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Kathi
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Anzahl der Antworten 21
zuletzt 23. Dez.

Spiegel der Seele?

Hallöchen. Mir geht es seit gestern Abend irgendwie gar nicht gut mental und körperlich und meiner Hündin geht es heute auch nicht so toll. Sie hat mehrfach gekotzt und Durchfall 🙈 Sowas ähnliches hatten wir schon Mal, da war ich wegen einer privaten Geschichte ziemlich neben der Spur und sie hat sich auch ganz aufgeregt verhalten und gekotzt. Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht, dass euch eure Hunde offenbar spiegeln? Oder meint ihr das ist Blödsinn? Generell finde ich aber, dass meine Kröte auf so zwischenmenschliche Geschichten, Streit, Spannungen, emotionale Dinge, auch bei anderen sehr sensibel reagiert. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich mir das einbilde... 😅
 
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Kathi
21. Dez. 18:39
Hmmm also dass Hunde da feinfühlig sind und dann „trösten“ (durch Akzeptanz, Ruhe und mehr Körperkontakt/Schmusen) habe ich schon oft gehört und auch selbst erlebt. Aber wenn deine dadurch aufgeregt ist und erbricht ist das ja eher unschön. Ist jetzt nur mal ein Gedanke, der mir in den Sinn kam (kann auch völlig falsch sein), daher frage ich einfach mal; wäre es evtl. möglich, dass sie sich für dich verantwortlich fühlt und sie mit der Situation dann überfordert ist? Daran könntet ihr ja dann arbeiten, indem du ihr zeigst, dass du für sie verantwortlich bist und du die „Last trägst“, nicht andersrum.
Theoretisch ist es sicher möglich. Woran könnte ich das noch fest machen?
 
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Vanessa
21. Dez. 19:01
Theoretisch ist es sicher möglich. Woran könnte ich das noch fest machen?
Hmm gute Frage, ich bin da leider auch kein Experte und hatte die Situation selbst noch nicht.
Ein Beispiel was mir einfallen würde ist, dass sie Hundebegegnungen selbst regelt, statt darauf zu vertrauen dass du diese klärst (zum Beispiel durch Vorpreschen und Kläffen an der Leine). Oder generell dass sie sich im Alltag wenig an dir orientiert (selten deinen Blick sucht, eigenständig Entscheidungen trifft ohne diese durch Blickkontakt zu dir bestätigen zu lassen..).
 
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Selina
21. Dez. 19:07
Hmm gute Frage, ich bin da leider auch kein Experte und hatte die Situation selbst noch nicht. Ein Beispiel was mir einfallen würde ist, dass sie Hundebegegnungen selbst regelt, statt darauf zu vertrauen dass du diese klärst (zum Beispiel durch Vorpreschen und Kläffen an der Leine). Oder generell dass sie sich im Alltag wenig an dir orientiert (selten deinen Blick sucht, eigenständig Entscheidungen trifft ohne diese durch Blickkontakt zu dir bestätigen zu lassen..).
Die Idee ist gut, ich muss allerdings sagen ich regel z.B. alles für Evoli, sie dreht sich beim Gassi immer zu mir um, sucht Kontakt, wartet bei Hunden auf meine Reaktion und bis ich das OK gebe - das fördert ja auch die Bindunng und daher sind wir uns so nahe, dass sie auch mitleidet, wenn bei mir was ist. Ich denke es gibt einfach gewisse Rassen oder auch Charaktere einzelner Hunde bei denen das einfach so ist. Unser Setter hatte das z.B. garnicht. Evoli ist aber auch so sehr feinfühlig und sensibel. Ich denke nicht, dass man es ändern kann, dass sein Tier einen spiegelt. Ich versuche an solchen Tagen dann einfach mehr mit ihr zu Spielen, das tut uns beiden dann gut
 
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Andrea
21. Dez. 21:08
Das was du beschreibst ist Schwerpunkt meiner Hundetrainerin. Von daher keinen Fall Mythos, wenn es für Trainer in diesem Bereich Fortbildungen gibt. 👍
Ich befürworte diese Thematik sehr, da so manches Verhalten des Hundes aufgrund der eigenen psychischen Verfassung gezeigt wird.
Meine Hündin ist da keine Ausnahme. Sie spiegelt mich ausgezeichnet würde meine Trainerin sagen. 😄
 
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Vanessa
21. Dez. 21:14
Das was du beschreibst ist Schwerpunkt meiner Hundetrainerin. Von daher keinen Fall Mythos, wenn es für Trainer in diesem Bereich Fortbildungen gibt. 👍 Ich befürworte diese Thematik sehr, da so manches Verhalten des Hundes aufgrund der eigenen psychischen Verfassung gezeigt wird. Meine Hündin ist da keine Ausnahme. Sie spiegelt mich ausgezeichnet würde meine Trainerin sagen. 😄
Ach wie spannend! Kannst du vielleicht noch etwas genauer was dazu sagen was genau trainiert wird in der Hinsicht bzw. wie das Training aussieht und worauf sich fokussiert wird?
Hab da noch nie von gehört und finde das sehr interessant 😌
 
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Bernadette
21. Dez. 22:08
Also wenn ich eure Geschichten höre, denke ich dass ich nen Goldfisch anstatt nen Hund habe 😅🙈 oder er regiert sehr diskret darauf wenn es einem von uns schlecht geht und wir sind einfach zu blöd es zu merken 😂
 
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Heiko
22. Dez. 08:38
Das ist absolut so, spricht doch für eine gute Bindung.
 
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Andrea
22. Dez. 13:01
Ach wie spannend! Kannst du vielleicht noch etwas genauer was dazu sagen was genau trainiert wird in der Hinsicht bzw. wie das Training aussieht und worauf sich fokussiert wird? Hab da noch nie von gehört und finde das sehr interessant 😌
Sehr gerne. Vorab sei aber erwähnt das diese Thematik bei dem einen oder anderen unter die Haut gehen kann.

Wenn einem bewusst wird, dass einen der Hund spiegelt, kann sowohl positiv als auch negativ ausfallen. Unsere gemachten Erfahrungen prägen natürlich auch unser Verhalten und sind ein wichtiger, emotionaler Faktor. Sowohl positive als auch negative Erfahrungen zeigen sich in unserem Verhalten und gefühlten Emotionen die wir bewusst oder unbewusst an die Hunde und Mitmenschen abgeben.

Ich gebe mal ein extremeres Beispiel dazu wie es das aussehen kann, wenn Hunde negativ spiegeln.

Die Person X hat frühkindliche Gewalt, Druck und Vernachlässigung erfahren. Dementsprechend ist das Vertrauen in andere Menschen grundlegend erschüttert.

Dieser Hund wurde nicht mit Gewalt erzogen, hat aber vor allem und jedem Angst wie auch der Halter der sich vor allen möglichen Dingen fürchtet und verunsichert reagiert. Alles und jeder wird von diesem Hund auf sichere Distanz gehalten und ist nur auf den Halter fixiert. Alles andere wird buchstäblich stundenlang schrill angebellt. Unterbrechen ist zwecklos. Der Hund bellt wie im Wahn und will niemanden dulden.

Der Ausweg ist hier nicht nur die Korrektur des Hundes, sondern die Heilung des Halters. Meine Trainerin befasst sich genau mit diesen tiefenpsychologischen Blockaden und hilft damit sowohl Mensch, als auch Tier.
 
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Kathi
22. Dez. 13:12
Sehr gerne. Vorab sei aber erwähnt das diese Thematik bei dem einen oder anderen unter die Haut gehen kann. Wenn einem bewusst wird, dass einen der Hund spiegelt, kann sowohl positiv als auch negativ ausfallen. Unsere gemachten Erfahrungen prägen natürlich auch unser Verhalten und sind ein wichtiger, emotionaler Faktor. Sowohl positive als auch negative Erfahrungen zeigen sich in unserem Verhalten und gefühlten Emotionen die wir bewusst oder unbewusst an die Hunde und Mitmenschen abgeben. Ich gebe mal ein extremeres Beispiel dazu wie es das aussehen kann, wenn Hunde negativ spiegeln. Die Person X hat frühkindliche Gewalt, Druck und Vernachlässigung erfahren. Dementsprechend ist das Vertrauen in andere Menschen grundlegend erschüttert. Dieser Hund wurde nicht mit Gewalt erzogen, hat aber vor allem und jedem Angst wie auch der Halter der sich vor allen möglichen Dingen fürchtet und verunsichert reagiert. Alles und jeder wird von diesem Hund auf sichere Distanz gehalten und ist nur auf den Halter fixiert. Alles andere wird buchstäblich stundenlang schrill angebellt. Unterbrechen ist zwecklos. Der Hund bellt wie im Wahn und will niemanden dulden. Der Ausweg ist hier nicht nur die Korrektur des Hundes, sondern die Heilung des Halters. Meine Trainerin befasst sich genau mit diesen tiefenpsychologischen Blockaden und hilft damit sowohl Mensch, als auch Tier.
Wahnsinn. Und irgendwie ein komisches Gefühl dann zu korrigieren wenn der Hund es vermeintlich gut meint, also schützen will. Hunde sind so faszinierend
 
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Maren
23. Dez. 22:16
Kenn ich von Apollo auch, wenn ich aufgedreht bin, ist er es auch, bin ich traurig, ist er extrem schmusig, bin ich nicht ganz fit und liege auf dem Sofa, liegt er immer in meiner Nähe am Sofa und will kaum raus oder toben. Hunde haben für ihre Halter eine ganz feine Antenne und je enger die Beziehung zueinander umso mehr spiegelt der Hund.