenn kein anderer Hund oder etwaige Beutetiere da sind, es braucht nur eine doofe Situation und es könnte was passieren. Ich werde ihn darauf ansprechen. Es bedeutet wohl auch, dass eine permanente räumliche Trennung unserer Mäuse ohne Maulkorb sein muss. Er sieht es insgesamt etwas entspannter und ich hätte mich wohl mit mulmigem Gefühl darauf eingelassen. Jetzt weiß ich aber, dass ich hinter meinen Ansprüchen was die Sicherheit meines Schatzes anbelangt, stehen kann und werde. Was ich sehr interessant fand, war die Bemerkung, dass Terrier andere "Warnstufen" haben. Da werde ich mich mal reinlesen! Ebenso wie die Recherche, ob es sichere und trotzdem bequeme Maulkörbe gibt. Sie trägt einen aus festem Kunststoff und findet den nicht so bombe (reibt ihre Schnauze dann öfters am Rasen). Ich denke, wenn es zwischen uns ernster werden sollte, werde ich mich nach dem Trainer erkundigen, mit dem er den Wesenstest gemacht hat. Damit wir zusammen die Situation einschätzen können. Aber in jedem Fall geht die Sicherheit meines kleinen Schatzes vor! Und ich bin froh, dass ihr mich bestärkt habt, strikte Vorkehrungen zu treffen. Danke! Ps: mit "ruft Gehorsam regelmäßig ab" wollte ich zum Ausdruck bringen, dass er bei jedem Gassigang mehrfach den Rückruf übt und es nicht ausreicht einfach nur zu kommen, sondern auch bei Fuß auf seine linke Seite zu setzen. Das tut sie sofort, auch wenn Hunde in der Nähe sind (auch bei ca 6m Abstand). Ich weiß aber nicht, wie es ist mit geringerem Abstand oder direktem Kontakt.
Hallo Rebecca, wie ich schon schrieb, ich möchte deine Entscheidung nicht treffen müssen. Du hast meinen aufrichtigen Respekt, die persönliche Situation hier zur Diskussion zu stellen, sich auch aus sehr kritischen Beiträgen den brauchbaren inhaltlichen Kontext zu extrahieren und hier auch „drin“ zu bleiben (viele andere User bleiben in der Folge dem eigenen Thema lieber fern, wenn die Meinungen unangenehm werden). Du schreibst, dass der Besitzer sieht einige Verhaltensweisen etwas anders/entspannter einordnet. Dann bin ich wieder bei dem Thema mangelndes Problembewusstsein. Letztlich hast du selber schon gezeigt, dass du trotz emotionaler Hinwendung zu dem Herrn ausreichend reflektiert bist. Am Ende bleibt natürlich die Frage, die du dir nur selber beantworten kannst, nämlich welches Restrisiko du der potentiellen Partnerschaft zuliebe du bereit bist, deinem Hund auszusetzen. Klar wäre für mich, der Maulkorb ist für sich genommen letztlich keine Lösung, weil das Verletzungspotential aufgrund der körperlichen Unterschiede enorm ist. Meine Eltern hatten in den 1990ern eine Bulli-Dame aus überforderter Haltung übernommen und es war wirklich spektakulär (im negativen Sinne) zu welchen Bandbreiten im Verhalten von toller Familienhund und Spielkamerad für (Jugendliche) Kinder bis zur völlig enthemmten Kampfbereitschaft innerhalb weniger Sekunden diese Hündin fähig war. Unser eigener Labrador-Berner Sennenmix Merlin damals musste auch im Gesicht genäht werden nach einem „Ballspiel“, und Merlin kannte sie von Welpen an war da dreimal so groß wie die Bulli-Dame und Besuche bei meinen Eltern mit dem Hund verliefen immer harmonisch. Aber ab einer gewissen Dynamik/Erregung im Spiel oder sonstigen Situationen war einfach die „Kugel aus dem Lauf“ … Ich wünsche dir/euch alles Gute 🍀
 
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Celine
12. Okt. 08:24
Wenn der Hund in NRW gehalten wird, müßte er eigentlich bereits einen Wesenstest haben. Gab es da keine Auffälligkeiten?
Ein Wesenstest sagt nur in dem Moment etwas aus. Ich finde man müsste den alle 2 Jahre auffrischen, denn dann würden sicherlich einige nicht mehr bestehen. Wir haben hier so ein Kandidaten, American Bully XL mit 15 Monaten den Wesenstest bestanden und hat dieses Jahr einen Rottweiler getötet. Deshalb bin ich dafür, dass ein Wesenstest immer wieder aufgefrischt werden sollte.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Okt. 08:43
Huhu, ich hab gerade ein bisschen reingelesen und spontan auch an sowas wie fehlgeleitetes Beutefangverhalten gedacht, was sich gerne mal, bspw. Dich Ballspiele, bei terrierartigen Hunden entwickelt. Das Blöde ist nur, dass man das selten so ganz raustrainiert bekommt… Siehe den Fall Volkan, sowie andere Fälle, in denen Hunde getötet haben… also im Grunde richtig gefährlich, sodass ich da definitiv auf Maulkorb bzw räumliche Trennung bestehen würde (https://www.spiegel.de/panorama/schiesst-mich-auch-gleich-tot-a-beb7ec5b-0002-0001-0000-000018166217)