Danke Joe für diesen Thread,
ein paar Punkte von mir:
- Körpersprache des Hundes lernen (Stressfalten, Hecheln, Körper- und Kopfhaltung, Gangbild, Rutenhaltung, Zittern, Beschwichtigungsgesten, Annahme von Leckerlies etc,) und sehen wo er sich bei einer fiktiven Stressampel oder Pyramide gerade befindet. Ab einem gewissen Grad ist er nicht mehr erreichbar, dann lernt er nicht mehr und die Folge ist nur noch Vertrauensverlust. Also den „roten“ Bereich im Training immer vermeiden.
- Auf der anderen Seite musst du ihn aber auch aus Komfortzone herausholen. Harte Fälle bleiben sonst zB. bis zum Nimmerleinstag in der Box (meiner zB.) Da kannst du einen Wurstberg davor auftürmen, in dem Zustand egal. Das musst du dann leider mit Vertrauensverlust bezahlen (siehe oben), wenn du ihn rausholst.
- Lange Ruhephasen ermöglichen, Stresshormone brauchen sehr lange, bis sie sich abbauen (4 Stunden bis zu 6 Tagen)
- Für Entspannung oder Eu-Stress sorgen, wenn er schnüffeln oder jagen will (natürlich an der Schlepp) lassen und genießen, dass er seine Angst vergessen kann.
- Immer Versuchen, die Ursachen herauszubekommen, dann ist ein Gegenkonditionieren möglich/einfacher. Beispiel: Bin mal beim Distanztraining auf meinen Hund zugerannt, weil ich ihn schnell belohnen wollte, er schreit jämmerlich auf und läuft weg (wurde wohl beim Vorbesitzer hart angegangen). Sowas Klares ist natürlich einfach gegenzukonditionieren, Absitzen lassen und mit Leberwursttube erst langsam und dann immer schneller auf ihn zu (natürlich über Tage langsam steigern) … jetzt freut er sich, wenn ich auf ihn zu renne.
- Es ist immer tausendmal wirkungsvoller, wenn der Hund etwas zwanglos aus eigenen Stücken macht, also zB. freiwillig zurückgeht und nicht an der Leine gezogen wird, das sollte immer das oberste Ziel sein.
Ach, könnte noch ewig weiter schreiben, Angst ist so ein komplexes Thema (beim Menschen ja auch, aber dem kann man ja wenigstens sagen: „Stell dir mal vor“)
Viele Grüße