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Alwena
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 77
zuletzt 18. März

Thema: Ruheübung

Hallo, ich übe momentan mit meinem Hund, dass er draußen ruhig bleibt und nicht rumquengelt . Dafür stelle ich mich auf die Leine und bleibe eine Zeit so stehen. Manchmal nimmt sie sich dann aber zum Beispiel ein Stock und kaut drauf rum. Jetzt meine Frage. Soll ich das erlauben? Letztendlich ist sie ja ruhig und quengelt nicht rum. Oder soll ich das unterbinden?
 
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Lina
28. Feb. 02:33
Ich finde Diskussionen mit dir wirklich schwierig, weil du Texte offenbar nicht liest. Ich rede von Übungen, die vielleicht 2 - 3 Minuten dauern und nicht von 24/7 still sitzen bzw. alle anderen Aktivitäten zu verbieten. Und ich glaube, dass die Schwierigkeiten der objektbezogenen Emotiionsregulation ausreichend in vorherigen Posts aufgeführt wurden.
👍👍
 
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Dogorama-Mitglied
28. Feb. 05:10
Ich find die Diskussion mit dir auch nicht ganz einfach, weil du davon auszugehen scheinst, dass Unklarheiten die Fehlleistungen des Empfängers deiner Beiträge sind. Könnte es aber vielleicht auch, sein, dass deine Texte nicht ganz so unmissverständlich sind, wie du denkst? Ich kann mich zB nicht erinnern, dass du zuvor die konkrete Dauer des Nichtkauens bzw die Beschränkung auf die Übungssituation so deutlich gemacht hattest. Wie du auf 24/7 sitzen und alle Aktivitäten verbieten kommst, weiss ich wiederum nicht, davon hab ich nix gesagt. Die angeblichen Schwierigkeiten der Regulation über Zuhilfenahme von Objekten gehen, soweit ich das verstehe, von der Prämisse aus, dass es dadurch automatisch zu einer Art dauerhaften Abhängigkeit von dem Objekt kommt. Das mag vorkommen, wenn ansonsten keinerlei Training und Hilfestellung im Umgang mit Stress erfolgt. Für eine Verallgemeinerung und damit generelle Ablehnung von Stöckchen etc als Entspannungshilfen würde mir aber der Beleg fehlen. Soll heißen, die Ausführungen in den vorigen Posts reichen nicht aus, um mich zu überzeugen. Müssen sie aber auch nicht und ebenso vice versa, weswegen wir das hier auch gerne beenden können.
Schau doch mal in meinen ersten Post. Da hab ich geschrieben, wie ich es machen würde, mit Zeitangabe. Später habe ich auch nochmal geschrieben, dass es kein Flooding, sondern Desensibilisierung sein soll. Der Hund muss es also über den gewählten Zeitraum mitmachen können. Deine Anmerkung zu meiner missverständlichen Formulierung habe ich aufgenommen und, wie geschrieben, korrigiert. Edit: Was sicher mal wieder fehlt ist eine Definition von Ruhe. Für mich ist das kein Zustand von Müdigkeit/ Mattigkeit oder ausgepowert sein, sondern ein Zustand von konzentrierter Wachheit, in der Reize zwar wahrgenommen, aber nicht automatisch und unmittelbar zu einer Reaktion führen müssen. Beispiel: Hund nimmt am Wegrand einen Interessenten Geruch wahr, läuft aber trotzdem weiter. Und da du Meditation so ins Laecherliche ziehst, hier mal ein Link zu Forschungsergebnissen bzgl der Effekte, u.a. auf Depressionen und Angst, Lernverhalten, Gehirnstruktur und soziale Beziehungen. https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/meditation-und-wissenschaft-194
 
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Ann
28. Feb. 06:48
Unbedingt unterbinden. Hab schon so schlimme Verletzungen gesehen von Holzsplittern im mund. Ein Hund muss das auch ohne Ablenkung aushalten können
Warum muss ein Hund das aushalten können? Frustrstionstoleranz lässt sich nur bedingt trainieren. Warum muss der Hund ohne ein Mittel, welches ihm hilft sich zu regulieren, irgendwo liegen können ohne einen Ton von sich zu geben? (ernstgemeinte Frage, ich sehe den Sinn dahinter nicht). Es reicht doch für den Alltag völlig aus, wenn der Hund sich ablegen kann und dabei nicht winselt und kläfft vor Aufregung. Welchen Mehrwert gibt es, wenn ich dem Hund verbiete, sich selbst zu beruhigen?
 
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Sylvi
28. Feb. 07:33
Es gibt doch immer verschiedene Herangehensweisen. Es wäre wirklich schön wenn man sich da mehr respektieren und akzeptieren würde. Jeder Hund und Hundehalter ist doch auch anders. Wir wissen ja nicht wirklich viel über den Hund. Also kann man ja nur über seine eigene Herangehensweise schreiben. Ich persönlich mit meinem eher ängstlichen Hund arbeite sehr gerne mit Alternativen, positiven Verstärkern und wir erarbeiten zusammen Wege der verschiedenen Problemlösungen. Es gibt auch Hunde die regulieren ihren Stress besser mit einem an erlernten Alternativverhalten wie zum Beispiel das Kauen oder Transportieren einer Beisswurst. Da würde ich auch von Hund zu Hund schauen was passt zu uns. Bei uns würde zum Beispiel das auf die Leine stellen und doch sehr starke Eingrenzen nach hinten losgehen. Da sie das sehr verängstigen und verunsichern würde. Einfach nur Dinge,, aushalten " oder über Gehorsam da macht sie komplett dicht und das Vertrauen ist hin. Stöckchen auf dem Boden würde ich persönlich auch nicht kauen lassen wegen Splitter und Dinge aufheben vom Boden. Deshalb bekommt sie die Alternativen von mir die sie eventuell braucht. Bei einem anderen Hund kann es sein das ich da vielleicht auch anders angehen könnte und würde. Aber auch da erarbeite ich mir verschiedene Wege mit dem Hund zusammen. Also für mich jeder andere Weg ok solange es dem Hund dabei gut geht. Die Threadstellerin kann sich das passende für sich heraussuchen. So würde ich es jedenfalls machen.
 
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Tatiana
28. Feb. 08:42
Ich verstehe den Ansatz nicht,dass das Kauen Ablenkung ist und unterbunden werden sollte. Belegt ist doch, dass kauen zur Ausschüttung von Glückshormonen führt und Stresshormone abbaut. Also ist das doch der Weg in die Entspannung,oder? Sollte der Hund tatsächlich aus Überforderung anfangen zu kauen, wäre doch die Übung abzubrechen weil der Stresslevel zu hoch ist und der Hund eh nichts mehr lernen kann. Da macht das Verbot des Kauens doch keinen Sinn. Grundsätzlich halte ich es eh für den falschen Ansatz sich auf die Leine zu stellen. Das bringt für viele Hunde von vornherein mehr Stress mit sich als der Absicht der Übung dienlich ist. Man sollte nicht vergessen, dass die Leine für uns viel selbstverständlicher ist als für den Hund. Es entstehen ja nicht umsonst die meisten Hundekonflikte an der Leine. "Behandle die Leine wie die Hand eines kleinen Kindes " habe ich grade gelesen. Gerade einem Terrier würde ein konditioniertes Entspannungswort mehr helfen. Oder einfach begründet stehen bleiben und mit Jemandem sprechen. Die meisten Hunde werden dann tatsächlich ruhig. Der Fokus ist vom Hund weg und der Halter beim Plausch entspannt.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Feb. 09:27
Ich verstehe den Ansatz nicht,dass das Kauen Ablenkung ist und unterbunden werden sollte. Belegt ist doch, dass kauen zur Ausschüttung von Glückshormonen führt und Stresshormone abbaut. Also ist das doch der Weg in die Entspannung,oder? Sollte der Hund tatsächlich aus Überforderung anfangen zu kauen, wäre doch die Übung abzubrechen weil der Stresslevel zu hoch ist und der Hund eh nichts mehr lernen kann. Da macht das Verbot des Kauens doch keinen Sinn. Grundsätzlich halte ich es eh für den falschen Ansatz sich auf die Leine zu stellen. Das bringt für viele Hunde von vornherein mehr Stress mit sich als der Absicht der Übung dienlich ist. Man sollte nicht vergessen, dass die Leine für uns viel selbstverständlicher ist als für den Hund. Es entstehen ja nicht umsonst die meisten Hundekonflikte an der Leine. "Behandle die Leine wie die Hand eines kleinen Kindes " habe ich grade gelesen. Gerade einem Terrier würde ein konditioniertes Entspannungswort mehr helfen. Oder einfach begründet stehen bleiben und mit Jemandem sprechen. Die meisten Hunde werden dann tatsächlich ruhig. Der Fokus ist vom Hund weg und der Halter beim Plausch entspannt.
Letzteres ist genau mein Ansatz, nur ohne Gespräch und Entspannungswort und nur so lange, wie es der Hund aushält. 😅 Ich frag mich woher jetzt der Aspekt “Der Hund soll sich hinlegen und nicht bewegen” kommt. Alwena hat geschrieben, dass sie sich auf die Leine stellt. Wieviel Spielraum der Hund hat und wie lange sie die Übung durchführt, ist doch gar nicht klar. 🤷‍♀️
 
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Tatiana
28. Feb. 09:50
Letzteres ist genau mein Ansatz, nur ohne Gespräch und Entspannungswort und nur so lange, wie es der Hund aushält. 😅 Ich frag mich woher jetzt der Aspekt “Der Hund soll sich hinlegen und nicht bewegen” kommt. Alwena hat geschrieben, dass sie sich auf die Leine stellt. Wieviel Spielraum der Hund hat und wie lange sie die Übung durchführt, ist doch gar nicht klar. 🤷‍♀️
Aber "hinlegen und nicht bewegen" habe ich nicht geschrieben?😀 Ich habe es jetzt aber auch teilweise verallgemeinert!
 
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Dogorama-Mitglied
28. Feb. 09:52
Aber "hinlegen und nicht bewegen" habe ich nicht geschrieben?😀 Ich habe es jetzt aber auch teilweise verallgemeinert!
Das stimmt. War zwei Posts vor deinem. 🫣
 
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Joe
28. Feb. 10:05
Schau doch mal in meinen ersten Post. Da hab ich geschrieben, wie ich es machen würde, mit Zeitangabe. Später habe ich auch nochmal geschrieben, dass es kein Flooding, sondern Desensibilisierung sein soll. Der Hund muss es also über den gewählten Zeitraum mitmachen können. Deine Anmerkung zu meiner missverständlichen Formulierung habe ich aufgenommen und, wie geschrieben, korrigiert. Edit: Was sicher mal wieder fehlt ist eine Definition von Ruhe. Für mich ist das kein Zustand von Müdigkeit/ Mattigkeit oder ausgepowert sein, sondern ein Zustand von konzentrierter Wachheit, in der Reize zwar wahrgenommen, aber nicht automatisch und unmittelbar zu einer Reaktion führen müssen. Beispiel: Hund nimmt am Wegrand einen Interessenten Geruch wahr, läuft aber trotzdem weiter. Und da du Meditation so ins Laecherliche ziehst, hier mal ein Link zu Forschungsergebnissen bzgl der Effekte, u.a. auf Depressionen und Angst, Lernverhalten, Gehirnstruktur und soziale Beziehungen. https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/meditation-und-wissenschaft-194
Da gehen unsere Definitionen von Ruhe bzw Entspanntheit tatsächlich weit auseinander. Konzentrierte Wachheit ist für mich keine Entspanntheit, eher eine Art Gegenteil. Und es ist auch kein Zustand, den ich meinem Hund für die Eisdiele oder ähnliche Gelegenheiten antrainieren will. Ruhig bleiben trotz Wachsamkeit ist für mich in diesen Fällen ok, aber second best. Lieber ist mir, er ist wirklich entspannt und döst oder schläft. Ich hab nix gegen Meditation, aber von einem Hund würde ich so einen Zustand nicht erwarten oder verlangen.
 
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Joe
28. Feb. 10:07
Ich stimme dir vollkommen zu. Der Stock ist in dem Moment eine Ablenkung aber wirklich zur Ruhe kommt der Hund damit auch nicht,denn es geht dabei ja um Entspannung. Das kauen auf dem Stock mag vielleicht Stress abbauen aber es ist keine richtige Entspannung.
Der Abbau von Stress hilft aber schon beim Entspsnnen, nicht wahr?