Ja, eine Sozialisierung ist möglich. Aber nur unter bestimmten Bedingungen.
Die wichtigste Bedingung ist, dass die Halter etwas ändern wollen. Und sich etwas sagen lassen. Und das sollte unbedingt ein Profi tun.
Eine im Auslandstierschutz tätige Vermittlerin hat mir mal gesagt, dass es für Auslandstierschutzhunde typisch ist, wenn sie erst mal richtig angekommen sind, ihre neu gewonnenen Ressourcen zu verteidigen. Dazu gehört alles, vor allem, wenn sie es vorher entbehren mussten. Das Zuhause, die freundlichen Halter und ihre Zuwendung, Fressen, Spielzeug, ...
Dagegen ist es ebenfalls typisch, dass Halter eines Auslandstierschutzhundes im Umgang mit dem Hund häufig von Mitleid und Bedauern daran gehindert werden, dem Hund Regeln und Grenzen beizubringen.
Die Wohnung ist NICHT das Territorium des Hundes, sondern das der Halter. Und die müssen ihrem Hund beibringen, dass es nicht seine Aufgabe ist, die Wohnung zu verteidigen. Dass Besuch erwünscht ist und nicht vertrieben wird. Dass die Verteidigung von Ressourcen generell unerwünschtes Verhalten ist, besonders weil es alles nicht SEINE Ressourcen sind.
Das alles ist nicht einfach zu trainieren, daher ist ein Trainer, der Erfahrung mit Auslandstierschutzhunden hat, vonnöten.