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Georgi
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Anzahl der Antworten 167
zuletzt 12. März

Sozialisation von großen und kleinen Hunden

Mir ist im Forum aufgefallen, dass es doch öfter Konflikte zwischen Haltern kleiner Hunde und großer Hunde zu geben scheint. Welche Erfahrungen macht ihr in der Realität? Ich selbst hab einen kleineren Mischling (Chug) und hab von der Welpenzeit an darauf geachtet ihn auch mit großen Hunden zusammenzubringen und zu sozialisieren. Das Ergebnis ist, dass Benni (so heißt er!) jetzt fast besser mit größeren Hunden klarkommt, aber grundsätzlich eigentlich sehr souverän mit allen Rassen auskommt, was mich etwas stolz macht. Was mich stört ist, dass man oft etwas belächelt wird mit einem kleineren Hund. Die meisten sind erstaunt, dass ich meinen Kleinen auch mit Großen spielen lasse wenn er will. Allerdings stört mich bei vielen Haltern kleinerer Hunde wiederrum, dass die ständig versuchen ihre kleinen ja nicht mit größeren zusammenzubringen, wahrscheinlich aus Angst. Wie geht ihr mit der Problematik um?…angesprochen sollen sich bitte Halter aller Größen fühlen! Mich interessierts einfach.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Nov. 22:57
Solche Beutesprüche habe ich auch schon paar Male gehört. Die machen sämtliche Beteiligten nervös und damit auch die Hunde. Die Besitzer waren jedes Mal sichtbar angespannt, wenn ihr Galgo mit meinem Hund herum lief. Wenig später wurden die freundlichen Galgos ängstlich oder mahnend angesprochen und das Spiel beendet. Meine Hündin und ich mögen Galgos, weil die oft zurückhaltend sind und weniger bedrängen. Zumindest waren das bisher alle die wir trafen. Wenn Mara was nicht passte, reagierten die Hunde mit mehr Abstand. So soll es auch sein. Hunde wissen auf 50m Entfernung locker, ob denen ein Rüde oder ne Hündin entgegen kommt. Aber wenn sie direkt davor stehen, ist der Artgenosse plötzlich ein Kaninchen? 🐰🐶🤔
In der Windhundgruppe hatte mal jemand erzählt, dass ihre Hunde plötzlich den Hund ihrer Tochter angegriffen hat, und ganz plötzlich doch für Beute hielt und das obwohl sich die Hunde schon lange kennen. Besser mit Maulkorb und wie gesagt nie mehrere auf einmal.
 
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Sandra
11. Nov. 00:05
Für uns sind Hundebegegnungen nicht immer einfach. Amy (meine Hündin) ist aus dem Ausland und hatte sonst schon keinen einfachen start. Ich hab sie „adoptiert“ nach dem eine Familie sie wieder zurück gegeben hat… Auf dem Trainingsplatz intressieren sie andere hunde gar nicht, auf dem spaziergang ist es sehr unterschiedlich. Sobald es mehr als 1 hund ist wird es schon schwieriger. Bei einem grösseren rundel,ab 2 hunde und mehr, ist das definitiv zu viel… Diese reaktion hat viel mit ihrem vorher erlebten zu tun. Generell trainier ich weiter, es gibt aber auch tage oder hunderudel welche zu viel stress verursachen, denen weichen wir dann aus. Intressant ist dass sie mit hunden besser klar kommt (und die auch mit ihr) welche selber unschönes erlebt haben. Was auch absolut schlimm ist, wenn kleine hunde auf den hoch genommen werden…
 
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Dogorama-Mitglied
11. Nov. 07:22
Meine Hündin ist größentechnisch in der Mittelklasse. Wir haben von klein auf eigentlich versucht sie mit allen Größen und Farben zusammen zu bringen. Inzwischen treffen wir hier bei uns meistens gleichgroße oder größere Hunde. Sie ist, was ihre Sozialkontakte angeht, inzwischen recht wählerisch geworden. Hier gibt es keine Hundewiesen auf den Gruppentoben praktiziert wird. Ich sehe das auch etwas skeptisch da das in meinen Augen nicht viel mit wirklichem Spiel zu tun hat. Unsere Kontakte sind ausgewählt und da weiß ich, das funktioniert. Und vom "Hallo sagen" bin ich auch nicht begeistert, was viele immer glauben ihren Hunden Gutes damit zu tun.
 
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Miriam
11. Nov. 08:29
Solche Beutesprüche habe ich auch schon paar Male gehört. Die machen sämtliche Beteiligten nervös und damit auch die Hunde. Die Besitzer waren jedes Mal sichtbar angespannt, wenn ihr Galgo mit meinem Hund herum lief. Wenig später wurden die freundlichen Galgos ängstlich oder mahnend angesprochen und das Spiel beendet. Meine Hündin und ich mögen Galgos, weil die oft zurückhaltend sind und weniger bedrängen. Zumindest waren das bisher alle die wir trafen. Wenn Mara was nicht passte, reagierten die Hunde mit mehr Abstand. So soll es auch sein. Hunde wissen auf 50m Entfernung locker, ob denen ein Rüde oder ne Hündin entgegen kommt. Aber wenn sie direkt davor stehen, ist der Artgenosse plötzlich ein Kaninchen? 🐰🐶🤔
Das hat weniger etwas damit zu tun, dass der Hund nicht weiß, dass der andere ein Hund ist. Es gibt aber auch während des Spiels Situationen, wo der Beutetrieb einfach durchbrechen kann. Oft Hunde, denen eine gewisse Impulskontrolle fehlt. Bei ungleichen Größenverhältnissen kann sowas halt schnell gefährlich werden
 
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Jenni
11. Nov. 08:46
Ich habe ja die kleine Maus sie spielt sowohl mit kleinen und auch mit größeren Rassen ohne Probleme. Ich habe sie mit 12 Wochen geholt und nach der eingewöhnungsphase von ca einer Woche, bin ich bewusst einmal an Tag zu Zeiten gegangen in dem auch andere Hunde gehen. Egal ob groß oder klein. Mittlerweile treffen wir uns jeden Abend mit einer Gruppe anderer Hunde da ist ein Schäferhund und auch ein mopps bei und zwei mittelgroße Mischlinge. Es war meiner Meinung nach der richtige Weg. Denn sie hat weder Probleme mit großen noch mit kleinen Hunden. Nur einmal ist sie vor zwei labbis abgehauen weil sie gleichzeitig auf sie zugerannt kamen. 🐾😂
 
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Angelika
11. Nov. 09:43
Ich habe ja die kleine Maus sie spielt sowohl mit kleinen und auch mit größeren Rassen ohne Probleme. Ich habe sie mit 12 Wochen geholt und nach der eingewöhnungsphase von ca einer Woche, bin ich bewusst einmal an Tag zu Zeiten gegangen in dem auch andere Hunde gehen. Egal ob groß oder klein. Mittlerweile treffen wir uns jeden Abend mit einer Gruppe anderer Hunde da ist ein Schäferhund und auch ein mopps bei und zwei mittelgroße Mischlinge. Es war meiner Meinung nach der richtige Weg. Denn sie hat weder Probleme mit großen noch mit kleinen Hunden. Nur einmal ist sie vor zwei labbis abgehauen weil sie gleichzeitig auf sie zugerannt kamen. 🐾😂
Bravo 👍
 
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Angelika
11. Nov. 09:44
Das hat weniger etwas damit zu tun, dass der Hund nicht weiß, dass der andere ein Hund ist. Es gibt aber auch während des Spiels Situationen, wo der Beutetrieb einfach durchbrechen kann. Oft Hunde, denen eine gewisse Impulskontrolle fehlt. Bei ungleichen Größenverhältnissen kann sowas halt schnell gefährlich werden
Deshalb lasse ich meinen Galgo nicht aus den Augen,wenn er mit kleinen Hunden spielt. Wenn ich es für sicherer erachte, breche ich das Spiel lieber ab.
 
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Julia
11. Nov. 11:31
Man soll seinem Hund nicht vermitteln „Achtung, großer Hund, Gefahr!“, das ist völlig richtig. Jedoch sagte mir unsere Trainerin in der Hundeschule, dass es (Achtung: situationsbedingt!) manchmal sicherer sei, den Hund kurz auf den Arm zu nehmen und souverän weiterzugehen, als das er von zwei Ü30 Kg Hunden, die angebrettert kommen, gebissen wird oder etwas Schlimmeres passiert. Ich würde Marley nicht auf den Arm nehmen, hab aber leider auch schon richtig krasse Erfahrungen machen müssen (weisser Schäferhund kommt ohne Leine auf meinen angeleinten Hund zugerannt und beißt zu) ganz ehrlich? Marley ist nach wie vor lieb mit allen und sehr gut Sozialisiert aber bevor ich diesen Horror nochmal mitmache, nehme ich ihn lieber kurz hoch! Das muss man nach Situation entscheiden, denke ich, aber Fakt ist: einen unerzogenen Schäferhund, der keinen Rückruf kennt, bekomme ich alleine nicht abgewehrt 👆🏻
Gegen eine gewisse Anzahl und Größe von Hunden kann ich als Halter einfach nichts mehr ausrichten. Ich kann meinen Hund am Boden also nicht zuverlässig schützen. Dann kommt mein Hund auf den Arm!!! Meistens sieht man schon auf Entfernung ob der Hund ein ungehobelter Tutnix ist oder sich zu benehmen weiß. Wir haben leider die Erfahrung gemacht, dass es einigen Haltern großer Hunde ziemlich egal ist was ihr Hund so treibt, wenn haben wir ja das Problem und nicht ihr 30kg+ Wuffi... Der kommt wahrscheinlich unbeschadet davon. Natürlich gibt's auch hier kleine Kläffer und unerzogene Hunde jeder Größe, aber wirklich gefährlich sind für meinen nunmal die Großen. Und dann zu hören, auf den Arm nehmen würde überhaupt erst zu Problemen führen ist absoluter Quatsch. Da werde ich wirklich wütend! 😡 Seinen Hund welcher Größe auch immer auf einen unbekannten Hund zurasen zu lassen ist unverantwortlich. Und hat rein gar nichts mit vernünftigem Sozialverhalten zu tun! Er selbst stört sich grundsätzlich überhaupt nicht an der Größe eines Hundes, viele seiner Freunde sind um ein vielfaches größer. Ich habe viel Zeit in seine Erziehung, sein Sozialverhalten und sein Vertrauen in mich investiert, er hat die gleichen Regeln und Bedürfnisse wie ein großer Hund und das lasse ich mir von niemandem kaputt machen.
 
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Esther
11. Nov. 20:59
Meine Hündin ist größentechnisch in der Mittelklasse. Wir haben von klein auf eigentlich versucht sie mit allen Größen und Farben zusammen zu bringen. Inzwischen treffen wir hier bei uns meistens gleichgroße oder größere Hunde. Sie ist, was ihre Sozialkontakte angeht, inzwischen recht wählerisch geworden. Hier gibt es keine Hundewiesen auf den Gruppentoben praktiziert wird. Ich sehe das auch etwas skeptisch da das in meinen Augen nicht viel mit wirklichem Spiel zu tun hat. Unsere Kontakte sind ausgewählt und da weiß ich, das funktioniert. Und vom "Hallo sagen" bin ich auch nicht begeistert, was viele immer glauben ihren Hunden Gutes damit zu tun.
Kommt halt wirklich auf den Hund an. Meiner hats total genossen viele Hunde kennenzulernen, spielen wollte er gar nicht mehr so gern, aber er war ja auch schon ein Stückchen älter. Ich finds krass wie unterschiedlich die Hunde so sind. Hauptsache man weiß, was dem eigenen Hund gut tut!
 
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Dogorama-Mitglied
11. Nov. 21:10
Kommt halt wirklich auf den Hund an. Meiner hats total genossen viele Hunde kennenzulernen, spielen wollte er gar nicht mehr so gern, aber er war ja auch schon ein Stückchen älter. Ich finds krass wie unterschiedlich die Hunde so sind. Hauptsache man weiß, was dem eigenen Hund gut tut!
Natürlich kommt es auf den einzelnen Hund an, sie ist sozial gut verträglich aber sie legt nicht auf jeden Sozialkontakt wert. Da wird dann kurz abgecheckt und weiter geht's. Ganz selten lässt sie sich bei fremden Hunden auf ein Spiel ein. Ich halte sie nicht fern von anderen fremden Hunden. Ich hab nur schon die Erfahrung gemacht dass nicht viele ihren Hunden ansehen wann genug ist und es besser ist zu gehen.