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Georgi
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Anzahl der Antworten 167
zuletzt 12. März

Sozialisation von großen und kleinen Hunden

Mir ist im Forum aufgefallen, dass es doch öfter Konflikte zwischen Haltern kleiner Hunde und großer Hunde zu geben scheint. Welche Erfahrungen macht ihr in der Realität? Ich selbst hab einen kleineren Mischling (Chug) und hab von der Welpenzeit an darauf geachtet ihn auch mit großen Hunden zusammenzubringen und zu sozialisieren. Das Ergebnis ist, dass Benni (so heißt er!) jetzt fast besser mit größeren Hunden klarkommt, aber grundsätzlich eigentlich sehr souverän mit allen Rassen auskommt, was mich etwas stolz macht. Was mich stört ist, dass man oft etwas belächelt wird mit einem kleineren Hund. Die meisten sind erstaunt, dass ich meinen Kleinen auch mit Großen spielen lasse wenn er will. Allerdings stört mich bei vielen Haltern kleinerer Hunde wiederrum, dass die ständig versuchen ihre kleinen ja nicht mit größeren zusammenzubringen, wahrscheinlich aus Angst. Wie geht ihr mit der Problematik um?…angesprochen sollen sich bitte Halter aller Größen fühlen! Mich interessierts einfach.
 
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Felix
28. Juni 00:19
Also bei uns ist es so....das ich unsere jede Größe bisher habe kennen lernen lassen und es hat auch immer super geklappt.... Ich muss allerdings dazu sagen das es auch immer vom Charakter und bei manchen auch auf die Rasse ankommt. Unsere zum Beispiel ist jetzt voll in der 2en Pubertät und testet sich durch die Hundewelt und bildet jetzt Ihren Charakter (sehr prollig und selbstsicher und dominant) aus. Bei fremden gleichgroßen und kleineren Hunden hat Sie null Respekt bisher wenn diese meinen Sie provozieren zu wollen. Bei großen und sehr schweren Hunden lässt es auch teilweise zu wünschen übrig😅.... liegt bisher aber eher daran das bisher alles sich freiwillig Ihrem selbstsicheren Verhalten entzieht oder unterwirft. Sie markiert auch massiv im "Revier" auf 3 Beinen und auch immer über bis Sie das letzte "Wort" hat.... selbst wenn der andere gerade Kot absetzt... Sofort drüber pieseln. 😅🙈.... JA Sie ist eine echte Rüdin. ☝️😅🤣🙈 Darsy spielt aber grundsätzlich mit jedem Hund der Ihr nicht blöd kommt,.... wobei Ihr größere schnelle und wendige und rennfreudige(Windhunde) sowie rauhbeinige (Terrier) am liebsten sind. ... Sie mag es nicht so wenn sie sich dauerhaft zurück halten muss.... Außer bei Welpen.... Darum spielt sie meist mit Kleinsthunden nicht sondern findet sie eher langweilig und lästig. Grundsätzlich stell ich immer wieder fest das viele Ihre "Kleinen" grundsätzlich auf den Arm nehmen,... Mit Steinen nach Darsy werfen vorbeugend aus 50m Entfernung weil der riesen Hund(11,3kg) macht ja womöglich Ihren kaputt und viele mit großen denken so über unsere.... Da kann ich aber oft vom Gegenteil überzeugen😉😁.... Aber mit den Klotzhunden balgt Sie nur kurz um dann einfach ins Rennen über zu gehen und dann haben die bei so einem Duracellhund oft keine Lust mehr. 😅🤣🙈
 
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Irma
28. Juni 00:26
Also bei uns ist es so viele gehen uns aus dem Weg mit kleineren Hunden. Leider aber haben wir auch bei uns viele mit kleineren Hunden die echt nicht erzogen sind😕 sie fangen sofort anzubellen und an der Leine zu ziehen und zu knurren und von den Besitzern kommt oft nichts. Wenn meiner dann auch einmal knurrt ist er direkt der schlimm und sowas find ich dann immer sehr schade, dass viele mit kleinen Hunden der Meinung sind sie nicht erziehen zu müssen, weil die ja klein sind und nichts machen🤫
 
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Georgi
28. Juni 01:19
Finde es sehr interessant die verschiedenen Sichtweisen zu lesen, je nachdem welchen Hund man hat. Am Ende ist es doch immer der Mensch, der Hunde kategorisiert. Hunde selbst interessiert es nicht wie groß oder klein das Gegenüber ist… deswegen gibt es ja auch kleine Hunde, die durchaus Rudelführer sein können, auch wenn größere Hunde im Rudel sind. Ich denke bei Hunden gehts oft eher ums Geschlecht (potentielle Konkurrenz) oder ums Alter. So lässt sich ein ganz junger großer Hund unter Umständen von einem kleinen älteren Hund dominieren, weil der die älterenrechte hat und die Hunde sowas untereinander erkennen. Als Halter machen wir oft den Fehler allzu menschliche Kategorien auf unsere Vierbeiner anzuwenden und das ist das eigentliche Problem…da nehme ich mich nicht aus. Mehr gegenseitiger Respekt und Verständnis untereinander würde viele Missverständnisse unter uns Haltern aus dem Weg räumen… denke ich zumindest.
 
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Andy
28. Juni 06:53
Meiner passt sich beim Spielen den anderen Hunden an. Seine Größte oder größer, kann er echt Toben und das hört man auch (bellt gerne beim Spielen). Bei kleineren macht er sanft. Aber ich muss auch leider öfters sehen, dass die Leute die kleinen Hunde hoch Ziehen oder wirklich flüchten, obwohl meiner ruhig neben mir läuft. Wenn man sagt, dass das falsch ist und sie so den Kläffer erzieht, kommen die einen pampig oder die sagen, die Hunde haben Angst. Woran das wohl in vielen Fällen liegt? 🙄 Wenn sie schon aggressiv gegen andere Hunde sind, motzen sie ihre Hunde auch gerne mal an, was das soll. Also da kann man zum Teil nur mit dem Kopf schütteln. Aber wir gehen weiter und gut ist. Meiner ist nur mittelgroß und einige tun so, als ob ich ein Tiger an der Leine habe. 😅 Aber er ist tatsächlich ein total lieber. Auch echt süß, wenn er mit Welpen spielt. Da gibt er auch mal Stöckchen ab. 😊 Giftig kann er aber auch werden. Gerade bei fremde Hunde, die stürmisch angerannt kommen. Das mag meiner überhaupt nicht, da er vor meine Zeit damit schlechte Erfahrungen machen musste.
 
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Cori
28. Juni 07:01
Ich finde es sehr interessant, dass so viele Hundehalter darauf bestehen, dass ihr kleiner Hund mit großen Hunden Kontakt haben muss. Mein 4,5kg Junghund muss definitiv nicht jedem großen Hund Mal Hallo sagen, geschweige denn mit dem spielen. 90% der Hundehalter die hier herumlaufen und einen großen Hund haben sind einzige Katastrophen. Da muss die kleine auf den Arm - ansonsten brettern da einfach mal so 50 kg Hunde ungebremst in uns hinein. Und lieber ein ängstlicher, als ein toter oder schwer verletzter Hund. Sie schnüffelt gerne mit großen Hunden zusammen oder interagiert mit ihnen. Aber sie muss definitiv nicht mit ihnen spielen. Und ich wünschte die ganzen riesen Tutnixe hier, würden einfach mal zurückgehalten werden...
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 07:08
Bei uns laufen große und kleine Hunde zusammen in unsrer Gassi Gruppe. Leider stellen wir vermehrt fest das kleine Hunde die uns entgegen kommen nicht erzogen sind und leider schon oft angegriffen haben.
 
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R
28. Juni 08:48
Ob großer tutnix, oder kleiner unerzogener - wäre mir beides nichts. Unter Fremden sagt man sich nicht launisch oder auf Puls 180 guten Tag und auch ein freudig erregtes umweltvergessen (wie bei vielen tutnixen) ist für einen ruhenden, oder in Disziplin stehendem Hund unhöflich. Zurechtweisung kann auch schlecht ausgehen. Meine zeigt jedem die kalte Schulter, wenn sie sich gerade konzentriert. Dafür lieb ich sie. Bei Bekannten fährt sie auch hoch und genau dann könnte man meinen, die benimmt sich nie. Das ist aber nie unter fremden. Erst kommt schnüffeln und Tag sagen, die kleine lady ist ja kein spielzeug ✌️ Hochnehmen muss ich bei Hunden bisher nicht. Aber durchaus Dazwischenstellen um die Energie zu entschärfen, oder zu blocken. Hab ja nen Hund an der Leine - und da ist sie Safe.
 
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Andy
28. Juni 09:10
Unser 30kg Hund spielt sowohl mit kleinen als auch mit großen Hunden. Ich bin erstaunt wie gut er es macht. Mit gleichgroßen Hunden wird wild geballert, wenn beide es wollen, bei kleinen nimmt er sich total gut zurück.
So ist meiner auch. Große Hunde wird getobt und gebellt und bei kleinen auch. Nur nicht so doll. Da legt er sich auch hin, dass die kleinen auch eine Chance haben. Auch das bellen ist leiser und heller wie üblich. Ist immer irgendwie voll süß.
 
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Peter
28. Juni 09:50
Mein 33kg-Labrador ist auch topp mit allen möglichen Rassen und Größen sozialisiert, da hab ich in der Welpen- und Junghundphase extrem Wert drauf gelegt. Neben der gut organisierten Welpenspielstunde (nur Hunde ähnlichem Temperaments und Größe) hatten wir sehr viele Hundekontakte in der Nachbarschaft und unterwegs auf Touren. Insgesamt (Strichliste im Hinterkopf) waren es bestimmt an die 250+ positive Begegnungen und vielleicht 5 negative. Selbst bei den negativen lässt sich Neo nicht triggern sondern bleibt einfach seelenruhig sitzen oder geht weg. Schön ist, dass er sich im Spiel an die Energie des anderen Hundes anpasst. Zu sensiblen kleinen oder alten Hunden ist er sanft, nett und zurückhaltend, älteren souveränen Hunden gegenüber sehr respektvoll und bei etwa gleichaltrigen, dynamischen Hunden geht die Post ab. Eine Nachbarin hatte einen 2,5kg Chihuahua, beide sehr unsicher, ihr erster Hund. Sie tendierte dazu, jeden Hund zu meiden und nahm insbesondere bei meinem Neo ihren Hund auf den Arm. Ich empfahl, dies nicht zu tun. 5 Begegnungen später inklusive längerem ruhigen Unterhalten und Social Walks ist der kleine Chi völlig verrückt nach Neo, die beiden mögen sich und spielen schön. Ähnlich mit einer süßen Malteser Hündin, die Neo so liebt, dass sie am liebsten in sein Maul krabbeln würde 😍 Er hat ihr neulich zum kühlen ein Loch gebuddelt, und sie legte sich dankbar rein und übersäte ihn mit Küsschen. Das Wunder der Sozialisation. Jeder Hund kann mit jedem klarkommen, er muß es nur gelernt haben. Wenn ich Hunden und Leuten begegne, die ich nicht klar einschätzen kann oder deren Verhalten und Energie ich nicht mag, lasse ich keinen Kontakt zu. Soviel positives Erlebnis muß ja nicht leichtsinnig zerstört werden. Zum Glück ist Neo recht robust im Kopf und auch körperlich – als mal im Wald ein kräftiger Deutsch Drahthaar (sehr harte Hunde) mitten durch Neo (damals 5 Monate alt) durchgerannt ist und er 5m über den Schotter gerutscht ist (voller Impact, ich dachte "Mist, jetzt ist Tierklinik angesagt"), war mir erst mulmig. Die Besitzer haben nen Anschiss kassiert! Aber mit Neo war alles okay. Keine Verletzung, kein Trauma, keine Nachwirkung weder physisch noch psychisch. Glück gehabt. Viele gute Hundekontakte helfen aber nicht nur dem Hund bei guter Hundekommunikation, sondern auch dem Menschen. Jede Begegnung bringt einem Erfahrung, Sicherheit, Souveränität und Verständnis dafür, wie Hunde ticken und sich verhalten. Jeder Hundebesitzer sollte seinen Hund auch lesen können – sie erzählen uns seit 30.000 Jahren so viel. Wir müssen nur genau hinsehen und zuhören.
 
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Katrin
28. Juni 10:04
Mein 33kg-Labrador ist auch topp mit allen möglichen Rassen und Größen sozialisiert, da hab ich in der Welpen- und Junghundphase extrem Wert drauf gelegt. Neben der gut organisierten Welpenspielstunde (nur Hunde ähnlichem Temperaments und Größe) hatten wir sehr viele Hundekontakte in der Nachbarschaft und unterwegs auf Touren. Insgesamt (Strichliste im Hinterkopf) waren es bestimmt an die 250+ positive Begegnungen und vielleicht 5 negative. Selbst bei den negativen lässt sich Neo nicht triggern sondern bleibt einfach seelenruhig sitzen oder geht weg. Schön ist, dass er sich im Spiel an die Energie des anderen Hundes anpasst. Zu sensiblen kleinen oder alten Hunden ist er sanft, nett und zurückhaltend, älteren souveränen Hunden gegenüber sehr respektvoll und bei etwa gleichaltrigen, dynamischen Hunden geht die Post ab. Eine Nachbarin hatte einen 2,5kg Chihuahua, beide sehr unsicher, ihr erster Hund. Sie tendierte dazu, jeden Hund zu meiden und nahm insbesondere bei meinem Neo ihren Hund auf den Arm. Ich empfahl, dies nicht zu tun. 5 Begegnungen später inklusive längerem ruhigen Unterhalten und Social Walks ist der kleine Chi völlig verrückt nach Neo, die beiden mögen sich und spielen schön. Ähnlich mit einer süßen Malteser Hündin, die Neo so liebt, dass sie am liebsten in sein Maul krabbeln würde 😍 Er hat ihr neulich zum kühlen ein Loch gebuddelt, und sie legte sich dankbar rein und übersäte ihn mit Küsschen. Das Wunder der Sozialisation. Jeder Hund kann mit jedem klarkommen, er muß es nur gelernt haben. Wenn ich Hunden und Leuten begegne, die ich nicht klar einschätzen kann oder deren Verhalten und Energie ich nicht mag, lasse ich keinen Kontakt zu. Soviel positives Erlebnis muß ja nicht leichtsinnig zerstört werden. Zum Glück ist Neo recht robust im Kopf und auch körperlich – als mal im Wald ein kräftiger Deutsch Drahthaar (sehr harte Hunde) mitten durch Neo (damals 5 Monate alt) durchgerannt ist und er 5m über den Schotter gerutscht ist (voller Impact, ich dachte "Mist, jetzt ist Tierklinik angesagt"), war mir erst mulmig. Die Besitzer haben nen Anschiss kassiert! Aber mit Neo war alles okay. Keine Verletzung, kein Trauma, keine Nachwirkung weder physisch noch psychisch. Glück gehabt. Viele gute Hundekontakte helfen aber nicht nur dem Hund bei guter Hundekommunikation, sondern auch dem Menschen. Jede Begegnung bringt einem Erfahrung, Sicherheit, Souveränität und Verständnis dafür, wie Hunde ticken und sich verhalten. Jeder Hundebesitzer sollte seinen Hund auch lesen können – sie erzählen uns seit 30.000 Jahren so viel. Wir müssen nur genau hinsehen und zuhören.
Kann ich zu 100% zustimmen. Hier dasselbe nur mit einem gab es mal ärger. Suki war noch Welpe und der Rüde sehr territorial. Total unverständlich warum der Besitzer ihn am Feldweg frei gelassen hat obwohl er uns gesehen hatte. Suki spiele gerade mit einem Hundefreund. Ergebnis, der Rüde hat Suki angegangen und stand knurrend über ihr, für ungefähr 2 Sek. dann gab es einen Anschiss vom feinsten von mir. Ergebnis, der Rüde macht noch heute 2Jahre später einen Bogen um uns😂.