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Lena
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zuletzt 6. Sept.

Ursache fürs Anspringen finden und beheben

Dieser Thread hier ist entstanden nachdem ich in einem anderen Thread Videos von Samu eingestellt habe und daraufhin einige Kommentare kamen und wir dann doch etwas von ursprünglichen Thema des Threads abgewichen sind.. jetzt stelle ich die Videos hier nochmal ein und werde die Antworten aus dem anderen Thread als Screenshots hier einstellen und dann alles nach und nach beantworten. In dem anderen Thread wurde vorher schon ein wenig darüber geschrieben, aber ich werde alle wichtigen Infos auch hier reinstellen, sodass es auch ohne den anderen Thread zu kennen nachvollziehbar ist. Wer trotzdem die Konversation im anderen Thread lesen möchte, hier der Link: https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Notfall_-Reaktion_bei_Leinenreaktivitaet-DriFlVVUOAqpuOJfqbSb/ Hier jetzt erstmal die Erklärung (kopiert aus dem anderen Thread) zu meinen Videos: Auch wenn es mich jetzt doch etwas Überwindung kostet…. aber vielleicht hat ja jemand von euch einen Gedanken dazu, der mir selbst bisher noch nicht gekommen ist…. deshalb stelle ich jetzt ein Video von heute morgen hier rein (geteilt in 2, weil die Situation leider so lange gedauert hat und hier ja nur max. 3 Min. gehen..). Dazu muss ich noch sagen, dass Samu mich manchmal wirklich nur anspringt, aber meistens schnappt er leider auch nach Händen und Armen. (Hab ich bisher nicht erwähnt, weil es für mich bisher nicht so arg relevant war und es natürlich nix schönes ist, worüber man gerne spricht.. aber ich hab mir jetzt gedacht „entweder ganz, oder gar nicht“. Einfach offen und ehrlich ALLES erzählen und hoffen, dass man nicht zu sehr verurteilt wird und vielleicht sogar nützliche Hinweise bekommen kann..!) Trotzdem ist es nicht so, dass ich mir allgemein Sorgen machen muss, dass mein Hund mich beißt. Ansonsten gibt es sowas zum Glück überhaupt nicht bei uns. Nur in diesen Situationen. Was schon schlimm genug ist, aber ich wollte es einfach dazu sagen. Auch weil hier die Tage ja schon mal kurz das Thema „rückgerichtete Aggression“ aufkam. Aber das ist hier, meine ich, nicht unser Thema. Und ich muss noch dazu sagen, dass es heute erst das 2. Mal war, dass wir nicht nach dem ersten Leckerlie suchen sofort normal weiter gehen konnten und dass ich das mehrfach wiederholen musste. Sonst reicht immer wirklich nur 1x 1 Leckerlie suchen lassen und weiter geht’s, als wär nie was gewesen.. und bevor ich auf Play gedrückt hab, ist er auch schon gesprungen. Ich hab beim suchen dann das Handy gezückt und es extra gefilmt. Zum Hintergrund: Wir waren davor kurz auf einer Wiese, wo er mehrfach Enten Kacke fressen wollte, was ich jedes Mal unterbunden hab (mit „Pfui“ und Schritt auf ihn zu). Das fand er sicher doof. Danach sind wir weiter und ich glaube er wollte lieber in die andere Richtung abbiegen und nicht wieder zurück nach Hause. Weil nach dem Abbiegen, wo er dann weiß, dass wir in 1 Min. wieder daheim sind, fing es an….. Was ihr im Video gegen Ende seht: Solange ich Samu „beschäftige“ und dafür belohne, läuft er weiter ohne springen. Aber einfach NUR laufen geht nicht.. und auf einmal geht’s dann plötzlich wieder.. und auch die Hundebegegnung danach war kein Thema! Ich kann mir das nicht wirklich erklären….. diese plötzlichen Stimmungsschwankungen… außer evtl. durch seine Krankheit?!? Was seht ihr hier im Video bei Samu? Seht ihr Stress? Was denkt ihr darüber? Bitte ganz offen sagen was ihr denkt!! Danke dafür im Vorfeld! 🙏🏻
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
26. Juli 18:21
Dann würde ich jetzt aber gern mal wissen, wie man zu dieser Energie kommt? Ich stimme bis zu einem gewissen Punkt zu, dass die eigene Einstellung viel bewirkt. Jetzt ist aber jeder auch einfach individuell. Bestimmte Dinge kann man sich antrainieren, aber einen vom Grundcharakter unsicheren Menschen machst du nicht zum totalen und authentischen Draufgänger. Würde nach deiner Theorie ja bedeuten: es gibt Hundemenschen und die, die eben nicht die richtige Energie haben.
Ich würde eher sagen nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen.
Das ist genauso wie nicht jeder Mensch mit jedem Menschen passt.
Und dann gibt es Mensch und Hund die zusammen passen da "harmoniert" es einfach.
Bei denen wo es nicht so ist gibt es Menschen die es wollen und schaffen das es "harmonisch" wird und dann gibt es wollen und nicht können, weil sie einfach der Typ Mensch nicht für den Typen Hund sind. Damit meine ich nicht zwingend die Rasse, damit meine ich noch viel mehr den Charakter.
 
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Kirsten
26. Juli 18:29
Das Video hier ist auch das, von dem ich in dem „Themba-Thread“ erzählt hatte @Franziska und Joe Frühjahr 2023 - Samu 1 1/2 Jahre alt Samu mit Rio, der einzige Hund bzw sein Mensch, der sich noch mit uns treffen wollte - nachdem Samu zum Junghund herangewachsen war (als ganz kleiner gabs n paar Leute und Kontakte, ist aber alles im Sande verlaufen, weil Samu denen dann wohl zu stessig/anstrengend wurde..). Nur hat Rio einseitig keinen Bock auf den wilden, aufdringlichen Hüpfer Samu. (und leider haben sie viel zu selten Zeit- alle 2 Monate reicht einfach nicht, sodass eine Gewöhnung und Training für Samu nicht möglich ist und deshalb treffen wir uns nicht mehr..) Danach folgt noch ein weiteres, etwas längeres Video von den beiden, wo ich heute die Hände überm Kopf zusammenschlage.. 🫣 Rio schafft es nicht Samu eine Ansage zu verpassen, die nachhaltig wirkt. Oder Samu schafft es nicht (hormonell bedingt?) sich zu regulieren und die Ansagen nachhaltig zu akzeptieren. ??🤷🏽‍♀️
Was Mira da früher sehr geholfen hat, waren Hunde die zu uns zum betreuen gekommen sind.

So wurde nicht nur gezockt, sondern man war eben auch über mehrere Stunden gemeinsam und hatte echt Ruhephasen zuhause zusammen.
Das war in der Anfangszeit hier auch überhaupt nicht leicht. Die Mira hat sich mit einem anderen Hund im Haus/ Zimmer gar nicht runter regulieren können, sodass ich mit meinem Freund bei längeren Zeiten in getrennten Zimmern aufgepasst habe, damit es ging. Also anfangs war es wirklich sehr holperig zuhause.
Mittlerweile geht das recht gut ☺️

Ohne Hundekumpels natürlich auch schwer umzusetzen und bedeutet natürlich auch nicht automatisch, dass das für euch ebenfalls das richtige wäre.

Das man draußen auch zusammen runterkommt und eben auch etwas ruhiges macht, möglichst so, dass es nicht aufgezwungen sondern auch aus Hundesicht sinnvoll ist, hat hier viel geholfen.

Wir haben hier übrigens auch einen Hundetrainer, der der Meinung war, dass die Mira nur eine gescheite Ansage braucht und das wir das einfach mal laufen lassen können, damit sie anderen nicht so auf die Nerven geht 🙃 Haben wir auch. Das Schäfertier hat wie gewünscht Ansagen verteilt, aber bei ausreichend Hormonen und Erregung gehen die bei meiner Hündin links rein und rechts wieder raus und das Ergebnis war, das er seinen Hund nach einiger Zeit rausgeholt hat, damit ihm nicht doch irgendwann endgültig der Geduldsfaden reißt. Er hat wohl vorher noch nicht erlebt, das das so nicht klappt.
Die nimmt sich auf dem Level nichts an. Die Ursache lag auch einfach an anderer Stelle.

Hier hat sich das Unterbrechen aufgeregter Situationen zwischen den Hunden und Runterbringen der Erregung und später in Ruhe nochmal einen neuen Anlauf nehmen, deutlich mehr bewährt als härtere Hundeansagen.
Wenn mehr Ruhe im Hund drin ist, können die Signale vom anderen Hund auch zu viel früherem Zeitpunkt wieder besser angenommen und daraus entsprechende Strategien entwickeln werden.
 
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Kati
26. Juli 18:43
Ich würde eher sagen nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen. Das ist genauso wie nicht jeder Mensch mit jedem Menschen passt. Und dann gibt es Mensch und Hund die zusammen passen da "harmoniert" es einfach. Bei denen wo es nicht so ist gibt es Menschen die es wollen und schaffen das es "harmonisch" wird und dann gibt es wollen und nicht können, weil sie einfach der Typ Mensch nicht für den Typen Hund sind. Damit meine ich nicht zwingend die Rasse, damit meine ich noch viel mehr den Charakter.
Würde im Umkehrschluss bedeuten, dass immer der Mensch für die Probleme mit dem Hund verantwortlich ist?
Also ich will überhaupt nicht sagen, dass jeder Hund zu jedem Menschen passt oder passen muss(dann bräuchte es keine Rassen).
Ich tue mich aber auch schwer, dass es allein der Mensch ist, der die Ursache ist. Sicherlich gibt es Menschen, die eine natürliche Begabung für Hunde haben. Dann sicherlich die, die an dem Hund wachsen und die, die das nicht können oder wollen.
Genauso denke ich aber gibt es (rasseunabhängig) eher schwierigere und leichtere Hunde.
 
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Miriam
26. Juli 19:06
Das Video hier ist auch das, von dem ich in dem „Themba-Thread“ erzählt hatte @Franziska und Joe Frühjahr 2023 - Samu 1 1/2 Jahre alt Samu mit Rio, der einzige Hund bzw sein Mensch, der sich noch mit uns treffen wollte - nachdem Samu zum Junghund herangewachsen war (als ganz kleiner gabs n paar Leute und Kontakte, ist aber alles im Sande verlaufen, weil Samu denen dann wohl zu stessig/anstrengend wurde..). Nur hat Rio einseitig keinen Bock auf den wilden, aufdringlichen Hüpfer Samu. (und leider haben sie viel zu selten Zeit- alle 2 Monate reicht einfach nicht, sodass eine Gewöhnung und Training für Samu nicht möglich ist und deshalb treffen wir uns nicht mehr..) Danach folgt noch ein weiteres, etwas längeres Video von den beiden, wo ich heute die Hände überm Kopf zusammenschlage.. 🫣 Rio schafft es nicht Samu eine Ansage zu verpassen, die nachhaltig wirkt. Oder Samu schafft es nicht (hormonell bedingt?) sich zu regulieren und die Ansagen nachhaltig zu akzeptieren. ??🤷🏽‍♀️
Also hier ist er in meinen Augen auf jeden Fall ein bisschen frech, aber keinenfalls boshaft, sondern einfach verspielt und altersgerecht. Wie alt war Rio da?

Bei Koya sah das in dem Alter genauso aus und ich hatte wie Kristin auch Hunde gesucht, die Koya mal ordentliche Ansagen machen, damit er es lernt. Resultat: Koya war dann nicht nur aufgedreht, sondern auch noch sauer 🙃 Würde ich heute also auch anders machen.

Bei uns hat damals geholfen, die andere Hündin abzurufen, wenn es zu wild wurde. Wir standen dann zu dritt rum und haben Koya einfach ignoriert. Seine spielerischen Provokationen gingen dann ins Leere. Irgendwann hat er sich mit Schnüffeln beschäftigt. Dann ging der Spaziergang wieder weiter. Nach zwei Wochen war sein Anspringen ja dann weg und er hat dann auch seine Hundefreundin nicht mehr genervt und wurde viel sensibler für ihre Grenzen. Ich denke, dadurch dass der Stress im Alltag runterging, hatte er auch wieder mehr Kopf für feinere Kommunikation mit mir und anderen Hunden. Es dauerte nicht lange, bis die zwei anfingen, harmonisch miteinander zu spielen.

Heute ist er erwachsen und oftmals ist seine Hundefreundin (ist ein Aussie) eher diejenige, die ihn zum Spiel auffordert und er hat keinen Bock. 😅
Bei jüngeren Hunden macht er durchaus mal Ansagen, aber die sind in meinen Augen immer recht freundlich und geduldig. Er hat da echt ein tolles Gespür entwickelt, wie stark er maßregeln muss und bleibt dabei gelassen und geduldig.

Wie sieht das denn heute bei Samu aus? Es tut mir total leid, dass ihr keine regelmäßigen Kontakte habt, das ist echt richtig doof 😕
 
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Lena
26. Juli 19:07
Was Mira da früher sehr geholfen hat, waren Hunde die zu uns zum betreuen gekommen sind. So wurde nicht nur gezockt, sondern man war eben auch über mehrere Stunden gemeinsam und hatte echt Ruhephasen zuhause zusammen. Das war in der Anfangszeit hier auch überhaupt nicht leicht. Die Mira hat sich mit einem anderen Hund im Haus/ Zimmer gar nicht runter regulieren können, sodass ich mit meinem Freund bei längeren Zeiten in getrennten Zimmern aufgepasst habe, damit es ging. Also anfangs war es wirklich sehr holperig zuhause. Mittlerweile geht das recht gut ☺️ Ohne Hundekumpels natürlich auch schwer umzusetzen und bedeutet natürlich auch nicht automatisch, dass das für euch ebenfalls das richtige wäre. Das man draußen auch zusammen runterkommt und eben auch etwas ruhiges macht, möglichst so, dass es nicht aufgezwungen sondern auch aus Hundesicht sinnvoll ist, hat hier viel geholfen. Wir haben hier übrigens auch einen Hundetrainer, der der Meinung war, dass die Mira nur eine gescheite Ansage braucht und das wir das einfach mal laufen lassen können, damit sie anderen nicht so auf die Nerven geht 🙃 Haben wir auch. Das Schäfertier hat wie gewünscht Ansagen verteilt, aber bei ausreichend Hormonen und Erregung gehen die bei meiner Hündin links rein und rechts wieder raus und das Ergebnis war, das er seinen Hund nach einiger Zeit rausgeholt hat, damit ihm nicht doch irgendwann endgültig der Geduldsfaden reißt. Er hat wohl vorher noch nicht erlebt, das das so nicht klappt. Die nimmt sich auf dem Level nichts an. Die Ursache lag auch einfach an anderer Stelle. Hier hat sich das Unterbrechen aufgeregter Situationen zwischen den Hunden und Runterbringen der Erregung und später in Ruhe nochmal einen neuen Anlauf nehmen, deutlich mehr bewährt als härtere Hundeansagen. Wenn mehr Ruhe im Hund drin ist, können die Signale vom anderen Hund auch zu viel früherem Zeitpunkt wieder besser angenommen und daraus entsprechende Strategien entwickeln werden.
Danke für den langen Kommentar!
Ja genau, auf diesem Stresslevel kann der Hund die Signale nicht richtig wahrnehmen bzw schafft es zumindest nicht entsprechend darauf zu reagieren, wie es ein Hund eigentlich „tun sollte“ und wie der gleiche Hund es bei niedrigerer Erregung sicher auch tun würde.

Nur leider gab und gibt es bei Samu keine wirklich niedrigere Erregung im Kontakt mit anderen Hunden..

Hundesitten daheim wäre schwierig (abgesehen von den fehlenden Hunden dafür.. was du ja auch schon geschrieben hast)..
Dazu müsste man erstmal Kontakt zwischen den Hunden herstellen (weil dauerhaft ohne Kontakt stelle ich mir das schwierig vor und auch einen fremden Hund daheim, ohne dass die schon mal Kontakt hatten..) und daran scheitert es bisher ja schon. Er kann sich nicht höflich anderen Hunden nähern, das konnte/durfte er leider nie lernen.

Wir sind da aktuell dabei mit einer Bekanntschaft über Dogorama, hier aus Neckargemünd, mit der ich mich jetzt schon mehrfach getroffen hab.
Bisher aber nur Training sozusagen auf Abstand. Im Kreis laufen und aneinander vorbei etc, langsam annähern usw….
Ziel sind gemeinsame Spaziergänge. Und vielleicht irgendwann Kontakt zwischen beiden.
Problem ist, dass wir keine breiten Wege oder Flächen hier haben, wo wir mit ausreichend Abstand (beim letzten Treffen gestern waren es ca 7-8m) nebeneinander laufen können. (Deshalb findet das aktuell auf dem Netto Parkplatz statt, wenn der Laden zu hat.)
Hintereinander ist deutlich schwieger für Samu, da bräuchte er deutlich mehr Abstand für halbwegs entspanntes laufen (bestimmt ca 30-50m). Egal ob er vorne oder hinten ist.

Es kommt also schon ewig nicht mehr zu Kontakt zu anderen Hunden und wird sich so schnell zumindest auch wahrscheinlich nicht ändern. Aber wir arbeiten daran, dass es irgendwann wieder möglich wird.
Weitere Probleme dabei sind: Leinenpflicht und kein Garten - wo man ohne Leine Kontakt zwischen den Hunden zulassen könnte.
Und wo man dann auch sowas machen und üben könnte was du sagst in deinem letzten Absatz.
Sowas gibts bei uns ja gar nicht mehr.

Heute weiß ich das alles ja auch und würde das auch so machen.
Damals dachte ich noch der muss sich auspowern und Rio muss ihm ne Ansage machen und sowas und hab viel zu viel zugelassen.
Die wenigen Situationen, wo ich sowas hätte üben können damals, habe ich nicht genutzt, weil ich es damals nicht gesehen hab!
 
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Lena
26. Juli 19:07
Also hier ist er in meinen Augen auf jeden Fall ein bisschen frech, aber keinenfalls boshaft, sondern einfach verspielt und altersgerecht. Wie alt war Rio da? Bei Koya sah das in dem Alter genauso aus und ich hatte wie Kristin auch Hunde gesucht, die Koya mal ordentliche Ansagen machen, damit er es lernt. Resultat: Koya war dann nicht nur aufgedreht, sondern auch noch sauer 🙃 Würde ich heute also auch anders machen. Bei uns hat damals geholfen, die andere Hündin abzurufen, wenn es zu wild wurde. Wir standen dann zu dritt rum und haben Koya einfach ignoriert. Seine spielerischen Provokationen gingen dann ins Leere. Irgendwann hat er sich mit Schnüffeln beschäftigt. Dann ging der Spaziergang wieder weiter. Nach zwei Wochen war sein Anspringen ja dann weg und er hat dann auch seine Hundefreundin nicht mehr genervt und wurde viel sensibler für ihre Grenzen. Ich denke, dadurch dass der Stress im Alltag runterging, hatte er auch wieder mehr Kopf für feinere Kommunikation mit mir und anderen Hunden. Es dauerte nicht lange, bis die zwei anfingen, harmonisch miteinander zu spielen. Heute ist er erwachsen und oftmals ist seine Hundefreundin (ist ein Aussie) eher diejenige, die ihn zum Spiel auffordert und er hat keinen Bock. 😅 Bei jüngeren Hunden macht er durchaus mal Ansagen, aber die sind in meinen Augen immer recht freundlich und geduldig. Er hat da echt ein tolles Gespür entwickelt, wie stark er maßregeln muss und bleibt dabei gelassen und geduldig. Wie sieht das denn heute bei Samu aus? Es tut mir total leid, dass ihr keine regelmäßigen Kontakte habt, das ist echt richtig doof 😕
Ich glaube Rio war ca. 2-3 Jahre alt damals (TSH)
 
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Lena
26. Juli 19:09
Also hier ist er in meinen Augen auf jeden Fall ein bisschen frech, aber keinenfalls boshaft, sondern einfach verspielt und altersgerecht. Wie alt war Rio da? Bei Koya sah das in dem Alter genauso aus und ich hatte wie Kristin auch Hunde gesucht, die Koya mal ordentliche Ansagen machen, damit er es lernt. Resultat: Koya war dann nicht nur aufgedreht, sondern auch noch sauer 🙃 Würde ich heute also auch anders machen. Bei uns hat damals geholfen, die andere Hündin abzurufen, wenn es zu wild wurde. Wir standen dann zu dritt rum und haben Koya einfach ignoriert. Seine spielerischen Provokationen gingen dann ins Leere. Irgendwann hat er sich mit Schnüffeln beschäftigt. Dann ging der Spaziergang wieder weiter. Nach zwei Wochen war sein Anspringen ja dann weg und er hat dann auch seine Hundefreundin nicht mehr genervt und wurde viel sensibler für ihre Grenzen. Ich denke, dadurch dass der Stress im Alltag runterging, hatte er auch wieder mehr Kopf für feinere Kommunikation mit mir und anderen Hunden. Es dauerte nicht lange, bis die zwei anfingen, harmonisch miteinander zu spielen. Heute ist er erwachsen und oftmals ist seine Hundefreundin (ist ein Aussie) eher diejenige, die ihn zum Spiel auffordert und er hat keinen Bock. 😅 Bei jüngeren Hunden macht er durchaus mal Ansagen, aber die sind in meinen Augen immer recht freundlich und geduldig. Er hat da echt ein tolles Gespür entwickelt, wie stark er maßregeln muss und bleibt dabei gelassen und geduldig. Wie sieht das denn heute bei Samu aus? Es tut mir total leid, dass ihr keine regelmäßigen Kontakte habt, das ist echt richtig doof 😕
Nein, boshaft keinesfalls!!

Les dir mal meinen Kommentar von eben an Kirsten durch, da beantwortet ich auch einiges was du hier schreibst.

Nicht „keine regelmäßigen Kontakte“, gar keine..!
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
26. Juli 19:16
Würde im Umkehrschluss bedeuten, dass immer der Mensch für die Probleme mit dem Hund verantwortlich ist? Also ich will überhaupt nicht sagen, dass jeder Hund zu jedem Menschen passt oder passen muss(dann bräuchte es keine Rassen). Ich tue mich aber auch schwer, dass es allein der Mensch ist, der die Ursache ist. Sicherlich gibt es Menschen, die eine natürliche Begabung für Hunde haben. Dann sicherlich die, die an dem Hund wachsen und die, die das nicht können oder wollen. Genauso denke ich aber gibt es (rasseunabhängig) eher schwierigere und leichtere Hunde.
Nun ja, eigentlich schon. Der Mensch entscheidet sich für einen Hund. Ich z.B. habe nie bei der Welpenauswahl geschaut wer zu mir kommt. Ich hab sie aus der ferne beobachtet und mich für einen entschieden. Tatsächlich sind meine aktuellen Mädels die 2 die ich ausgesucht habe und die davor ziemlich gleich. Also habe ich eine gewisse Neigung zu einem Typ Hund und ich muss sagen die Erziehung verlief soweit unkompliziert und wir haben keine Baustellen.
Ich spreche extra vom Charakter selber. Habe extra davor geschrieben Charakter nicht Rasse.
Zwergschnauzer hatte ich bis dato 3 und alle waren ein wenig anders.😊
 
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Kati
26. Juli 19:26
Nun ja, eigentlich schon. Der Mensch entscheidet sich für einen Hund. Ich z.B. habe nie bei der Welpenauswahl geschaut wer zu mir kommt. Ich hab sie aus der ferne beobachtet und mich für einen entschieden. Tatsächlich sind meine aktuellen Mädels die 2 die ich ausgesucht habe und die davor ziemlich gleich. Also habe ich eine gewisse Neigung zu einem Typ Hund und ich muss sagen die Erziehung verlief soweit unkompliziert und wir haben keine Baustellen. Ich spreche extra vom Charakter selber. Habe extra davor geschrieben Charakter nicht Rasse. Zwergschnauzer hatte ich bis dato 3 und alle waren ein wenig anders.😊
Sehe ich tatsächlich anders...
Also ja, mit Auswahl etc. stellt man die Weichen und trotzdem kannst du mit einem sorgsam ausgewählten Hund irgendwo blöd abbiegen.
Mit steigender Erfahrung wird man sicherlich in seiner Auswahl besser oder genauer und hat dann eben den Typ Hund der einem liegt, aber dafür habe ich dann doch schon sehr erfahrene Hundehalter mit sehr sorgsam ausgesuchten Hunden kennen gelernt, die dann überrascht wurden.
Also nein, für mich ist nicht nur der Mensch "schuld", wenn man von Schuld reden will.

Am Ende begann unsere Diskussion aber auch mit der These "Gib mir die Leine und meine andere Energie löst das Problem sofort komplett". Das ist ja nochmal was anderes, als "ich suche einen Welpen vom mir liegenden Typ".
 
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Miriam
26. Juli 19:28
Danke für den langen Kommentar! Ja genau, auf diesem Stresslevel kann der Hund die Signale nicht richtig wahrnehmen bzw schafft es zumindest nicht entsprechend darauf zu reagieren, wie es ein Hund eigentlich „tun sollte“ und wie der gleiche Hund es bei niedrigerer Erregung sicher auch tun würde. Nur leider gab und gibt es bei Samu keine wirklich niedrigere Erregung im Kontakt mit anderen Hunden.. Hundesitten daheim wäre schwierig (abgesehen von den fehlenden Hunden dafür.. was du ja auch schon geschrieben hast).. Dazu müsste man erstmal Kontakt zwischen den Hunden herstellen (weil dauerhaft ohne Kontakt stelle ich mir das schwierig vor und auch einen fremden Hund daheim, ohne dass die schon mal Kontakt hatten..) und daran scheitert es bisher ja schon. Er kann sich nicht höflich anderen Hunden nähern, das konnte/durfte er leider nie lernen. Wir sind da aktuell dabei mit einer Bekanntschaft über Dogorama, hier aus Neckargemünd, mit der ich mich jetzt schon mehrfach getroffen hab. Bisher aber nur Training sozusagen auf Abstand. Im Kreis laufen und aneinander vorbei etc, langsam annähern usw…. Ziel sind gemeinsame Spaziergänge. Und vielleicht irgendwann Kontakt zwischen beiden. Problem ist, dass wir keine breiten Wege oder Flächen hier haben, wo wir mit ausreichend Abstand (beim letzten Treffen gestern waren es ca 7-8m) nebeneinander laufen können. (Deshalb findet das aktuell auf dem Netto Parkplatz statt, wenn der Laden zu hat.) Hintereinander ist deutlich schwieger für Samu, da bräuchte er deutlich mehr Abstand für halbwegs entspanntes laufen (bestimmt ca 30-50m). Egal ob er vorne oder hinten ist. Es kommt also schon ewig nicht mehr zu Kontakt zu anderen Hunden und wird sich so schnell zumindest auch wahrscheinlich nicht ändern. Aber wir arbeiten daran, dass es irgendwann wieder möglich wird. Weitere Probleme dabei sind: Leinenpflicht und kein Garten - wo man ohne Leine Kontakt zwischen den Hunden zulassen könnte. Und wo man dann auch sowas machen und üben könnte was du sagst in deinem letzten Absatz. Sowas gibts bei uns ja gar nicht mehr. Heute weiß ich das alles ja auch und würde das auch so machen. Damals dachte ich noch der muss sich auspowern und Rio muss ihm ne Ansage machen und sowas und hab viel zu viel zugelassen. Die wenigen Situationen, wo ich sowas hätte üben können damals, habe ich nicht genutzt, weil ich es damals nicht gesehen hab!
Ich finde es wirklich richtig schade, dass ihr da in einer so doofen Ausgangslage steckt und die Kontakte fehlen. 😔 Das spürt Samu mit Sicherheit auch, dass er öfter abgelehnt wird, dabei ist es ja gar nicht seine Schuld, dass er wegen seiner Rasse verurteilt wird oder die anderen keine Energie reinstecken wollen, dass die Spaziergänge harmonischer werden.
Umso schöner, dass du zumindest gerade eine Bekanntschaft zum Trainieren hast! Ich hoffe, dass das noch lange hält und das Training immer besser wird. 🤞🏼

Ich kann dir hier wirklich nur Mut zusprechen, dass Samus Erregung bei Hundekontakten und auch an neuen Orten immer besser wird, wenn die Erregung auch im Alltag nicht mehr so hochfährt. So wie du das beschreibst, war es bei mir und Koya auch. Ich bin damals fast verzweifelt. Und heute ist das gar kein Thema mehr, er ist ein ganz normaler Hund, dem man das gar nicht mehr anmerkt, dass er da mal solche Probleme hatte.

Das schafft ihr auf jeden Fall, ganz egal, ob meine Tipps euch helfen können oder ob ein anderer Weg doch besser für euch ist. Das Kind ist auf keinen Fall in den Brunnen gefallen und Samu ist ein toller Kerl, so was ich von ihm sehe und höre. ☺️ Ihr zwei macht schon ganz viel richtig, vergiss das nie!