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Mia
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Anzahl der Antworten 351
zuletzt 8. Juni

Trend Straßenhund- wer profitiert tatsächlich?

Ich sehe den Zuwachs im Umfeld, im Forum, in den Medien- kaum ein Weg ist zu weit um etwas,,Gutes“zu tun und den ausgesuchten Vierbeiner über die Grenze zu holen.. Im Gepäck trägt der Wildling meist ein oder mehrere Defizite- schließlich wuchs er da auf, wo er sich selbst um Nahrung kümmerte, durch die Straßen schlenderte und nur wenig Berührung mit dem Menschen hatte- Jetzt aber soll er her, aufs heimische Sofa, Familienhund sein und unserer modernen Form der Hundehaltung entsprechen. Panikgeschirre und verängstigte Blicke wohin ich sehe… Bei aller Liebe zum Tier, ich finde diesen Trend erschreckend und bin absolut gegen diese mutmaßliche Hilfeleistung. Zur Begründung- Zum einen empfinde ich die Schutzgebühren als Dumping, ein Lebewesen, das weniger als eine Spielekonsole/Smartphone kosten soll- unglaublich… dann könnte man auch die armen Welpen auf dem Flohmarkt,,retten“! Zudem finde ich, sollte Tierschutz aktiv im eigenen Land stattfinden, man löst das Problem vor Ort nicht, wenn man einfach ein hübsches Päckchen schnürt und es dann in ein gut aufgestelltes Land exportiert.. Auch sehe ich hier teilweise mafiöse Strukturen, die sich ebenso wie Vermehrer, eine goldene Nase verdienen, weil die Nachfrage so groß wie noch nie ist… Unsere Tierheime sind voll, wir haben liebevolle und verantwortungsbewusste Züchter, die auch im genetischen Sinne einen von uns so gewollten Haushund für uns parat halten… Warum also wächst dieser Trend so massiv? Lockt der günstige Preis? Ist man wirklich der Meinung etwas Gutes zu tun? Wen ja, wem? Oft höre ich- im Tierheim habe ich keinen bekommen, weil die Voraussetzungen nicht erfüllt waren- ja, die sind häufig übertrieben in ihren Anforderungen, aber vielleicht zu Recht? Und wenn es dort nicht klappt, ist es dann wirklich ein logischer Schritt, sich ein wildes, ggf. problembehaftetes Tier ins Haus zu holen? Ich bitte um einen freundlichen und respektvollen Austausch ♥️ Und noch am Rande- Tierschutz ist unglaublich wichtig und ich schätze alle Helfer*innen mit Herz und Verstand!! Nur finde ich, ist dies perspektivisch nicht der richtige Weg…
 
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R
7. Juni 09:07
Wichtiger Punkt! Viele Menschen glauben, dass es nur ein wenig Liebe und Geduld braucht und so ein Auslandshund dann schon aus "Dankbarkeit" quasi von ganz allein zu einem zuverlässigen, pflegeleichten, bestenfalls noch kuscheligen Partner wird. Leider ziehen nicht alle Orgas den Interessenten diesen Zahn. Dass es sehr oft wirklich viel Arbeit und Nerven kostet, aus einem solchen Tier überhaupt einen (einigermaßen) gesellschaftstauglichen Begleiter zu machen, wird allzu oft verschwiegen. Ich sehe das aktuell mal wieder bei der weiter unten erwähnten Familie mit der Hündin aus Russland. Das Tier ist nicht "dankbar", dass sein Straßenleben jetzt ein Ende hat. Ganz im Gegenteil, es ist mit dem Leben im Haus und mit Menschen (noch) überfordert und fühlt sich eher eingesperrt und in seiner Eigenständigkeit beschnitten. Nichts, was die jetzigen Besitzer sich erhofft haben, ist in Erfüllung gegangen. Die Hündin baut kaum eine Bindung zu ihren Menschen auf, hat kein Interesse am Kuscheln oder Spielen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit versucht sie, abzuhauen - sowohl aus der Haustür als auch auf den Spaziergängen. Da sie sehr kräftig ist, gehen momentan immer zwei Menschen gleichzeitig mit ihr raus und halten sie gemeinsam (mit zwei Leinen) fest bzw. davon ab, sich loszureißen. Wenn da nicht bald ein wirklich guter Hundetrainer eingeschaltet wird, nimmt das ein böses Ende... Das wären alles sicherlich Sachen, die man mehr oder weniger in den Griff bekommen kann, wenn man darauf gefasst ist und Lust auf solch eine Aufgabe hat. - Aber Erwartung und Realität klaffen bei so unerfahrenen und blauäugigen Menschen halt sehr weit auseinander, wenn von Seiten der Orga nicht vorher Tacheles geredet bzw. idealerweise solch ein "problematischer" Hund gar nicht erst vermittelt wird.
Das hätte ohne die Halter in ihrem Erfahrungsstand schlecht aussehen lassen zu wollen , aber auch bei jedem allzu gestümen Welpen/Rassehund/als freundlich deklariertem Hund passieren können, der nicht so leichtgängig ist.
Was für mich ein Indiz ist - ein Hundetrainer kann helfen. Da Hunde auf der ganzen Welt Hund sprechen- und dieser scheinbar nicht kommuniziert werden kann, liegt es sicher weniger am Hund als an den Vorstellungen oder Vorerfahrungen der Halter. Und ja Frust kommt auf- ab der wiederholten Baustelle an der man nicht weiter kommt, mit der man nicht gerechnet hat - aber hätte müssen.

Das der sich noch nicht eingelebt hat, wird klar sein. Warum sollte er nicht hinterfragen. Allerdings kann auch ein Straßenhund mit der Rudelerfahrung umgehen -sich einordnen zu wollen und können. Denke er hat zuviel Mitleid, und ist viel zu selbstständig für diese Form von HundekinderGarten.
 
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Nike
7. Juni 09:16
Das hätte ohne die Halter in ihrem Erfahrungsstand schlecht aussehen lassen zu wollen , aber auch bei jedem allzu gestümen Welpen/Rassehund/als freundlich deklariertem Hund passieren können, der nicht so leichtgängig ist. Was für mich ein Indiz ist - ein Hundetrainer kann helfen. Da Hunde auf der ganzen Welt Hund sprechen- und dieser scheinbar nicht kommuniziert werden kann, liegt es sicher weniger am Hund als an den Vorstellungen oder Vorerfahrungen der Halter. Und ja Frust kommt auf- ab der wiederholten Baustelle an der man nicht weiter kommt, mit der man nicht gerechnet hat - aber hätte müssen. Das der sich noch nicht eingelebt hat, wird klar sein. Warum sollte er nicht hinterfragen. Allerdings kann auch ein Straßenhund mit der Rudelerfahrung umgehen -sich einordnen zu wollen und können. Denke er hat zuviel Mitleid, und ist viel zu selbstständig für diese Form von HundekinderGarten.
Selbstverständlich hätten die auch einen Welpen "verkorksen" können. 70 cm Schulterhöhe und 35 bis 40 geballte Kilos Freiheitsdrang sind für den Start aber dennoch mal eine komplett andere Aufgabe. Schon mehrfach ist die Hündin (wenn auch nur stundenweise) entlaufen. Dass dabei weder ihr noch jemand anderem etwas passiert ist, grenzt an ein Wunder.
Ich bleibe dabei, dass es verantwortungslos und unseriös ist, solch ein Tier an so unerfahrene, naive Menschen zu vermitteln. - Und im Sinne des Tierschutzes ist es ebenfalls nicht, denn so wird der Grundstein für eine Karriere als "Wanderpokal" gelegt.
 
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Nicole
7. Juni 09:18
Gerettet oder entführt?
-Von Maren Grote-

Es gibt wirklich großartige Hunde aus dem Auslandstierschutz.
Bulgarien, Rumänien, oder Griechenland, aber auch aus Thailand, Spanien und und und..
Sie sind zutraulich, aufgeschlossen und passen sich in unser Leben hier ein. Sie sind glücklich hier und ihre Besitzer glücklich mit ihnen.
Um diese Hunde geht es hier in diesem Artikel nicht.

Es geht hier um die vergessenen, die erzwungenen und die entführten.
Denn auch wenn das manch einer nicht wahr haben möchte, die gibt es genauso, wie die angepassten, glücklichen!

In dieser Zeit möchte jeder einen Hund. Täglich habe ich als Trainerin neue Anfragen von Menschen, die sich jetzt in der Coronazeit einen Welpen geholt haben.
Ungefähr die Hälfte dieser Anfragen bezieht sich auf importierte Straßenhunde.
Sie kommen alle mit den selben Problemen: Angst, Aggression gegenüber Menschen und fremden Hunden, ausgeprägte, territoriale Aggression, kurz gesagt: Beißen!
Was aber viel gravierender ist, als diese Verhaltensweisen ist eine nicht vorhandene Kooperation mit dem Menschen.
Egal mit wie vielen Wochen diese Tiere nach Deutschland gebracht wurden, sie sind bereits genetisch darauf ausgelegt alleine klar zu kommen und ohne den Menschen zu existieren.
Sie träumen nicht von Sofas und Liebe, sie öffnen Fenster, stehlen Essen aus verschlossenen Schubladen und beißen Kinder, die zu laut trampeln, wenn sie in Ruhe schlafen möchten.
Sie balancieren auf der Fensterbank, schlafen auf dem Küchentisch und kacken in den Flur.
Was dort über viele Jahre auf der Straße entstanden ist, ist ein neuer Schlag Hunde.
Sie sind freiheitsliebend, wild und durchsetzungsstark.
Nicht zu vergleichen mit den angepassten Zuchthunden unseres Landes.
Sie scheren sich nicht um menschliche Regeln, weiche Bettchen und freundliche Worte.

Ohne den Willen sich aggressiv durch zu setzen sind sie auf der Straße verloren. Ohne die Fähigkeit zu schauspielern, zu betteln, zu täuschen und für sich zu sorgen geht man dort schnell unter.
Wer diese Fähigkeiten nicht besitzt, der wird sich nicht vermehren.

Wer denkt, er wüsste was durchsetzungsstark und dickköpfig bedeuten würde, weil er eine Bulddoge, oder einen Dackel hatte, der wird von einem echten Straßenhund ausgelacht.
Wer glaubt er könnte mit Liebe allein einen zutiefst misstrauischen und bis ins Mark eigenständig denkenden Hund zu tiefem Vertrauen bringen, oder gar ein nahezu verwildertes Tier mit Leberwurst zu einer echten Kooperation füttern, die über den puren Zweckerhalt hinaus geht, der wird viel Leberwurst in´s Land gehen lassen, bis er versteht, dass er im Ernstfall trotzdem stehen gelassen (oder einfach gebissen) wird, sobald etwas wichtiger ist.
Wer ernsthaft denkt, sein Bordercollie aus der deutschen Schönheitszucht sei der intelligenteste, der hat noch nie einen verzottelten Straßenköter eine Verletzung simulieren gesehen, um an Mitleid zu kommen. Der hat noch nie in einer Kamera staunend beobachtet, wie das putzige 14Kilo Importtierchen von der Müllkippe eine ganze Küche in einer halben Stunde in Schutt und Asche legt, um die Schränke nach Essbarem zu durchsuchen.
Die Art wie verwildert, schlau und eigenständig echte Straßenhunde sein können übersteigt bei weitem dass, was wir von Rassehunden und Mischlingen kennen, die seit Generationen mit dem Menschen eng zusammen leben.

Einige dieser Hunde sind einfach Wildtiere.
Sie werden nicht erzogen, sie werden gezähmt.
Man muss sie wie ein Tier im Zoo ganz langsam und über unsoziale Reize wie Futter erstmal in die Nähe bekommen. Ihnen über lange Zeit eine Idee davon geben, dass man mit Menschen wirklich kommunizieren kann. Dass man kooperativ mit ihnen zusammen arbeiten kann. Füreinander und nicht nur für Futter.
Erziehung, Anpassung an Regeln, oder gar bewundernswerter Gehorsam ist nicht zu erwarten.
Wenn überhaupt, dann höchstens diesem einen, bestimmten Menschen gegenüber, der sich jahrelang dafür eingesetzt hat.
Nochmal: Es muss nicht so kommen, es gibt auch Hunde von der Straße, die genügend Offenheit und Kooperationswillen mitbringen.
Und es gibt die, die es nicht tun und die werden niemals den Ansprüchen an den „normalen“ Familienhund, der überall entspannt dabei ist entsprechen können.
Welchen man erwischt ist für viele Laien absolut nicht sichtbar.
Auch für Profis nicht, es zeigt sich eben erst im Verlauf.
Dabei ist es egal wie alt der Hund ist, auch ein fünf Wochen alter Hund kann so ein Fall sein und trotz perfekter Aufwuchsbedingungen lebenslang extrem auffälliges Verhalten zeigen, bissig sein, oder immer Angst vor fremden Menschen haben, egal wie gut man ihn sozialisiert.
Genetik und angeborene Verhaltensweisen sind nicht vollständig wegliebbar und auch nicht weg zu füttern, oder zu trainieren.
Am Ende bleibt ein oft ein gezähmtes Wildtier und ein einziger Mensch, der mit diesem Tier wirklich gut klar kommt.

Und genau dieser Irrglaube, dass jeder Hund „lieb“ (was auch immer das heißen mag) geboren wird, dass ein Hund von der Straße immer gerettet wurde und das aus jedem Hund ein ganz „normaler“ Haushund zu machen ist, sorgt für viele dieser Tiere hier im Tierheim.
Statt Freiheit und Selbstbestimmung dämmern sie in Zwingern dahin. Gerettet…
Weil kein Hund blanko auf die Welt kommt und nur der Mensch ihn formt.

Bei weitem nicht jedes Leben auf der Straße ist schlimm für Hunde.
Sie werden nicht alle gequält und geschlagen. Sie legen vielleicht weniger Wert auf regelmäßige Wurmkuren, als eher darauf eine Familie gründen zu können.
Sie lieben es gar frei zu sein. Unkastriert. Sich zu prügeln und zu bellen, wann sie wollen.
Zu kommen und zu gehen wann und mit wem sie wollen.
Viele von ihnen werden gefüttert, besorgen sich Futter, oder leben zufrieden an Müllkippen und Stränden.
Sie leben nicht immer lange, aber wild und frei und zu behaupten wir wüssten, ob sie glücklicher an einer Flexileine, eingesperrt in einem Haus wohnen würden, ohne ihre Familie und Freunde, ist vermessen.

Einige dieser Hunde sind wie hier die Füchse im Wald.
Niemand würde auf die Idee kommen Fuchswelpen aus einem Bau zu ziehen, um sie in ein Wohnzimmer zu setzen.
Wie viele Hundemütter kamen schon zu ihrem leeren Welpennest von der Futtersuche zurück, weil ihre Welpen „gerettet“ wurden?
Meistens in Löchern, ausgetrockneten Flussbetten und Unterführungen…Höhlen eben.
Orte, an denen Hundemütter ihre Welpen parken, um etwas zu fressen zu besorgen.
Was haben sie wohl gedacht, als sie ihre Welpen nicht mehr vorfanden?
Ob sie sich über die Rettung gefreut haben?

Wie viele Hunde mit einem Schlitz im Ohr, oder einem halben Ohr gibt es in Deutschland? In einigen Ländern eine Markierung dafür, dass dieser Hund jemandem gehört. Dass man ihn bitte nicht abschießen soll, dass er ein Zuhause hat und einfach nur grade mal wieder alleine spazieren geht, einer läufigen Hündin nachstellt, oder sein Revier abläuft.
Wie viele Bauern fragen sich abends wo wohl ihr Hund bleibt, während der schon in der Transportbox nach Deutschland sitzt?
Und wer weiß, vielleicht werden diese Hunde auch geliebt, geschätzt, vermisst.
Nicht nur unsere Art der Hundehaltung ist die einzig Wahre und auf Freundschaft basierende.
Würde uns nicht auch jemand als Tierquäler bezeichnen, wenn er unsere Hunde beim Hundefrisör sieht, in Geschirr, Deckchen und bimmelnde Hundemarken eingepackt, oder ständig angeleint?

Natürlich sollen wir Hunde aus dem Tierschutz und auch aus dem Auslandstierschutz zu uns nehmen. Natürlich darf jeder solche Hunde her holen und ihnen eine Chance geben.
Angebracht wäre aber viel mehr Skepsis und Überprüfung woher die Hunde wirklich stammen.
Ob sie überhaupt hier leben können.
Und da passiert momentan einfach viel zu wenig.

Von „schlechten Erfahrungen“ und „Trauma“ wird gesprochen, wenn Hunde über Tage in ihrer Heimat gejagt, gefangen, festgehalten, narkotisiert, kastriert, in eine Kiste gestopft und über Stunden und Tage her gebracht wurden. Nur um dann in einer völlig fremden Welt anzukommen. Einsam, gezwungen und dann noch mit dem Anspruch beladen jetzt bitte dankbar zu sein.
Ob das Trauma nun wirklich durch das Leben auf der Straße, oder eher durch das gewaltsame entführen ausgelöst wurde sei in Frage gestellt.

Wer sich einen Hund von der Straße holen will sollte also genau überlegen, ob dieser Hund das wohl auch wirklich will. Ob es sich lohnt ein wildes Tier zu fangen, um ihm dann in jahrelanger Kleinarbeit nah zu bringen, dass eventuell auch mal ganz schön bei Menschen sein kann.
Auch hier gibt es massenhaft Hunde, die in Tierheimen und auf Pflegestellen auf neue Besitzer warten und die wirklich warten.
Die ein eigenes Interesse haben nahe am Mensch zu leben und mit ihm zusammen eine Beziehung aufzubauen, ohne überzeugt werden zu müssen.
Diese Hunde freuen sich über ein neues Zuhause.
Würden sich ihnen und ihren Besonderheiten und Erziehungsmängeln jemand mit genauso viel Liebe annehmen, wie manch einem entführten Hund, der eigentlich viel glücklicher auf seiner Müllkippe wäre, dann wäre allen Beteiligten sehr geholfen.

Dieser Text darf gerne geteilt werde. Alle Rechte verbleiben bei der Autorin Maren Grote.
 
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Hanne
7. Juni 09:22
Kampfhunde gibt es nicht ist aber ein anderes Thema 🤗
Stimmt habe es auch nicht so gemeint,man kann auch aus einem Yorkshire einen Kampfhund machen,,,,,mir gefallen sie nur nicht,sorry war nicht so krass gemeint😏
 
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Daniela
7. Juni 09:41
Stimmt habe es auch nicht so gemeint,man kann auch aus einem Yorkshire einen Kampfhund machen,,,,,mir gefallen sie nur nicht,sorry war nicht so krass gemeint😏
😊😊😊
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juni 09:48
Selbstverständlich hätten die auch einen Welpen "verkorksen" können. 70 cm Schulterhöhe und 35 bis 40 geballte Kilos Freiheitsdrang sind für den Start aber dennoch mal eine komplett andere Aufgabe. Schon mehrfach ist die Hündin (wenn auch nur stundenweise) entlaufen. Dass dabei weder ihr noch jemand anderem etwas passiert ist, grenzt an ein Wunder. Ich bleibe dabei, dass es verantwortungslos und unseriös ist, solch ein Tier an so unerfahrene, naive Menschen zu vermitteln. - Und im Sinne des Tierschutzes ist es ebenfalls nicht, denn so wird der Grundstein für eine Karriere als "Wanderpokal" gelegt.
Reagiert die Organisation nicht?
Weil so ein Hund ist definitiv nicht für Anfänger geeignet.
Und eine seriöse Organisation hilft den Hund in erfahrene Hände zu bringen.
Und Vorallem hätte die einen Hund von dem kaliba nicht vermitteln dürfen
 
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Jay
7. Juni 09:56
Gerettet oder entführt? -Von Maren Grote- Es gibt wirklich großartige Hunde aus dem Auslandstierschutz. Bulgarien, Rumänien, oder Griechenland, aber auch aus Thailand, Spanien und und und.. Sie sind zutraulich, aufgeschlossen und passen sich in unser Leben hier ein. Sie sind glücklich hier und ihre Besitzer glücklich mit ihnen. Um diese Hunde geht es hier in diesem Artikel nicht. Es geht hier um die vergessenen, die erzwungenen und die entführten. Denn auch wenn das manch einer nicht wahr haben möchte, die gibt es genauso, wie die angepassten, glücklichen! In dieser Zeit möchte jeder einen Hund. Täglich habe ich als Trainerin neue Anfragen von Menschen, die sich jetzt in der Coronazeit einen Welpen geholt haben. Ungefähr die Hälfte dieser Anfragen bezieht sich auf importierte Straßenhunde. Sie kommen alle mit den selben Problemen: Angst, Aggression gegenüber Menschen und fremden Hunden, ausgeprägte, territoriale Aggression, kurz gesagt: Beißen! Was aber viel gravierender ist, als diese Verhaltensweisen ist eine nicht vorhandene Kooperation mit dem Menschen. Egal mit wie vielen Wochen diese Tiere nach Deutschland gebracht wurden, sie sind bereits genetisch darauf ausgelegt alleine klar zu kommen und ohne den Menschen zu existieren. Sie träumen nicht von Sofas und Liebe, sie öffnen Fenster, stehlen Essen aus verschlossenen Schubladen und beißen Kinder, die zu laut trampeln, wenn sie in Ruhe schlafen möchten. Sie balancieren auf der Fensterbank, schlafen auf dem Küchentisch und kacken in den Flur. Was dort über viele Jahre auf der Straße entstanden ist, ist ein neuer Schlag Hunde. Sie sind freiheitsliebend, wild und durchsetzungsstark. Nicht zu vergleichen mit den angepassten Zuchthunden unseres Landes. Sie scheren sich nicht um menschliche Regeln, weiche Bettchen und freundliche Worte. Ohne den Willen sich aggressiv durch zu setzen sind sie auf der Straße verloren. Ohne die Fähigkeit zu schauspielern, zu betteln, zu täuschen und für sich zu sorgen geht man dort schnell unter. Wer diese Fähigkeiten nicht besitzt, der wird sich nicht vermehren. Wer denkt, er wüsste was durchsetzungsstark und dickköpfig bedeuten würde, weil er eine Bulddoge, oder einen Dackel hatte, der wird von einem echten Straßenhund ausgelacht. Wer glaubt er könnte mit Liebe allein einen zutiefst misstrauischen und bis ins Mark eigenständig denkenden Hund zu tiefem Vertrauen bringen, oder gar ein nahezu verwildertes Tier mit Leberwurst zu einer echten Kooperation füttern, die über den puren Zweckerhalt hinaus geht, der wird viel Leberwurst in´s Land gehen lassen, bis er versteht, dass er im Ernstfall trotzdem stehen gelassen (oder einfach gebissen) wird, sobald etwas wichtiger ist. Wer ernsthaft denkt, sein Bordercollie aus der deutschen Schönheitszucht sei der intelligenteste, der hat noch nie einen verzottelten Straßenköter eine Verletzung simulieren gesehen, um an Mitleid zu kommen. Der hat noch nie in einer Kamera staunend beobachtet, wie das putzige 14Kilo Importtierchen von der Müllkippe eine ganze Küche in einer halben Stunde in Schutt und Asche legt, um die Schränke nach Essbarem zu durchsuchen. Die Art wie verwildert, schlau und eigenständig echte Straßenhunde sein können übersteigt bei weitem dass, was wir von Rassehunden und Mischlingen kennen, die seit Generationen mit dem Menschen eng zusammen leben. Einige dieser Hunde sind einfach Wildtiere. Sie werden nicht erzogen, sie werden gezähmt. Man muss sie wie ein Tier im Zoo ganz langsam und über unsoziale Reize wie Futter erstmal in die Nähe bekommen. Ihnen über lange Zeit eine Idee davon geben, dass man mit Menschen wirklich kommunizieren kann. Dass man kooperativ mit ihnen zusammen arbeiten kann. Füreinander und nicht nur für Futter. Erziehung, Anpassung an Regeln, oder gar bewundernswerter Gehorsam ist nicht zu erwarten. Wenn überhaupt, dann höchstens diesem einen, bestimmten Menschen gegenüber, der sich jahrelang dafür eingesetzt hat. Nochmal: Es muss nicht so kommen, es gibt auch Hunde von der Straße, die genügend Offenheit und Kooperationswillen mitbringen. Und es gibt die, die es nicht tun und die werden niemals den Ansprüchen an den „normalen“ Familienhund, der überall entspannt dabei ist entsprechen können. Welchen man erwischt ist für viele Laien absolut nicht sichtbar. Auch für Profis nicht, es zeigt sich eben erst im Verlauf. Dabei ist es egal wie alt der Hund ist, auch ein fünf Wochen alter Hund kann so ein Fall sein und trotz perfekter Aufwuchsbedingungen lebenslang extrem auffälliges Verhalten zeigen, bissig sein, oder immer Angst vor fremden Menschen haben, egal wie gut man ihn sozialisiert. Genetik und angeborene Verhaltensweisen sind nicht vollständig wegliebbar und auch nicht weg zu füttern, oder zu trainieren. Am Ende bleibt ein oft ein gezähmtes Wildtier und ein einziger Mensch, der mit diesem Tier wirklich gut klar kommt. Und genau dieser Irrglaube, dass jeder Hund „lieb“ (was auch immer das heißen mag) geboren wird, dass ein Hund von der Straße immer gerettet wurde und das aus jedem Hund ein ganz „normaler“ Haushund zu machen ist, sorgt für viele dieser Tiere hier im Tierheim. Statt Freiheit und Selbstbestimmung dämmern sie in Zwingern dahin. Gerettet… Weil kein Hund blanko auf die Welt kommt und nur der Mensch ihn formt. Bei weitem nicht jedes Leben auf der Straße ist schlimm für Hunde. Sie werden nicht alle gequält und geschlagen. Sie legen vielleicht weniger Wert auf regelmäßige Wurmkuren, als eher darauf eine Familie gründen zu können. Sie lieben es gar frei zu sein. Unkastriert. Sich zu prügeln und zu bellen, wann sie wollen. Zu kommen und zu gehen wann und mit wem sie wollen. Viele von ihnen werden gefüttert, besorgen sich Futter, oder leben zufrieden an Müllkippen und Stränden. Sie leben nicht immer lange, aber wild und frei und zu behaupten wir wüssten, ob sie glücklicher an einer Flexileine, eingesperrt in einem Haus wohnen würden, ohne ihre Familie und Freunde, ist vermessen. Einige dieser Hunde sind wie hier die Füchse im Wald. Niemand würde auf die Idee kommen Fuchswelpen aus einem Bau zu ziehen, um sie in ein Wohnzimmer zu setzen. Wie viele Hundemütter kamen schon zu ihrem leeren Welpennest von der Futtersuche zurück, weil ihre Welpen „gerettet“ wurden? Meistens in Löchern, ausgetrockneten Flussbetten und Unterführungen…Höhlen eben. Orte, an denen Hundemütter ihre Welpen parken, um etwas zu fressen zu besorgen. Was haben sie wohl gedacht, als sie ihre Welpen nicht mehr vorfanden? Ob sie sich über die Rettung gefreut haben? Wie viele Hunde mit einem Schlitz im Ohr, oder einem halben Ohr gibt es in Deutschland? In einigen Ländern eine Markierung dafür, dass dieser Hund jemandem gehört. Dass man ihn bitte nicht abschießen soll, dass er ein Zuhause hat und einfach nur grade mal wieder alleine spazieren geht, einer läufigen Hündin nachstellt, oder sein Revier abläuft. Wie viele Bauern fragen sich abends wo wohl ihr Hund bleibt, während der schon in der Transportbox nach Deutschland sitzt? Und wer weiß, vielleicht werden diese Hunde auch geliebt, geschätzt, vermisst. Nicht nur unsere Art der Hundehaltung ist die einzig Wahre und auf Freundschaft basierende. Würde uns nicht auch jemand als Tierquäler bezeichnen, wenn er unsere Hunde beim Hundefrisör sieht, in Geschirr, Deckchen und bimmelnde Hundemarken eingepackt, oder ständig angeleint? Natürlich sollen wir Hunde aus dem Tierschutz und auch aus dem Auslandstierschutz zu uns nehmen. Natürlich darf jeder solche Hunde her holen und ihnen eine Chance geben. Angebracht wäre aber viel mehr Skepsis und Überprüfung woher die Hunde wirklich stammen. Ob sie überhaupt hier leben können. Und da passiert momentan einfach viel zu wenig. Von „schlechten Erfahrungen“ und „Trauma“ wird gesprochen, wenn Hunde über Tage in ihrer Heimat gejagt, gefangen, festgehalten, narkotisiert, kastriert, in eine Kiste gestopft und über Stunden und Tage her gebracht wurden. Nur um dann in einer völlig fremden Welt anzukommen. Einsam, gezwungen und dann noch mit dem Anspruch beladen jetzt bitte dankbar zu sein. Ob das Trauma nun wirklich durch das Leben auf der Straße, oder eher durch das gewaltsame entführen ausgelöst wurde sei in Frage gestellt. Wer sich einen Hund von der Straße holen will sollte also genau überlegen, ob dieser Hund das wohl auch wirklich will. Ob es sich lohnt ein wildes Tier zu fangen, um ihm dann in jahrelanger Kleinarbeit nah zu bringen, dass eventuell auch mal ganz schön bei Menschen sein kann. Auch hier gibt es massenhaft Hunde, die in Tierheimen und auf Pflegestellen auf neue Besitzer warten und die wirklich warten. Die ein eigenes Interesse haben nahe am Mensch zu leben und mit ihm zusammen eine Beziehung aufzubauen, ohne überzeugt werden zu müssen. Diese Hunde freuen sich über ein neues Zuhause. Würden sich ihnen und ihren Besonderheiten und Erziehungsmängeln jemand mit genauso viel Liebe annehmen, wie manch einem entführten Hund, der eigentlich viel glücklicher auf seiner Müllkippe wäre, dann wäre allen Beteiligten sehr geholfen. Dieser Text darf gerne geteilt werde. Alle Rechte verbleiben bei der Autorin Maren Grote.
Guter Text und nichts mehr hinzuzufügen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mia
7. Juni 09:58
Gerettet oder entführt? -Von Maren Grote- Es gibt wirklich großartige Hunde aus dem Auslandstierschutz. Bulgarien, Rumänien, oder Griechenland, aber auch aus Thailand, Spanien und und und.. Sie sind zutraulich, aufgeschlossen und passen sich in unser Leben hier ein. Sie sind glücklich hier und ihre Besitzer glücklich mit ihnen. Um diese Hunde geht es hier in diesem Artikel nicht. Es geht hier um die vergessenen, die erzwungenen und die entführten. Denn auch wenn das manch einer nicht wahr haben möchte, die gibt es genauso, wie die angepassten, glücklichen! In dieser Zeit möchte jeder einen Hund. Täglich habe ich als Trainerin neue Anfragen von Menschen, die sich jetzt in der Coronazeit einen Welpen geholt haben. Ungefähr die Hälfte dieser Anfragen bezieht sich auf importierte Straßenhunde. Sie kommen alle mit den selben Problemen: Angst, Aggression gegenüber Menschen und fremden Hunden, ausgeprägte, territoriale Aggression, kurz gesagt: Beißen! Was aber viel gravierender ist, als diese Verhaltensweisen ist eine nicht vorhandene Kooperation mit dem Menschen. Egal mit wie vielen Wochen diese Tiere nach Deutschland gebracht wurden, sie sind bereits genetisch darauf ausgelegt alleine klar zu kommen und ohne den Menschen zu existieren. Sie träumen nicht von Sofas und Liebe, sie öffnen Fenster, stehlen Essen aus verschlossenen Schubladen und beißen Kinder, die zu laut trampeln, wenn sie in Ruhe schlafen möchten. Sie balancieren auf der Fensterbank, schlafen auf dem Küchentisch und kacken in den Flur. Was dort über viele Jahre auf der Straße entstanden ist, ist ein neuer Schlag Hunde. Sie sind freiheitsliebend, wild und durchsetzungsstark. Nicht zu vergleichen mit den angepassten Zuchthunden unseres Landes. Sie scheren sich nicht um menschliche Regeln, weiche Bettchen und freundliche Worte. Ohne den Willen sich aggressiv durch zu setzen sind sie auf der Straße verloren. Ohne die Fähigkeit zu schauspielern, zu betteln, zu täuschen und für sich zu sorgen geht man dort schnell unter. Wer diese Fähigkeiten nicht besitzt, der wird sich nicht vermehren. Wer denkt, er wüsste was durchsetzungsstark und dickköpfig bedeuten würde, weil er eine Bulddoge, oder einen Dackel hatte, der wird von einem echten Straßenhund ausgelacht. Wer glaubt er könnte mit Liebe allein einen zutiefst misstrauischen und bis ins Mark eigenständig denkenden Hund zu tiefem Vertrauen bringen, oder gar ein nahezu verwildertes Tier mit Leberwurst zu einer echten Kooperation füttern, die über den puren Zweckerhalt hinaus geht, der wird viel Leberwurst in´s Land gehen lassen, bis er versteht, dass er im Ernstfall trotzdem stehen gelassen (oder einfach gebissen) wird, sobald etwas wichtiger ist. Wer ernsthaft denkt, sein Bordercollie aus der deutschen Schönheitszucht sei der intelligenteste, der hat noch nie einen verzottelten Straßenköter eine Verletzung simulieren gesehen, um an Mitleid zu kommen. Der hat noch nie in einer Kamera staunend beobachtet, wie das putzige 14Kilo Importtierchen von der Müllkippe eine ganze Küche in einer halben Stunde in Schutt und Asche legt, um die Schränke nach Essbarem zu durchsuchen. Die Art wie verwildert, schlau und eigenständig echte Straßenhunde sein können übersteigt bei weitem dass, was wir von Rassehunden und Mischlingen kennen, die seit Generationen mit dem Menschen eng zusammen leben. Einige dieser Hunde sind einfach Wildtiere. Sie werden nicht erzogen, sie werden gezähmt. Man muss sie wie ein Tier im Zoo ganz langsam und über unsoziale Reize wie Futter erstmal in die Nähe bekommen. Ihnen über lange Zeit eine Idee davon geben, dass man mit Menschen wirklich kommunizieren kann. Dass man kooperativ mit ihnen zusammen arbeiten kann. Füreinander und nicht nur für Futter. Erziehung, Anpassung an Regeln, oder gar bewundernswerter Gehorsam ist nicht zu erwarten. Wenn überhaupt, dann höchstens diesem einen, bestimmten Menschen gegenüber, der sich jahrelang dafür eingesetzt hat. Nochmal: Es muss nicht so kommen, es gibt auch Hunde von der Straße, die genügend Offenheit und Kooperationswillen mitbringen. Und es gibt die, die es nicht tun und die werden niemals den Ansprüchen an den „normalen“ Familienhund, der überall entspannt dabei ist entsprechen können. Welchen man erwischt ist für viele Laien absolut nicht sichtbar. Auch für Profis nicht, es zeigt sich eben erst im Verlauf. Dabei ist es egal wie alt der Hund ist, auch ein fünf Wochen alter Hund kann so ein Fall sein und trotz perfekter Aufwuchsbedingungen lebenslang extrem auffälliges Verhalten zeigen, bissig sein, oder immer Angst vor fremden Menschen haben, egal wie gut man ihn sozialisiert. Genetik und angeborene Verhaltensweisen sind nicht vollständig wegliebbar und auch nicht weg zu füttern, oder zu trainieren. Am Ende bleibt ein oft ein gezähmtes Wildtier und ein einziger Mensch, der mit diesem Tier wirklich gut klar kommt. Und genau dieser Irrglaube, dass jeder Hund „lieb“ (was auch immer das heißen mag) geboren wird, dass ein Hund von der Straße immer gerettet wurde und das aus jedem Hund ein ganz „normaler“ Haushund zu machen ist, sorgt für viele dieser Tiere hier im Tierheim. Statt Freiheit und Selbstbestimmung dämmern sie in Zwingern dahin. Gerettet… Weil kein Hund blanko auf die Welt kommt und nur der Mensch ihn formt. Bei weitem nicht jedes Leben auf der Straße ist schlimm für Hunde. Sie werden nicht alle gequält und geschlagen. Sie legen vielleicht weniger Wert auf regelmäßige Wurmkuren, als eher darauf eine Familie gründen zu können. Sie lieben es gar frei zu sein. Unkastriert. Sich zu prügeln und zu bellen, wann sie wollen. Zu kommen und zu gehen wann und mit wem sie wollen. Viele von ihnen werden gefüttert, besorgen sich Futter, oder leben zufrieden an Müllkippen und Stränden. Sie leben nicht immer lange, aber wild und frei und zu behaupten wir wüssten, ob sie glücklicher an einer Flexileine, eingesperrt in einem Haus wohnen würden, ohne ihre Familie und Freunde, ist vermessen. Einige dieser Hunde sind wie hier die Füchse im Wald. Niemand würde auf die Idee kommen Fuchswelpen aus einem Bau zu ziehen, um sie in ein Wohnzimmer zu setzen. Wie viele Hundemütter kamen schon zu ihrem leeren Welpennest von der Futtersuche zurück, weil ihre Welpen „gerettet“ wurden? Meistens in Löchern, ausgetrockneten Flussbetten und Unterführungen…Höhlen eben. Orte, an denen Hundemütter ihre Welpen parken, um etwas zu fressen zu besorgen. Was haben sie wohl gedacht, als sie ihre Welpen nicht mehr vorfanden? Ob sie sich über die Rettung gefreut haben? Wie viele Hunde mit einem Schlitz im Ohr, oder einem halben Ohr gibt es in Deutschland? In einigen Ländern eine Markierung dafür, dass dieser Hund jemandem gehört. Dass man ihn bitte nicht abschießen soll, dass er ein Zuhause hat und einfach nur grade mal wieder alleine spazieren geht, einer läufigen Hündin nachstellt, oder sein Revier abläuft. Wie viele Bauern fragen sich abends wo wohl ihr Hund bleibt, während der schon in der Transportbox nach Deutschland sitzt? Und wer weiß, vielleicht werden diese Hunde auch geliebt, geschätzt, vermisst. Nicht nur unsere Art der Hundehaltung ist die einzig Wahre und auf Freundschaft basierende. Würde uns nicht auch jemand als Tierquäler bezeichnen, wenn er unsere Hunde beim Hundefrisör sieht, in Geschirr, Deckchen und bimmelnde Hundemarken eingepackt, oder ständig angeleint? Natürlich sollen wir Hunde aus dem Tierschutz und auch aus dem Auslandstierschutz zu uns nehmen. Natürlich darf jeder solche Hunde her holen und ihnen eine Chance geben. Angebracht wäre aber viel mehr Skepsis und Überprüfung woher die Hunde wirklich stammen. Ob sie überhaupt hier leben können. Und da passiert momentan einfach viel zu wenig. Von „schlechten Erfahrungen“ und „Trauma“ wird gesprochen, wenn Hunde über Tage in ihrer Heimat gejagt, gefangen, festgehalten, narkotisiert, kastriert, in eine Kiste gestopft und über Stunden und Tage her gebracht wurden. Nur um dann in einer völlig fremden Welt anzukommen. Einsam, gezwungen und dann noch mit dem Anspruch beladen jetzt bitte dankbar zu sein. Ob das Trauma nun wirklich durch das Leben auf der Straße, oder eher durch das gewaltsame entführen ausgelöst wurde sei in Frage gestellt. Wer sich einen Hund von der Straße holen will sollte also genau überlegen, ob dieser Hund das wohl auch wirklich will. Ob es sich lohnt ein wildes Tier zu fangen, um ihm dann in jahrelanger Kleinarbeit nah zu bringen, dass eventuell auch mal ganz schön bei Menschen sein kann. Auch hier gibt es massenhaft Hunde, die in Tierheimen und auf Pflegestellen auf neue Besitzer warten und die wirklich warten. Die ein eigenes Interesse haben nahe am Mensch zu leben und mit ihm zusammen eine Beziehung aufzubauen, ohne überzeugt werden zu müssen. Diese Hunde freuen sich über ein neues Zuhause. Würden sich ihnen und ihren Besonderheiten und Erziehungsmängeln jemand mit genauso viel Liebe annehmen, wie manch einem entführten Hund, der eigentlich viel glücklicher auf seiner Müllkippe wäre, dann wäre allen Beteiligten sehr geholfen. Dieser Text darf gerne geteilt werde. Alle Rechte verbleiben bei der Autorin Maren Grote.
Großartig- vielen vielen Dank für diesen Beitrag 🙏👍
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
7. Juni 10:01
Gerettet oder entführt? -Von Maren Grote- Es gibt wirklich großartige Hunde aus dem Auslandstierschutz. Bulgarien, Rumänien, oder Griechenland, aber auch aus Thailand, Spanien und und und.. Sie sind zutraulich, aufgeschlossen und passen sich in unser Leben hier ein. Sie sind glücklich hier und ihre Besitzer glücklich mit ihnen. Um diese Hunde geht es hier in diesem Artikel nicht. Es geht hier um die vergessenen, die erzwungenen und die entführten. Denn auch wenn das manch einer nicht wahr haben möchte, die gibt es genauso, wie die angepassten, glücklichen! In dieser Zeit möchte jeder einen Hund. Täglich habe ich als Trainerin neue Anfragen von Menschen, die sich jetzt in der Coronazeit einen Welpen geholt haben. Ungefähr die Hälfte dieser Anfragen bezieht sich auf importierte Straßenhunde. Sie kommen alle mit den selben Problemen: Angst, Aggression gegenüber Menschen und fremden Hunden, ausgeprägte, territoriale Aggression, kurz gesagt: Beißen! Was aber viel gravierender ist, als diese Verhaltensweisen ist eine nicht vorhandene Kooperation mit dem Menschen. Egal mit wie vielen Wochen diese Tiere nach Deutschland gebracht wurden, sie sind bereits genetisch darauf ausgelegt alleine klar zu kommen und ohne den Menschen zu existieren. Sie träumen nicht von Sofas und Liebe, sie öffnen Fenster, stehlen Essen aus verschlossenen Schubladen und beißen Kinder, die zu laut trampeln, wenn sie in Ruhe schlafen möchten. Sie balancieren auf der Fensterbank, schlafen auf dem Küchentisch und kacken in den Flur. Was dort über viele Jahre auf der Straße entstanden ist, ist ein neuer Schlag Hunde. Sie sind freiheitsliebend, wild und durchsetzungsstark. Nicht zu vergleichen mit den angepassten Zuchthunden unseres Landes. Sie scheren sich nicht um menschliche Regeln, weiche Bettchen und freundliche Worte. Ohne den Willen sich aggressiv durch zu setzen sind sie auf der Straße verloren. Ohne die Fähigkeit zu schauspielern, zu betteln, zu täuschen und für sich zu sorgen geht man dort schnell unter. Wer diese Fähigkeiten nicht besitzt, der wird sich nicht vermehren. Wer denkt, er wüsste was durchsetzungsstark und dickköpfig bedeuten würde, weil er eine Bulddoge, oder einen Dackel hatte, der wird von einem echten Straßenhund ausgelacht. Wer glaubt er könnte mit Liebe allein einen zutiefst misstrauischen und bis ins Mark eigenständig denkenden Hund zu tiefem Vertrauen bringen, oder gar ein nahezu verwildertes Tier mit Leberwurst zu einer echten Kooperation füttern, die über den puren Zweckerhalt hinaus geht, der wird viel Leberwurst in´s Land gehen lassen, bis er versteht, dass er im Ernstfall trotzdem stehen gelassen (oder einfach gebissen) wird, sobald etwas wichtiger ist. Wer ernsthaft denkt, sein Bordercollie aus der deutschen Schönheitszucht sei der intelligenteste, der hat noch nie einen verzottelten Straßenköter eine Verletzung simulieren gesehen, um an Mitleid zu kommen. Der hat noch nie in einer Kamera staunend beobachtet, wie das putzige 14Kilo Importtierchen von der Müllkippe eine ganze Küche in einer halben Stunde in Schutt und Asche legt, um die Schränke nach Essbarem zu durchsuchen. Die Art wie verwildert, schlau und eigenständig echte Straßenhunde sein können übersteigt bei weitem dass, was wir von Rassehunden und Mischlingen kennen, die seit Generationen mit dem Menschen eng zusammen leben. Einige dieser Hunde sind einfach Wildtiere. Sie werden nicht erzogen, sie werden gezähmt. Man muss sie wie ein Tier im Zoo ganz langsam und über unsoziale Reize wie Futter erstmal in die Nähe bekommen. Ihnen über lange Zeit eine Idee davon geben, dass man mit Menschen wirklich kommunizieren kann. Dass man kooperativ mit ihnen zusammen arbeiten kann. Füreinander und nicht nur für Futter. Erziehung, Anpassung an Regeln, oder gar bewundernswerter Gehorsam ist nicht zu erwarten. Wenn überhaupt, dann höchstens diesem einen, bestimmten Menschen gegenüber, der sich jahrelang dafür eingesetzt hat. Nochmal: Es muss nicht so kommen, es gibt auch Hunde von der Straße, die genügend Offenheit und Kooperationswillen mitbringen. Und es gibt die, die es nicht tun und die werden niemals den Ansprüchen an den „normalen“ Familienhund, der überall entspannt dabei ist entsprechen können. Welchen man erwischt ist für viele Laien absolut nicht sichtbar. Auch für Profis nicht, es zeigt sich eben erst im Verlauf. Dabei ist es egal wie alt der Hund ist, auch ein fünf Wochen alter Hund kann so ein Fall sein und trotz perfekter Aufwuchsbedingungen lebenslang extrem auffälliges Verhalten zeigen, bissig sein, oder immer Angst vor fremden Menschen haben, egal wie gut man ihn sozialisiert. Genetik und angeborene Verhaltensweisen sind nicht vollständig wegliebbar und auch nicht weg zu füttern, oder zu trainieren. Am Ende bleibt ein oft ein gezähmtes Wildtier und ein einziger Mensch, der mit diesem Tier wirklich gut klar kommt. Und genau dieser Irrglaube, dass jeder Hund „lieb“ (was auch immer das heißen mag) geboren wird, dass ein Hund von der Straße immer gerettet wurde und das aus jedem Hund ein ganz „normaler“ Haushund zu machen ist, sorgt für viele dieser Tiere hier im Tierheim. Statt Freiheit und Selbstbestimmung dämmern sie in Zwingern dahin. Gerettet… Weil kein Hund blanko auf die Welt kommt und nur der Mensch ihn formt. Bei weitem nicht jedes Leben auf der Straße ist schlimm für Hunde. Sie werden nicht alle gequält und geschlagen. Sie legen vielleicht weniger Wert auf regelmäßige Wurmkuren, als eher darauf eine Familie gründen zu können. Sie lieben es gar frei zu sein. Unkastriert. Sich zu prügeln und zu bellen, wann sie wollen. Zu kommen und zu gehen wann und mit wem sie wollen. Viele von ihnen werden gefüttert, besorgen sich Futter, oder leben zufrieden an Müllkippen und Stränden. Sie leben nicht immer lange, aber wild und frei und zu behaupten wir wüssten, ob sie glücklicher an einer Flexileine, eingesperrt in einem Haus wohnen würden, ohne ihre Familie und Freunde, ist vermessen. Einige dieser Hunde sind wie hier die Füchse im Wald. Niemand würde auf die Idee kommen Fuchswelpen aus einem Bau zu ziehen, um sie in ein Wohnzimmer zu setzen. Wie viele Hundemütter kamen schon zu ihrem leeren Welpennest von der Futtersuche zurück, weil ihre Welpen „gerettet“ wurden? Meistens in Löchern, ausgetrockneten Flussbetten und Unterführungen…Höhlen eben. Orte, an denen Hundemütter ihre Welpen parken, um etwas zu fressen zu besorgen. Was haben sie wohl gedacht, als sie ihre Welpen nicht mehr vorfanden? Ob sie sich über die Rettung gefreut haben? Wie viele Hunde mit einem Schlitz im Ohr, oder einem halben Ohr gibt es in Deutschland? In einigen Ländern eine Markierung dafür, dass dieser Hund jemandem gehört. Dass man ihn bitte nicht abschießen soll, dass er ein Zuhause hat und einfach nur grade mal wieder alleine spazieren geht, einer läufigen Hündin nachstellt, oder sein Revier abläuft. Wie viele Bauern fragen sich abends wo wohl ihr Hund bleibt, während der schon in der Transportbox nach Deutschland sitzt? Und wer weiß, vielleicht werden diese Hunde auch geliebt, geschätzt, vermisst. Nicht nur unsere Art der Hundehaltung ist die einzig Wahre und auf Freundschaft basierende. Würde uns nicht auch jemand als Tierquäler bezeichnen, wenn er unsere Hunde beim Hundefrisör sieht, in Geschirr, Deckchen und bimmelnde Hundemarken eingepackt, oder ständig angeleint? Natürlich sollen wir Hunde aus dem Tierschutz und auch aus dem Auslandstierschutz zu uns nehmen. Natürlich darf jeder solche Hunde her holen und ihnen eine Chance geben. Angebracht wäre aber viel mehr Skepsis und Überprüfung woher die Hunde wirklich stammen. Ob sie überhaupt hier leben können. Und da passiert momentan einfach viel zu wenig. Von „schlechten Erfahrungen“ und „Trauma“ wird gesprochen, wenn Hunde über Tage in ihrer Heimat gejagt, gefangen, festgehalten, narkotisiert, kastriert, in eine Kiste gestopft und über Stunden und Tage her gebracht wurden. Nur um dann in einer völlig fremden Welt anzukommen. Einsam, gezwungen und dann noch mit dem Anspruch beladen jetzt bitte dankbar zu sein. Ob das Trauma nun wirklich durch das Leben auf der Straße, oder eher durch das gewaltsame entführen ausgelöst wurde sei in Frage gestellt. Wer sich einen Hund von der Straße holen will sollte also genau überlegen, ob dieser Hund das wohl auch wirklich will. Ob es sich lohnt ein wildes Tier zu fangen, um ihm dann in jahrelanger Kleinarbeit nah zu bringen, dass eventuell auch mal ganz schön bei Menschen sein kann. Auch hier gibt es massenhaft Hunde, die in Tierheimen und auf Pflegestellen auf neue Besitzer warten und die wirklich warten. Die ein eigenes Interesse haben nahe am Mensch zu leben und mit ihm zusammen eine Beziehung aufzubauen, ohne überzeugt werden zu müssen. Diese Hunde freuen sich über ein neues Zuhause. Würden sich ihnen und ihren Besonderheiten und Erziehungsmängeln jemand mit genauso viel Liebe annehmen, wie manch einem entführten Hund, der eigentlich viel glücklicher auf seiner Müllkippe wäre, dann wäre allen Beteiligten sehr geholfen. Dieser Text darf gerne geteilt werde. Alle Rechte verbleiben bei der Autorin Maren Grote.
Da stimme ich dir zu.
Hunde von der Straße sind definitiv nicht für Anfänger.
Wenn ich meine Pflegehunde bekomme z.b die rumänischen stimmt die info zu 90% nicht.
Ich habe damit auch keine Probleme und kann damit umgehen.
Aber Leute die noch nie oder nur wenig Ahnung haben wird der Hund entweder abhauen oder er entscheidet zuhause wer wo hin darf im Haus.
Ich muss 2014 einen Hund aus einer Wohnung holen da er nicht wie von der Organisation beschrieben wurde lieb nett usw war .
Er ließ niemanden ins Wohnzimmer die Frau durfte noch in die Küche um das Futter hin zustellen.
Ansonsten war da nix mit in die Nähe.
Ich hatte ihn fast 4 Monate bis wir ein Bauernhof fanden wo er zwar eingezäunt aber einfach sein Ding machen konnte ohne eingeengt zu werden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Susanne
7. Juni 10:25
Ich bin deiner Meinung, dass Problemhunde nicht in Anfängerhände gehören. Trotzdem bin ich auch der Meinung, dass man jeden niedlichen in Deutschland gezüchteten Welpen zu genau diesem Hund machen kann. Ich kenne Beispiele, wobei der Hund seinen Halter schon gebissen hat, wenn der ihn nur füttern wollte. Mein zweiter Hund kam auch von der Strasse. Er hat seine Sachen auch mit seinen Zähnen verteidigt. Heute macht er das nicht mehr, weil er gelernt hat, dass er mir vertrauen kann und muss.