Bei uns ist es so, dass die Halter von kleinen Hunden stark zugenommen haben. Das wäre an sich kein Problem, nur leider ist es so, dass die Halter zum Großteil der Meinung zu sein scheinen, dass ihr kleiner Hund keine Erziehung braucht, verniedlicht und als Kindersatz vermenschlicht wird, und der „große Hund“, allein wegen seiner Größe, immer der Böse ist. Da wird schon 5 m vorher gekläfft und an der (Flex)Leine gezogen, das einem Hören und Sehen vergeht. Und es wird noch lautstark weitergebellt, obwohl wir schon längst um die Ecke gebogen sind. Selbst aus dem Fenster/vom Balkon wird unser Goldie angebellt, bloß weil wir gerade entlanglaufen. Schrecklich. Und dann die Sprüche mancher, teils älterer Leute: Pass schön auf, damit der große Hund dich nicht frißt🙄. Tief durchatmen und bis 10 zählen hilft da nicht immer.
Mittlerweile ist es Standard, dass man die Straßenseite wechselt oder im Park abkürzt, wenn wir oder andere mit großen Hunden kommen. Echt traurig sowas. Genauso, wie das sofortige Hochheben von Chihuahua und Co., zumal das auch gänzlich falsche Signale an den kleinen sendet.
Unser Balou (Golden Retriever) ist 12 Jahre alt, wiegt 38kg bei 65cm Schulterhöhe. Er hat null Dominanz und weicht allen Konflikten aus. Er will nur seine Ruhe haben. Wir hatten einen Cockerspaniel in der Nähe, die beiden waren beste Freunde, trotz des Alters- und Größenunterschieds. Aggressivität haben wir bisher von einigen Französischen Bulldoggen erfahren, die nur schnüffeln wollten und überhaupt nichts tun, aber dann sofort am Hals hingen. Dieser Rasse, und Amerikanischen Bulldoggen weicht Balou mittlerweile im großen Bogen aus. Fakt ist aber auch, dass das Problem in der Regel nicht der Hund 🐕 oder eine spezielle Rasse ist, sondern der Mensch am Ende der Leine.