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Jacqueline
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Anzahl der Antworten 112
zuletzt 5. Feb.

Tipps bei Panikhund

Hat jemand noch Tipps wie ich mit einem panischen Hund umgehe? Raya ist aus dem Tierschutz wir kennen nichts über ihre Vorgeschichte. Haben schon einiges versucht sich mit Trainer die Panik ist allerdings nach wie vor ziemlich heftig. Uns ist sie als zutraulich angepriesen worden aber sie ist natürlich alles andere als das. Ich habe schon viele ängstliche Hunde gesehen aber diese krasse Panik ist mir neu. Sobald es auf den Rückweg beim spazieren zugeht oder viele Menschen einen entgegen kommen ist der Schwanz komplett eingezogen und sie sprintet panisch umher. Auch leckerlies etc bringen in diesen Panik Situationen gar nichts. Auch bei Freunden die zu uns kommen bellt und knurrt sie dies bekommen wir aber langsam zumindest etwas in den Griff ( man sieht eine Verbesserung) Die Panik draußen scheint jedoch so ausgeprägt das da zunächst mal nichts zu helfen scheint :( Für hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
 
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Sonja
23. Apr. 21:11
Dein Hund scheint mir optisch ein Wolfhund zu sein. Bei Wolfhunden ist diese Panik nichts Aussergewöhnliches. Ich würde auf alle Fälle, da der Hund aus dem Tierschutz ist, einen Embark Test machen lassen, damit Du weißt, welche Rassen in Deinem Hund vertreten sind, und Du Dich dementsprechend orientieren kannst. Falls Dein Hund einen Wolfcontent hat, wirst Du diese Panikattacken wahrscheinlich nie abstellen können, evtl nur etwas verbessern.
Na ja wenn die Wolfhunde von frühen welpenalter richtig sozialisiert werden, ist die "Grundscheu" kaum noch vorhanden, ich sehe ja bei meinem, der ist selbst bei Menschenansammlungen ( Märkte, Bahnhöfe, Züge etc.) Immer tiefenentspannt. 🙂 Anders siehst aus wenn die mal was negatives erlebt haben, es geht lange bis sie es vergessen, und reagieren dann auf ähnlichen Situationen mit Scheu, Fluchtversuch, Panik... Vor einigen Wochen ist auch uns was blödes passiert🙈. Bei uns wurde der Garten aufgeräumt und einen "Riesenbambusgestrüpp" ausgebuddelt. Teile davon lagen dann noch ein paar Tage (bis zur Grün- Entsorgung) im Weg rum. Ich dachte gar nicht daran und habe Rionnag einfach vor mir in Garten rauslaufen lassen, als ich dann selbst zur Tür raus bin kam er mir zitternd entgegen. Ich denke das er in seinem Spielübermut einfach ums Eck und irgendwie in den Bambus gelaufen ist (Verletzungen waren keine zu sehen) , oder er ist einfach nur vor dem Ding "fast zu Tode erschrocken" 🤗 Auf jeden Fall wollte er danach eine ziemlich lange Zeit (einige Tage) nicht mehr an dem.Ding vorbei auf dem Rasen .... er hatte wirklich Angst davor. Ich habe ihn dan gelockt und gezeigt das das nichts Gefährliches ist, Da er mir vertraut , und wir eine starke Bindung haben gings nach einiger Zeit immer besser , und war zuletzt kein Problem mehr. Mittlerweile ist das Bambusgestrüpp auch entsorgt und der Weg frei zum rauspreschen🙂
 
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Nicole
23. Apr. 21:13
Hallo Jacqueline, unser Alex kam 2012 mit 3 Jahren aus dem Tierschutz zu uns als Zweithund damals. Lt. Tierschutz hat er 2 Jahre mit seinem Bruder auf einer verlassenen Finca gelebt und war ein Jahr im Tierheim in Andalusien. Er kannte nichts, kein Haus von innen, keine Autos, keine Fahrräder. Zuhause hat er sich erstmal alles angesehen und da ein Garten vorhanden ist, sah er keine Notwendigkeit, rauszugehen. Er hatte unglaublich Panik, das kurze Stück zum Auto zu laufen, was aber sein muss, da wir täglich zur Hundewiese fahren. Die ersten 2 Wochen hab ich also die 28 Kilo zum Auto getragen. Einmal drin, war alles gut und auf der Hundewiese eh. Schleppleine war auch nach ner Woche nicht mehr nötig. An Straßen entlang gehen hingegen war die Hölle, Autos, Fahrräder, Lärm. Er war total unruhig und panisch. Da es aber manchmal sein muss, habe ich sein Verhalten TOTAL IGNORIERT. Er hat dann nach einiger Zeit gemerkt, dass nix passiert und wurde immer entspannter und souveräner. Heute können Fahrzeuge an ihm vorbeifahren, es ist ihm egal und er passt auch auf Fahrzeuge auf, d.h., er weicht aus, nicht mehr panisch sondern ganz ruhig. Mein Tipp ist also, ignoriere das Verhalten von Raya, sag nix, gib keine Leckerchen, geh einfach mit ihr weiter und gib ihr das Gefühl von Ruhe und Sicherheit. Würde mich freuen, wenn es bei euch auch klappt.✊
Kenn ich von meinem auch... Je mehr Ruhe der Halter ausstrahlt, um so entspannter sind auch die Fellnasen ... Mein Spiky ist grad mal 3 Wochen bei uns, er blieb auch stehen.... Bei Autos, Menschen, Geräusche usw. Hab ihm die Zeit gegeben zum schauen, lauschen was auch immer... Mittlerweile geht es schon ganz gut...
 
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Bettina
23. Apr. 21:20
Kleine, vertraute Runde gehen. Ruhige Orte bevorzugen und nie mehr verlangen, als möglich ist. Wenn sie derart flüchtig nach hause möchte, fühlt sie sich sehr unsicher und benötigt Schutz. Habt ihr daheim Deckentraining gemacht und ein Entspannungssignal etabliert?
Was ist Deckentraining, sorry für die blöde Frage .😳😖
 
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Sonja
23. Apr. 21:23
Was ist Deckentraining, sorry für die blöde Frage .😳😖
Einfach gesagt, du bietest deinem Hund eine ausgebreitete Decke als ruheplatz, rückzugsplatz an. und wenn er sich darauf entspannt wird gelobt. So lernt der Hund das das ein kuschelige, ruhiger Ort/Platz ist wo er sich wohlfühlen kann. 😉 und es gibt keine blöden Fragen, denn keiner ist allwissend 😄
 
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Bettina
23. Apr. 21:26
Lieben Dank :) ja Raya ist unser erster Hund aus dem Tierschutz ist jetzt etwas mehr als einen Monat bei uns. Das was mir Sorge bereitet momentan ist das ich das Gefühl habe das die Panik Schübe eher schlimmer werden als besser und ich würde ihr einfach gerne mehr helfen. Ja wir versuchen momentan uns in unserem Freundeskreis umzuhören wer entspannte und umgängliche Hunde hat aber das haben leider auch die wenigsten :/ Wahrscheinlich bleibt mir wenig anderes übrig als abwarten und weiter zu versuchen ihr Sicherheit zu geben. Vielen Dank jedenfalls für die Rückmeldung zu meinem Post und lg 🥰
Eure Hündin braucht einfach Zeit , 1 Monat ist einfach noch kurz, unsere ist mit 3.5 Jahren zu uns gekommen und jetzt 7 Monate bei uns, es wird. ....nicht jeder Tag ist gleich, das ist auch normal.
Ihr schafft das !
 
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Bettina
23. Apr. 21:49
Jacqueline vielleicht hilft es euch, wenn du Raya doppelt sicherst. Also Halsband und Geschirr (wird von den seriösen Tierschutzvereinen eigentlich immer geraten). Da sie ja so panisch ist, ist das auch zur Sicherheit, falls sie aus dem Geschirr oder dem Halsband rausschlüpfen würde. Dann hast du sie auch besser "im Griff". Ansonsten sehe ich das wie A.S.W. Trotz Stress und Panik würde ich die Situationen nicht meiden, denn meiner Meinung nach verstärkst du da das Verhalten. Ich würde auch nicht mit zuviel Ablenkung (Spielzeug, Leckerlis etc.) arbeiten, da sie so schon zu sehr gestresst ist und sie das nicht mehr aufnimmt. Lasst euch und ihr Zeit. Geduld, Ruhe, Zeit und Souveränität ist das beste. Ihr schafft das! LG 🥰🐕🐾
Wir sichern unsere Hündin auch doppelt seit wir sie haben.
 
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Bettina
23. Apr. 21:59
Einfach gesagt, du bietest deinem Hund eine ausgebreitete Decke als ruheplatz, rückzugsplatz an. und wenn er sich darauf entspannt wird gelobt. So lernt der Hund das das ein kuschelige, ruhiger Ort/Platz ist wo er sich wohlfühlen kann. 😉 und es gibt keine blöden Fragen, denn keiner ist allwissend 😄
Ah so , ja das haben wir instinktiv gemacht am Anfang gleich . Cool, danke Dir 😍🤗❤
 
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Marianne
23. Apr. 22:29
Na ja wenn die Wolfhunde von frühen welpenalter richtig sozialisiert werden, ist die "Grundscheu" kaum noch vorhanden, ich sehe ja bei meinem, der ist selbst bei Menschenansammlungen ( Märkte, Bahnhöfe, Züge etc.) Immer tiefenentspannt. 🙂 Anders siehst aus wenn die mal was negatives erlebt haben, es geht lange bis sie es vergessen, und reagieren dann auf ähnlichen Situationen mit Scheu, Fluchtversuch, Panik... Vor einigen Wochen ist auch uns was blödes passiert🙈. Bei uns wurde der Garten aufgeräumt und einen "Riesenbambusgestrüpp" ausgebuddelt. Teile davon lagen dann noch ein paar Tage (bis zur Grün- Entsorgung) im Weg rum. Ich dachte gar nicht daran und habe Rionnag einfach vor mir in Garten rauslaufen lassen, als ich dann selbst zur Tür raus bin kam er mir zitternd entgegen. Ich denke das er in seinem Spielübermut einfach ums Eck und irgendwie in den Bambus gelaufen ist (Verletzungen waren keine zu sehen) , oder er ist einfach nur vor dem Ding "fast zu Tode erschrocken" 🤗 Auf jeden Fall wollte er danach eine ziemlich lange Zeit (einige Tage) nicht mehr an dem.Ding vorbei auf dem Rasen .... er hatte wirklich Angst davor. Ich habe ihn dan gelockt und gezeigt das das nichts Gefährliches ist, Da er mir vertraut , und wir eine starke Bindung haben gings nach einiger Zeit immer besser , und war zuletzt kein Problem mehr. Mittlerweile ist das Bambusgestrüpp auch entsorgt und der Weg frei zum rauspreschen🙂
Bei meiner Hündin (AWH/Husky) war das schon im Welpenalter (ich habe sie mit 13 Wochen aus zweiter Hand) leider sehr extrem. Wir haben viel trainiert und es ist schon sehr gut geworden, aber in die Stadt oder auf Plätze mit vielen Menschen, vor allem in der Dunkelheit, ist es leider immer noch nicht möglich, ohne daß sie Panikattacken bekommt.( Sie wird dieses Jahr 5) Hingegen, wenn ich sie zu vielen Menschen mit vielen Hunden mitnehme (z.B. Turniere) ist es überhaupt kein Thema. Mein Rüde (Tamaskan) hat überhaupt keine Scheue.
 
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K.
24. Apr. 09:08
Bei uns war es das erste gemeinsame Jahr auch so. Ihr macht das aber super. Es braucht einfach Zeit. Kurze und gleiche Runden helfen. Zu Hause haben wir eine Box etabliert, die an einem Ort steht, wo keiner vorbei geht und sie auch keinen Blick auf eine Tür/Fenster hat. Möglichst ruhig gelegen. Ist meine Hündin in der Box, wird sie nicht gestört. Kein Futter, kein streicheln, einfach nur Ruhe. Das ist für Besuch auch gut zu verstehen. Inzwischen kommt sie mit zur Arbeit und kann in der Box ausruhen, auch wenn Fremde vorbei gehen. (Ein Schild mit "Nicht anschauen" Hilft). Draußen hilft ein Halstuch mit "Abstand halten" die anderen Menschen fern zu halten. Ihr schafft das. 👍
 
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K.
24. Apr. 09:11
Bei uns war es das erste gemeinsame Jahr auch so. Ihr macht das aber super. Es braucht einfach Zeit. Kurze und gleiche Runden helfen. Zu Hause haben wir eine Box etabliert, die an einem Ort steht, wo keiner vorbei geht und sie auch keinen Blick auf eine Tür/Fenster hat. Möglichst ruhig gelegen. Ist meine Hündin in der Box, wird sie nicht gestört. Kein Futter, kein streicheln, einfach nur Ruhe. Das ist für Besuch auch gut zu verstehen. Inzwischen kommt sie mit zur Arbeit und kann in der Box ausruhen, auch wenn Fremde vorbei gehen. (Ein Schild mit "Nicht anschauen" Hilft). Draußen hilft ein Halstuch mit "Abstand halten" die anderen Menschen fern zu halten. Ihr schafft das. 👍
Achja, was das Flüchten angeht. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen stehen zu bleibt. Mein Hund zeigt mir ja was er möchte: nach Hause... Aber natürlich will man nicht beibringen, dass ziehen und zerren zum Ziel führt und es berechtig ist Angst zu haben. Also habe ich gewartet, bis sie kurz nicht gezogen hat und sich vielleicht sogar hilfesuchend an nicht gewendet hat. Das habe ich mit lieben Worten bestätigt und bin ein Schritt Richtung haus gegangen. Das kostet viel Zeit 😅 aber inzwischen können wir geordnet zusammem flüchten und sie vertraut mir, dass ich vieles für sie regel.