„Warnung“… langer Text….
Was ich zusammenfassend nochmal festhalten wollte bzgl des aktuellen Verhaltens:
- Samu "bockt" bei mir bei fast jedem Spaziergang, wenn ich umdrehe oder in Richtung nach Hause abbiege - das ist neu und erst seit ca. 2-3 Wochen so, da springt er dann auch oft, eigentlich immer sobald ich unsicher dabei werde (- meine Theorie warum das so ist aktuell folgt in einem separaten Kommentar!)
- die große Straße vor unserer Haustür, wenn wir die überqueren, egal ob an der Ampel (wo wir ne Autowerkstatt im Rücken haben mit 2 Hunden, die wenn's doof läuft am Zaun oder auf dem Gehweg zu uns kommen - was Samu mal mehr, mal weniger stresst) oder ein Stück weiter ohne Ampel, da springt er mich auch "gerne mal" an, also da kommt es gehäuft vor. Und dort auch schon länger. Aber immer nur, wenn wir auf dem Heimweg sind, nie in die andere Richtung.
- es gibt bei mir 1-2 Stellen auf unserer gewohnten Strecke, wo Samu auch auf dem Hinweg nicht so recht weiter will - das läuft tatsächlich schon deutlich länger so, zumindest bei einer der beiden Stellen (die "neue" Stelle ist auf dem gleichen Weg ca 200m weiter vorne), war aber vorher nicht so schlimm, sondern nur stehen bleiben und leichtes Zögern, er lies sich aber weiter bewegen und sprang mich nicht an - jetzt bockt er deutlich hartnäckiger, springt dort aber nur manchmal - zwischen dem zwei Stellen und davor und danach läuft er ganz normal - danach kommt ein Kieselweg, wo ich manchmal glaube, dass Samu da nicht so gerne läuft, weil es ihm weh tut, vor allem in der Kurve die großen Steine, da läuft er immer am liebsten ganz am Rand im Wasser, wo keine Steine sind.. keine Ahnung ob er deshalb da nicht laufen will, oder ob das nix damit zu tun hat.... weil auf dem Kiesel Weg läuft er dann ja wieder normal weiter, nur vorher bockt er.
- bei meinem Mann gibt es auch eine Stelle auf seiner gewohnten Strecke (er läuft meist nur eine Strecke, wenn er alleine unterwegs ist mit Samu), wo Samu nicht weiter laufen will. Das ist eine komplett andere Stelle, aber auf der gleichen Strecke wie bei mir die 2 Stellen. Bei mir ist "seine" Stelle wiederum kein Problem. Nie. Bei ihm ist es aber direkt NACH dem Kieselweg (bei mir ja davor), wenn er geradeaus weiter in den Wald möchte, anstatt rechts abbiegen in Richtung Straße zurück nach Hause.
- er will die Treppe zum 1.OG daheim (wohnen im 1.OG im Mehrfamilienhaus) manchmal nicht hoch, wenn wir vom gassi kommen, er bleibt dann davor stehen und lässt sich manchmal selbst über die Leine kaum überzeugen weiter zu kommen (will ihm ja nicht komplett schleifen..) und er kommt dann erst schnell hinterher, wenn ich die Leine fallen lasse und ohne ihn weiter laufe.. das ist auch schon länger so, keine Ahnung in wie fern das was mit dem aktuellen Thema zu tun hat, keine Ahnung warum er das macht.. aber ich wollte es mal erwähnt haben, weil er da eben auch nicht weiter laufen will.
- abgesehen von diesen Situationen, wenn er nicht weiter laufen will, kam das Springen jetzt eigentlich nicht mehr vor - mit 1 Ausnahme vor 2 Tagen (hab ich auf Video und werde ich noch einstellen). In dem Moment hab ich nicht wirklich damit gerechnet.. es war zwar leicht stressig, aber nur minimal und heute z.B. hatten wir wirklich stressige Situationen unterwegs (was auch Samu definitiv als stressig empfunden hat, nicht nur ich), wo ich es eher verstanden hätte, da ist aber dann nix weiter passiert.
Und nochmal zusammenfassend zur Vorgeschichte des Verhaltens:
- bis vor ca 3 Wochen kam das Springen meistens vor bei Stöckchen Verbot (9 von 10 mal ließ er sich ohne Probleme abbrechen, wenn's aber grad zu stressig war, dann irgendwann beim 10. Stock nicht mehr und wenn ich den Abbruch dann durchsetzen wollte, kam's zum springen) oder wenn er irgendwas unterwegs länger anschauen wollte und ich aber weiter gehen wollte (also wenn er einen Reiz wahrgenommen hat und dann darauf konzentriert war, sich nicht davon lösen konnte und ich ihm keine Zeit gegeben hab den Reiz richtig wahrzunehmen und einzuordnen).
Beides kommt aktuell nicht mehr vor.
Weil ich das Stöckchen Thema etwas anders handhabe (hatte ich ja bereits ausführlicher erklärt, dass ich bei mini Fetzen, die er abgerissen hat, nicht noch rumstresse, sondern es dann dabei belasse, solange er den Stock an sich ausgibt und liegen lässt). Und er schnappt sich von sich aus mit der Zeit schon immer seltener Stöcke.
Und ich gebe ihm in ganz vielen Situationen mehr Zeit!
Mir ist nämlich dann aufgefallen, dass ich ihn ziemlich "durch die Gegend gehetzt" habe. Nicht nur die Momente, wenn er dann glotzen wollte und dann gesprungen ist, sondern auch in vielen, kleinen Momenten, wo ich ihn immer sofort weiter "dirigiert" habe, anstatt ihm die 1-2 Sek. zu geben und dann läuft er von selbst weiter. (nur ein Beispiel, dass ihr versteht was ich meine: wir laufen an einem Haus vorbei und jemand kommt dort aus der Tür, Samu schaut rüber und bleibt evtl. auch stehen, ich sage "weiter", obwohl er ja nur kurz schaut, es einordnet und nach 2 Sek. von selbst weiter gelaufen wäre, ich hätte evtl. nicht mal selbst stehen bleiben müssen, weil die Leinenlänge Samu genug Zeit gegeben hätte)
Dadurch sind wir nochmal deutlich entspannter unterwegs!
(Es hat sich ja bereits vor meinem Thread schon viel getan in letzter Zeit was die Grundstimmung draußen angeht, auch die Kastration hat dann unverhoffterweise nochmal eine deutliche Erleichterung gebracht und eine Portion mehr Ruhe.)
Der 3. Grund warum er gesprungen ist, sind Situationen, wo ich es nicht an einer einzelnen Sache festmachen kann, sondern wo vermutlich einfach das Fass übergelaufen ist - so wie bei den Videos im Eingangspost- Abbruch bei Enten Kacke auf der Wiese, danach nach Hause laufen, was Samu da wohl nicht wollte (obwohl der Heimweg zu dem Zeitpunkt sonst ja noch kein Thema war, denke es ging da eher noch um die spannende Entenkacke, wo er gerne geblieben wär, anstatt zu gehen).
Aber auch sowas (also alles, wo's nicht der Heimweg an sich ist, nicht weil er "glotzen" will und auch nicht direkt bei einem Abbruch z.B. am Stock) kam in den letzten Wochen jetzt nicht mehr vor, mit 1 Ausnahme, die ich oben schon erwähnt habe, was ich auch zufällig gefilmt hab und noch einstellen werde.
- Es gab früher immer mal Phasen, wo das Springen vermehrt oder auch mal kaum bis gar nicht vorkam. Ich kann aber überhaupt nichts dazu sagen warum, was da anders war. Und es waren früher nochmal ganz andere Gründe und Situationen, die aber alle schon lange kein Thema mehr sind. Also wir haben sozusagen alles nacheinander geübt, wo Samu gesprungen ist. Sodass er das dann nicht mehr getan hat. Und dann kamen irgendwann neue Situationen..
-Und es gab eine Zeit, da konnte ich das Springen und schnappen immer sofort abbrechen, mit richtigem Mindset und richtiger Körpersprache und somit Ausstrahlung. Das war das einzigste positive, was ich von den Assi-Trainern damals mitgenommen hab, dass das Verhalten von Samu ein No-Go ist (erstmal egal warum er es macht, aber er hat das nicht zu tun!) und dass ich es abbrechen darf und muss! Und das gab mir über Nacht das richtige Gefühl und von einen Tag auf den anderen konnte ich es immer sofort abbrechen, was am Tag davor noch minutenlang ging und ich es nicht beenden konnte..
Irgendwann hat sich dann wieder das Mitleid bei mir eingeschlichen ("der arme, kranke Hund ist ja so gestresst, dass er mich anspringen muss"......) und ich schaffe es einfach nicht mehr mich dabei "richtig" zu fühlen...
Ich bin ansonsten ein ruhiger Mensch und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Aber diese Situationen machen mich dann einfach so nervös und ich werde unsicher und hektisch.
Obwohl ich ansonsten sehr routiniert im Umgang mit Samu bin und z.B. körpersprachliches einladen oder blocken oder ins sitz bringen usw.. über sowas muss ich nicht nachdenken, das ist in Fleisch und Blut übergegangen und ich bin da sehr sicher in der Kommunikation mit Samu!
Es ist so faszinierend zu sehen wie feinfühlig er auf kleinste Veränderungen meiner Körpersprache reagiert!!
Wir verstehen uns da eigentlich wirklich super!
Solange alles ruhig ist.... aber wenn's dann so stressig wird, da macht mein Körper auf einmal was er will und Samu spürt und sieht sofort meine Unsicherheit.
Abschließend würde ich sagen, dass Samu das Springen und schnappen als klare Strategie etabliert hat, die er in seinem Leben phasenweise bei verschiedenen Dinge eingesetzt hat.
Nur die Frage ist..... Eine Strategie für was????
Was genau möchte er damit mitteilen oder erreichen???