Und weil immer mal wieder Beiträge kommen in die Richtun von der will nicht nach Hause, zu Hause ist ihm langweilig, es stimmt was nicht zu Hause:
Mein Verdacht geht ganz stark in die Richtung, dass das nichts mit zu Hause sein zu tun hat, sondern wirklich nur mit dem Rückweg ansich.
Konkret denke ich, dass es tatsächlich vor allem an diesem vermaledeiten Wechsel von "Freizeitmodus" zu "Arbeitsmodus" liegt.
Ich bin davon, ausser für echte "Arbeits"situationen (Einsätze, gezielte Trainingseinheiten am Platz oÄ ...), ja ohnehin kein großer Fan und plädiere in dieser speziellen Situation nochmal besonders für den Versuch, das durch eine pragmatischere und vor allem organischere Methode zu ersetzen.
Also kein Leinenwechsel mehr, bzw wenn dann von einer langen auf eine kürzere Schleppleine (5m), die nach Bedarf aufgenommen und nachgelassen wird.
Betonung auf NACH BEDARF, der Heimweg ist also keine öde, beklemmende Gehorsamkeitsübung mehr, sondern es darf auch da noch, angepasst an die Verhältnisse der Wegstrecken, geschnüffelt, geguckt, gepinkelt werden.
Und dort wo oder wann es nötig ist, ist individuell Kommunikation gefragt - wird Schlepp kurz genommen und aktiv vermittelt, dass es jetzt mal im Fuss oder schneller gehen muss (Strasse überqueren, Begrgnungen, Engstellen etc).
Und wenn die Passage überwunden ist, wo das nötig war, wird wieder Leine und Freiraum gegeben.
Ich mach das immer so und finde es für einen simplen Spaziergang völlig ausreichend - der Hund versteht Leine lang - Leine kurz genauso wie Leinenwechsel, man bleibt damit aber viel flexibler und dynamischer und erzeugt keine negativen Assoziationen mit Equipment oder längeren Wegstrecken.
Bei uns gibt es keinen Arbeits- oder Freizeitmodus. Klar, an der Straße nehme ich die Leine auf, das stört Bokar aber null. Er schnüffelt, pinkelt und guckt trotzdem und ich lasse ihn. Wirklich bei Fuß laufen muss er nur, wenn es eng wird und wir z.B. an Kinderwagen oder so vorbei müssen, einfach aus Rücksichtnahme.
Davon abgesehen, wenn uns unterwegs fremde Leute mit "Hallo" grüßen, fühlt er sich irgendwie angesprochen und läuft wedelnd hin 🙈 deswegen rufe ich ihn vorher zu mir, ist ja nicht jeder von begeistert.
Trödeln auf dem Rückweg tut er nicht, er läuft meist durchgehend den ganzen Spaziergang im flotten Trab oder kommt im Galopp hinterher, wenn er zu lange geschnüffelt hat. Ich kenne aber viele Hunde, die auf dem Rückweg wie die Rentner schlendern und keiner davon hat es zu Hause schlecht. Manche machen das, weil sie lange unterwegs waren und dann die Luft einfach raus ist.