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Jacqueline
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Anzahl der Antworten 112
zuletzt 5. Feb.

Tipps bei Panikhund

Hat jemand noch Tipps wie ich mit einem panischen Hund umgehe? Raya ist aus dem Tierschutz wir kennen nichts über ihre Vorgeschichte. Haben schon einiges versucht sich mit Trainer die Panik ist allerdings nach wie vor ziemlich heftig. Uns ist sie als zutraulich angepriesen worden aber sie ist natürlich alles andere als das. Ich habe schon viele ängstliche Hunde gesehen aber diese krasse Panik ist mir neu. Sobald es auf den Rückweg beim spazieren zugeht oder viele Menschen einen entgegen kommen ist der Schwanz komplett eingezogen und sie sprintet panisch umher. Auch leckerlies etc bringen in diesen Panik Situationen gar nichts. Auch bei Freunden die zu uns kommen bellt und knurrt sie dies bekommen wir aber langsam zumindest etwas in den Griff ( man sieht eine Verbesserung) Die Panik draußen scheint jedoch so ausgeprägt das da zunächst mal nichts zu helfen scheint :( Für hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
 
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Veronika
23. Apr. 17:53
Wir haben es mit Thundershirt probiert. Meiner ist auch sehr ängstlich. Hat uns unsere Tierärztin empfohlen. Er trägt es seit paar Tagen und ist wesentlich entspannter draußen.
 
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Jacqueline
23. Apr. 17:54
Sieht aus als ob da irgend was Wolfhundemässiges drinsteckt. Wolfhunde und Wolfhundemixe sind leider nie sehr einfach wenn sie aus "zweiter Hand stammen" sie haben nähmlich von Grund auf schon scheuer wenn sie nicht richtig, vom frühen welpenalter an, sozialisiert wurden (intensiver als die meisten Rassen.) Da hilft nur ganz viel Geduld und Ruhe, positive verstärkung auch bei der kleinsten Kleinigkeit... bittet Seite Freunde nicht auf den Hund zuzugehen oder sich mit ihm abzugeben sondern einfach zu ignorieren, sie wird selbst entscheiden ob und wann sie Kontakt möchte ( ist was ganz normales bei Wolfhunden, die beobachten und entscheiden) meiner hält sich bei Freunden die mich relativ selten besuchen auch in Hintergrund . Also einfach gedult und wenn möglich Fußgängerzonen, belebte Straßen etc, also wo viel los ist meiden oder zu Zeiten aufsuchen wo weniger los ist. Selbst Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Wenn sie dann kleine Fortschritte macht einfach mal wo hingehen wo etwas mer los ist und sich auf eine Bank setzen, den Hund beobachten lassen und viel loben wenn sie ohne Angst beobachtet. Was Trainer betrifft haben leider die wenigsten Erfahrung mit Wolfhunden Wolfhundemixe....
Uns wurde gesagt sie ist ein Westsibirischer laika aber wir vermuten Ähnliches. Auch die Trainerin hat offen zugegeben das sie sich mit dieser Art Hund nicht so gut auskennt die Trainings helfen zwar aber ich denke auch das sie einfach mehr Zeit benötigt als andere Hunde. Ich habe sich das Gefühl das sie viel beobachtet.
Ich hatte vorher auch einen schwierigen Hund aber das ist tatsächlich kein Vergleich ich denke man muss hier ganz anders vorgehen
 
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Karin
23. Apr. 17:54
Das dauert Zeit und braucht Geduld, wichtig ist Raya nicht zu überfordern. Versucht mal immer die gleichen Strecken zu laufen und lieber kurz als lang, das gibt Sicherheit. Dann kann man es langsam erweitern. Das hat bei unserer sehr geholfen. Viel Glück 🤗
Da kann ich mich nur anschließen. Bei meiner Fellnase hat es fast ein Jahr gedauert...Jetzt ist er angekommen...Geduld haben...es wird..
 
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Jacqueline
23. Apr. 17:56
Wir haben es mit Thundershirt probiert. Meiner ist auch sehr ängstlich. Hat uns unsere Tierärztin empfohlen. Er trägt es seit paar Tagen und ist wesentlich entspannter draußen.
Danke ich werde mal googeln was es ist
 
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Jacqueline
23. Apr. 17:57
Ich hörte auch schon von adaptil das wollten wir zusätzlich mal ausprobieren als Halsband.
 
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Sonja
23. Apr. 17:58
Uns wurde gesagt sie ist ein Westsibirischer laika aber wir vermuten Ähnliches. Auch die Trainerin hat offen zugegeben das sie sich mit dieser Art Hund nicht so gut auskennt die Trainings helfen zwar aber ich denke auch das sie einfach mehr Zeit benötigt als andere Hunde. Ich habe sich das Gefühl das sie viel beobachtet. Ich hatte vorher auch einen schwierigen Hund aber das ist tatsächlich kein Vergleich ich denke man muss hier ganz anders vorgehen
Ja Wolfhunde /wolfhundmixe ticken einfach anders und brauchen bei vielen einfach mehr Zeit besonders wenn die bereits "verkorkst wurden" ( sorry der ausdruck). Was ihr auch versuchen könnt ist ein kompletter "restart" also übt mit ihr grundkommandos in einer "für sie sicheren Umgebung", also wo sie sich wohl fühlt. Übt so wie ihr es einem Welpen beibringen würdet, also mit viel Geduld, Ruhe, positiver verstärkung und nochmals eine portion von allem oben drauf" das stärkt ihr Vertrauen in euch. Anfangs sollte nur eine Person mit ihr intensiv üben wolfhunde sind nähmlich "ein Person Hunde" Sie akzeptieren andere rudelmitglieder , aber eine wirkliche Bindung gehen sie (besonders anfangs) nur mit einer Person ein. Dafür ist diese sehr speziell, schwer zu beschreiben....
 
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Jessica
23. Apr. 18:03
Wir haben/hatten genau das gleiche Problem mit unserer Shira. Wir haben es auch mit hundetrainern ausprobiert. Was bei uns sehr gut funktioniert hat, hat das beifuß laufen und das wichtigste ist dass die Beziehung zueinander gut aufgebaut ist. Wir haben sie jetzt fast ein Jahr und es wird immer besser von tag zu tag. Man muss da auch sehr viel geduld haben. Und bei Besuchern haben wir besondere Leckerlos wie Fleischwurst oder Käse rausgeholt. Das läuft jetzt auch super.
 
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Veronika
23. Apr. 18:36
Danke ich werde mal googeln was es ist
Es ist wie ein Tshirt, soll eine ,, Umarmung,, simulieren. Ich hab es vorher auch noch nie gehört. Dazu würde ich noch der Adaptil Halsband ausprobieren
 
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Jacqueline
23. Apr. 18:36
Ja Wolfhunde /wolfhundmixe ticken einfach anders und brauchen bei vielen einfach mehr Zeit besonders wenn die bereits "verkorkst wurden" ( sorry der ausdruck). Was ihr auch versuchen könnt ist ein kompletter "restart" also übt mit ihr grundkommandos in einer "für sie sicheren Umgebung", also wo sie sich wohl fühlt. Übt so wie ihr es einem Welpen beibringen würdet, also mit viel Geduld, Ruhe, positiver verstärkung und nochmals eine portion von allem oben drauf" das stärkt ihr Vertrauen in euch. Anfangs sollte nur eine Person mit ihr intensiv üben wolfhunde sind nähmlich "ein Person Hunde" Sie akzeptieren andere rudelmitglieder , aber eine wirkliche Bindung gehen sie (besonders anfangs) nur mit einer Person ein. Dafür ist diese sehr speziell, schwer zu beschreiben....
Die Grundkommandos hatte sie alle schon nach 1 Woche drin es fehlt Eigtl nur noch das Beifuß laufen. Ich hoffe das es etwas bringt wenn sie es kann und wir draußen sind.
Ja ich merke auch einen extremen Unterschied zu meinem letzten Hund. Sie akzeptiert auch meinen Freund und meinen Sohn ist aber trotzdem immer mehr auf mich fixiert deswegen werde ich zunächst das Training überwiegend alleine übernehmen
 
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Anna S.
23. Apr. 19:02
Noch ein Tipp. Nimm sie nah an dich ran, wenn du eine solche Situation kommen siehst oder gehe sogar leicht vor ihr/ stell dich vor sie. Ansonsten lass sie wenigstens bei Fuß gehen in solchen Situationen und mach das mit dem Stopp Zeichen. Aber weiche den Situationen nicht aus, sondern versuche auch selbst stressfreier zu werden, dann strahlst du auch Ruhe und Sicherheit aus. Und indem du sie dann zu dir holst und vor ihr (oder zumindest) neben ihr gehst und vor einer Situation (Timing ist hier wichtig), quasi wenn sie sich Bereit macht um entweder panisch oder knurrend zu reagieren ruckartig die Hand vor sie hälst und "Stopp" sagst und sie anschließend lobst, zeigst du ihr, dass alles OK ist und du die Situation im Griff hast. Denke beim loben aber daran, keine Partystimmung zu machen, da du sie sonst wieder "aufkratzt". Versuche auch, wenn möglich, mit den Leuten, bei denen sie das macht, nach dem "beheben" der Situation kurz zu kommunizieren, auch mal stehen zu bleiben oder sogar (sofern Coronazeiten hoffentlich bald vorbei sind) auch mal langsam mit dem Hund hinter dir (!!!)auf die Leute zu zugehen, wenn sie es genehmigen. Die Situationen zu meiden ist bei einem solch jungen Hund, der noch viel und schnell lernen kann in meinen Augen ein Fehler, weil es solche Situationen immer geben wird und der Hund lernen muss damit umzugehen. Aber ansonsten kannst du auch dadurch, dass du es wie geschildert machst und indem du sie auch sonst nah bei dir laufen lässt vertrauen geben. Das eben geschilderte verhalten vermittelt dem Hund :"Alles OK, Frauchen hat die Situation im Griff und beschützt mich" und gibt ihr dadurch auch vertrauen und Sicherheit. Noch was : ich habe zwar gelesen, dass du geschrieben hast, dass du sonst eine normale Leine nimmst. Ich würde dir bei einem ängstlichen Hund auch eine solche Leine weiterhin empfehlen, auch wenn du geschrieben hast, dass es nichts bringt, weil du sie dann auch besser mit zwei Händen greifen kannst, wenn sie zieht. Dann hast du sie besser im Griff. Oder du kannst dir die Leine umhängen und zusätzlich festhalten. Wenn der Hund nämlich an einer Flexileine zieht, kann es sein, dass er dir den Griff aus der Hand reißt und dieser hinter dem Hund auf dem Boden herschleift, was wiederum dazu führen kann, dass dein Hund vor Angst davonrennt und der Griff hinter ihr her schießt bzw. schleift und klappert, was sie nur noch mehr in Panik versetzt. Es kann genauso gut sein, dass sie einfach stehen bleibt (ich benutze selbst gerne Flexi und weiß, weil wir früher Jagdterrier hatten, danach einen Hannoverschen Schweißhund und jetzt einen Deutsch Drahthaar, wie unterschiedlich Hunde darauf reagieren, wenn das Ding hinter denen her schießt) Selbst wenn der Hund nicht zieht, kann es mit einer Flexileine schnell passieren, das einem das Ding mal aus der Hand fällt (die Terrier sind oft abgehauen, wenn der Griff hinterhergesaust kam, während unser jetziger und der davor einfach stehen bleiben) Also lange Rede kurzer Sinn, Flexileinen sind für sichere Hunde toll, weil sie viel Freiheit geben und man sie nicht wickeln muss, aber für einen Ängstlichen Hund ist die gute alte Leder- (oder moderner auch Nylon-) Führleine immernoch das Beste.