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Katharina 👣Kalle 🐾💗
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 26
zuletzt 14. Nov.

Trennungsangst

Ein liebes Hallo an Euch, meine Frage: Kennt sich jemand mit Trennungsangst aus? Nicht zu verwechseln mit Kontrollverlust! Mein Hund leidet eindeutig an Trennungsangst. Er kommt aus dem Tierschutz, ich lebe allein mit ihm. Nachdem er sich eingelebt hat, und sein wirklicher Charakter zum Vorschein kam, kann ich ihn so beschreiben: Er interessiert sich wenig für andere Hunde, läuft souverän an fast allen vorbei. Einen Erzfeind hat er🙈 da rastet er schon aus wenn er ihn nur riecht😂 Wichtig ist dabei das er seine individuelle Distanz einhalten kann. Fremde Menschen mag er nicht. Die zu unserem Umfeld gehören liebt er. Ich würde sagen das er so ein souveräner Typ ist. Geräuche machen ihm nicht viel, und wenn ihm was unheimlich erscheint kommt er zu mir. Silvester findet er blöd,aber nur draußen. Bei allem was ihm "unheimlich" ist lässt er sich von mir sofort "erklären" das es okay ist. Er lässt sich super an der Leine führen, Freilauf und Rückruf passt👍 Eigentlich traumhaft 🥰 Jetzt das aber: Er hat er hat totale Trennungsangst! Schläft nur wenn ich nahe bei ihm bin. Wenn ich nur die Sitzposition ändere reagiert er sofort. Wenn ich aufstehe beobachtet er mich so lange bis ich nicht mehr zu sehen bin, dann kommt er nach. Wenn einer "seiner" Menschen draußen die Leine nimmt und ich 2 Meter zurück bleibe stoppt er sofort. Er bleibt ungern bei seinen Lieblingsmenschen Da er auch nicht ertragen kann wenn ich ihn alleine lasse,ist es aber nötig ihn mal für den Einkauf oder Arztbesuch unterzubringen. Wir haben viel trainiert, sehr konsequent. Ich bin Monate in der Wohnung rumgelaufen und viele andere Dinge ausprobiert. Ich brauche wirklich dringend mal hilfreiche Tipps bei Trennungsangst. Vielen Dank für's lesen 🙏
 
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Steffi
13. Nov. 12:25
Hey, was macht er denn, wenn er alleine ist? Wie äußert sich sein Unbehagen?
 
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Katharina 👣Kalle 🐾💗
13. Nov. 12:29
Er vertraut dir bestimmt, aber vielleicht nicht in dem Punkt, dass du auch wirklich zurück kommst. Deswegen habt ihr ja trotzdem ein gutes Verhältnis. Wenn er jetzt schon lange bei dir ist, dann wird es sicher ein bisschen schwieriger, aber mit viel Gefühl bekommst du sicher noch eine Verbesserung hin.
Danke🙏
Das mit dem CBD Öl werde ich mal versuchen
 
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Katharina 👣Kalle 🐾💗
13. Nov. 12:31
Hey, was macht er denn, wenn er alleine ist? Wie äußert sich sein Unbehagen?
Alleine ist er ganz selten, aber er ist Kameraüberwacht.
Er läuft unruhig in der Wohnung rum. Wenn ich ihn bei seinen Lieblingsmenschen unterbringe ist er auf dem Sprung, überhaupt nicht entspannt
 
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Katharina 👣Kalle 🐾💗
13. Nov. 13:18
Trennunsangst hat aber immer auch was mit mangelndem Vertrauen in den Halter zu tun. Der Hund vertraut nicht darauf, dass er zurück kommt. Unseren Adoptanten gebe ich immer mit auf den Weg, das vom 1. Tag an zu trainieren. Nicht erst nach mehreren Wochen/ Monaten. Ich denke, dass du da vielleicht doch Einiges versäumt hast. Du müsstest es noch mal von Anfang an aufbauen. Eventuell könnte CBD Öl unterstützen.
Zu den CBD Tropfen wollte ich dir nochmal danken 🙏
Die habe ich auch bei meiner 13 jährigen Goldihündin benutzt. Allerdings gegen Demenz und Altersschmerzen, und ihr haben die wirklich geholfen 😊

Ich danke dir von Herzen ❤️
Ich werde die auf jeden Fall bei Kalle ausprobieren, natürlich bei weiterem Training 👍
 
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Michi
13. Nov. 13:44
Zu den CBD Tropfen wollte ich dir nochmal danken 🙏 Die habe ich auch bei meiner 13 jährigen Goldihündin benutzt. Allerdings gegen Demenz und Altersschmerzen, und ihr haben die wirklich geholfen 😊 Ich danke dir von Herzen ❤️ Ich werde die auf jeden Fall bei Kalle ausprobieren, natürlich bei weiterem Training 👍
Aber du musst auch die auftrainieren, also erstmal einen Spiegel aufbauen. Lass dir das vom Hersteller gut erklären, ich habe es anfangs falsch gemacht, da haben sie nicht geholfen.
 
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Katharina 👣Kalle 🐾💗
13. Nov. 14:24
Aber du musst auch die auftrainieren, also erstmal einen Spiegel aufbauen. Lass dir das vom Hersteller gut erklären, ich habe es anfangs falsch gemacht, da haben sie nicht geholfen.
Danke, das mache ich 👍
 
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Bea
13. Nov. 19:00
Ich habe / hatte auch so einen Hund.. Ich denke er will eben doch die Kontrolle... Er liebt dich über alles und kontrolliert seine Ressourcen. Das sind er und du. Kannst du noch alleine aufs Klo?
Stell dir mal ein paar ganz einfache Fragen was euer ganz normales Leben betrifft.
Bei mir halfen warte und bleib.. Üben, üben, üben.. Und dann wurde es besser.. Er mag nach wie vor nicht gerne von mir getrennt zu sein, aber es ist kein Drama und kein Problem mehr.
 
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Sonja
13. Nov. 21:34
Ich habe / hatte auch so einen Hund.. Ich denke er will eben doch die Kontrolle... Er liebt dich über alles und kontrolliert seine Ressourcen. Das sind er und du. Kannst du noch alleine aufs Klo? Stell dir mal ein paar ganz einfache Fragen was euer ganz normales Leben betrifft. Bei mir halfen warte und bleib.. Üben, üben, üben.. Und dann wurde es besser.. Er mag nach wie vor nicht gerne von mir getrennt zu sein, aber es ist kein Drama und kein Problem mehr.
Kontrollverlust hat nichts mit Kontrolle über Ressourcen zu tun.
"Bei reiner Trennungsangst stehen meist die enge Bindung zum Menschen und die Furcht vor dem Verlassenwerden im Vordergrund. Beim Kontrollverlust hingegen geht es darum, dass der Hund das Gefühl hat, die Kontrolle über die Situation oder seine Emotionen zu verlieren, sobald die vertraute Bezugsperson fehlt."

Hier ist das sehr gut erklärt, auch mit Lösungsansätzen:
https://www.tierherzen.de/hunde/hund-alleine-lassen-bei-kontrollverlust-so-helfen-sie-ihrem-hund-sich-selbst-zu-regulieren/
 
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Stefanie
13. Nov. 22:30
Liebe Katharina
Dein Trainingsweg klingt wie bei uns…ich hab all die schlechten Tipps zwei Jahre probiert umzusetzen und bin keinen Millimeter vorwärts gekommen beim Alleinebleiben (Schlüsselreize abbauen, Hund nicht beachten, ins Bettchen schicken, durch die Wohnung wandern usw). Und dann dachte ich immer, ich sei zu wenig konsequent im Üben oder eben es sei Trennungsangst und deswegen klappe das bei uns nicht. Rückblickend: dieser Trainingsansatz war einfach nicht der passende für meine Hunde und ich hätte es schon viel eher merken sollen. Dann hab ich in einem bedürfnisorientierten Onlinekurs (da gings um Stress und nicht explizit ums Alleinebleiben) gelernt meine Hunde als Individuen besser zu verstehen. Und irgendwie hats plötzlich Klick gemacht…ich weiss unter welchen Bedingungen ich die Hunde stressfrei alleine lassen kann. Grundvoraussetzung dafür: die Gesundheit. Beide Hunde hatten oft Bauchschmerzen. Relativ simpel, aber ich habe die Symptome dafür nicht richtig erkannt oder gedacht ‚Training muss trotzdem klappen‘. Aber auch ohne perfekte Voraussetzungen mit der Gesundheit (bei 1 von beiden bin ich immer noch am Ursache abklären) konnten wir enorme Fortschritte machen. Ich habe ihnen endlich Sicherheit gegeben…Erwartungssicherheit: ich habe einen sehr ritualisierten Ablauf, wenn ich weggehe und sage tschüss. Wie Nadine weiter oben das beschrieben hat, wurde ich verlässlich für meine Hunde. Zusätzlich haben wir noch Entspannung im Alltag erhöht und die Umgebung zuhause so ideal wie möglich gestaltet (schalldämmende Vorhänge🤭). Innerhalb kürzester Zeit (waren so ca zwei Monate) haben sie gelernt eine Stunde stressfrei alleine zu bleiben. Aber eben individuelles Thema: was für mich klappt, muss nicht zwingend für andere auch funktionieren.
Ich hoffe ihr findet auch euren passenden Trainingsweg und falls du gerne Podcasts hörst, könnte ich dir einige zu dem Thema empfehlen☺️
 
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Brigitte
14. Nov. 00:43
Hallo Katharina,
das klingt jetzt vielleicht blöd,aber ich hab den Eindruck dass du nicht los lassen kannst und Kalle deshalb an dir klebt.

Ich will dir nicht zu nahe treten.
Ich kenne euch ja nicht,aber wenn ich das hier so lese,erweckt es bei mir den Eindruck.

Ich hab so das Gefühl dass du Kalle ganz genau beobachtest.

Beobachte mal dein Verhalten.
Wann siehst du ihn an,wann sprichst du ihn an.
Machst du vielleicht auch körpersprachlich eine Einladung dir zu Folgen.

Verabschiedest du dich von Kalle wenn du gehst?
Wie verhältst du dich wenn du wieder heim kommst und was macht Kalle wenn du wieder heim kommst?

Hast du eine Kamera mit Sprechfunktion?

Ich würde tatsächlich versuchen Kleinschrittig nochmal aufzubauen.

Deckentraining,dann wieder zu sich einladen.

Eine magische Grenze die er nicht übertreten darf.
z.B. Du kochst und er darf nicht mit in die Küche bei offener Tür.

Du änderst deine Sitzposition und beachtest ihn dabei aber gar nicht.

Wenn du aus dem Zimmer gehst und er kommt nach,schickst du ihn einfach zurück.

Vielleicht filmst du euch einfach ab und an mal.
Vielleicht fällt dir dabei was auf,was du verbessern könntest.
Es sind ja oft Kleinigkeiten die wir nicht klar kommunizieren und unsere Hunde eben dadurch ein anderes Verhalten zeigen als gewünscht.

Auch das raus gehen aus dem Haus einfach Minutenweise steigern.
Ich denke wenn man mal 10 min geschafft hat,draußen bleiben zu können ohne dass der Hund gestresst ist dann geht es flott die Zeit ausweiten zu können.

Vielleicht kann ja der Lieblings Mensch Kalle bei dir zu Hause betreuen,wenn du zum Arzt musst oder dergleichen.
Zumindest bis ihr euer Training ausgebaut habt.🤔


Das Kalle draußen stehen bleibt wenn jemand anderes die Leine hat und er nach dir sieht finde ich nicht schlimm.
Du bist halt seine Bezugsperson.
Da stellt sich halt die Frage was möchte man bezwecken.

Soll der Hund mit jemand anderen Spaziergänge machen.
Soll der Hund lernen mit jemand anderen zu warten bis man eine Erledigung gemacht hat.🤔