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Mia
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zuletzt 17. Okt.

Unangeleinte Tut-Nixe und Hallo-Sager..

Da gefühlt zehn mal pro Tag ein Beitrag zu diesem Thema eröffnet wird- hier mal ein schöner Artikel ganz nach meinem Gusto von Herrn Rückert… 👌 https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21386&fbclid=IwAR0BUHMEfXXSJLjBLopgSWayDauxg8Q05xhED4JQ_K6g0iBv0ofymA8GtrQ Wie seht ihr das? Wir sind eure persönlichen Erfahrungen? Ich freue mich auf eine freundliche Diskussion:)
 
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Andreas
18. Juli 14:36
Ich stimme dem Artikel in vielen Punkten sogar zu, als Halterin eines (unter gewissen Umständen) reaktiven Hubdes, dessen rassetypische Verhaltensweise eig für die urbane Umgebung völlig ungeeignet ist (auch da gebe ich Herrn Rückert absolut recht). Geht mein Hund ernsthaft auf andere Hunde los, kommt ein MK drauf und ich erwarte nicht, dass alle sich mir anpassen. Hat mein Hund Angst vor Artgenossen, meide ich Strecken, die ihn über(!)fordern. Wer mit solchen Hunden auf den lokalen Hundestrich geht ... Nun, ist halt nicht clever. Aber genauso wenig clever ist es, Hunde auf gut Glück zu anderen Hunden hinrennen zu lassen. Ob nun angeleint oder nur zurückgepfiffen, kurz vorher mit dem anderen Zweibeiner quatschen ist einfach fairer und erspart blöde Überraschungen. Tut doch auch nicht weh. Wenn es mal daneben geht, sollte es kein Grund für Hysterie sein, aber wenn es nie klappt mit dem Rückruf sollte da tatsächlich etwas Training investiert werden. Nur Pauschalisieren, da geb ich Suse recht, ist halt immer scheiße. Das ist von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedlich, da jetzt hier ausfechten zu wollen, wer immer im Recht ist, ist müßig, wenn nicht sogar schlicht sinnlos.
Bitte entschuldige.. ich bin jetzt etwas verwirrt..

Alle Deine aufgeführten Punkte stehen hier doch völlig widerspruchslos im Raum..

natürlich gehört es sich zu fragen..
es ist immer die Situation und der Hund zu betrachten..
selbstverständlich ist die Leine oft sinnvoll und hilfreich.. ein Angsthund benötigt eine andere Führung als ein furchtloser Hund.. auch das Training muss individuell passen... Freilauf ist erst ab einer gewissen Lernstufe möglich.. uvm

Wo bitte waren bzw sind denn die Widersprüche gegen all dies?
.. ist es vielleicht die Forderung bzw die Empfehlung nach mehr Gelassenheit/ Selbstkontrolle bzw nach größerer Fehlertoleranz, die so stört?
Der Wunsch nach mehr Miteinander kann es ja wohl nicht sein.
 
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Mia
18. Juli 14:44
Schönen Tag euch allen morgen soll es mega heiss werden dieses Thema stresst mich zu viel
Euch auch noch einen schönen Tag- bin auch erstmal weg, aber entspannt 😉- Dexter hat Geburtstag und wenn ich hier so lese, bin ich einfach nur mega glücklich, dass die meisten Hundehalter:innen hier deutlich entspannter sind..
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 14:54
Bitte entschuldige.. ich bin jetzt etwas verwirrt.. Alle Deine aufgeführten Punkte stehen hier doch völlig widerspruchslos im Raum.. natürlich gehört es sich zu fragen.. es ist immer die Situation und der Hund zu betrachten.. selbstverständlich ist die Leine oft sinnvoll und hilfreich.. ein Angsthund benötigt eine andere Führung als ein furchtloser Hund.. auch das Training muss individuell passen... Freilauf ist erst ab einer gewissen Lernstufe möglich.. uvm Wo bitte waren bzw sind denn die Widersprüche gegen all dies? .. ist es vielleicht die Forderung bzw die Empfehlung nach mehr Gelassenheit/ Selbstkontrolle bzw nach größerer Fehlertoleranz, die so stört? Der Wunsch nach mehr Miteinander kann es ja wohl nicht sein.
Wenn das alles so klar ist, worüber wird dann hier diskutiert? Warum heißt es dann doch wieder ›Pff, ist doch alles meist hysterisches Theater‹ (von der 'Freilauf'-Fraktion) und 'Was bildet sich meine Umwelt ein, in meiner näheren Umgebung zu existieren?' (von der 'nur Leine'-Fraktion). Beide haben je nach Situation, Hund und Gegenüber mal recht und mal unrecht. Da braucht es auf beiden Seiten mehr Miteinander, mehr Gelassenheit und mehr Toleranz.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 14:56
Das Gegenteil ist die Ansicht von Herrn Dr. Rückert:
„dass ein Hetzjäger, ein hochsoziales Lauftier, das immer und grundsätzlich an der Leine geführt werden muss, weil man das mit der Erziehung und Ausbildung nicht wirklich gebacken bekommen hat, eigentlich eine sehr bedauernswerte Kreatur ist.“
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 14:59
Das Gegenteil ist die Ansicht von Herrn Dr. Rückert: „dass ein Hetzjäger, ein hochsoziales Lauftier, das immer und grundsätzlich an der Leine geführt werden muss, weil man das mit der Erziehung und Ausbildung nicht wirklich gebacken bekommen hat, eigentlich eine sehr bedauernswerte Kreatur ist.“
Stimmt, aber er räumt auch ein: »Natürlich gibt es den Tierschutzhund mit grauenhafter Vorgeschichte, der sich nie wieder mit anderen Hunden vertragen wird, und natürlich gibt es chronische Jäger und Ausrücker, die man tatsächlich nie von der Leine lassen kann. Man soll sich ja durchaus redlich bemühen, unangenehme oder gefährliche Zwischenfälle nach Kräften zu vermeiden[...]«
 
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Andreas
18. Juli 15:00
Wenn das alles so klar ist, worüber wird dann hier diskutiert? Warum heißt es dann doch wieder ›Pff, ist doch alles meist hysterisches Theater‹ (von der 'Freilauf'-Fraktion) und 'Was bildet sich meine Umwelt ein, in meiner näheren Umgebung zu existieren?' (von der 'nur Leine'-Fraktion). Beide haben je nach Situation, Hund und Gegenüber mal recht und mal unrecht. Da braucht es auf beiden Seiten mehr Miteinander, mehr Gelassenheit und mehr Toleranz.
.. ich muss wohl wirklich mal nach diesen Aussagen suchen gehen.. So habe ich die Teilnehmer wirklich nicht verstanden.. Ganz im Gegenteil..
Der Wunsch nach mehr Miteinander, mehr Gelassenheit, mehr Toleranz und Rücksicht auf das soziale Wesen Hund.. standen und stehen für mich hier im Vordergrund.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Juli 15:18
Das stimmt auch- trotzdem glaube ich, dass sich wirklich viele nicht die Mühe machen, es (dauerhaft) zu trainieren. Ist ja auch ein monatelanges Projekt und ein lebenslanges Thema bei jagenden Hunden.
Aber die Vorstellung, dass es Hunde gibt, die nie richtig Gas geben dürfen und so schnell rennen dürfen, wie sie können, finde ich sehr traurig.
Am Schönsten ist es, wenn sie so Seite an Seite galoppieren..:-))
Und nach 35 Jahren Hundehaltung kann ich bestätigen, dass es immer mehr von den beschriebenen Hunden gibt, die nicht verträglich mit anderen sind, ich wage sogar zu behaupten, dass zu 90% die Halter dafür verantwortlich sind, aus den hier bereits diskutierten Gründen. Die wenigsten Hunde wären „hoffnungslose Fälle“ (nur meine Meinung).
 
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Tatjana
18. Juli 15:27
Ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu. Ich habe einen tollen und entspannten Hund aus dem Tierschutz bekommen. Innerhalb des ersten Jahres wurde er mehrfach von freilaufenden Tutnixen angefallen. Sowohl im Freilauf, als auch an der Leine. Als Dankeschön habe ich jetzt einen Hund der gar keinen Bock mehr auf Artgenossen hat und mühsam wieder an andere Hunde gewöhnt werden muss. Vor kleinen weißen Hunden hat er jetzt Angst und bei aufdringlichen Hunden die ich nicht rechtzeitig abwehren kann, habe ich jetzt einen wild und böse knurrenden Hund der im Zweifelsfall zuschlägt. Das war so nicht geplant. Die Tutnix Besitzer waren teilweise noch so dreist sich zu bedanken, dass mein Hund ihren zurechtgewiesen hat. Sogar ohne zu beißen "Den muss ja mal jemand in seine Schranken weisen". Ja, bitte. Das dürfen die Besitzer gerne machen, aber lassen sie meinen Hund da raus! Oder das typische "Das ist ein Welpe" sagen die Besitzer über ihren völlig überzogenen und trotzdem frei laufendem Junghund. Nein, das ist ein Teenager. Und wenn du ihn nicht unter Kontrolle hast, dann gehört eine Leine dran. Inzwischen hat er auch wieder Hundefreunde, aber bei fremden Hunden bin ich inzwischen grundsätzlich vorsichtig.
Das ist genau meine Geschichte. Bin voll bei dir!!!
 
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Jennifer
18. Juli 15:41
Danke für deinen Beitrag, auch wenn das ziemlich genau das ist, was ich in meinem Ausgangsbeitrag bereits im zweiten Absatz geschrieben habe: "Der Artikel in eine Kernaussage komprimiert sagt, dass es sch**** ist, seinen Hund (ohne vernünftigen Grund) ausschließlich an der Leine zu halten und lebenslänglich den Kontakt mit Artgenossen zu verbieten. Jap. Stimmt. Ist sch****. Und da gehen hier denke ich auch alle konform mit."
Was wäre denn ein vernünftiger Grund für ausschließlich an der Leine laufen?
Der Jagdhund an der Schleppleine scheint ja nicht artgerecht zu sein, laut Rückert oder anderen Kommentaren hier? Ist das tote Reh besser?
Leinenpflicht? Das scheint nämlich von vielen gekonnt ignoriert zu werden. Ich kann mich auch nicht entsinnen, dass der Artikel davon spricht und dennoch gibt es nicht wenige Gebiete oder Hunderassen für die dies in Deutschland vorgeschrieben ist. In einen dicht bebauten Wohngebiet, vielbefahrenen Straßen, an Bahnschienen mit mehreren aktiven Baustellen und großen Gruben treffe ich immer wieder auf Halter, die ihre Hunde kreuz und quer laufen lassen. Für mich unvorstellbar. 1. auf Grund der Leinenpflicht für alle Hunde in diesem Gebiet und 2. Auf Grund der vielen Gefahrenzonen. Da möchte ich keine tobenden Junghunde sehen. Für einen Welpen hat das Spiel dort kürzlich mit einem Beinbruch geendet.

Der Artikel scheint mir auch irgendwie eine zu heile Hunde Welt herbeizuwünschen. Kein Bezug, auf die Lockdown Hunde, die vielleicht die ersten Lebensmonate keinen Kontakt zu Artgenossen hatten und gar nicht wissen, wie sie kommunizieren könnten und einige Defizite aufweisen, die potentiell für andere Hunde blöd enden. Nicht jeder Hund 'beschwert' sich direkt beim anderen Hund und nicht jeder Halter greift für seinen Hund ein.

Um noch etwas in die Diskussion hineinzuwerfen:
Assistenzhunde. Da wird ein besonderes Augenmerk auf Sozialisierung gelegt, aber nicht jeder Hundekontakt mag später erwünscht sein, da dies auch die Arbeit der Hunde stark beeinflussen kann. Ein blödes Erlebnis mit einem anderen (un)angeleinten Hund (Assistenzhunde dürfen überall ohne Leine arbeiten, wenn dies für die Hilfeleistung nötig ist) kann bedeuten, dass zehntausende von €s und intensives Training noch teurer und langwieriger werden oder der Hund "aussortiert" werden muss und Halter weiterhin auf andere Unterstützung angewiesen sind. Zumal Assistenzhundehalter meist auch ihr Päckchen zu tragen haben und nicht immer körperlich oder mental in der Lage sind andere Hunde abzuwehren oder mit anderen Haltern klar zu kommunizieren.
Momentan ist es noch keine Pflicht Assistenzhunde zu kennzeichnen und auch wenn dieser gekennzeichnet ist und man um Abstand bittet, wird dies oft ignoriert.

Wahrscheinlich müsste die Mensch-Mensch Kommunikation besser sitzen, bevor man sich Gedanken um Hundekontakt macht...
 
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Sina
18. Juli 16:24
Da es jetzt schon mehrmals aufkam - wieso sollten Lockdown Hunde Monate ohne Sozialkontakte gehabt haben? Gassi gehen war doch jederzeit möglich, wieso hätte man da keinen Kontakt haben sollen? Die dazugehörigen Menschen können doch trotzdem zueinander Abstand halten.

Gerade in Lockdownzeiten waren dir Menschen doch öfter und länger Gassi, weil es sonst nicht viel zu tun gab. Da gab es doch genug Gelegenheiten seinen Welpen mit anderen Hunden zu sozialisieren. Oder wie ist das gemeint?