Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Sozialverhalten

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 8
zuletzt 18. Feb.

Sozialverhalten

Hey, meine Hündin zeigt in Kontakt mit anderen Hunden stark aggressives und verängstigtes Verhalten auf. Quasi ein Abwehrmodus. Wir stehen schon auf der Warteliste für ein Einzeltraining beim Hundetrainer. Habt ihr vielleicht Erfahrungen und Tipps für mich? Wie kann ich ihr ein sicheres Gefühl geben und sie gut an so welche Situationen ranführen? LG
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Petra
Beliebteste Antwort
15. Feb. 15:26
Wir hatten gerade Einzelstunde zu genau diesem Thema. Erste Frage der Trainerin: warum soll dein Hund Kontakt zu fremden Hunden aufnehmen? Muss er nämlich nicht. Heißt: Hunde nach Möglichkeit nicht frontal aufeinander zuführen, wenn möglich die Richtung wechseln, die Aufmerksamkeit deines Hundes bekommen (Leckerchen oder Spielzeug), deinen Hund immer an der abgewandten Seite führen. Ganz wichtig: selbst ruhig und entspannt bleiben. Kein Leinenruck oder Spannung auf der Leine. Du kannst auch deinem Hund eine Aufgabe geben, zum Beispiel etwas zu tragen. Alleine die Einzelstunde hat meiner Tochter die Ruhe zurück gebracht, die man in einer solchen Situation braucht. Und sie hat gelernt, andere Hundebesitzer darauf anzusprechen, ihre Hunde nicht an unseren ranzulassen. Wobei sich das bei dem Aussehen von Allie mittlerweile von alleine regelt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandy
15. Feb. 13:57
Hallo Lisa, hat sie denn schon immer so ein Verhalten gezeigt, oder macht sie das jetzt erst seit einiger Zeit?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Feb. 13:58
Ich würde in der Wartezeit versuchen, Hundekontakten aus dem Weg zu gehen, dass du auch immer zwischen deiner Hündin und fremden Hunden/Menschen läufst und sie so abschirmst, ruhiges Verhalten oder Kontaktaufnahme zu dir (anschauen) in der Nähe anderer Hunde belohnen und das mit dem Ranführen erstmal lassen, dass sie merkt, dass sie das bei dir gar nicht muss und du Kontakte regelst. Wenn du Hundehalter bei dir in der Umgebung kennst und die ruhige, verträgliche Tiere haben, könnt ihr auch mal zusammen spazieren, ohne dass die Hunde groß Kontakt miteinander haben, einfach nur völlig langweilig nebeneinander herlaufen, evtl mit Abstand, so dass deine Hündin entspannt bleibt. Das kommt drauf an, wie nah sie andere Hunde lässt, ohne hochzufahren. Und alles Weitere würde ich mit dem Trainer absprechen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
15. Feb. 15:11
Bindung, Bindung, Bindung. Sei für sie da. Biete ihr Schutz. Geh nicht besonders auf sie ein, wenn sie Meideverhalten zeigt. Schirme sie ab. Und suche dir, wie Frederike schrieb, souveräne Tiere. Halte nach Möglichkeit den Abstand, den deine Hündin braucht und belohne, wenn sie aktiv Kontakt mit dir aufnimmt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Petra
15. Feb. 15:26
Wir hatten gerade Einzelstunde zu genau diesem Thema. Erste Frage der Trainerin: warum soll dein Hund Kontakt zu fremden Hunden aufnehmen? Muss er nämlich nicht. Heißt: Hunde nach Möglichkeit nicht frontal aufeinander zuführen, wenn möglich die Richtung wechseln, die Aufmerksamkeit deines Hundes bekommen (Leckerchen oder Spielzeug), deinen Hund immer an der abgewandten Seite führen. Ganz wichtig: selbst ruhig und entspannt bleiben. Kein Leinenruck oder Spannung auf der Leine. Du kannst auch deinem Hund eine Aufgabe geben, zum Beispiel etwas zu tragen. Alleine die Einzelstunde hat meiner Tochter die Ruhe zurück gebracht, die man in einer solchen Situation braucht. Und sie hat gelernt, andere Hundebesitzer darauf anzusprechen, ihre Hunde nicht an unseren ranzulassen. Wobei sich das bei dem Aussehen von Allie mittlerweile von alleine regelt.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Feb. 18:04
Vielen Dank für eure tollen Antworten! Das Verhalten zeigt Sie seit sie als Junghund von einem freilaufenden Hund angegriffen worden ist. Also an sich zeigt sie wahnsinniges Interesse an anderen Hunden. Möchte überall da schnuppern wo die anderen Fellnasen langgelaufen sind und versucht auch die anderen mit viel Sicherheitsabstand zu beschnuppern. Doch sobald der andere Hund versucht mit ihr zu interagieren blockt sie ab und reagiert wie oben beschrieben. Wie gesagt, das Ziel ist es nicht, dass sie mit anderen spielen soll (auch wenn sie das vor dem Vorfall als Junghund gern gemacht hat). Ich würde ihr nur gern ermöglichen, sie an einem Hundestrand oder einer Spielwiese frei laufen lassen zu können, damit ich mit ihr spielen kann und sie sich vollkommen austoben kann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
15. Feb. 19:05
Vielen Dank für eure tollen Antworten! Das Verhalten zeigt Sie seit sie als Junghund von einem freilaufenden Hund angegriffen worden ist. Also an sich zeigt sie wahnsinniges Interesse an anderen Hunden. Möchte überall da schnuppern wo die anderen Fellnasen langgelaufen sind und versucht auch die anderen mit viel Sicherheitsabstand zu beschnuppern. Doch sobald der andere Hund versucht mit ihr zu interagieren blockt sie ab und reagiert wie oben beschrieben. Wie gesagt, das Ziel ist es nicht, dass sie mit anderen spielen soll (auch wenn sie das vor dem Vorfall als Junghund gern gemacht hat). Ich würde ihr nur gern ermöglichen, sie an einem Hundestrand oder einer Spielwiese frei laufen lassen zu können, damit ich mit ihr spielen kann und sie sich vollkommen austoben kann.
Den Wunsch kann ich schon verstehen, aber die Gruppe muss passen. Du tust ihr keinen Gefallen, wenn sie nur Angst hat. Du solltest in Gruppen anfangen, die du überblicken kannst. Einzelne Hunde oder bekannte Hunde also. Zu einer Freilauffläche würde ich erst dann gehen, wenn sie dir so weit vertraut, dass sie bei Überforderung Schutz bei dir sucht und du ihr diesen auch geben kannst.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Feb. 22:05
Den Wunsch kann ich schon verstehen, aber die Gruppe muss passen. Du tust ihr keinen Gefallen, wenn sie nur Angst hat. Du solltest in Gruppen anfangen, die du überblicken kannst. Einzelne Hunde oder bekannte Hunde also. Zu einer Freilauffläche würde ich erst dann gehen, wenn sie dir so weit vertraut, dass sie bei Überforderung Schutz bei dir sucht und du ihr diesen auch geben kannst.
Find ich gut auf den Punkt gebracht. Ergänzend dazu, was die Auslastung betrifft. Dazu brauchst du nicht zwingend andere Hunde. Es gibt auch tolle Dinge, die ihr als Team machen könnt. Du hast einen tollen Jagdhund, der sich vielleicht bei der Objektsuche oder kontrollierte Fährtenarbeit austoben mag. Dabei lernt sie auch, sich auf etwas anderes als Hunde zu fokussieren und kann Selbstvertrauen sammeln. Und das funktioniert sogar an der Leine sehr gut und lässt sich auch mit Grundgehorsam nochmal gut kombinieren, dass sie da auch noch einmal lernt, sich an dir zu orientieren, da du Start und Ende festlegst und diejenige bist, die ihr weiterhelfen kann, wenn sie allein nicht weiterkommt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anelia
18. Feb. 01:37
Meine hatte es auch gehabt für circa 4 wochen , es kam aus dem nichts und wieder aus dem nichts verschwunden . jetzt ist sie wieder total lieb zu Hunden vorallem zu kleinen hunden.