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Vic
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Anzahl der Antworten 27
zuletzt 12. März

Stress trinken und daraus folgende Unsauberkeit

Guten Morgen ihr Lieben, ich hoffe, dass vielleicht jemand Erfahrung und ein paar Tipps für uns hat. Wir haben einen inzwischen 10-Monate alten Rüden aus dem Tierschutz übernommen, der nun seit 5,5 Wochen bei uns lebt. Er entwickelt sich wirklich toll, macht in allen Bereichen große Fortschritte aber bei einem Thema komme ich irgendwie nicht so richtig weiter: er ist ein Stress-Trinker und daraus folgt fast immer auch ein Malheur im Haus, obwohl er ansonsten stubenrein ist. „Stress“ ist leider nicht transparent. Am Wochenende hatten wir zB einen Tag Besuch von einer Freundin mit ihren Hunden, mit denen hatte er sehr viel Spaß aber da hätte ich ja angenommen, dass dies ein guter Grund gewesen wäre für Stress und beobachtete das Trinkverhalten - da passierte aber nix. Dafür dann gestern, an einem 0815 Tag ohne besondere Vorkommnisse, stieg der Wasserkonsum plötzlich wieder auf die doppelte Menge an und zack, gabs gestern Abend ein Malheur in der Küche, obwohl er sogar schon extra öfter draußen war. Er meldet sich dann leider auch nicht und lässt einfach laufen. Kann sich Stress so zeitverzögert äußern, da der Cortisolspiegel sich so langsam abbaut? Es läuft immer gleich ab, er trinkt große Mengen Wasser auf einmal und wird dann unsauber. Das passiert aber auch nicht täglich, sondern nur ab und zu und kommt zum Glück auch immer seltener vor. Am Anfang mussten wir alle alle 2 Stunden mit ihm raus, da es sonst ein Malheur gab, er hat aber auch wesentlich mehr getrunken als jetzt. Vor 2 Wochen hatte er eine ganz, ganz leichte Blasenentzündung aber so leicht, dass es vom Tierarzt nicht mal Antibiotika gab. Wollte das übermäßige trinken sicherheitshalber mal abklären lassen aber da kam auch die Vermutung „Stress-Trinker“ auf. Ich gehe davon aus, dass sich viele Stressfaktoren mit der Zeit von ganz allein erledigen aber vermutlich aus Hundesicht betrachtet nicht alle. Er kannte halt gar nix als er nach Deutschland kam, ca. 2 Wochen bevor wir ihn bekamen und selbst jetzt ist er noch schnell reizüberflutet. Hat so ein Problem schon mal jemand erfolgreich in den Griff bekommen? Ich habe bisher nur häufig gelesen, dass man da nicht viel machen kann 😕 Oder ist es vielleicht auch einfach ein ganz normalere Teil des Weges bis zur endgültigen Stubenreinheit und er wird es auch lernen zu halten, wenn er mal mehr auf einmal trinkt? Mache ich mir zu viele Gedanken? Er ist zwar nicht mein erster Hund aber meine letzte Junghundezeit ist gut und gerne 16 Jahre her.
 
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Vic
11. März 20:04
Hmm...mein Hund trinkt auch ziemlich viel (allerdings ohne reinzumachen) und ich bin am überlegen, diesbezüglich mal mit dem TA zu sprechen und falls nötig die paar naheliegendsten Werte abklären zu lassen. Bei euch scheint aber wirklich auch der Stress ein zentrales Thema zu sein...nichtmal 6 Wochen im neuen Zuhause ist halt auch noch nicht lange, ich glaube da bist du gut beraten, wenn du ihm noch Zeit gibst, erstmal bei dir und zu Hause anzukommen. Wenn der sichere Hafen (Heim und Mensch) etabliert ist, kann man von dem aus auch die Welt erkunden.
Wie viel trinkt denn deiner, dass du es besorgniserregend findest?
Die Werte gehen da ja teils stark auseinander und sicherlich steht dies ja auch immer in Zusammenhang mit der Fütterung.

Ich schätze die Unsauberkeit bei uns resultiert einerseits aus der Menge im Verhältnis zur Größe der Blase und andererseits ist er ja auch „erst“ ca. 7-8 Wochen überhaupt in Deutschland.
Bevor er zu mir kam, war er schon ca. 2 Wochen auf einer Pflegestelle hier in der Nähe.

Ich denke, dass wir uns auch einfach generell noch auf dem Weg bis zur wirklich ehrlichen Stubenreinheit (mit melden und so wenn man muss) befinden.

Natürlich hat er Zeit, wir haben ja auch weiterhin ein sehr an ihn angepasstes Leben und das ist auch ok so.
Ab übernächster Woche geht er einmal die Woche in die Huta. Ich hoffe, dass ihm das gut bekommt und sich nicht negativ auswirkt. Wir werden sehen.
 
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Vic
11. März 20:09
Kenne ich auch, allerdings kommt das Wasser dann bei ihm oben wieder raus 😆. Ich nehme inzwischen den Wassernapf nach einer „Weile des Saufgelages“ weg und lass Hund erstmal komplett in Ruhe. Nach so 10 Minuten bürste ich ihn, dabei entspannt er total.😄 Nach ca. einer halben Stunde steht der Wassernapf dann wieder gefüllt da (und wird auch nicht mehr aufgesucht).
Oh oben raus ist ja kaum besser als unten raus 😕
Mit „nur 10 Minuten wegnehmen“ könnte ich mich ja noch anfreunden, das würde aber voraussetzen, dass man Hund und Napf immer im Blick hält und das notfalls ein Leben lang. Geht halt auch nicht immer.
Ich würde mir ja aktuell noch wünschen, dass wir einfach eine Lösung finden könnten, um das Verhalten umzulenken.
Alternativ irgendeinem Kuscheltier zum entstressen die Ohren abbeißen, oder so was.
 
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Donna -
11. März 21:14
Gib ihm Zeit anzukommen. Er ist noch ein junger Hund und nich nicht lange bei euch. Und Hunde brauchen ganz viel Regenerationszeit (nach Aktivitäten). Das kann bis zu Tagen dauern.

Bleib entspannt, mach mit dem Hund entspannte Sachen und lass ihn ankommen. Das dauert schon mal mindestens 3 -6 Monate.
Du kannst sonst auch versuchen ein Tagebuch über das Trinkverhalten zu schreiben.
Frag doch mal in der Pflegestelle ob sie das auch gesehen haben.
Vielleicht hat der Hund aber auch da, wo er herkam nur unregelmäßig Wasser bekommen?!
 
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Dogorama-Mitglied
11. März 22:07
Oh oben raus ist ja kaum besser als unten raus 😕 Mit „nur 10 Minuten wegnehmen“ könnte ich mich ja noch anfreunden, das würde aber voraussetzen, dass man Hund und Napf immer im Blick hält und das notfalls ein Leben lang. Geht halt auch nicht immer. Ich würde mir ja aktuell noch wünschen, dass wir einfach eine Lösung finden könnten, um das Verhalten umzulenken. Alternativ irgendeinem Kuscheltier zum entstressen die Ohren abbeißen, oder so was.
Hm. Versteh ich. Bei uns ist aber „Stress nicht gleich Stress“, heißt dass es verschiedene Stressreaktionen gibt, die wir erstmal beobachtet haben und dann versucht haben, das Verhalten umzulenken. Beispiel Besuch kommt rein:
Anstatt wie verrückt immer wieder durch das Haus mit Gebell zu rennen, schaut er auf den Schrank im Eingang, wo seine Kauwurzel für diese Situation wartet. Die bekommt er dann und „kaut die Aufregung weg“.
Haben wir praktisch konditioniert.
Ähnlich wirkt das Bürsten anstelle der Sauferei dann..
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 02:04
Wie viel trinkt denn deiner, dass du es besorgniserregend findest? Die Werte gehen da ja teils stark auseinander und sicherlich steht dies ja auch immer in Zusammenhang mit der Fütterung. Ich schätze die Unsauberkeit bei uns resultiert einerseits aus der Menge im Verhältnis zur Größe der Blase und andererseits ist er ja auch „erst“ ca. 7-8 Wochen überhaupt in Deutschland. Bevor er zu mir kam, war er schon ca. 2 Wochen auf einer Pflegestelle hier in der Nähe. Ich denke, dass wir uns auch einfach generell noch auf dem Weg bis zur wirklich ehrlichen Stubenreinheit (mit melden und so wenn man muss) befinden. Natürlich hat er Zeit, wir haben ja auch weiterhin ein sehr an ihn angepasstes Leben und das ist auch ok so. Ab übernächster Woche geht er einmal die Woche in die Huta. Ich hoffe, dass ihm das gut bekommt und sich nicht negativ auswirkt. Wir werden sehen.
Ich hab's noch nie angemessen aber es fällt mir als relativ viel auf und es haben sich schon andere Leute diesbezüglich geäußert.
 
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Juna's Oma Mary
12. März 05:04
Guten Morgen! Das gleiche Problem hatte ich mit meiner 6 Monate alten Hündin Juna! Die Züchterin hat sie erst mit 5 Monaten abgegeben und sie kannte überhaupt nichts! Sie ist schon stubenrein aber das viele trinken macht mir echt Sorgen, dann pinselt sie rein wenn ich nicht alle 3 Stunden mit ihr gehe! Eine Bekannte meinte man soll das Wasser nicht den ganzen Tag stehen lassen?
 
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Vic
12. März 05:49
Hm. Versteh ich. Bei uns ist aber „Stress nicht gleich Stress“, heißt dass es verschiedene Stressreaktionen gibt, die wir erstmal beobachtet haben und dann versucht haben, das Verhalten umzulenken. Beispiel Besuch kommt rein: Anstatt wie verrückt immer wieder durch das Haus mit Gebell zu rennen, schaut er auf den Schrank im Eingang, wo seine Kauwurzel für diese Situation wartet. Die bekommt er dann und „kaut die Aufregung weg“. Haben wir praktisch konditioniert. Ähnlich wirkt das Bürsten anstelle der Sauferei dann..
Hm, also ich verstehe auf jeden Fall was du meinst und beobachte mal, ob das bei uns auch so funktionieren kann. Das Verhalten noch weiter durch Umlenkung zu reduzieren wäre ja auch schon ein Fortschritt.
 
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Vic
12. März 05:54
Guten Morgen! Das gleiche Problem hatte ich mit meiner 6 Monate alten Hündin Juna! Die Züchterin hat sie erst mit 5 Monaten abgegeben und sie kannte überhaupt nichts! Sie ist schon stubenrein aber das viele trinken macht mir echt Sorgen, dann pinselt sie rein wenn ich nicht alle 3 Stunden mit ihr gehe! Eine Bekannte meinte man soll das Wasser nicht den ganzen Tag stehen lassen?
Guten Morgen, wenn ich das richtig verstehe, ist sie ja dann auch erst seit 4 Wochen bei dir und auch noch sehr jung.
War sie denn bei der Züchterin stubenrein?
Ich würde auf jeden Fall beim Tierarzt abklären lassen, ob sie nicht wohlmöglich eine Blasenentzündung hat.

Wasser sollte immer zur Verfügung stehen.
 
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Juna's Oma Mary
12. März 06:34
Guten Morgen, wenn ich das richtig verstehe, ist sie ja dann auch erst seit 4 Wochen bei dir und auch noch sehr jung. War sie denn bei der Züchterin stubenrein? Ich würde auf jeden Fall beim Tierarzt abklären lassen, ob sie nicht wohlmöglich eine Blasenentzündung hat. Wasser sollte immer zur Verfügung stehen.
Nein die Züchterin konnte sich nicht um die Welpen (2weibchen und 2 Rüden kümmern) sie hatte einen Schlaganfall und die kleinen lebten 5 Monate im Dunkeln und waren natürlich auch nicht stubenrein! Ich verstehe nicht warum der Pflegedienst das nicht gemeldet hatte? Klar Wasser muss immer dastehender allem wenn Trockenfutter gefüttert wird, bei Juna wird es langsam besser weil ich auch viel draußen bin mit ihr aber diese Zeit hat ja nicht jeder
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 08:22
Nein die Züchterin konnte sich nicht um die Welpen (2weibchen und 2 Rüden kümmern) sie hatte einen Schlaganfall und die kleinen lebten 5 Monate im Dunkeln und waren natürlich auch nicht stubenrein! Ich verstehe nicht warum der Pflegedienst das nicht gemeldet hatte? Klar Wasser muss immer dastehender allem wenn Trockenfutter gefüttert wird, bei Juna wird es langsam besser weil ich auch viel draußen bin mit ihr aber diese Zeit hat ja nicht jeder
Oh je, da hast du einen massiv frühdeprivierten Hund!

Ich hoffe, du weisst, was das für ihr Verhalten und ihre Lernfähigkeit bedeuten kann...?
Und ich hoffe sehr für euch, dass es so nicht kommt.