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Ralf
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 48
zuletzt 28. Dez.

Übernervös

Hallo zusammen. Unser Unkastrierter weisser Schäferhund 4 1/2 Jahre alt, ist zu Hause ein ausgeglichener Hund außer wenn er ein Martinshorn hört, fängt er an zu jaulen, wenn es an der Tür klingelt rennt er hin und bellt. Das sind normale Vorgänge was mich auch nicht belastet. Das Problem ist, wenn ich mich zum Gassi gehen fertig mache, wird er schon sehr nervös, fiebst die ganze Zeit herum, setzt sich vor die Haustür, steht wieder auf läuft um meine Beine, setzt sich wieder hin usw. Selbst wenn ich ihn den Befehl zum Sitzen gebe, sitzt er zwar aber halt nicht entspannt da ist schon große Unruhe. Wenn die Leine angelegt ist und wir zum Gassi gehen zieht er an der Leine, läuft von links nach rechts und zurück auf Fuss Befehl oder Leckerlies reagiert er gar nicht, bis wir am Ziel sind und er seine Notdurft erledigen kann ( macht er aber auch wenn wir kurz vorher Gassi gegangen sind). Wenn wir mit Auto zu einem anderen Platz fahren fiebst er im Auto herum versucht über die Sitze zu springen, bellt jeden Menschen ,oder jedes motorisierte gefährt mit einem sehr hellen bellen an. Bei vorbei laufenden Hunden wird das bellen dunkler und tiefer. Am Ziel angekommen lasse ich ihn setzen, lege seine Leine ab und lass ihn auf Kommando vom Auto raus. Ich werfe seinen Ball, wenn er ihn hat macht er sein Geschäft, rennt herum schnüffelt, gräbt , bringt den Ball her damit ich ihn werfen kann usw. Nach Beendigung der Gassirunde zu Fuss oder mit Auto läuft er ohne zu ziehen oder ohne sich im Auto daneben zunehmen nach Hause. Das Problem tritt immer nur davor auf. Wir gehen 3 - 4 mal raus . Meine Frau nicht mehr,da sie ihn nicht halten kann und schon paar mal gestürzt ist. Hoffe ihr habt einen guten Tipp oder Rat. Im voraus vielen Dank
 
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Denise
1. Dez. 20:41
das Problem hatte ich auch....ich hab ein glatthaar Foxterrier .....5 jahre hab ich alles versucht....bis ich eingecknikt bin...😔...ich hab ihn kastrieren lassen....ich war immer dagegen....aber ich war echt am ende mit meine nerven....ich hab schon Rottweiler großgezogen ....auch nicht gastrieren lassen....aber jetzt bei meinem Toni ging es nicht anders...aber ich muss sagen das überdrehte fast schon aggresieve verhalten ist weg. ..er ist immer noch wild aber hört jetzt viel besser....ist endspannter....versuche doch mal den kastratzonschip für ein halbes Jahr ....der löst sich dann auf...aber du kannst sehen wie es ist bei einer kastration ....denn jetzt so wie du ihn beschreibst ist er draußen nur noch überdreht....🥺
Kastrationen sind nur erlaubt, wenn ein medizinischer Grund vor liegt. Finde nicht das es ein medizinischer Grund ist!

Einen erfahrenen Trainer suchen, das dauert zwar manchmal aber damit ist dem Hund definitiv mehr geholfen!
 
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Denise
1. Dez. 20:44
Er ist ja nur auf dem hinweg so nervös. Sobald sein Geschäft erledigt ist, ist er entspannter Wenn wir zu Fuß unterwegs sind, gehen wir zur Hundewiese, dort spielt er mit anderen Hunde, sollten keine da sein laufen wir am Rhein entlang, meist ohne Leine. Er läuft frei, solange kein Jogger, Radler etc entgegen kommt. Rückruf klappt. Er schnüffelt, er gräbt, wenn er weiter vorne läuft dreht sich um ob ich noch da bin. Wenn ich andere Richtung laufe kommt er sofort angerannt. Mit Auto das selbe bis wir am Ziel sind starke Unruhe . Wenn ich ihn dann raus lasse , macht er erst mal Pipi schnüffelt rum , beim graben legt er erstmal den Ball beiseite, wenn fertig ist zu graben nimmt er den Ball wieder und geht weiter Schnüffeln . Mir geht es eigentlich nur um den Hinweg. Wir gehen 4 x am Tag Gassi 2x jeweils ca 1std zu Fuß wie oben beschrieben und 2 x mit Auto. Auf Rückweg sind diese beschriebene Verhaltensweisen nicht vorhanden.
Würde die hundewiesen schon mal lassen. Das was ihr dort als spielen seht, ist in den meisten fällen keins.
Absolut unnötig so eine hundewiese. Sucht euch einzelne Hunde (von bekannten etc), mit denen kann euer Hund spielen. Ein Hund braucht keine 20 Freunde.
Ich habe den Fehler früher auch gemacht, Ergebnis, mein Hund hatte eine Riesen Erwartungshaltung, wenn wir andere Hunde gesehen haben, darauf entwickelte sich irgendwann eine Aggression, diese herauszubekommen ist schwierig. Mittlerweile können wir gut an anderen Hunden vorbei!
 
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Denise
1. Dez. 20:48
Sucht euch bitte einen guten Trainer, vor allem wenn ich lese, dass deine Frau öfter gestürzt ist und nicht mehr mit ihm raus geht!
Schäferhunde sind keine „einfachen“ Hunde und benötigen klare Regeln!
Mit einfachen leckerlies und heititeiti kommt ihr leider nicht weiter.
 
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Kirsten
1. Dez. 22:56
Ist ja leider immer so nicht nur nach der Nachtruhe. Bei uns im Garten hat er auch einen Platz wo er hingehen kann, sollte er mal mehr müssen wie vorgesehen oder wenn er mal Durchfall bekommt sucht er den Platz auf, aber das kommt im Jahr vielleicht 2 mal vor. Aber die Möglichkeit hätte er halt
Manche Hunde machen einfach nicht gerne in den Garten. Deswegen die Frage, ob ihr nicht eine nähere Ecke habt, wo er mal eben den Tank leeren kann.

Anschließend fällt es sicher leichter ein entspannteres Gehen als Routine zu etablieren, ohne dass man mit Druck gegen den Hund arbeiten muss. Vielleicht hat er auch nach einiger Zeit von Anfang an weniger Stress, wenn er weiß, dass der Weg zum Lösen nicht sooo weit ist.

Das der bisherige Weg zum Geschäfte erledigen am besten sehr flott hinter sich gebracht wird, scheint er so ja schon gespeichert zu haben.
 
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Annette
15. Dez. 09:49
Ich denke es ist das Ritual was ihr macht bevor ihr los geht kann es sein? Zb oh Kobe wollen wir los? Kobe auf gehts Gassi? Immer zur gleichen Zeit! Immer das gleiche Ritual? Denke es ist die Aufregung bevor es los geht 🤔??? Wenn möglich würde ich es langsam aufbauen in dem ich mehrfach zur Tür gehe in voller Montur Tür auf rausschauen wieder rein Schuhe aus und ab aufs Sofa… bis er merkt Mist Herrchen spinnt ja! Erst wenn er ruhig wartet loben und dann vor die Tür. Sobald er zieht umdrehen und zurück usw
Das Muster unbedingt in ganz kleine Stücke zerlegen. Kann der Griff zum Hausschlüssel sein, oder zu den Schuhen. Sobald der Hund reagiert, den Gegenstand wieder ablegen und irgendwas anderes machen. Bis zur vollen Montur im Winter sind etliche Schritte 😉
 
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Annette
16. Dez. 16:37
Ich denke das Problem ist mit Kastration nicht zu beheben, ist ja kein Wundermittel. Bei dem was Du beschreibst, höre ich viel Aufregung, Stress. Davon müsst Ihr weg. Wenn der Hund im Auto sitzt, Leine dran, erst auf Freigabe rauskommen lassen. Ihr braucht mehr Struktur, mehr Führung. Nicht der Hund bestimmt Tempo und Richtung sondern Ihr. Auslastung und Schlaf sollten in Balance stehen. Ball werfen ist der größte Mist, sorry ist so. Euer Hund braucht etwas für 's Hirn. Suchspiele beim Gassigang, etc. Der muss sich mal geistig anstrengen, auch das macht müde.
 
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Annerose
28. Dez. 22:39
Hallo, ich bin der gleichen Auffassung wie Nadine, der Ball muß aus dem Spiel genommen werden. Tatsächlich ist dieses "Ball werfen" geeignet (womöglich noch mit einer Wurfschleuder), das Jagdverhalten von Hunden, welche genetisch veranlagt sind, regelrecht herauszufordern und auch noch fördernd in ein Ritual einzubinden. Schön regelmäßig, wenn möglich. Damit ist der Hund, obwohl man es ja gut meint mit ihm, knallhart negativ konditioniert. Denn dieses "Beute-machen-Ritual" birgt die aufgeregte Vorfreude die es erzeugt bereits in sich, die Hormone schießen in die Höhe usw. ... Dann fliegt die "Beute"!!! Der Hund hat nun die Möglichkeit der Streßlevel Senkung und bewegt sich alsbald auf "Normal Level". Beide Level bedingen einander und fixieren ihn sowohl physisch als auch psychisch/mental. Das macht jeden entsprechend veranlagten Wuffel süchtig! Zudem sorgt die Ritualisierung für Verfestigung. ...mein Freund hatte mit einem Jack Russel Terrier (kann bei der Rasse leicht geschehen) das gleiche Problem. Dies führte, weil die Ursache für dieses Verhalten nicht ergründet wurde, schlußendlich dazu, daß der Hund immer mit einem Ball im Maul jeden belästigte, egal in welcher Situation, dem Betreffenden den Ball vor die Füße warf und mittlerweile schon knurrend zum Wurf aufforderte. Ebenso hatte er dann auch ein extrem übersteigertes Jagdverhalten. Leine ab, Hund weg! Kam wieder .. nach einer Stunde. Das ist alles nicht lustig. Ehrlich gesagt, auch für den Hund nicht. Solche Hunde werden auf Dauer krank, dauernd zu hoher Adrenalin Spiegel! Also schonmal 'Beute weg' und die Ritualisierung brechen, andere Gegenden besuchen, Sachen machen, die man sonst nicht macht. Es gibt mittlerweile auch hervorragende Intelligenzspiele für Hunde. Sie werden sich wundern, wieviel Streß und Energie ein Hund bei solch einer Betätigung abbaut. Danach! gehen sie raus, ohne mit ihrem Hund zu reden, ohne ihn anzusehen und sie fassen ihn nur an um ihn anzuleinen. Ignorieren sie jegliches aufkommende Gefiepe, Herumgewusel und sonstige Aufgeregtheiten von Beginn an. Seien sie bei sich, lassen sie sich von Gedanken wie, "hoffentlich bleibt der ruhig" oder "nich' schon wieder" nicht vereinnahmen. Das verändert ihre innere Haltung, ihre energetische Ausstrahlung und dies registriert der Hund sofort und reagiert auch sofort. Ist die Energie nicht stark, wertet der Hund dies als Schwäche und übernimmt seinerseits die Führung. Hunde sind von Natur aus immer "Jetzt"! Hunde sind immer voll und ganz im Hier und Jetzt. Ihr Verhalten ist vorwiegend reaktiv-spontan. Deshalb kann eine Fehlkonditionierung zu unliebsamen Ereignissen führen. Wenn sie unterwegs sind, loben sie ihn kurz, evtl. ein Leckerchen (nur als Belohnung und im gleichen Augenblick da der Hund alles richtig befolgt) aber "Quasseln" sie nicht mit ihm, sonst wird alles was sie sagen bedeutungsloses Hintergrundrauschen. Bleiben sie bei sich, gegen sie gut gelaunt und mit ruhiger Wachheit. Sie sind das Lebewesen, dem ihr Hund vertrauen möchte. Das kann er nur, wenn sie ruhig und klar für ihn erkennbare Regeln aufstellen (an die sie selbst sich natürlich ebenfalls zu halten haben, das muß klar sein). Entfalten sie einfach ihre Führungsqualitäten. Dann haben sie sein Vertrauen, dann ist es leicht. So habe ich es mit meinem Tsang Apso (Tibet Terrier) gemacht. Zuvor habe ich meine Hunde dauernd zugetextet, Ball-, und Zerrspiele gemacht, mit völlig ausgeschlafenem Hund aus dem Auto direkt auf die Hundewiese!!! Das kann alles nicht gut gehen. Da werden Grundlagen geschaffen, die später kaum noch verdaulich sind. Jetzt, beim Sadhu habe ich es deutlich besser gemacht. Kein Gefiepe, Gebelle in der Wohnung, nicht aufdringlich, eher zurückhaltend - gelassen, aber auch wild und richtig Hund, wenn die Situation gegeben ist. Das Zauberwort bei Hunden ist "Ignoranz". Reagieren sie nicht auf alles was ihr Hund macht. Hunde merken sich das, und schon beginnen sie zu manipulieren. Das können sie perfekt, und wir merken es meist zu spät. Wenn sie den Hund von etwas abhalten wollen, ist ein kurzer, scharfer Zischlaut sehr wirkungsvoll. Achtsamkeit ist angesagt. Hoffentlich habe ich mit dem langen Text keinen genervt .. wir wünschen eine angenehme Nacht SadhuDæmon + u-do
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Annerose
28. Dez. 22:40
Was hat denn Auftegung vor dem Spaziergang mit Kastration zu tun??? Ich würd als erste Reaktion eher sagen, hör auf dem Bälle zu werfen.
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