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Franziska
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Anzahl der Antworten 29
zuletzt 14. Okt.

Territorial oder doch nur unsicher?

Hallo ihr Lieben, ich brauche mal euer Schwarmwissen, da wir nicht so richtig weiter kommen. Sammy war ja am Anfang unglaublich ängstlich, fast panisch. Er hatte insbesondere auch Angst vor fremden Menschen. Mittlerweile haben wir für den Alltag eine sehr gute Möglichkeit gefunden und er läuft super entspannt neben uns (auf abgewandter Seite) wenn uns Menschen Entgegenkommen. Einzig mag er es nicht, wenn er von fremden angesprochen wird, auf ihn zugegangen und im schlimmsten Fall die ihn auch noch gestreichelt wollen. Da kommt das das "Alarmanlagen-Bellen". Leider hören manche Menschen einfach nicht, wenn wir denen sagen, dass sie Sammy in Ruhe lassen sollen. Naja, das ist zum Glück die Ausnahme und wir kommen im Alltag gut klar. Jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen. Wir haben einen Garten in einer kleinen Kleingartenanlage. Sammy liebt es dort rumzutoben oder einfach mit uns zu entspannen. Nur leider kommt sehr oft das oben genannte "Alarmanlagen-Bellen" zum Vorschein, wenn Menschen an unserem Zaun vorbei gehen. Er ist dann auch nur schwer ansprechbar bzw. erst dann, wenn er "fertig" mit bellen ist. Ihn anmotzen ist nicht Sinn der Sache und bringt auch nicht. Ich Versuche ihn dann immer hinter mich zu nehmen, so wie wir es auch draußen machen. Das hilft auch. Aber er versteht irgendwie nicht, dass er erst gar nicht anfangen soll zu bellen. Habt ihr eine Idee, wie wir es hinbekommen oder was wir falsch machen? Wir haben den Garten jetzt das 2. Jahr. Er kennt die Nachbarn daher eigentlich zumindest vom sehen her.
 
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Ingrid
23. Aug. 10:48
Meine Hünsin reagiert auch so, allerdings wirkt das sehr aggressiv, was sie eigentlich nicht ist. Auch wenn ich zum Zaun gehe, bellt sie weiter und lässt sich nicht beruhigen. Wir haben verständnisvoll Nachbarn, aber die bellt sie genauso an wie die Passanten. Es ist echt nervig. Wir haben einen großen Garten hinterm Haus, wo sie sich austoben kann, aber sobald sie was bemerkt oder hört rast sie nach vorne und die Show beginnt.
 
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Sonja
23. Aug. 10:55
Manchmal ist auch Management gefragt, damit geht man dem Problem nicht aus dem Weg sondern schwächt es ab, um dann daran arbeiten zu können.... Angst ist etwas sehr existenzielles, hier geht es nicht um Ungehorsamkeit.... Grundsätzlich hat er ja nur drei Möglichkeiten, vor Angst zu erstarren, zu flüchten oder nach vorn zu gehen, oder eine Mischung aus allen dreien.....🤷 Hier gilt es dem Hund Sicherheit zu geben und ihm damit zu helfen seine Angst zu überwinden.....
Das sollte auch nicht heißen, dass Management nicht in Frage kommt. Ich sehe hier allerdings nicht die Angst im Vordergrund, sondern dass der Hund sich um eine Aufgabe kümmert, die nicht seine sein soll. Auch ohne Angst werden Leute jenseits des Zauns verbellt, wenn der Hund den Schutz und die Verteidigung der Grenzen als seine Aufgabe ansieht. Etwas anderes ist das Bellen, wenn die Leute stehen bleiben und man sich unterhalten will. Da kann man mit hinter sich oder auf den Platz schicken viel erreichen.
 
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Franziska
23. Aug. 11:32
Danke für eure zahlreichen Antworten. Wir werden eure Tipps mal ausprobieren. Das heißt für uns jetzt wohl mehr Training und weniger Gartenarbeit 🤣 Ein Signal zum Entspannen bzw. dass er weiß, dass er sich nicht kümmern muss haben wir. "Aaaalllesss guuuuttt". Das funktioniert sonst auch super. Im Garten haben wir anscheinend nicht so konsequent und ausdauernd trainiert, wie beim Spaziergang. Da haben wir ja wirklich auch lange mit ihm geübt, bis er gemerkt hat, dass wir gefahren abwehren und er sich nicht kümmern muss. Das werden wir jetzt versuchen, ihm beizubringen 👍🏼 Danke für eure Hilfe!!!
 
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Joe
23. Aug. 11:40
Meine Hünsin reagiert auch so, allerdings wirkt das sehr aggressiv, was sie eigentlich nicht ist. Auch wenn ich zum Zaun gehe, bellt sie weiter und lässt sich nicht beruhigen. Wir haben verständnisvoll Nachbarn, aber die bellt sie genauso an wie die Passanten. Es ist echt nervig. Wir haben einen großen Garten hinterm Haus, wo sie sich austoben kann, aber sobald sie was bemerkt oder hört rast sie nach vorne und die Show beginnt.
Ja auch hier - so früh wie möglich abfangen, idealerweise BEVOR sie noch loslaufen kann.
 
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Joe
23. Aug. 11:45
Danke für eure zahlreichen Antworten. Wir werden eure Tipps mal ausprobieren. Das heißt für uns jetzt wohl mehr Training und weniger Gartenarbeit 🤣 Ein Signal zum Entspannen bzw. dass er weiß, dass er sich nicht kümmern muss haben wir. "Aaaalllesss guuuuttt". Das funktioniert sonst auch super. Im Garten haben wir anscheinend nicht so konsequent und ausdauernd trainiert, wie beim Spaziergang. Da haben wir ja wirklich auch lange mit ihm geübt, bis er gemerkt hat, dass wir gefahren abwehren und er sich nicht kümmern muss. Das werden wir jetzt versuchen, ihm beizubringen 👍🏼 Danke für eure Hilfe!!!
👍 Achte schon auf so kleine Anzeichen wie plötzlich Kopf heben, stehen bleiben, Ohren Spitzen, Rute hoch. Wenn er sich in Bewegung setzen will Weg versperren oder abschneiden. Bei der ersten Lautmeldung Abbruch und Beruhigung. So früh wie irgend möglich, aber in jedem Stadium unterbrechen.
 
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Ina
23. Aug. 11:49
Das sollte auch nicht heißen, dass Management nicht in Frage kommt. Ich sehe hier allerdings nicht die Angst im Vordergrund, sondern dass der Hund sich um eine Aufgabe kümmert, die nicht seine sein soll. Auch ohne Angst werden Leute jenseits des Zauns verbellt, wenn der Hund den Schutz und die Verteidigung der Grenzen als seine Aufgabe ansieht. Etwas anderes ist das Bellen, wenn die Leute stehen bleiben und man sich unterhalten will. Da kann man mit hinter sich oder auf den Platz schicken viel erreichen.
Was gegen die Aufgabe der Grundstücks Verteidigung spricht ist die Tatsache dass er die Rute einzieht und flüchtet sobald das Tor aufgeht.... Ohne Angst würde er eher Neugierde zeigen oder weiter verbellen... Aber das ist meine Ansicht.... Jeder hat da eine andere Herangehensweise....
 
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Karin
23. Aug. 12:06
Da gebe ich dir Recht. Wenn Sammy in dem Moment neben uns ist, praktizieren wir das auch genauso und es klappt da auch besser. Aber wenn wir zum Beispiel gerade im Garten arbeiten und er sich frei bewegen kann, dann schlägt er halt an. Das würde ja für uns bedeuten, dass er sich nicht mehr frei im Garten bewegen kann und immer bei uns sein muss. Das finde ich schwierig, vor allem weil er dazu neigt, an mir zu kleben 😬
Wenn ihr gerade im Garten arbeitet, würde ich ihm für diese Zeit einen Platz zuweisen, an dem er solange bleiben muss, bis ihr fertig seid. Wenn es nicht anders geht, auch angeleint. Ich würde eine ruhige, reizarme Ecke aussuchen. Wenn Sammy ständig an die "klebt" ist das für ihn wahrscheinlich stressig und für dich auch. Zeig ihm, dass du auch alleine klarkommst und er nicht ständig auf dich aufpassen muss. Liebe Grüße
 
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Sonja
23. Aug. 13:22
Was gegen die Aufgabe der Grundstücks Verteidigung spricht ist die Tatsache dass er die Rute einzieht und flüchtet sobald das Tor aufgeht.... Ohne Angst würde er eher Neugierde zeigen oder weiter verbellen... Aber das ist meine Ansicht.... Jeder hat da eine andere Herangehensweise....
Unser unsicherster Hund ist der lauteste Grundstücksverteidiger - bis es ernst wird. Kommt jemand näher, geht er 10m zurück und bellt von da weiter. Seit wird daran arbeiten, lässt er sich vom Zaun abrufen, auch auf dem Weg dorthin. Leider sind wir noch nicht so weit, dass er es gar nicht als seine Aufgabe ansieht. Das haben erst 2 der Hunde kapiert. Angst hindert nicht am Verteidigen des Grundstücks.
 
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Tina &
23. Aug. 13:34
Ich selber kann dazu nichts beitragen. Aber so einen "Fall" gab es mal in einer Folge von Martin Rütter. Und im WDR von Andreas Oligschläger. Fande es sehr interessant. Vielleicht könnt Ihr euch da was abgucken....
 
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Rafaela
23. Aug. 15:56
Bei uns auf dem Campingplatz ist das mt Mailo genauso. Ich habe das mit den Nachbarn so geregelt, dass die uns besuchen und die Hunde wirklich den Geruch aufnehmen. Seit dem ist Ruhe. Versucht es dich mal. Rafaela