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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 28. Okt.

Umgang mit ängstlichen Hunden

Weil das kürzlich hier Thema war, ich selbst auch persönlich einige Leute mit "Angsthunden" kenne (die Gänsefüsschen deshalb, weil bei manchen davon die Menschen mindestens so ängstlich sind wie die Hunde) und sicher auch hier einige Teilnehmer mit dem Problem zu kämpfen haben, mache ich mal einen extra Thread dazu auf. Was ist euer Zugang bzw eure Empfehlung für den Umgang mit Hunden, die generell oder auf spezifische Auslöser stark ängstlich reagieren?
 
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Sigi
24. Okt. 00:05
Aber guter Threat!
 
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Frank
24. Okt. 06:23
Ok, klingt vernünftig. Aber was kann ich ihm Spannendes bieten, wenn er sich in der hintersten Ecke versteckt? Oder stell ich das Teil erstmal wo hin? Oder trag es rum? Hast du da einen Tip für den Anfang?
Nichts erstmal.
Lass ihn da sitzen "bis er schimmelt", kein Locken oder sonst irgendwie Aufmerksamkeit. Schau' nichtmal hin!
Und das musst Du durchhalten.

Weißt Du, ich kenne euch beide nicht,
Aber du solltest zuerst mal alles sein lassen was ihn in seinem Verhalten und Erleben diesbezüglich bestätigt.
Wie hast Du das den bisher gemacht? Und wie lange immer?
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 06:45
Nichts erstmal. Lass ihn da sitzen "bis er schimmelt", kein Locken oder sonst irgendwie Aufmerksamkeit. Schau' nichtmal hin! Und das musst Du durchhalten. Weißt Du, ich kenne euch beide nicht, Aber du solltest zuerst mal alles sein lassen was ihn in seinem Verhalten und Erleben diesbezüglich bestätigt. Wie hast Du das den bisher gemacht? Und wie lange immer?
Tja, das Problem ist ja selbstgemacht, es begann mit dem Toaster meiner Eltern, der einen ganz leisen aber unangenehmen Pfeifton von sich gibt.

Vor dem wollte er als Welpe schon flüchten, bloß haben wir das damals nicht erkannt und dachten er ist generell unruhig/folgt nicht und haben ihn immer wieder auf seinen Platz geschickt.

Bis uns der Zusammenhang mit dem Gerät kam und dass er Angst hat, war es schon versammelt.

Und leider hat er jetzt auch vor meinem Toaster Angst, der nicht pfeift aber halt klackt.

Bei dem hab ich dann aus Ratlosigkeit sicher auch nochmal Blödsinn gemacht und ihn ein paar mal zu sehr damit konfrontiert (mich zB damit zu ihm gesetzt).

Inzwischen verwende ich ihn kaum mehr, aber ich würde gern dran arbeiten, allein schon damit ich Erfahrung bekomme wie man das gut macht.

Kann ja mal was Wichtiges betreffen, das man nicht vermeiden kann...
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 06:48
Ich find vor allem Trigger schwierig, wo man als mögliche Vorbildreaktion irgendwie auf nix tun beschränkt ist. Guinness hat ja das Toastergeräusch, das er so scheisse findet. Wenn der jetzt doch mal klackt, kann ich nur quasi "cool" bleiben, was Guinness aber vielleicht nicht zwingend mit dem Geräusch in Verbindung bringt, weil ich ja immer cool bin 😎😄. Und er versteckt sich dann auch noch, sodass er mich nichtmal sieht beim cool sein 🫣 Ich hab hier mal den Tip bekommen, den Toaster mit mir rum zu tragen. Hab ich schon ein paar Mal gemacht, müsst ich ev wieder aufgreifen. Was mich daran ein bisschen stört ist, dass ich dadurch vielleicht in Guinness Wahrnehmung noch mehr zum Auslöser von von diesem speziellen Etwas werde, das er scheisse findet.
Toaster klickt und gleichzeitig kommt Leberwurst oder ähnliches.
Habe meinen von Anfang an mit Leckerlie auf Sirenen Konditioniert...Welch freudiger Blick wen er Feuerwehr u Co hört
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 06:58
Toaster klickt und gleichzeitig kommt Leberwurst oder ähnliches. Habe meinen von Anfang an mit Leckerlie auf Sirenen Konditioniert...Welch freudiger Blick wen er Feuerwehr u Co hört
Der Zeitpunkt ist leider verpasst (siehe meinen letzten Beitrag).

Ich kann ihn nicht einfach positiv konditionierteren, weil er bereits negativ konditioniertert ist und ich das erst so weit abbauen muss, dass er beim Klick wieder Leckerli nimmt.
 
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Sonja
24. Okt. 07:41
Naja, einschalten würde ich den Toaster nicht - kann sein dass der ganz schön heiß wird. 😉
Ich meinte, mit dem Hund zusammen auf Abstand sein, wenn der Toaster eingeschaltet wird, und vor, während und nach dem Klack Leckerli verfüttern. Bis er das Klack ignoriert. Dann näher ran.
Und natürlich kein Leckerli auf den eingeschalteten Toaster legen und mit dem Hund nur auf normalen Abstand zum eingeschalteten Toaster annähern. Im Alltag muss er das Klack ja auch nicht direkt vor seiner Nase aushalten.
 
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Sonja
24. Okt. 07:56
Der Zeitpunkt ist leider verpasst (siehe meinen letzten Beitrag). Ich kann ihn nicht einfach positiv konditionierteren, weil er bereits negativ konditioniertert ist und ich das erst so weit abbauen muss, dass er beim Klick wieder Leckerli nimmt.
Doch, Du musst ihn sogar positiv konditionieren. Wenn er nichts annimmt, ist der Toaster noch zu nah.
1. Den Toaster nicht mehr benutzen, solange Guinness Angst davor hat.
2. Den Toaster irgendwo platzieren, wo Guiness einen Bogen machen, ihn aber nicht ignorieren kann. Die Plätze so wählen, dass er sich ein bisschen überwinden muss, daran vorbei zu gehen.
Plätze, wo es enger ist, meistert Ihr zusammen, er auf der abgewandten Seite, Du ignorierst den Toaster. Da soll es nur darum gehen, dass er lernt, wenn Du ihn wo lang führst, ist es sicher.
3. Dem Toaster seinen Schrecken nehmen, wie schon beschrieben.

Die Schritte bauen aufeinander auf, nichts überspringen. Wenn Du den Toaster so lange mit Dir rumgetragen hast, ohne sichtbare Besserung , war das zu dem Zeitpunkt noch zu viel, oder für Guinness nicht der richtige Weg.
Mit viel Ruhe und Geduld findest Du aber bestimmt die für Euch richtigen Schritte.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 08:01
Doch, Du musst ihn sogar positiv konditionieren. Wenn er nichts annimmt, ist der Toaster noch zu nah. 1. Den Toaster nicht mehr benutzen, solange Guinness Angst davor hat. 2. Den Toaster irgendwo platzieren, wo Guiness einen Bogen machen, ihn aber nicht ignorieren kann. Die Plätze so wählen, dass er sich ein bisschen überwinden muss, daran vorbei zu gehen. Plätze, wo es enger ist, meistert Ihr zusammen, er auf der abgewandten Seite, Du ignorierst den Toaster. Da soll es nur darum gehen, dass er lernt, wenn Du ihn wo lang führst, ist es sicher. 3. Dem Toaster seinen Schrecken nehmen, wie schon beschrieben. Die Schritte bauen aufeinander auf, nichts überspringen. Wenn Du den Toaster so lange mit Dir rumgetragen hast, ohne sichtbare Besserung , war das zu dem Zeitpunkt noch zu viel, oder für Guinness nicht der richtige Weg. Mit viel Ruhe und Geduld findest Du aber bestimmt die für Euch richtigen Schritte.
Und du denkst, sobald er am Toaster vorbeigeht wenn der nur rumsteht, nimmt er danach Leckerli wenn es Klackt?

Da bin ich nämlich sehr skeptisch, weil das Gerät sehen und es auch nur aus der Entfernung hören 2 Paar Grusel für ihn sind.
Vorbeigehen geht relativ leicht, solang das Ding keine Geräusche macht und nicht riecht. Es hören, das ist wieder was Anderes. Da frisst er mir eben selten was.

Also wär die Frage, wie schaff ich den Übergang vom Vorbeigehen zum Geräusch...?
 
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Sonja
24. Okt. 08:14
Und du denkst, sobald er am Toaster vorbeigeht wenn der nur rumsteht, nimmt er danach Leckerli wenn es Klackt? Da bin ich nämlich sehr skeptisch, weil das Gerät sehen und es auch nur aus der Entfernung hören 2 Paar Grusel für ihn sind. Vorbeigehen geht relativ leicht, solang das Ding keine Geräusche macht und nicht riecht. Es hören, das ist wieder was Anderes. Da frisst er mir eben selten was. Also wär die Frage, wie schaff ich den Übergang vom Vorbeigehen zum Geräusch...?
Nein, wenn Du 5 Schritte überspringst, funktioniert es nicht.

Es hörte sich so an, als fände er den Toaster an sich auch noch zu gruselig, um Leckerli anzunehmen, ohne Klacken. Wenn er damit kein Problem hat, habe ich Dich falsch verstanden.

Dann würde ich das Klacken aushalten üben, indem der Toaster weit weg vom Hund eingeschaltet wird, z. B. in einem anderen Raum. Dann gehst Du zu Guinness und machst was für ihn extrem Positives. Leckerli, Lieblingsspielzeug, das ist von Guiness abhängig. Mit dem großen Abstand üben, bis er das Klacken genauso ignoriert wie Du.
Erst dann in ganz kleinen Schritten näher ran gehen.
Viele kurze Trainingseinheiten mit ausgedehnten Pausen dazwischen machen, damit er nicht in Anspannung bleibt.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Okt. 08:20
Nein, wenn Du 5 Schritte überspringst, funktioniert es nicht. Es hörte sich so an, als fände er den Toaster an sich auch noch zu gruselig, um Leckerli anzunehmen, ohne Klacken. Wenn er damit kein Problem hat, habe ich Dich falsch verstanden. Dann würde ich das Klacken aushalten üben, indem der Toaster weit weg vom Hund eingeschaltet wird, z. B. in einem anderen Raum. Dann gehst Du zu Guinness und machst was für ihn extrem Positives. Leckerli, Lieblingsspielzeug, das ist von Guiness abhängig. Mit dem großen Abstand üben, bis er das Klacken genauso ignoriert wie Du. Erst dann in ganz kleinen Schritten näher ran gehen. Viele kurze Trainingseinheiten mit ausgedehnten Pausen dazwischen machen, damit er nicht in Anspannung bleibt.
Ok, dann bin ich eh in etwa dort wo ich schon war.

Um den Abstand brauch ich mich nicht zu kümmern, er verzupft sich selbst ans andere Ende der Wohnung.

Leckerli und Spielzeug interessieren ihn in der Situation kaum bis garnicht.

Aber viel mehr als eine Art Desensibilisierung bleibt mir dann scheinbar eh nicht...

Nur dafür muss ich den Toaster halt schon verwenden, solang er noch Angst davor hat.

Blöde Situation...