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Klara
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Anzahl der Antworten 58
zuletzt 11. Apr.

Unruhiger Hund

Wer hat auch einen unruhigen Hund und hatte ähnliche Situationen oder sogar Tipps: -Mein Hund kommt kaum zur Ruhe. - wenn er schläft, dann gefühlt immer mit einem offenen Ohr, sobald er was hört oder man sich bewegt, ist er wach. -Er ist, wenn er nicht gerade schläft, ständig in Bewegung und kann nicht ruhig sitzen oder liegen bleiben. Aktuell äußert er sich stark durch jaulen oder bellen. -Kuscheln und entspannt Streicheln ist nicht möglich (ist es möglich, dass sich das mit dem Kuscheln mit der Zeit noch ändert? Er schläft auch generell nie auf uns) - Unterwegs (z.B. im Restaurant) zieht er permanent an der Leine, läuft hin und her und kann sich nicht in Ruhe hinlegen -„bleib“ und „Körbchen/Decke“ funktioniert gar nicht, auch nicht mit viel Übung, dafür ist er zu unruhig Das Verhalten hat sich auch vor der Pubertät gezeigt, allerdings nicht so verstärkt wie jetzt. Ich bin dankbar für Tipps, wie man das in den Griff bekommt, um zukünftig (im besten Fall) einen ruhigen Hund zu haben.🙏🏼 (Kurze Infos: Er ist gesund, ist gerade 9 Monate, Pomeranian, aktuell in der Pubertät und ein recht reizempfindlicher Hund, der in neuen Situation viel Zeit braucht ) Danke euch 🤗
 
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Klara
10. Apr. 18:55
Er schläft so viel, hat aber denke ich einen leichten Schlaf, was das schnelle aufwachen erklären würde. Vielleicht ruht er aber auch einen Teil davon einfach nur mit Augen zu.

„Meistens“, da es auch mal ausnahmen gibt.
 
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Klara
10. Apr. 18:59
Das stimmt. Würde ihn da gerne etwas unterstützen, dann bleibt nur zu hoffen, dass das konsequente Deckentraining ihn bald zu einem erholsameren Schlaf führt
 
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Ilona
10. Apr. 19:29
Mir fällt noch was ein: dauerhafter Durchfall verursacht oft Vitm B 12 Mangel. Der ist auch wichtig für die Nerven. Unser Hund hatte auch ziemlich lange mit Durchfall und dem daraus resultierenden Nährstoffmangel zu tun. Wäre wichtig, daß auch noch abzuklären.
 
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Cordula
10. Apr. 19:37
Generell helfen klare Regeln dem Hund zur Ruhe zu kommen und ihm klarzumachen, dass du dich darum kümmerst, was im Haus und drumrum passiert, während er beruhigt chillt. Das wirkt sich dann Schritt für Schritt auf die allgemeine Ruhe aus. Es klingelt? Damit hat er nichts zu tun. Es geht jemand an der Terrasse, am offenen Fenster vorbei? Kein Grund zu knurren. Es wird gestaubsaugt oder der Kühlschrank geöffnet? Kein Spielzeug oder Ankündigung von Fressen, sitzenbleiben. Bei euch sind es vielleicht andere Beispiele. Wir haben diese Dinge gar nicht gezielt trainiert, um mehr Ruhe zu bekommen, sondern einfach weil sie zum harmonischen Zusammenleben wichtig sind. Als quasi Nebeneffekt stellte sich dann auch immer mehr Ruhe insgesamt ein. Dem Hund Verantwortung abnehmen.
 
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Klara
10. Apr. 20:00
Mir fällt noch was ein: dauerhafter Durchfall verursacht oft Vitm B 12 Mangel. Der ist auch wichtig für die Nerven. Unser Hund hatte auch ziemlich lange mit Durchfall und dem daraus resultierenden Nährstoffmangel zu tun. Wäre wichtig, daß auch noch abzuklären.
Danke dir! Das werde ich mal abchecken lassen!
 
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Klara
10. Apr. 20:02
Generell helfen klare Regeln dem Hund zur Ruhe zu kommen und ihm klarzumachen, dass du dich darum kümmerst, was im Haus und drumrum passiert, während er beruhigt chillt. Das wirkt sich dann Schritt für Schritt auf die allgemeine Ruhe aus. Es klingelt? Damit hat er nichts zu tun. Es geht jemand an der Terrasse, am offenen Fenster vorbei? Kein Grund zu knurren. Es wird gestaubsaugt oder der Kühlschrank geöffnet? Kein Spielzeug oder Ankündigung von Fressen, sitzenbleiben. Bei euch sind es vielleicht andere Beispiele. Wir haben diese Dinge gar nicht gezielt trainiert, um mehr Ruhe zu bekommen, sondern einfach weil sie zum harmonischen Zusammenleben wichtig sind. Als quasi Nebeneffekt stellte sich dann auch immer mehr Ruhe insgesamt ein. Dem Hund Verantwortung abnehmen.
Wie hast du das genau geübt ? Gerade in Zusammenhang mit Klingel oder Geräuschen.
 
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Cordula
10. Apr. 20:20
Wie hast du das genau geübt ? Gerade in Zusammenhang mit Klingel oder Geräuschen.
Wenn es an der Tür klingelt und er aufspringen und hinrennen wollte, habe ich ihn erstmal geblockt, also Fuss dazwischen. Falls er dann noch knurrt oder bellt, Abbruchsignal. Dann ins Sitz oder auf die Decke, je nachdem was gerade praktischer war, Wohnung ist bisschen verwinkelt 😅 Dann bin ich zur Tür, Paket angenommen. Zurück zum Hund, loben und Auflösesignal. Wenn er zwischendurch unerlaubterweise wieder aufgestanden ist, wieder blocken, wieder zurück ins Sitz. Falls es kein Paket ist sondern Besuch, Besuch reinlassen, begrüßen, erst dann dem Hund Auflösesignal geben, damit er auch den Besuch begrüßen darf. Ich habe allen gesagt, dass es dauert bis ich zur Tür komme, am Anfang musste ich wirklich fünf, sechs Mal zurückschicken, bis ich eszur Tür geschafft habe. Oder zu zweit üben ist auch gut, Einer klingelt nach deiner Vorgabe einfach immer wieder und du kannst drinnen in Ruhe üben. Manche nehmen auch das Klingelgeräusch auf und spielen es sehr leise, irgendwann dann lauter ab und es passiert rein gar nichts, so soll der Hund sich daran gewöhnen, dass das nichts bedeutet. Habe ich persönlich nicht ausprobiert. Bei Staubsauger dasselbe. Hund auf die Decke, Staubsauger an. Wenn er losrennt, blocken und zurück auf die Decke schicken oder bringen. Wenn er sitzenbleibt, schnell hin und loben. Die Abstände immer länger werden lassen, anfangs sehr kleinschrittig aufbauen.
 
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Laura
10. Apr. 20:38
Hey Klara 😊 wenn meiner mal Durchfall hat (natürlich nicht wie in deinem Fall so lange 😬) koche ich ihm Hühnchen und schaue, dass er viel trinkt (Kamille hilft unheimlich) als SOS Tipp hab ich mal Aktivkohle gesagt bekommen.. Hab ich aber noch nicht ausprobiert...

Ich kenn das mit dem Pubertier zuuu gut 🤣 vielleicht ist momentan auch eine läufig Hündin bei euch in der Nachbarschaft, und er ist deshalb so unter Strom (da kann es dann natürlich auch zu Durchfall kommen)

Kann dir sehr den Youtube Kanal DogsTV empfehlen oder auch einfach mal Videos von Andreas Ohligschläger (meiner Meinung nach super lehrreiche Videos)

Übrigens hat Deckentraining bei uns total viel Ruhe reingebracht, er darf nicht mehr aus dem Fenster schauen und alles bewachen, soll einen allgemein nicht immer hinterherlaufen. Vielleicht helfen dir die Tipps, sonst schreib mir gern eine Nachricht.

Bin zwar keine Hundetrainerin, aber bin durch die selbe Phase wie du (nur nochmal krasser) 😊❤️
 
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Heike
10. Apr. 20:44
Unsere Hündin ist jetzt 3. Als sie mit 1,5 Jahren bei uns eingezogen ist war sie extrem unruhig, eigentlich nur rastlos und unter Dauerstrom. Von Stubenheinheit ganz zu schweigen. Sie konnte sich vor lauter Stress draußen einfach nicht lösen. Alles war zu spannend, zu aufregend und gruselig. Außerdem extrem weicher Kotabsatz. Wie hier schon mehrfach geschrieben wurde, haben wir auch gaaaanz viel Ruhe in den Alltag gebracht. Unsere Gassirunden waren teilweise eher Steh- und Hockrunden, damit sie sich in Ruhe orientieren konnte. Tosca hat es anfangs sehr geholfen, dass wir fast ausschließlich die immer gleichen Wege gelaufen sind. Es ging nicht darum, weit zu laufen, sondern ihr die Möglichkeit zum Schnüffeln und Reize verarbeiten zu geben. Oft sind wir dabei Wege auch nur mehrmals und langsam auf und ab gelaufen, anstatt eine Runde zu machen. Zu Hause dann Deckentraining, gemeinsame Pausen auf dem Sofa und Schnüffelspiele. Langsam nach und nach verschiedene Reize kennengelernt usw usw Außerdem Geduld Geduld Geduld und ganz viel Liebe 😍 LG Heike und Tosca 🐶
 
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Dogorama-Mitglied
11. Apr. 05:04
Da hier ja andere Hundebesitzer mitlesen, noch ein Gedanke der so ein Thema grundsätzlich betrifft.

Ein Hund mit unbekannter Vorgeschichte, mit rassebedingtem sehr aufmerksamen und tempramentvollen Wesen .... Wie viel Eindrücke verträgt so ein Tier?

Es ist nun egal in welcher Reihenfolge die Stichworte stehen. Es soll nur deutlich machen was auf so ein Tier einprasselt.

Schlechte Aufzucht?
Mehrere Besitzerwechsel?
Prägung?
Stress durch Überforderung?
Durchfälle?
Tierarzt?
Medikamente?
Viele Futterwechsel?
Magenschmerzen?
Hundeschule/Trainerin?
Bewusste Hundebegnungen?
Restaurantbesuche?
Wenig Struktur im Alltag?
Hundefriseur?
Heilpraktikerin?
Nicht stubenrein?
Ganz viele Fragen der Besitzerin?
Erwartungshaltung?

Der Druck alles richtig zu machen, der Anspruch dem Hund alles zu zeigen, die Fürsorge doch dem Hund helfen zu wollen.
Zunächst mal alles korrekt, aber für einen Hund manchmal alles zu viel.

Solche Hunde benötigen einfach nur Ruhe, Struktur, Bindung, Vertrauen....dann können sie sich erholen.

Alles auf ein Mal innerhalb weniger Wochen/Monate ist einfach zu viel.

Burnout würde man es beim Mensch nennen.

Manchmal ist die Liste "was will ich" nicht zielführend, auch wenn sie gut gemeint ist.

Ergänzung für Klara, ich habe 3 Spitze, alle mit unbekannter Vorgeschichte.
Meine Emmy ist ein " Duracell Hund. Ständig am rennen, hektisch und hyperaktiv.
Ich habe die ersten Wochen nur genutzt den Alltag zu lernen. Mit ihr, wenn sie es konnte, auf dem Boden liegend schmusen. Ganz ruhig alles.
Ich Traile mit ihr. Was sie hervorragend auslastet. Und sie arbeitet ganz toll.
Sie lernt sehr schnell, ist dadurch leider auch schnell gelangweilt, oder überfordert weil ich zu viel wollte.
Sie will ständig Ball spielen, geht jemand darauf ein, habe ich innerhalb von 5 Minuten einen total durchgeknallten Hund. Bereits nach 30 Minuten zeigt sie Stressdurchfall.. auch mein alter Rüde zeigt auf Stress sofort Durchfall. Er war beim Vorbesitzer, kläffig, nervös und ständig krank.
Ich sehe dann wie es den Menschen schwer fällt nicht darauf ein zu gehen. Mehr als ein Spaziergang pro Woche mit Hunden außerhalb vom Rudel überfordert sie auch noch nach 3 Jahren.
Sie wird nie einem Restaurant liegen können. Das würde sie, die Geräusche, die Bewegungen, auch heute noch total überreitzen.
Also erwarte ich das von ihr nicht.