Wir haben unseren ersten Hund aus einem deutschen Tierschutz, und ich muss sagen das die Schutzgebühr nicht anders ist als die von unserem zweiten Hund. Zum ersten muss ich zu meinem Bedauern sagen muss, dass hier vom Tierschutz wenig führsorge statt gefunden wurde. Es reichten ein paar Angaben zur häuslichen Situation und ein paar Spaziergänge und wir konnten unsere Jessi mit nach Hause nehmen. Ab dann keine Nachfrage mehr wie es dem Hund geht und ob wir klar kommen. Ganz anders mit unserer zweiten Hündin. Sie haben wir aus dem Auslandstierschutz. Bevor wir sie nach Hause holen konnten, haben wir natürlich auch eine Selbstauskunft ausgefüllt und haben engen Kontakt zu den Vermittlern gehabt persönliche Ansprechpartner und Videoaufnahmen von unserem neuen Hund, regelmäßig! Wir haben hier vor Ort einen Besuch von der Organisation gehabt die sich von der Richtigkeit unser Angaben überzeuget haben. Sie haben uns nochmal erklärt das es schwiegkeiten geben könnte und ob wir das auch gut überlegen haben. Als unsere Lissi dann da war hat man uns auch nicht alleine gelassen wir haben immer noch Kontakt. Ich wünsche mir das jeder sich gut überlegt wenn er sich ein Tier anschaffen will. Wir haben mit beiden Hunden einen sehr tollen Begleiter gefunden und jeder Hund aus dem Tierschutz hat es verdient ein schönes Leben zu bekommen egal wo er her kommt! Ich liebe meine Mädels und ich bin froh dass ich sie habe.
So ist es mit unserer kleinen Ungarin auch gelaufen. Wir haben lange mit der Orga telefoniert, ich hatte sooo viele Fragen, die alle beantwortet wurden, wir hatten 2 Hunde, von denen wir dachten, dass sie zu und passen. Nach den Gesprächen, einer Vorkontrolle, die uns schon ein paar Tipps gegeben hatte, worauf wir achten müssen (bei allem Überlegen, ob es passt, was wir erwarten, was wir bieten und leisten müssen, waren diese Punkte durchgerutscht ....), haben wir wieder im ständigen Austausch gestanden und die Orga hat dann klar gesagt, dass der eine Hund eher nichts für uns ist, weil der einige Baustellen hatte, die für uns als Anfänger kaum zu stemmen gewesen wäre. So sind wir also zu unserer Nubya gekommen, ein toller Hund, entspannt, lieb zu fast allem und jedem, sie war früh gut abrufbar, würde niemals mit jemand anderem gehen, auch wenn sie sich auch gerne von anderen streicheln lässt 😉. Sie kann von Anfang an allein bleiben, zeigt total vorsichtig, wenn ihre Grenze erreicht ist. Gut, unsere Baustelle ist das Pöbeln an der Leine, aber das wird langsam. Und das ist - wie ich festgestellt habe - kein spezielles Problem von TS-Hunden. Und mit dem Futter teilen hat sie es auch nicht so. Aber auch das würde ich nicht auf TS-Hunde reduzieren wollen.
Ich weiß, dass wir tatsächlich unfassbares Glück hatten, aber wir sind von Anfang an super begleitet worden und werden es immer noch. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich das noch mal trauen würde, denn trotz allem, worüber wir uns im Vorwege natürlich Gedanken gemacht haben, bleibt ein Restrisiko, was man sich ins Haus holt, denn es geht um Lebewesen und keine Stofftiere. Unsere Wundertüte ist jedenfalls unser Jackpot.
Aber klar, natürlich regelt sich über die Auslandsadoptionen das Problem im Herkunftsland nicht und es muss auch Hilfe vor Ort geleistet werden. Aber warum soll nicht beides gehen? Mit meiner Schutzgebühr unterstütze ich auch die Projekte und Aufklärungsarbeit vor Ort.
Und ich bin auch überhaupt nicht per se gegen Züchter und Rassehunde, ich könnte mir auch vorstellen, einen Rassehund von einem Züchter zu adoptieren. Aber sowohl beim Tierschutz (Adoption in Deutschland oder aus dem Ausland) als auch bei Züchtern muss man sehr genau hinsehen, um die verantwortungsbewussten und seriösen zu finden. Finanziellen Profit macht bei den seriösen und verantwortungsbewussten Orgas oder Züchtern niemand wirklich denke ich. Ansetzen muss man bei denen, die ihre Hunde aus Kofferräumen, an Raststätten oder auf Wochenmärkten verkaufen. Dass man als jemand, der einen Hund kaufen möchte, einfach genauer hinschaut. Überall werden aus illegalen Welpentransporten die Kleinen beschlagnahmt und auf die umliegenden Tierheime verteilt, die dann tun, was sie können. Auch hier ist eher kein Profit zu erwarten. Wenn es nicht so viele Menschen gäbe, die solche Welpen von solchen Vermehrern kaufen, gäbe es diese nicht. Diese Vermehrer sind die großen Profiteure und machen einen Haufen Kohle. Und die Mutter-Hündinnen? Die werden immer wieder gedeckt und werfen so lange bis sie so fertig sind, dass sie auf die Straße gejagt werden.
Also ja, Hilfe vor Ort, aber deswegen Adoptionen von dort nicht verteufeln.
Ist ein emotionales Thema und es gibt immer Gründe dafür und dagegen und es gibt immer den einen oder anderen Eindruck, weil tatsächlich jeder von uns - mich eingeschlossen - sich so ein bisschen selektiv schlau macht und eine umfassende Information aus allen Sichtweisen nicht sehr realistisch ist, so ehrlich sollten wir uns selbst gegenüber auch sein.
Sorry, dass es jetzt so ausgeartet ist. 😊