Kann man ja nicht pauschal sagen, kommt auf die Art, Stärke und Reiz usw an.
Wenns nix ist was gefährlich werden würde führe ich Rocket in seinem Tempo heran an das Gruselobjekt und wir begutachten und untersuchen es gemeinsam.
Ansonsten was Menschen und andere Dinge angeht wo er unsicher ist übernehm ich die Verantwortung und biete ihm Schutz indem ich ihn auf die abgewandte Seite nehme.
Er ist ansich kein Angsthund, aber noch sehr umweltunsicher, das ist grad unser Trainingsschwerpunkt, denn das Problem macht halt auch alle anderen Dinge an denen wir arbeiten wesentlich schlimmer als sie eigentlich sind.
Zb Leinenführigkeit, ansich kann er mittlerweile gut an der Leine laufen, nur eben wenn er dann so gestresst ist zb wenn er nen Hund sieht, vorallem wenn der hinter uns ist dann hängt er wieder die ganze Zeit in der Leine.
Also Umweltsicherheit find ich neben Beziehung ein sehr großes nd wichtiges Thema.
Egal ob der Hund nur unsicher oder wirklich ängstlich ist, an der Sache hängt sehr viel dran.
Da gibt es drei verschiedene Typen, den Flüchter und den Erstarrer und dann noch so ein Typ der wie der eine Typ aussieht und daher leicht verwechselt wird... grad bei dem sollte ein guter Trainer dabei sein, denn je nach Typ muss man anders rangehen und wenn man das falsch macht kann man das Problem auch verschlechtern.
Also nochmal zu mir und Rocket... ist es ein akutes Objekt wie zb ein Einkaufswagen der mitten im Wald steht, dann gehen wir hin und untersuchen es zusammen, ich ermutige ihn und ich mach richtig Party wenn er sich hintraut usw.
Wichtig bei sowas, das man den Hund nicht hinzwingt oder so, sondern er in seinem Tempo da ran darf.
Das ist wichtig damit er merkt das man ihn ernst nimmt und seine Gefühle respektiert, denn Gefühle sind nunmal erstmal da, egal ob sie nun logisch sind oder nicht.
Der Hund muss dabei selbst die Erfahrung machen dürfen, "ey, das ist ja garnichts schlimmes".
Auch wichtig nach sowas ist das der Hund dann sich ausruhen kann in seinem Safe Space um das Erlebte zu verarbeiten und im Kopf in die Schublade "nicht gefährlich" abzulegen.
Man sollte den Hund nicht überfordern mit sowas, sonst ist es zu viel und er kommt nicht damit klar und wird ängstlicher.
Immer wohldosiert und mit anschließender Ruhepause.
Das andere was ich mache weil er mit dem Stadtkrach Probleme hat (komischerweise nur wenn wir draußen sind, in der Wohnung juckts ihn null) wir setzten uns einfach mal irgendwo hin und ich agiere nicht mit ihm, er ist an kurzer Leine sodass er sich bequem hinlegen oder hinsetzen kann, aber nicht sich entzieht durch rumalbern oder so und muss sich einfach mal mit seiner Umwelt auseinandersetzen.
Ich lasse ihm Zeit alles zu beobachten und zu verarbeiten, meist ist er Anfangs unruhig, fiepst und jammert meist rum oder hechelt gestresst, aber das ist Teil des Verarbeitungsprozesses, da muss man drüber stehen und das aushalten.
Damit ich mich von seinem rumgestresse nicht anstecken lasse achte ich währenddessen auf meine Atmung, das ich möglichst ruhig und tief atme, bin ich möglichst entspannt und ruhig hilft ihm das ja auch.
Nach einer Weile beruhigt und entspannt er sich dann meist, dann lade ich ihn zum kuscheln ein und kraul und schrubbel ihn, was er halt grad so mag, was ihm angenehm ist und ihm hilft.
Wenn er sich dann irgendwann sogar wirklich umlegen kann ohne alles abzuscannen und er sich ne Weile entspannt hat lade ich ihn ruhig zum weitergehen ein und wir gehen wieder heim.
Ich versuche einmal bei jedem Gassigang mal so eine Übung zu machen, mach ich seit 3-4 Tagen und es hilft echt, er ist entspannter und ruhiger und kann sich so nun viel besser und mehr wieder an mir orientieren.
Wenn ich in der Stadt bin mach ich es so ähnlich, da bleib ich wenn er anfängt zu ziehen und sich in die Leine hängt ein paar Minuten stehen, bzw setz mich an den Rand des Weges und er neben mir und lass ihn da auch einfach mal alles beobachten und einfach mal aushalten.
Nach einer Weile ist er wieder entspannter guckt mich öfters an, stupst mich an zum knuddeln und wir kuscheln nochmal ein bisschen und gehen dann weiter.
Das hilft ihm sehr, er ist einfach ein Typ Hund den man viel an die Hand nehmen muss und dem man einfach viel zeigen muss das man für ihn da ist.
Aber da ist jeder Hund auch anders, also ist das nicht für jeden der richtige Weg, aber vielleicht hilfts ja manchen weiter.