Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Unsicherer Hund

Verfasser-Bild
Lucy
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 9. Dez.

Unsicherer Hund

Hallo zusammen, meine Hailey kommt aus dem Tierschutz sie hat sich inzwischen gut entwickelt trotzdem bleibt sie je nach Situation unsicher und reagiert ängstlich. Bei ihr sind es Hauptsächlich fremde Menschen. Da sie auch schreckhaft ist lasse ich sie nicht ab der Leine sondern habe dann unsere 20m Schleppleine dabei. Beim Hunde Sport Verein indem wir aktiv sind haben wir zwei Hunde Plätze eins eingezäunt und das andere offen. Heute hatten wir Rückruf indem ich sie zu verschiedenen Personen schicken musste und dann wieder zu mir das hat dann geklappt bis sie anfing unsicher stehen zu bleiben und hin und her zu sprinten und das auf dem ungezäunten Platz und genau dann hab ich selber panisch angefangen zu reagieren weil ich gedanklich dachte sie läuft mir jetzt weg sie hat das natürlich direkt gemerkt. Meine Frage wie kann ich meine Angst und Unsicherheit von Ihrem Verhalten nicht beeinflussen lassen und Sie selbstbewusster und mutiger machen dass nicht alle Menschen ihr etwas böses wollen ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
Beliebteste Antwort
9. Dez. 21:13
Ich würde sie auch generell nicht ableinen. Rückruf übungen sollten doch mit 20m Leine locker machbar sein. Im Zweifel hält der Trainer die Leine und läuft ein bisschen mit, und schon werden da 50m und mehr draus.

Wie darf man sich das "zu anderen Leuten schicken" vorstellen? Mag sie die? Oder als eine Art Mutprobe?
Falls letzteres, finde ich das sehr ungeschickt. Denn du möchtest ihr ja Sicherheit geben, und sie von dir - ihren hoffentlich sicheren Hafen - weg zu schicken ist das Gegenteil davon.

Zum Thema eigene Angst und Unsicherheit: das klappt bei uns Menschen genauso wenig wie bei Hunden auf Knopfdruck. Schaffe euch beiden viele Möglichkeiten, gemeinsam zu lernen. Immer machbar, immer positiv, damit ihr beide nach und nach mehr Sicherheit bekommt. Je mehr Routine du hast und je häufiger du Situationen ruhig und (halbwegs) entspannt lösen konntest, desto souveräner wirst du werden.

Mir hilft in Akutsituationen mein Notfallrückruf, den ich extra so gewählt habe, dass ich ihn nur freudig rufen kann. (Bei mir "Yeee-haw!". Das kann ich nur in einem einigen jauchzenden Tonfall rufen, anders geht's bei mir nicht)

Wenn auch das nicht hilft, bleibe ich stehen, gehe einen Schritt zurück, schließe die Augen, atme 3x tief durch und gehe mit neuer Ruhe in die Situation. Ja, das kostet Zeit und Überwindung. Aber wenn ich selbst panisch bin, kann ich meinem Hund gar nicht helfen.

Meinem eigenen unsicheren Hund hat vor allem die Möglichkeit geholfen, Dinge in seinem Tempo erkunden zu können. Mit viel Rückendeckung von meiner Seite natürlich. Also wo immer möglich zu Ende schauen lassen und die Möglichkeit geben, sich Dinge genau anzuschauen und zu schnüffeln.
Da er sich gerne in Dinge rein steigert, muss ich leider manches vorzeitig beenden, vor allem wenn der Trigger auf uns zu kommt. Im Gegenzug versuche ich aber wo möglich (sowohl von örtlichen Gegebenheiten als auch seiner Erregungslage), ihn seine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen. Selbstwirksamkeit schafft Sicherheit. Ich möchte einen Hund, der auch ohne mich handlungsfähig ist und sinnvolle Entscheidungen treffen kann. Klar lebe ich ihm in Situationen, wo er noch überfordert oder sehr unsicher ist, solche Entscheidungen vor und treffe die für uns. Aber in Situationen wo er kopfmäßig anwesend und im denkenden Bereich ist bekommt er von mir die Möglichkeit, diese Entscheidungen selbst zu treffen. Klar kann ich nicht jede Entscheidung mit tragen, wenn er den Menschen zerfleischen will, mach ich das natürlich nicht mit.
Aber je öfter er merkt, dass er selbst friedliche Lösungsansätze wählen kann, dabei entspannt aus durch die Situation kommt und von mir den Raum für diese Entscheidung bekommt und ich seine Entscheidungen mit trage, desto häufiger entscheidet er so und desto selbstsicherer wird er in den Situationen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Marisol
9. Dez. 20:25
Ganz ehrlich, ich würde den Hund in keinen Umständen ableinen. Das Gehirn schaltet bei Angst ab, da kannst du noch so einen tollen Rückruf haben, der Hund wird ab einem gewissen Maß nicht mehr reagieren.

Du kannst nur an eurer Bindung arbeiten, dass sie bei dir Schutz suchen wird, klappt aber auch nur bis zu einem gewissen Grad.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandra
9. Dez. 20:30
Hallo Lucy,
unsicheren Hunden tut es gut, sehr eng geführt zu werden.
Dh dass du ihr Sicherheit gibst, in dem du häufig erlerntes Verhalten einforderst.
Sitz, Fuß, Decke etc
Das ist ein Bereich, an dem du arbeiten solltest.
Dann würde ich noch körperliche Herausforderungen einbauen.
Balancieren über Baumstämme, auf Findlinge springen und Sitz machen lassen. Unter einer Bank durchkrabbeln etc
Dadurch kann die Selbstsicherheit gewinnen.
Viel Erfolg
 
Beitrag-Verfasser-Bild
🐶Sascha
9. Dez. 20:31
Meiner Erfahrung nach kommt die Sicherheit mit der Erfahrung und vor allem der Regelmäßigkeit.

War mit Eve anfangs fiel unterwegs, auch viel in der Stadt, hatten viel Besuch usw. usw. und sie entwickelte sich super.

Dann ergab es sich, dass wir seeeeeehr lange nur noch in unserer ruhigen Umgebung unterwegs waren.

Wenig los, wenig (neue).Reize, keine Besonderheiten.

Und schon war alles andere doof. Radfahrer doof, fremde Hunde doof, Menschen doof.

Daher: vorsichtig an neue Situationen gewöhnen aber auch dran bleiben.

Als Beispiel habe ich damals mit einem Flohmarkt angefangen.

1. Morgens um 6:30 Uhr ... Einfach mal die Umgebung setzen und den Hund gucken, riechen und hören lassen.... Dann wieder ab nach Hause.

2. (Nächster Besuch) um 8 .... Mal ein paar reihen durchlaufen, schauen wie sie reagiert und bevor es zuviel wird ab nach Hause.

3. Je nachdem wie das Fazit daraus ausfällt immer etwas später gehen, damit man auch mit viel Trubel klarkommt.

Eve hatte hier wunderbar auf Durchzug gestellt, einmal sogar unabsichtlich die Tasche einer Dame aus die Nase bekommen und in keinster Weise reagiert.

Das wäre heute mangels Wiederholung undenkbar.

Ich fang gerade wieder von vorne an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nathalie
9. Dez. 20:59
Hallo Lucy ,

Ich habe auch eine Tierschutzhündin ,die am Anfang auch sehr sehr unsicher war...
Wir haben ganz viel Bindungsspiele gemacht ,erlerntes wie Sitz ,Platz habe ich immer in Spaziergänge mit eingebaut und jedes mal wenn sie besonders was gut gemacht hat ,eine Party gemacht ......
Ich habe Suchspiele mit eingebaut und du musst versuchen ihr Sichherheit zu geben .
Je sicherer und souveräner du bist ,desto besser wird ihr Verhalten und sie wird selbsstbewuster . Eine Leine ist wie eine Antenne zwischen euch und sie überträgt alles .....
Leine sie erst ab wenn du sicherer bist.... dafür gibt es ja Schleppleinen. Meine Hündin läuft erst seit 16 Monaten frei ..... Ich musste auch alles lernen und sicher werden ......

Das was du auf der Strasse machen kannst - bring ihr das Kommando hinten bei ..... So lernt sie wenn sie unsicher wird ,dass sie sich hinter dich setzten soll ..... Das gibt ihr nochmal Sichherheit....Uns hat es geholfen......
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
9. Dez. 21:13
Ich würde sie auch generell nicht ableinen. Rückruf übungen sollten doch mit 20m Leine locker machbar sein. Im Zweifel hält der Trainer die Leine und läuft ein bisschen mit, und schon werden da 50m und mehr draus.

Wie darf man sich das "zu anderen Leuten schicken" vorstellen? Mag sie die? Oder als eine Art Mutprobe?
Falls letzteres, finde ich das sehr ungeschickt. Denn du möchtest ihr ja Sicherheit geben, und sie von dir - ihren hoffentlich sicheren Hafen - weg zu schicken ist das Gegenteil davon.

Zum Thema eigene Angst und Unsicherheit: das klappt bei uns Menschen genauso wenig wie bei Hunden auf Knopfdruck. Schaffe euch beiden viele Möglichkeiten, gemeinsam zu lernen. Immer machbar, immer positiv, damit ihr beide nach und nach mehr Sicherheit bekommt. Je mehr Routine du hast und je häufiger du Situationen ruhig und (halbwegs) entspannt lösen konntest, desto souveräner wirst du werden.

Mir hilft in Akutsituationen mein Notfallrückruf, den ich extra so gewählt habe, dass ich ihn nur freudig rufen kann. (Bei mir "Yeee-haw!". Das kann ich nur in einem einigen jauchzenden Tonfall rufen, anders geht's bei mir nicht)

Wenn auch das nicht hilft, bleibe ich stehen, gehe einen Schritt zurück, schließe die Augen, atme 3x tief durch und gehe mit neuer Ruhe in die Situation. Ja, das kostet Zeit und Überwindung. Aber wenn ich selbst panisch bin, kann ich meinem Hund gar nicht helfen.

Meinem eigenen unsicheren Hund hat vor allem die Möglichkeit geholfen, Dinge in seinem Tempo erkunden zu können. Mit viel Rückendeckung von meiner Seite natürlich. Also wo immer möglich zu Ende schauen lassen und die Möglichkeit geben, sich Dinge genau anzuschauen und zu schnüffeln.
Da er sich gerne in Dinge rein steigert, muss ich leider manches vorzeitig beenden, vor allem wenn der Trigger auf uns zu kommt. Im Gegenzug versuche ich aber wo möglich (sowohl von örtlichen Gegebenheiten als auch seiner Erregungslage), ihn seine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen. Selbstwirksamkeit schafft Sicherheit. Ich möchte einen Hund, der auch ohne mich handlungsfähig ist und sinnvolle Entscheidungen treffen kann. Klar lebe ich ihm in Situationen, wo er noch überfordert oder sehr unsicher ist, solche Entscheidungen vor und treffe die für uns. Aber in Situationen wo er kopfmäßig anwesend und im denkenden Bereich ist bekommt er von mir die Möglichkeit, diese Entscheidungen selbst zu treffen. Klar kann ich nicht jede Entscheidung mit tragen, wenn er den Menschen zerfleischen will, mach ich das natürlich nicht mit.
Aber je öfter er merkt, dass er selbst friedliche Lösungsansätze wählen kann, dabei entspannt aus durch die Situation kommt und von mir den Raum für diese Entscheidung bekommt und ich seine Entscheidungen mit trage, desto häufiger entscheidet er so und desto selbstsicherer wird er in den Situationen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lucy
9. Dez. 21:44
Ich würde sie auch generell nicht ableinen. Rückruf übungen sollten doch mit 20m Leine locker machbar sein. Im Zweifel hält der Trainer die Leine und läuft ein bisschen mit, und schon werden da 50m und mehr draus. Wie darf man sich das "zu anderen Leuten schicken" vorstellen? Mag sie die? Oder als eine Art Mutprobe? Falls letzteres, finde ich das sehr ungeschickt. Denn du möchtest ihr ja Sicherheit geben, und sie von dir - ihren hoffentlich sicheren Hafen - weg zu schicken ist das Gegenteil davon. Zum Thema eigene Angst und Unsicherheit: das klappt bei uns Menschen genauso wenig wie bei Hunden auf Knopfdruck. Schaffe euch beiden viele Möglichkeiten, gemeinsam zu lernen. Immer machbar, immer positiv, damit ihr beide nach und nach mehr Sicherheit bekommt. Je mehr Routine du hast und je häufiger du Situationen ruhig und (halbwegs) entspannt lösen konntest, desto souveräner wirst du werden. Mir hilft in Akutsituationen mein Notfallrückruf, den ich extra so gewählt habe, dass ich ihn nur freudig rufen kann. (Bei mir "Yeee-haw!". Das kann ich nur in einem einigen jauchzenden Tonfall rufen, anders geht's bei mir nicht) Wenn auch das nicht hilft, bleibe ich stehen, gehe einen Schritt zurück, schließe die Augen, atme 3x tief durch und gehe mit neuer Ruhe in die Situation. Ja, das kostet Zeit und Überwindung. Aber wenn ich selbst panisch bin, kann ich meinem Hund gar nicht helfen. Meinem eigenen unsicheren Hund hat vor allem die Möglichkeit geholfen, Dinge in seinem Tempo erkunden zu können. Mit viel Rückendeckung von meiner Seite natürlich. Also wo immer möglich zu Ende schauen lassen und die Möglichkeit geben, sich Dinge genau anzuschauen und zu schnüffeln. Da er sich gerne in Dinge rein steigert, muss ich leider manches vorzeitig beenden, vor allem wenn der Trigger auf uns zu kommt. Im Gegenzug versuche ich aber wo möglich (sowohl von örtlichen Gegebenheiten als auch seiner Erregungslage), ihn seine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen. Selbstwirksamkeit schafft Sicherheit. Ich möchte einen Hund, der auch ohne mich handlungsfähig ist und sinnvolle Entscheidungen treffen kann. Klar lebe ich ihm in Situationen, wo er noch überfordert oder sehr unsicher ist, solche Entscheidungen vor und treffe die für uns. Aber in Situationen wo er kopfmäßig anwesend und im denkenden Bereich ist bekommt er von mir die Möglichkeit, diese Entscheidungen selbst zu treffen. Klar kann ich nicht jede Entscheidung mit tragen, wenn er den Menschen zerfleischen will, mach ich das natürlich nicht mit. Aber je öfter er merkt, dass er selbst friedliche Lösungsansätze wählen kann, dabei entspannt aus durch die Situation kommt und von mir den Raum für diese Entscheidung bekommt und ich seine Entscheidungen mit trage, desto häufiger entscheidet er so und desto selbstsicherer wird er in den Situationen.
Ja also Ziel war sie um die 3 Schutzdienstverstecke Zelt ( beidpiel bild )herum zu schicken die in einem Dreieck aufgestellt waren bei jeden Zelt war jemand aus der Gruppe vor dem Zelt um Sie um den Zelt herum leiten zu können und gleichzeitig sie mit einem Goodie zu belohnen um dann wieder zu mir zu schicken ich war dabei jeweils in der mitte des Dreiecks und habe von dort aus nur die befehle gesagt.

Im eingezäunten Platz wäre mir das wohler gewesen aber leider war der schon besetzt als unsere Gruppe anfangen wollte, weil ich auf dem eingezäunten platz sie auch bedenkenlos bei solchen Übungen frei lassen kann weil ich gedanklich schon weiss es ist abgesichert im falle das sie halt nicht kommen würde und auch nicht weg kann.

Dazu kommt dass sie als mischling wahrscheinlich etwas Windhund drinnen hat und sie super schnell sprintet wenn sie ihre zoomies hat und das hab ich auf dem platz schon erlebt was für eine krasse Geschwindigkeit sie drauf hat.

Wir hatten auch schon Momente indem sie sich unsicher verhalten hat und dann nicht gekommen ist sondern dann einfach eingefroren da steht und so schaut als würde sie fragen was willst du von mir.

Zurück zum vorherigen Punkt die erste runde um die Zelte hat geklappt bei der zweiten Runde wurde sie plötzlich unsicher blieb stehen fing an im kreis zu sprinten und genau indem moment bekam ich panische Angst dass sie weg vom platz sprinten würde sie ist dann aber wieder stehen geblieben und hat mich wieder so angeguckt

Hätte ich nicht panisch reagiert wäre dass nicht passiert weil ich das bei anderen Situationen und Übungen stark merke deshalb muss ich mich von diesem Verhalten überwinden?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
9. Dez. 22:02
Ja also Ziel war sie um die 3 Schutzdienstverstecke Zelt ( beidpiel bild )herum zu schicken die in einem Dreieck aufgestellt waren bei jeden Zelt war jemand aus der Gruppe vor dem Zelt um Sie um den Zelt herum leiten zu können und gleichzeitig sie mit einem Goodie zu belohnen um dann wieder zu mir zu schicken ich war dabei jeweils in der mitte des Dreiecks und habe von dort aus nur die befehle gesagt. Im eingezäunten Platz wäre mir das wohler gewesen aber leider war der schon besetzt als unsere Gruppe anfangen wollte, weil ich auf dem eingezäunten platz sie auch bedenkenlos bei solchen Übungen frei lassen kann weil ich gedanklich schon weiss es ist abgesichert im falle das sie halt nicht kommen würde und auch nicht weg kann. Dazu kommt dass sie als mischling wahrscheinlich etwas Windhund drinnen hat und sie super schnell sprintet wenn sie ihre zoomies hat und das hab ich auf dem platz schon erlebt was für eine krasse Geschwindigkeit sie drauf hat. Wir hatten auch schon Momente indem sie sich unsicher verhalten hat und dann nicht gekommen ist sondern dann einfach eingefroren da steht und so schaut als würde sie fragen was willst du von mir. Zurück zum vorherigen Punkt die erste runde um die Zelte hat geklappt bei der zweiten Runde wurde sie plötzlich unsicher blieb stehen fing an im kreis zu sprinten und genau indem moment bekam ich panische Angst dass sie weg vom platz sprinten würde sie ist dann aber wieder stehen geblieben und hat mich wieder so angeguckt Hätte ich nicht panisch reagiert wäre dass nicht passiert weil ich das bei anderen Situationen und Übungen stark merke deshalb muss ich mich von diesem Verhalten überwinden?
Wäre es bei der Übung möglich, die Schleppleine schleifen zu lassen? Müssen die Menschen natürlich aufpassen und eventuell eine etwas kürzere Leine als 20m nehmen. Aber so hast du mehr Möglichkeiten sie zu sichern, ohne ganz ran zu müssen.

Wenn du weißt, dass die Übung für sie schwierig ist, würde ich sie auch erst mal nach einem Durchgang beenden. Lieber früher positiv abschließen als zu spät.

Ich würde das heute als positive Lernerfahrung für dich sehen. Ja, du hast Panik bekommen. Das ist menschlich. Aber Hailey ist nicht panisch abgehauen, sondern stehen geblieben. Das ist doch super! Kein Grund leichtsinnig zu werden, aber es zeigt, dass sie nicht sofort weg sprintet 😉

Ich hatte letztens eine Situation, wo mein Hund auf die stark befahrene Straße gerannt ist. Es hatte jemand seinen labrador an einer Bank angebunden und ist in einen Laden gegangen (super Idee 🙄), der Hund wollte hinterher, hat sich vor der ihn verfolgenden Bank erschrocken und ist dann im Zickzack mitsamt Bank über die Straße. Als er an uns vorbei ist, hab ich mich auf die Bank geworfen und ihn so gestoppt - fand mein eigener Hund natürlich auch richtig gruselig und ist in die andere Richtung in die Leine. Ich hab mich drauf konzentriert die Leine vom anderen Hund ordentlich zu fassen bekommen und in der Zeit hat sich mein Hund aus dem Geschirr befreit. Und ist auf Abstand gegangen. Auf die Straße. Herzinfarkt-Moment. Mein erstes reflexartiges nach ihm schreien hat natürlich nicht geholfen.

Glücklicherweise standen die Autos schon, ich hab mich also kurz gesammelt und ihn dann nochmal ruhig und freundlich eingeladen. Obwohl mein puls auf 180 war. Und er kam dann auch prompt zu mir.

Du musst nicht innerlich komplett entspannt sein. Das geht wie gesagt auch nicht einfach so, so funktionieren wir Menschen nicht. Lass dir das nicht einreden und mach dir da keinen Druck, das hilft eh nicht.
Aber es ist sehr hilfreich, wenn du dir trotzdem paar mentale Werkzeuge bereit legst, wie du wieder zurück ins durchdachte und souveräne handeln kommst.

Manchen Menschen hilft dabei autogenes Training. Manchen helfen Atemtechniken, die sie vorher "üben".
Ich hab mir in laufe der Zeit mit meinem Hund meine persönlichen Tools aufgebaut, die ich schon fast ritualisiert in herausfordernden Situationen anwenden kann, um wieder klar zu denken und zu handeln, auch wenn das Herz noch rast.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
9. Dez. 22:16
Wenn Hailey unsicher bei fremden Menschen ist, ist das glaube ich (noch) nicht die richtige Übung für sie.
Ich habe mit meiner Tierschutzhündin Ella mal Mantrailing ausprobiert, weil das gerade für ängstliche Hunde hilfreich sein soll. Sie war aber zu ängstlich dafür, mit der Situation komplett überfordert. Die einzige Übung, die sie mitgemacht hat, war Futter von mir in meinem Schutz annehmen, während eine andere Person in unserer Nähe war.

Bei einem schreckhaften ängstlichen Hund würde ich kein Risiko eingehen, und sie immer gesichert führen. Entweder an der Scheppleine oder in einem sicher umzäunten Bereich.

Wie lange ist Hailey denn schon bei Dir? Vertrauen braucht Zeit und positive Erlebnisse, auf beiden Seiten. Das kann man nicht erzwingen.
Wenn Du ihr mehr Vertrauen willst, musst Du Euch beiden viele Erlebnisse bescheren, wo sie sich vertrauenswürdig verhalten kann. Wie Nadine schon schrieb, lauter kleine schaffbare Aufgaben.
Und umgekehrt darfst Du nichts von ihr fordern, was sie in eine doofe Situation bringt.
Aber vor allem brauchst Du Geduld, damit sich das Vertrauen entwickeln kann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lucy
9. Dez. 22:19
Wäre es bei der Übung möglich, die Schleppleine schleifen zu lassen? Müssen die Menschen natürlich aufpassen und eventuell eine etwas kürzere Leine als 20m nehmen. Aber so hast du mehr Möglichkeiten sie zu sichern, ohne ganz ran zu müssen. Wenn du weißt, dass die Übung für sie schwierig ist, würde ich sie auch erst mal nach einem Durchgang beenden. Lieber früher positiv abschließen als zu spät. Ich würde das heute als positive Lernerfahrung für dich sehen. Ja, du hast Panik bekommen. Das ist menschlich. Aber Hailey ist nicht panisch abgehauen, sondern stehen geblieben. Das ist doch super! Kein Grund leichtsinnig zu werden, aber es zeigt, dass sie nicht sofort weg sprintet 😉 Ich hatte letztens eine Situation, wo mein Hund auf die stark befahrene Straße gerannt ist. Es hatte jemand seinen labrador an einer Bank angebunden und ist in einen Laden gegangen (super Idee 🙄), der Hund wollte hinterher, hat sich vor der ihn verfolgenden Bank erschrocken und ist dann im Zickzack mitsamt Bank über die Straße. Als er an uns vorbei ist, hab ich mich auf die Bank geworfen und ihn so gestoppt - fand mein eigener Hund natürlich auch richtig gruselig und ist in die andere Richtung in die Leine. Ich hab mich drauf konzentriert die Leine vom anderen Hund ordentlich zu fassen bekommen und in der Zeit hat sich mein Hund aus dem Geschirr befreit. Und ist auf Abstand gegangen. Auf die Straße. Herzinfarkt-Moment. Mein erstes reflexartiges nach ihm schreien hat natürlich nicht geholfen. Glücklicherweise standen die Autos schon, ich hab mich also kurz gesammelt und ihn dann nochmal ruhig und freundlich eingeladen. Obwohl mein puls auf 180 war. Und er kam dann auch prompt zu mir. Du musst nicht innerlich komplett entspannt sein. Das geht wie gesagt auch nicht einfach so, so funktionieren wir Menschen nicht. Lass dir das nicht einreden und mach dir da keinen Druck, das hilft eh nicht. Aber es ist sehr hilfreich, wenn du dir trotzdem paar mentale Werkzeuge bereit legst, wie du wieder zurück ins durchdachte und souveräne handeln kommst. Manchen Menschen hilft dabei autogenes Training. Manchen helfen Atemtechniken, die sie vorher "üben". Ich hab mir in laufe der Zeit mit meinem Hund meine persönlichen Tools aufgebaut, die ich schon fast ritualisiert in herausfordernden Situationen anwenden kann, um wieder klar zu denken und zu handeln, auch wenn das Herz noch rast.
Ja bei der Übung hatten wir eine 5m Schleppleine und auch extra die jenigen vor dem Zelt hingestellt und nicht dahinter damit sie die auch sieht und nicht erschreckt wenn sie plötzlich hinten vorbei geht😅

Ja die zweite runde haben wir dann auf meinem Wunsch abgebrochen weil ich wirklich das Gefühl hatte gleich eine Panikattacke zu erleiden und dann bin ich die jenige die nicht ansprechbar ist 🥲

Unsere Trainerin hat auch gesagt Sie hat es gut gemacht und das ich mich bei solchen Übungen und Situationen meine innere Gelassenheit finden soll🥹

Ich freue mich um so jeden kleinen fortschritt den wir zusammen erleben.
Wie sie zu uns ankam und heute ist da liegen Welten dazwischen auch als wir im Verein vor 6 Monaten angefangen haben und sie unsicher war die Angst vor den anderen Hunden und Besitzern und auch keine goodies bei den Übungen geholfen haben das hat sich so schon gelegt und mittlerweile freut sie sich riesig wenn wir ins Auto einsteigen um auf den Platz zu gehen.

Ich werde mich autogenes Training und Atemtechniken auseinandersetzen! ☺️

Danke dir für die liebe Antwort! 🫶🏽
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
9. Dez. 22:29
Ja bei der Übung hatten wir eine 5m Schleppleine und auch extra die jenigen vor dem Zelt hingestellt und nicht dahinter damit sie die auch sieht und nicht erschreckt wenn sie plötzlich hinten vorbei geht😅 Ja die zweite runde haben wir dann auf meinem Wunsch abgebrochen weil ich wirklich das Gefühl hatte gleich eine Panikattacke zu erleiden und dann bin ich die jenige die nicht ansprechbar ist 🥲 Unsere Trainerin hat auch gesagt Sie hat es gut gemacht und das ich mich bei solchen Übungen und Situationen meine innere Gelassenheit finden soll🥹 Ich freue mich um so jeden kleinen fortschritt den wir zusammen erleben. Wie sie zu uns ankam und heute ist da liegen Welten dazwischen auch als wir im Verein vor 6 Monaten angefangen haben und sie unsicher war die Angst vor den anderen Hunden und Besitzern und auch keine goodies bei den Übungen geholfen haben das hat sich so schon gelegt und mittlerweile freut sie sich riesig wenn wir ins Auto einsteigen um auf den Platz zu gehen. Ich werde mich autogenes Training und Atemtechniken auseinandersetzen! ☺️ Danke dir für die liebe Antwort! 🫶🏽
Es kommt nicht nur darauf an, dass Hailey schon bereit ist für solche Übungen. Auch Du musst dafür bereit sein. Deine Panik ist ein Zeichen von Überforderung.
Lass es auch für Dich selbst einfach langsamer angehen. Pausier ruhig bei Übungen, bei denen Du kein gutes Gefühl hast oder frag, ob Du sie abwandeln kannst.