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Emily
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 18
zuletzt 19. Juni

Unsicherheit im Haus

Hallo, wir haben seit ein paar Monaten ein Border Colli mischling aus dem Tierschutz am Anfang hatte er vor sehr vielen Sachen angst und war sehr unsicher. Das ist jetzt schon besser geworden. Draußen ist er jetzt super neugierig und hört echt gut. Aber wenn wir zuhause sind ist er immer noch sehr unsicher und bekommt schnell Panik. Hat vielleicht jemand Tipps was wir machen könnten oder Erfahrung mit solchen Hunden?
 
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Sonja
16. Juni 15:39
Hallo Emily, Ich kenne das gut von Malou, sie ist auch drinnen unsicher. Eine Hundetrainerin hat uns dann geholfen unsere Bindung zu stärken - ich habe sie mehrere Wochen lang nur noch aus der Hand gefüttert und sie musste mich auf Signal anschauen und hat dann erst die nächste kleine Portion bekommen. Also pro Fütterung mehrmals dieses Signal geübt, bei dem sie mich anschauen muss. Das hat wirklich sehr geholfen, dass sie sich jetzt freier in der Wohnung bewegt und nicht mehr bei jeder Kleinigkeit wegläuft. Aber natürlich hilft das nicht nur drinnen sondern allgemein um das Vertrauen zu stärken. Das Signal soll helfen, damit der Hund einen auch in Angstsituationen anschaut und sich an einem orientiert.
Ich würde das aber nicht mit Futter machen, sondern mit Superleckerli. Futter sollte dem Hund bedingungslos gegeben werden, weil es ein Grundbedürfnis befriedigt.
 
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Michael
16. Juni 20:32
Es ist toll zu hören, dass euer Border Collie Mischling draußen schon so große Fortschritte gemacht hat und neugierig ist! Das zeigt, dass er grundsätzlich lernfähig ist und Vertrauen aufbauen kann. Dass er zu Hause immer noch unsicher ist und schnell Panik bekommt, ist eine Herausforderung, aber definitiv etwas, woran ihr arbeiten könnt. Viele Tierschutzhunde bringen solche Ängste mit, und es braucht Zeit, Geduld und das richtige Vorgehen, um ihnen zu helfen.
Hier sind einige Tipps und mögliche Erklärungen, die euch helfen könnten:
1. Eine sichere Basis schaffen
* Rückzugsort: Ganz wichtig ist, dass euer Hund einen festen, sicheren Rückzugsort in der Wohnung hat, wo er sich ungestört und geborgen fühlen kann. Das kann eine Hundebox (wenn er sie positiv kennt), ein Körbchen in einer ruhigen Ecke oder ein fester Platz unter einem Tisch sein. Dieser Ort sollte immer zugänglich sein und niemals für Bestrafung genutzt werden. Lasst ihn dort in Ruhe, auch wenn Besuch kommt.
* Struktur und Routine: Hunde lieben Routine, da sie ihnen Sicherheit gibt. Feste Zeiten für Fütterung, Spaziergänge, Spiel und Ruhephasen können helfen, seine Unsicherheit zu reduzieren.
* Reizarme Umgebung: Achtet darauf, dass die Wohnung nicht überreizend ist. Laute Geräusche, plötzliche Bewegungen oder zu viele wechselnde Eindrücke können ihn überfordern. Versucht, eine ruhige und vorhersehbare Atmosphäre zu schaffen.
2. Vertrauen aufbauen und positive Verknüpfungen schaffen
* Positive Verstärkung: Lobt und belohnt ihn ausgiebig, wenn er zu Hause entspannt ist oder eine neue Situation gut meistert. Nutzt Leckerlis, sanfte Worte oder Streicheleinheiten – was auch immer er am liebsten mag.
* Kontrollierte Exposition: Wenn er vor bestimmten Dingen Angst hat (z.B. der Staubsauger, die Türklingel, bestimmte Geräusche), führt ihn langsam und in kleinen Schritten an diese Reize heran. Zum Beispiel könnt ihr anfangs den Staubsauger nur kurz in einem anderen Raum einschalten, während ihr ihn beruhigt und belohnt. Die Distanz zum Angstauslöser sollte so groß sein, dass er den Reiz wahrnimmt, aber nicht in Panik gerät. Reduziert die Distanz erst, wenn er entspannt bleibt.
* Spiel und Beschäftigung: Regelmäßiges, ruhiges Spiel in der Wohnung kann helfen, das Vertrauen zu stärken und positive Emotionen zu erzeugen. Denkspiele oder Schnüffelspiele sind oft gut geeignet, da sie den Kopf fordern und ihn geistig auslasten, ohne ihn zu überdrehen.
* Körpersprache lesen: Lernt, seine Stresssignale zu erkennen (Hecheln, Gähnen, Züngeln, Ohren anlegen, versteifte Körperhaltung, Zittern). Wenn ihr diese Anzeichen seht, ist es Zeit, eine Pause einzulegen oder die Situation zu ändern, bevor er in Panik gerät. Zieht euch zurück und gebt ihm Raum.
3. Was ihr vermeiden solltet
* Trösten bei Angst: Auch wenn es schwerfällt: Wenn euer Hund in Panik ist, solltet ihr ihn nicht aktiv trösten, indem ihr ihn streichelt oder bedauert. Das kann seine Angst unbewusst bestätigen ("Oh, mein Mensch beruhigt mich, also gibt es wirklich etwas zu fürchten!"). Bleibt ruhig, sprecht mit ruhiger Stimme und lenkt ihn sanft ab, falls möglich (z.B. ein Leckerli auf den Boden werfen), oder lasst ihn sich in seinen Rückzugsort zurückziehen.
* Bestrafung: Bestrafung verschlimmert Angst nur und zerstört das Vertrauen.
* Überfordern: Erwartet keine Wunder über Nacht. Kleine Schritte sind große Erfolge.
4. Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist.
Wenn die Panikattacken sehr stark sind, sich nicht bessern oder ihr euch überfordert fühlt, scheut euch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Hundetrainer oder ein Tierverhaltenstherapeut kann euch direkt vor Ort beobachten, die Situation besser einschätzen und einen maßgeschneiderten Trainingsplan erstellen. Manchmal kann auch eine tierärztliche Untersuchung sinnvoll sein, um organische Ursachen auszuschließen, oder in extremen Fällen medikamentöse Unterstützung, die aber immer nur eine Ergänzung zu Verhaltenstraining sein sollte.
Denkt daran, dass jeder Hund anders ist und seine eigene Zeit braucht. Eure Geduld, euer Verständnis und eure konsequente positive Unterstützung sind die wichtigsten Faktoren, um eurem Border Collie Mischling zu helfen, sich auch zu Hause sicher und geborgen zu fühlen.
Habt ihr schon versucht, bestimmte Situationen zu identifizieren, die seine Panik auslösen?
 
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Sonja
16. Juni 22:13
Es ist toll zu hören, dass euer Border Collie Mischling draußen schon so große Fortschritte gemacht hat und neugierig ist! Das zeigt, dass er grundsätzlich lernfähig ist und Vertrauen aufbauen kann. Dass er zu Hause immer noch unsicher ist und schnell Panik bekommt, ist eine Herausforderung, aber definitiv etwas, woran ihr arbeiten könnt. Viele Tierschutzhunde bringen solche Ängste mit, und es braucht Zeit, Geduld und das richtige Vorgehen, um ihnen zu helfen. Hier sind einige Tipps und mögliche Erklärungen, die euch helfen könnten: 1. Eine sichere Basis schaffen * Rückzugsort: Ganz wichtig ist, dass euer Hund einen festen, sicheren Rückzugsort in der Wohnung hat, wo er sich ungestört und geborgen fühlen kann. Das kann eine Hundebox (wenn er sie positiv kennt), ein Körbchen in einer ruhigen Ecke oder ein fester Platz unter einem Tisch sein. Dieser Ort sollte immer zugänglich sein und niemals für Bestrafung genutzt werden. Lasst ihn dort in Ruhe, auch wenn Besuch kommt. * Struktur und Routine: Hunde lieben Routine, da sie ihnen Sicherheit gibt. Feste Zeiten für Fütterung, Spaziergänge, Spiel und Ruhephasen können helfen, seine Unsicherheit zu reduzieren. * Reizarme Umgebung: Achtet darauf, dass die Wohnung nicht überreizend ist. Laute Geräusche, plötzliche Bewegungen oder zu viele wechselnde Eindrücke können ihn überfordern. Versucht, eine ruhige und vorhersehbare Atmosphäre zu schaffen. 2. Vertrauen aufbauen und positive Verknüpfungen schaffen * Positive Verstärkung: Lobt und belohnt ihn ausgiebig, wenn er zu Hause entspannt ist oder eine neue Situation gut meistert. Nutzt Leckerlis, sanfte Worte oder Streicheleinheiten – was auch immer er am liebsten mag. * Kontrollierte Exposition: Wenn er vor bestimmten Dingen Angst hat (z.B. der Staubsauger, die Türklingel, bestimmte Geräusche), führt ihn langsam und in kleinen Schritten an diese Reize heran. Zum Beispiel könnt ihr anfangs den Staubsauger nur kurz in einem anderen Raum einschalten, während ihr ihn beruhigt und belohnt. Die Distanz zum Angstauslöser sollte so groß sein, dass er den Reiz wahrnimmt, aber nicht in Panik gerät. Reduziert die Distanz erst, wenn er entspannt bleibt. * Spiel und Beschäftigung: Regelmäßiges, ruhiges Spiel in der Wohnung kann helfen, das Vertrauen zu stärken und positive Emotionen zu erzeugen. Denkspiele oder Schnüffelspiele sind oft gut geeignet, da sie den Kopf fordern und ihn geistig auslasten, ohne ihn zu überdrehen. * Körpersprache lesen: Lernt, seine Stresssignale zu erkennen (Hecheln, Gähnen, Züngeln, Ohren anlegen, versteifte Körperhaltung, Zittern). Wenn ihr diese Anzeichen seht, ist es Zeit, eine Pause einzulegen oder die Situation zu ändern, bevor er in Panik gerät. Zieht euch zurück und gebt ihm Raum. 3. Was ihr vermeiden solltet * Trösten bei Angst: Auch wenn es schwerfällt: Wenn euer Hund in Panik ist, solltet ihr ihn nicht aktiv trösten, indem ihr ihn streichelt oder bedauert. Das kann seine Angst unbewusst bestätigen ("Oh, mein Mensch beruhigt mich, also gibt es wirklich etwas zu fürchten!"). Bleibt ruhig, sprecht mit ruhiger Stimme und lenkt ihn sanft ab, falls möglich (z.B. ein Leckerli auf den Boden werfen), oder lasst ihn sich in seinen Rückzugsort zurückziehen. * Bestrafung: Bestrafung verschlimmert Angst nur und zerstört das Vertrauen. * Überfordern: Erwartet keine Wunder über Nacht. Kleine Schritte sind große Erfolge. 4. Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist. Wenn die Panikattacken sehr stark sind, sich nicht bessern oder ihr euch überfordert fühlt, scheut euch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Hundetrainer oder ein Tierverhaltenstherapeut kann euch direkt vor Ort beobachten, die Situation besser einschätzen und einen maßgeschneiderten Trainingsplan erstellen. Manchmal kann auch eine tierärztliche Untersuchung sinnvoll sein, um organische Ursachen auszuschließen, oder in extremen Fällen medikamentöse Unterstützung, die aber immer nur eine Ergänzung zu Verhaltenstraining sein sollte. Denkt daran, dass jeder Hund anders ist und seine eigene Zeit braucht. Eure Geduld, euer Verständnis und eure konsequente positive Unterstützung sind die wichtigsten Faktoren, um eurem Border Collie Mischling zu helfen, sich auch zu Hause sicher und geborgen zu fühlen. Habt ihr schon versucht, bestimmte Situationen zu identifizieren, die seine Panik auslösen?
Eine gute Auflistung, dem ist nichts hinzuzufügen. Aber der Punkt mit dem Beruhigen ist falsch. Angst ist eine Emotion, und Emotionen kann man nicht bestätigen. Beruhigen ist genau das, was der Hund bei Panik braucht.
Negative Emotionen sollte man vermeiden, Bedauern. Mitleid, Verärgerung, Ungeduld, Frust. Helfen kann man dem Hund nur mit positiver Haltung. Positive Emotionen des Hundes sollen irgendwann die Angst überlagern. Die gilt es zu wecken.
 
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Sabine
17. Juni 05:26
Bitte denkt jetzt schon über die Silvestertage und den Lärm nach und wo ihr es verbringt ( Flughafen, Ferienwohnung, Auto).
 
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Annett
17. Juni 15:32
Es ist toll zu hören, dass euer Border Collie Mischling draußen schon so große Fortschritte gemacht hat und neugierig ist! Das zeigt, dass er grundsätzlich lernfähig ist und Vertrauen aufbauen kann. Dass er zu Hause immer noch unsicher ist und schnell Panik bekommt, ist eine Herausforderung, aber definitiv etwas, woran ihr arbeiten könnt. Viele Tierschutzhunde bringen solche Ängste mit, und es braucht Zeit, Geduld und das richtige Vorgehen, um ihnen zu helfen. Hier sind einige Tipps und mögliche Erklärungen, die euch helfen könnten: 1. Eine sichere Basis schaffen * Rückzugsort: Ganz wichtig ist, dass euer Hund einen festen, sicheren Rückzugsort in der Wohnung hat, wo er sich ungestört und geborgen fühlen kann. Das kann eine Hundebox (wenn er sie positiv kennt), ein Körbchen in einer ruhigen Ecke oder ein fester Platz unter einem Tisch sein. Dieser Ort sollte immer zugänglich sein und niemals für Bestrafung genutzt werden. Lasst ihn dort in Ruhe, auch wenn Besuch kommt. * Struktur und Routine: Hunde lieben Routine, da sie ihnen Sicherheit gibt. Feste Zeiten für Fütterung, Spaziergänge, Spiel und Ruhephasen können helfen, seine Unsicherheit zu reduzieren. * Reizarme Umgebung: Achtet darauf, dass die Wohnung nicht überreizend ist. Laute Geräusche, plötzliche Bewegungen oder zu viele wechselnde Eindrücke können ihn überfordern. Versucht, eine ruhige und vorhersehbare Atmosphäre zu schaffen. 2. Vertrauen aufbauen und positive Verknüpfungen schaffen * Positive Verstärkung: Lobt und belohnt ihn ausgiebig, wenn er zu Hause entspannt ist oder eine neue Situation gut meistert. Nutzt Leckerlis, sanfte Worte oder Streicheleinheiten – was auch immer er am liebsten mag. * Kontrollierte Exposition: Wenn er vor bestimmten Dingen Angst hat (z.B. der Staubsauger, die Türklingel, bestimmte Geräusche), führt ihn langsam und in kleinen Schritten an diese Reize heran. Zum Beispiel könnt ihr anfangs den Staubsauger nur kurz in einem anderen Raum einschalten, während ihr ihn beruhigt und belohnt. Die Distanz zum Angstauslöser sollte so groß sein, dass er den Reiz wahrnimmt, aber nicht in Panik gerät. Reduziert die Distanz erst, wenn er entspannt bleibt. * Spiel und Beschäftigung: Regelmäßiges, ruhiges Spiel in der Wohnung kann helfen, das Vertrauen zu stärken und positive Emotionen zu erzeugen. Denkspiele oder Schnüffelspiele sind oft gut geeignet, da sie den Kopf fordern und ihn geistig auslasten, ohne ihn zu überdrehen. * Körpersprache lesen: Lernt, seine Stresssignale zu erkennen (Hecheln, Gähnen, Züngeln, Ohren anlegen, versteifte Körperhaltung, Zittern). Wenn ihr diese Anzeichen seht, ist es Zeit, eine Pause einzulegen oder die Situation zu ändern, bevor er in Panik gerät. Zieht euch zurück und gebt ihm Raum. 3. Was ihr vermeiden solltet * Trösten bei Angst: Auch wenn es schwerfällt: Wenn euer Hund in Panik ist, solltet ihr ihn nicht aktiv trösten, indem ihr ihn streichelt oder bedauert. Das kann seine Angst unbewusst bestätigen ("Oh, mein Mensch beruhigt mich, also gibt es wirklich etwas zu fürchten!"). Bleibt ruhig, sprecht mit ruhiger Stimme und lenkt ihn sanft ab, falls möglich (z.B. ein Leckerli auf den Boden werfen), oder lasst ihn sich in seinen Rückzugsort zurückziehen. * Bestrafung: Bestrafung verschlimmert Angst nur und zerstört das Vertrauen. * Überfordern: Erwartet keine Wunder über Nacht. Kleine Schritte sind große Erfolge. 4. Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist. Wenn die Panikattacken sehr stark sind, sich nicht bessern oder ihr euch überfordert fühlt, scheut euch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Hundetrainer oder ein Tierverhaltenstherapeut kann euch direkt vor Ort beobachten, die Situation besser einschätzen und einen maßgeschneiderten Trainingsplan erstellen. Manchmal kann auch eine tierärztliche Untersuchung sinnvoll sein, um organische Ursachen auszuschließen, oder in extremen Fällen medikamentöse Unterstützung, die aber immer nur eine Ergänzung zu Verhaltenstraining sein sollte. Denkt daran, dass jeder Hund anders ist und seine eigene Zeit braucht. Eure Geduld, euer Verständnis und eure konsequente positive Unterstützung sind die wichtigsten Faktoren, um eurem Border Collie Mischling zu helfen, sich auch zu Hause sicher und geborgen zu fühlen. Habt ihr schon versucht, bestimmte Situationen zu identifizieren, die seine Panik auslösen?
Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Dass es aber nur drinnen ist, finde ich schon etwas merkwürdig. 🤔 Wenn ein Hund noch so unsicher ist, zeigt sich das meistens eher draußen, als drinnen in der ja doch schon nach 5 Monaten recht vertrauten Umgebung. Mailo hatte anfangs draußen auch einige Dinge, die er gruselig fand, zum Beispiel eine sehr große Wurzel auf dem Feld und die gelben Müllsäcke, die bei uns freitags auf der Straße stehen. Man hat das ganz deutlich an seiner Körpersprache gesehen. Ich bin bei solchen Dingen dann mit ihm genau dort hingegangen, ohne ihn natürlich zu zerren oder mit Gewalt zu zwingen und habe das nicht gemieden. Manchmal ging das nur langsam im Schneckentempo. Wenn wir da waren, habe ich ihm alle Zeit der Welt gegeben, sich das anzuschauen und zu beschnüffeln, damit er merkt, dass nichts schlimmes passiert. Das hat in den allermeisten Fällen so gut geholfen, dass es beim nächsten Mal schon kein Problem mehr war. Wenn doch, habe ich es wieder so gemacht. Den Hund dann vom Angstobjekt abzuschirmen und ihn sich immer nur verstecken zu lassen, ist meiner Meinung nach auch nicht immer zielführend, vor allem, wenn sich dann lange Zeit nichts tut und die Situation weiter gruselig bleibt. Manchmal muss man den Hund auch mal sanft zu seinem Glück zwingen, damit es besser wird. Grundvoraussetzung ist der Aufbau einer Bindung, damit der Hund Vertrauen hat und dass man selber die Ruhe in Person ist und dem Hund vermittelt, dass das das normalste der Welt ist. Ich denke da z.B. an den Staubsauger. Wenn der Hund dann immer nur in seiner Rückzugsmöglichkeit verschwindet und dort weiter Angst hat, wird sich eher nicht viel ändern, denke ich. Ich würde da eher den Staubsauger bewusst in den selben Raum stellen ( natürlich erst einmal nicht angeschaltet) und den positive bestärken, indem man wie selbstverständlich daneben spielt, oder es liegt auch mal ein Leckerchen darauf. Wenn er dann seinen Schrecken verloren hat, würde ich mit Lecktube oder Superleckerchen bewaffnet dann auch mal anmachen und weiter in der Nähe spielen oder andere positive Aktivitäten mit ihm machen.
 
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Sonja
17. Juni 21:04
Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Dass es aber nur drinnen ist, finde ich schon etwas merkwürdig. 🤔 Wenn ein Hund noch so unsicher ist, zeigt sich das meistens eher draußen, als drinnen in der ja doch schon nach 5 Monaten recht vertrauten Umgebung. Mailo hatte anfangs draußen auch einige Dinge, die er gruselig fand, zum Beispiel eine sehr große Wurzel auf dem Feld und die gelben Müllsäcke, die bei uns freitags auf der Straße stehen. Man hat das ganz deutlich an seiner Körpersprache gesehen. Ich bin bei solchen Dingen dann mit ihm genau dort hingegangen, ohne ihn natürlich zu zerren oder mit Gewalt zu zwingen und habe das nicht gemieden. Manchmal ging das nur langsam im Schneckentempo. Wenn wir da waren, habe ich ihm alle Zeit der Welt gegeben, sich das anzuschauen und zu beschnüffeln, damit er merkt, dass nichts schlimmes passiert. Das hat in den allermeisten Fällen so gut geholfen, dass es beim nächsten Mal schon kein Problem mehr war. Wenn doch, habe ich es wieder so gemacht. Den Hund dann vom Angstobjekt abzuschirmen und ihn sich immer nur verstecken zu lassen, ist meiner Meinung nach auch nicht immer zielführend, vor allem, wenn sich dann lange Zeit nichts tut und die Situation weiter gruselig bleibt. Manchmal muss man den Hund auch mal sanft zu seinem Glück zwingen, damit es besser wird. Grundvoraussetzung ist der Aufbau einer Bindung, damit der Hund Vertrauen hat und dass man selber die Ruhe in Person ist und dem Hund vermittelt, dass das das normalste der Welt ist. Ich denke da z.B. an den Staubsauger. Wenn der Hund dann immer nur in seiner Rückzugsmöglichkeit verschwindet und dort weiter Angst hat, wird sich eher nicht viel ändern, denke ich. Ich würde da eher den Staubsauger bewusst in den selben Raum stellen ( natürlich erst einmal nicht angeschaltet) und den positive bestärken, indem man wie selbstverständlich daneben spielt, oder es liegt auch mal ein Leckerchen darauf. Wenn er dann seinen Schrecken verloren hat, würde ich mit Lecktube oder Superleckerchen bewaffnet dann auch mal anmachen und weiter in der Nähe spielen oder andere positive Aktivitäten mit ihm machen.
Was der Hund gruselig findet hängt ja davon ab, was er für Erfahrungen gemacht hat. Unser Sammy hat - nach der Welpenzeit - seine ersten 1,5 Jahre in Gartenhaltung verbracht. Die meiste Zeit angebunden an eine 5m-Leine, in Gesellschaft von 3 anderen Hunden, denen es genauso ging. Die Halter haben uns noch den "Tipp" gegeben, es genauso zu machen, weil er angeblich gar nicht ins Haus wollte.
Das hat am Anfang gestimmt, Sammy wollte am liebsten die ganze Zeit im Garten verbringen. Alles im Haus fand er erst mal gruselig. Er kannte ja kaum etwas. Im Garten dagegen war er von Anfang an entspannt.
 
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Claudia
17. Juni 22:14
Was der Hund gruselig findet hängt ja davon ab, was er für Erfahrungen gemacht hat. Unser Sammy hat - nach der Welpenzeit - seine ersten 1,5 Jahre in Gartenhaltung verbracht. Die meiste Zeit angebunden an eine 5m-Leine, in Gesellschaft von 3 anderen Hunden, denen es genauso ging. Die Halter haben uns noch den "Tipp" gegeben, es genauso zu machen, weil er angeblich gar nicht ins Haus wollte. Das hat am Anfang gestimmt, Sammy wollte am liebsten die ganze Zeit im Garten verbringen. Alles im Haus fand er erst mal gruselig. Er kannte ja kaum etwas. Im Garten dagegen war er von Anfang an entspannt.
Ich kann Sonja bestätigen!
Meine Tierschutzhündin hatte auch vor allem Angst, drinnen und draußen, mittlerweile fühlt sie sich draußen ganz sicher, aber wenn's drinnen Geräusche gibt, dann ist sie auch auf der Flucht, sie dann mit dem Staubsauger auch noch "konfrontieren", auf keinen Fall, sie daran gewöhnen, das hat funktioniert, sie an ihrem Rückzugsort mit Abstand, parallel mit Leckerlies beschäftigen, Fressen reduziert Stress, und sie verknüpft das Geräusch mit etwas Angenehmen= Leckerlies, das hat ihr geholfen, sie war wahrscheinlich in einer Wohnung eingesperrt und wurde da nicht gut behandelt.... 🙏 er ist ein Welpe und die Trennung von Mutter und Geschwister war bestimmt Stress beladen, nix erwarten, das wird auf jeden Fall und es braucht auf jeden Fall vieeeeeeel Zeit und Geduld 💖
 
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Annett
18. Juni 22:52
Was der Hund gruselig findet hängt ja davon ab, was er für Erfahrungen gemacht hat. Unser Sammy hat - nach der Welpenzeit - seine ersten 1,5 Jahre in Gartenhaltung verbracht. Die meiste Zeit angebunden an eine 5m-Leine, in Gesellschaft von 3 anderen Hunden, denen es genauso ging. Die Halter haben uns noch den "Tipp" gegeben, es genauso zu machen, weil er angeblich gar nicht ins Haus wollte. Das hat am Anfang gestimmt, Sammy wollte am liebsten die ganze Zeit im Garten verbringen. Alles im Haus fand er erst mal gruselig. Er kannte ja kaum etwas. Im Garten dagegen war er von Anfang an entspannt.
Ok, kann ich mir vorstellen. Da hast du natürlich recht. Aber Garten ist doch trotzdem nochmal eine ganz andere Nummer, als draußen beim Gassigehen. Wenn der Hund ausschließlich im Garten angebunden war, kennt er es im Haus natürlich nicht, sondern nur den Garten, aber eben auch nur den. Er kennt aber garantiert auch keine Dinge draußen beim Gassigang, die dort so auf einen Hund einprasseln können. Das ist ja dann auch alles neu und ungewohnt für ihn.
 
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Emily
19. Juni 17:07
Ok, kann ich mir vorstellen. Da hast du natürlich recht. Aber Garten ist doch trotzdem nochmal eine ganz andere Nummer, als draußen beim Gassigehen. Wenn der Hund ausschließlich im Garten angebunden war, kennt er es im Haus natürlich nicht, sondern nur den Garten, aber eben auch nur den. Er kennt aber garantiert auch keine Dinge draußen beim Gassigang, die dort so auf einen Hund einprasseln können. Das ist ja dann auch alles neu und ungewohnt für ihn.
Am anfang fand er ja auch beim Spaziergang viele Sachen gruselig und hat sich erschreckt aber das hat sich deutlich schneller gelegt als im Haus