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Leah
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zuletzt 22. Juli

Trennungsangst oder Kontrollverhalten oder doch normal?

Hallöchen an alle :) Nach langen Überlegen haben wir uns einen 15 Monate alten Labrador Retriever Rüden zugelegt. Kurz zur Vorgeschichte: Pablo lebte von Geburt an in einem Rudel von 8 weiteren Labbis auf eine Art Bauernhof bei seinen Züchter. Da er aufgrund seiner "kleinen" Körpergröße nicht zur Zucht zugelassen ist, hat er seinen Weg zu uns gefunden. Seit mittlerweile 3 Wochen ist er nun bei uns. Seit Ankunft läuft er uns in der Wohnung immer hinterher. Dabei drängt er sich jedoch nicht vor einen oder drängt sich auch nicht durch die Türe sondern hat immer einen gewissen Abstand. Er legt sich dann in Sichtweite der Türe und wartet bis wir z.b aus dem Badezimmer kommen. Zur Ruhe und zum Schlaf kommt er jedoch nur wenn wir selbst uns auf die Couch legen und das Wohnzimmer nicht verlassen. Des weiteren fingen wir mit dem Alleine bleiben Training an, kleinschrittig an. Manchmal klappt es bis zu 15 Minuten, manchmal geht es nach 1 Minuten schon los mit winseln oder jaulen. Er sitzt dann vor der Haustüre, (können das mit einer Hundekamera sehen) beim verlassen und betreten der Wohnung schenken wir ihm keine Aufmerksamkeit. Kaputt macht er nichts, er läuft nur in der Wohnung hektisch hin und her (wenn er von der Haustüre sich mal entfernt) Interpretieren wir zu viel rein? Braucht er nur noch mehr Zeit? Möchte er uns kontrollieren/ leidet er an trennungsangst? Vielleicht hat einer ähnliche Erfahrungen und kann uns weiterhelfen. Liebe Grüße
 
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Nadine
Beliebteste Antwort
22. Juli 17:49
Ich bin auch für mehr Zeit. Meine Pflegehunde haben das alle gemacht. Das einzige, was ihm gerade Sicherheit gibt, seid ihr. Also will er bei euch sein. Ich würde ihn mit laufen lassen, aber dabei einfach mein Ding machen und ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Bei Wayne hat es sich nach einem Monat nach und nach von alleine gelegt. Die anderen Hunden sind alle nicht so lang geblieben 😉 Kann er denn schon im Haus alleine in einem anderen Raum bleiben, ohne vor der Tür zu liegen und zu warten? Wenn nein, würde ich auch noch gar nicht üben, dass er alleine im Haus bleibt. Das geht sowieso nur über Vertrauen. Dieses nicht verabschieden und nicht begrüßen höre ich auch immer wieder. Ich für mich verabschiede mich (wir haben ein kleines Ritual) und begrüße auch, wenn ich wieder komme. Erst seit ich das mache, machen wir Fortschritte im Training. Es gibt auch eine Studie zu verschiedenen Begrüßungsarten bei Hunden, und eine ruhige Begrüßung (im Gegensatz zu aufgeregter Begrüßung und ignorieren) hat die stresshormone enorm gesenkt und den oxytocinspiegel (Bindungshormon) steigen lassen. Das waren zwar nur wenige Hunde und darüber hinaus Laborbeagles, aber für mich ist klar, wie ich mich beim heim kommen verhalte 😉 Da scheiden sich aber die Geister. Und ansonsten kann ich zum alleine bleiben den Ansatz von hey-fiffi sehr empfehlen. Der hilft auch beim verfolgen im Haus und kann problemlos jetzt schon trainiert werden. Als zusätzlicher Bonus ist es viel weniger Arbeit als dauernd rein und raus zu rennen, wie oft empfohlen wird ^^
 
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J
22. Juli 17:41
Er brauch definitiv noch viel mehr Zeit! Wir haben auch einen Labbi
 
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Nadine
22. Juli 17:49
Ich bin auch für mehr Zeit. Meine Pflegehunde haben das alle gemacht. Das einzige, was ihm gerade Sicherheit gibt, seid ihr. Also will er bei euch sein. Ich würde ihn mit laufen lassen, aber dabei einfach mein Ding machen und ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Bei Wayne hat es sich nach einem Monat nach und nach von alleine gelegt. Die anderen Hunden sind alle nicht so lang geblieben 😉 Kann er denn schon im Haus alleine in einem anderen Raum bleiben, ohne vor der Tür zu liegen und zu warten? Wenn nein, würde ich auch noch gar nicht üben, dass er alleine im Haus bleibt. Das geht sowieso nur über Vertrauen. Dieses nicht verabschieden und nicht begrüßen höre ich auch immer wieder. Ich für mich verabschiede mich (wir haben ein kleines Ritual) und begrüße auch, wenn ich wieder komme. Erst seit ich das mache, machen wir Fortschritte im Training. Es gibt auch eine Studie zu verschiedenen Begrüßungsarten bei Hunden, und eine ruhige Begrüßung (im Gegensatz zu aufgeregter Begrüßung und ignorieren) hat die stresshormone enorm gesenkt und den oxytocinspiegel (Bindungshormon) steigen lassen. Das waren zwar nur wenige Hunde und darüber hinaus Laborbeagles, aber für mich ist klar, wie ich mich beim heim kommen verhalte 😉 Da scheiden sich aber die Geister. Und ansonsten kann ich zum alleine bleiben den Ansatz von hey-fiffi sehr empfehlen. Der hilft auch beim verfolgen im Haus und kann problemlos jetzt schon trainiert werden. Als zusätzlicher Bonus ist es viel weniger Arbeit als dauernd rein und raus zu rennen, wie oft empfohlen wird ^^
 
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Leah
22. Juli 18:09
Ich bin auch für mehr Zeit. Meine Pflegehunde haben das alle gemacht. Das einzige, was ihm gerade Sicherheit gibt, seid ihr. Also will er bei euch sein. Ich würde ihn mit laufen lassen, aber dabei einfach mein Ding machen und ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Bei Wayne hat es sich nach einem Monat nach und nach von alleine gelegt. Die anderen Hunden sind alle nicht so lang geblieben 😉 Kann er denn schon im Haus alleine in einem anderen Raum bleiben, ohne vor der Tür zu liegen und zu warten? Wenn nein, würde ich auch noch gar nicht üben, dass er alleine im Haus bleibt. Das geht sowieso nur über Vertrauen. Dieses nicht verabschieden und nicht begrüßen höre ich auch immer wieder. Ich für mich verabschiede mich (wir haben ein kleines Ritual) und begrüße auch, wenn ich wieder komme. Erst seit ich das mache, machen wir Fortschritte im Training. Es gibt auch eine Studie zu verschiedenen Begrüßungsarten bei Hunden, und eine ruhige Begrüßung (im Gegensatz zu aufgeregter Begrüßung und ignorieren) hat die stresshormone enorm gesenkt und den oxytocinspiegel (Bindungshormon) steigen lassen. Das waren zwar nur wenige Hunde und darüber hinaus Laborbeagles, aber für mich ist klar, wie ich mich beim heim kommen verhalte 😉 Da scheiden sich aber die Geister. Und ansonsten kann ich zum alleine bleiben den Ansatz von hey-fiffi sehr empfehlen. Der hilft auch beim verfolgen im Haus und kann problemlos jetzt schon trainiert werden. Als zusätzlicher Bonus ist es viel weniger Arbeit als dauernd rein und raus zu rennen, wie oft empfohlen wird ^^
Danke für deine Nachricht, Pablo verfolgt uns wirklich auf Schritt und Tritt, kann also nicht in einem anderen Raum alleine bleiben. Wir machen uns einfach nur viele Gedanken. Wir wollen ja auch nicht das er leidet.
 
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Nadine
22. Juli 18:13
Danke für deine Nachricht, Pablo verfolgt uns wirklich auf Schritt und Tritt, kann also nicht in einem anderen Raum alleine bleiben. Wir machen uns einfach nur viele Gedanken. Wir wollen ja auch nicht das er leidet.
Dann definitiv nicht aus dem Haus gehen und ihn drinnen lassen. Das macht euch das spätere Training nur schwerer. Aber schau dir gern mal die "Trennungsstress" Videos von hey fiffi an 😊
 
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Michaela
22. Juli 18:24
Hallo Leah. Ich denke ebenfalls an Trennungsangst. Pablo ist erst kurze Zeit bei euch und muss erst lernen, dass ihr immer wieder zurück zu ihm kommt. Das braucht seine Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Liebe Grüße
 
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Heike
22. Juli 18:28
Unsere Züchterin hat uns, als wir Nala abgeholt haben, extra eine kleine dehnbare Leine mitgegeben. Die sollten wir am Hund und an uns befestigen, sodass der Hund überall mit hinging, wo auch wir hingingen. Die hat die Bindung Mensch - Hund unglaublich gestärkt. Nala ist jetzt 5 Jahre alt und läuft mir idR noch hinterher, einfach um bei mir zu sein. Wenn ich in der Küche bin, legt sie sich vor die Küchentür und wartet, bis ich fertig bin. Ich denke also, der Wauzi sucht einfach Eure Nähe. An das Alleinsein muss er sich erst langsam gewöhnen, aber das schafft Ihr sicher ❣️
 
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Ilona
22. Juli 18:33
Ich stimme den Anderen vollkommen zu. Er braucht definitiv mehr Zeit zum einfewöhnen und ihr müsst ja auch erstmal eine Bindung aufbauen. Meine Trainerin sagte damals: solange der Hund innerhalb des Hauses nicht schafft, entspannt in einem Raum zu bleiben en, während du in einem anderen bist, brauchst du mit dem Alleinnleiben gar nicht erst anfangen. Und so haben eir trainiert: ich hab den Raum verlassen und hab immer das gleiche gesagt: ich bin gleich wieder da. Das hab ich immer gemacht. Klappte das schon gut, hab ich weitere Rituale für das Allein bleiben aufgebaut. Die habe ich dann später genutzt, für das wirkliche Allein bleiben. Das hat gut funktioniert. Mittlerweile kann sie 1 Stunde alleine bleiben und sie liegt entspannt. Das wird bei euch auch. Ihr braucht nur Geduld...
 
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Dogorama-Mitglied
22. Juli 18:46
Ich lasse meine Neuankömmlinge immer so herumlaufen, wie sie das möchten.Mein inzwischen 10 Monate alter Hovawart ist mir nachts sogar auf's Klo gefolgt..So what..Irgendwann hat er sich dann vor mein Bett gelegt und gewartet,bis ich zurückkomme.Jetzt läuft er nicht mehr hinterher. Hat von alleine aufgehört..Ich habe immer das Gefühl, dass es den Hunden Sicherheit gibt und wenn sich die Abläufe eingeprägt haben, sie gemerkt haben, dass sie mich im Haus nicht verlieren können oder auch ganz fix wieder bei mir sein können, ist das Verfolgen in der Intensität nicht mehr nötig.Kontrolle würde bedeuten, dass der Hund gleichzeitig auch immer den Weg blockiert.Aber auch das ist etwas,was gerade junge Hunde auch ausprobieren.Bis zu einem gewissen Grad lasse ich das auch zu bzw.verschaffe eher beiläufig wieder etwas Abstand. Lasst ihn machen.Er hatte ja nicht nur andere Menschen vorher sondern lebte in einem großen Rudel.Je weniger Tam Tam darum gemacht wird, desto leichter löst sich das mit zunehmender Sicherheit auf.
 
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Johanna
22. Juli 19:19
Das kann ganz schnell in Kontrolle gehen. Bzw. Das ist es schon. Er will pausenlos schauen wo ihr seid, ihr könntet ja gehen. Das ist für den Hund purer Stress. War bei uns auch so. Versucht mal kleinteilig anzufangen und ihm eine Stelle im Haus zu geben z.B körbchen, wo er liegen bleiben soll. Dann mal aufstehen und durch den Raum gehen. Wenn er mitgeht immer wieder drauf schicken. Und dann eben erweitert. Aus dem Zimmer in ein anderes und er muss liegenbleiben. Dann mal länger im anderen Zimmer bleiben und so weiter. Das ist Raumarbeit. Funktioniert sehr gut. Damit gibst du deinem Hund sicherheit
 
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Claudia
22. Juli 19:24
Wo hat der Hund denn gelebt? Im Haus, auf dem Hof, im Stall? Wie viele Hunde waren da? Was ist mit seinen Geschwistern? Wie ist er sozialisiert?