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Georgi
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 167
zuletzt 12. März

Sozialisation von großen und kleinen Hunden

Mir ist im Forum aufgefallen, dass es doch öfter Konflikte zwischen Haltern kleiner Hunde und großer Hunde zu geben scheint. Welche Erfahrungen macht ihr in der Realität? Ich selbst hab einen kleineren Mischling (Chug) und hab von der Welpenzeit an darauf geachtet ihn auch mit großen Hunden zusammenzubringen und zu sozialisieren. Das Ergebnis ist, dass Benni (so heißt er!) jetzt fast besser mit größeren Hunden klarkommt, aber grundsätzlich eigentlich sehr souverän mit allen Rassen auskommt, was mich etwas stolz macht. Was mich stört ist, dass man oft etwas belächelt wird mit einem kleineren Hund. Die meisten sind erstaunt, dass ich meinen Kleinen auch mit Großen spielen lasse wenn er will. Allerdings stört mich bei vielen Haltern kleinerer Hunde wiederrum, dass die ständig versuchen ihre kleinen ja nicht mit größeren zusammenzubringen, wahrscheinlich aus Angst. Wie geht ihr mit der Problematik um?…angesprochen sollen sich bitte Halter aller Größen fühlen! Mich interessierts einfach.
 
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Lisa
30. Juni 12:42
Das ist glaub ich der schlimmste Fehler, den viele Hundehalter kleiner Rassen ständig machen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass größere Hunde dieses hochnehmen kleiner Hunde gar nicht abkönnen und die kleinen sogar Aggressivität entwickeln auf dem Arm.
Man soll seinem
Hund nicht vermitteln „Achtung, großer Hund, Gefahr!“, das ist völlig richtig. Jedoch sagte mir unsere Trainerin in der Hundeschule, dass es (Achtung: situationsbedingt!) manchmal sicherer sei, den Hund kurz auf den Arm zu nehmen und souverän weiterzugehen, als das er von zwei Ü30 Kg Hunden, die angebrettert kommen, gebissen wird oder etwas Schlimmeres passiert. Ich würde Marley nicht auf den Arm nehmen, hab aber leider auch schon richtig krasse Erfahrungen machen müssen (weisser Schäferhund kommt ohne Leine auf meinen angeleinten Hund zugerannt und beißt zu) ganz ehrlich? Marley ist nach wie vor lieb mit allen und sehr gut Sozialisiert aber bevor ich diesen Horror nochmal mitmache, nehme ich ihn lieber kurz hoch! Das muss man nach Situation entscheiden, denke ich, aber Fakt ist: einen unerzogenen Schäferhund, der keinen Rückruf kennt, bekomme ich alleine nicht abgewehrt 👆🏻
 
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R
30. Juni 14:19
Ich hätte im Nachhinein meine kleine lieber hochgenommen. In der Anfangszeit hat sie das noch oft angefragt, wenn sie schiss hatte. Ich habe auch manchmal nachgegeben und uns damit die Nerven gestärkt, statt alles am Stück durchzuarbeiten. 2 "vermeintliche" rüpelangriffe hatten wir. Mein Hund hinter mir hat sich teilweise so in Schreck rückwärts in die Leine gehangen ... Und ich habe vorne "blockiert"...egal ob groß oder klein - in dem Fall hat sie sich hinten "selbstverletzt".
Und auch bei einem rambomini kann ich mir vorstellen, dass abwehren entweder der leinenzwerg angreift oder in die Beine Gerät... Kann nicht jeder mit umgehen.
Also sollen sie doch ihren Hund solange hochnehmen, wie es ihnen das beste erscheint. Meine ist nun ziemlich ruhig hinter mir, aber ich hätte lieber den Draht mehr bei ihr+ als den Fokus auf den pöbler der angerannt kommt.
 
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Jennifer
1. Nov. 07:34
bei mir leben eine französische Bulldogge und ein zentralasiatischer Owtscharka- Mischling. Die beiden spiele miteinander und das funktioniert super hier. Klar ab und an muss ich den Großen mit seinen 8 Monaten bremsen wenn er zu wild wird.
 
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Sabine
1. Nov. 17:15
Wir haben einen Kavalier und leider ist er als welpe und junghund mehrfach traumatisiert worden von größeren Hunden, wir können deswegen auch nicht mehr in hundeauslaufgebiete gehen. Wenn er jetzt einen größeren Hund sieht bleibt er stehen und geht nicht mehr weiter oder er geht gleich ins Gebüsch, ich fahre deswegen oft raus ins Umland wo die Hundehalter meistens rücksichtsvoller sind als z.b im Grunewald.
 
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Alexa
1. Nov. 17:27
Ich hab meistens nur negative Erfahrungen gemacht. Wir haben selbst 2 mittelgroße hunde und einige haben ihre kleinen hunde auf den arm genommen und ganz schnell weiter gegangen, dabei haben unsere beiden den anderen noch gar nicht gesehen.
Dazu, die meisten kleineren bellen unsere an.
Nur eine Halterin hat sich getraut unsere kennenzulernen und die verstanden sich auch sehr gut. Leider sind die ungezogen. Selbst unserer jünger Rüde war immer sehr vorsichtig mit der hündin.
Ich glaube die meisten Halter der kleineren trauen sich nicht, also meiden sie die begegnungen. Durch die Angst die sie selber ausströmen, flippen viele auch wirklich total aus. Schade.
 
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Bernadette
2. Nov. 06:49
Als unser Meilo (Labbi-Mix) noch jünger war hatten meine Schwiegereltern für 6 Wochen einen wirklich kleinen Yorkshire Terrier zur Pflege im Haus. Normalerweise ist Meilo gerade im Spiel sehr körperlich, aber bei dem kleinen Kerl war er richtig vorsichtig 😅… jetzt passiert es uns auch immer wieder dass die Leute ihre kleinen Hunde auf den Arm nehmen wenn sie uns sehen. Ich sag dann immer dass Meilo kleine Hunde kennt und kein Problem mit ihnen hat. Die sind dann immer richtig erleichtert und lassen ihre Hunde wieder auf den Boden und mit Meilo spielen 😁
 
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Andrea
8. Nov. 11:59
Konflikte hatten Mara und ich spannenderweise fast nur mit kleinen Hunden. Im Internet laß ich davon das Chihuahuas nur andere Chihuahuas mögen würden. Von wegen! Wir hatten bereits mehrere Beißattacken und Streits mit Chihuahuas. Nie war Mara dafür verantwortlich. Sie geht keineswegs unfreundlich auf andere zu. Sie ist total witzig und freundlich. Trotzdem wurde sie von anderen kleinen teils ohne Vorwarnung attackiert. Beim Trennen der Hunde biss mich der andere Hund auch noch!

Hundebesitzer mit großen Hunden belächeln Mara oft. Deshalb wird von denen zugelassen das sich mein Hund Bedrängnissen zu stellen hätte. Eine Situation auf nem Hundeplatz mit Stammtruppe:
Fünf große Podencos wurden direkt zu uns gelassen. Alle mit ihren Nasen ran. Ich hatte keine Chance da viel zu tun. Mara machte sich klein, wich aus, suchte Schutz und pinkelte sich letztlich ein. Als auch das nicht half, schnappte und bellte sie verärgert. Mara war ab da die böse Zicke. Immer wieder kamen saublöde Sprüche wie 'Mit einem Happs sei der Hund weg.', gefolgt von Gelächter. Niemand nahm seinen Hund zurück.

Mara kennt von klein auf Kontakt zu kleinen und großen Hunden. Ihr bester Freund ist ein Schäferhundmix der sich für sie auf den Boden legt und sich jagen lässt. Mit kleinen Hunden spielt sie auch, sofern die Sympathie stimmt.
 
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Julia
9. Nov. 14:57
Ich denke, dass das daher kommt, weil kleine Hunde häufig aus den unterschiedlichstens Gründen nicht sozialisiert werden und dementsprechend Verhaltensauffällig sind. Der eine hat Angst, dass der Hund verletzt wird, der nächste sieht seinen kleinen Hund nicht als „Hund“, wieder andere halten Hundeschulen oder Welpengruppen an sich für unnötig (das trifft aber auch auf viele Großhundebesitzer zu).

Meine Erfahrungen dazu:

Ich war vor ca. 6 Jahren mit der Labbihündin meiner Eltern (ca. 4 Monate) in einer Hundeschule, als sich einmal eine Dame mit ihrem Chihuaua Welpen (auch so 4 Monate) vorgestellt hat. Es kam wie es kommen musste: Ein Labbi aus der Gruppe wollte mit dem kleinen (der war vllt. so groß wie ein Zwergkaninchen) spielen und hat ihn dabei recht heftig mit der Pfote erwischt. Besitzerin vom Chihuaua hat ihren Hund daruafhin empört auf den Arm genommen und ist gegangen…

Mit unserem Murphy waren wir auch in einer größeren Welpenspielgruppe. Unserer hat gerne Kampfspiele gemocht und sobald er nur in die Nähe von nem kleinen Hund kam haben uns (schon einige) Besitzer angekeift unserer würde ihren Hund ja aufs übelste verletzen und wir sollen den gefälligst wegnehmen. Als daraufhin der jeweilige Hund solcher Leute zu Murphy gelaufen ist und von sich aus mit ihm gespielt hat (auch nicht sehr zaghaft) kamen die Leute wieder an und meinen UNSERER würde ja schonwieder ihren Hund verletzen und wir sollen gefälligst aufpassen, dass der ihrem Hund nicht nochmal so nahe kommt. Irgendwann hatten wir auf das Theater keine Lust mehr und sind aus genau diesem Grund nicht mehr hingegangen.

Selbstverständlich trifft das nicht auf alle Hundehalter kleiner Hunde zu, aber das waren die einzigen Fälle wo ich überhaupt einmal Leute mit kleinen Hunden in der Hundeschule/ Welpengruppe gesehen habe.
 
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Ma
9. Nov. 18:03
Ich denke, dass das daher kommt, weil kleine Hunde häufig aus den unterschiedlichstens Gründen nicht sozialisiert werden und dementsprechend Verhaltensauffällig sind. Der eine hat Angst, dass der Hund verletzt wird, der nächste sieht seinen kleinen Hund nicht als „Hund“, wieder andere halten Hundeschulen oder Welpengruppen an sich für unnötig (das trifft aber auch auf viele Großhundebesitzer zu). Meine Erfahrungen dazu: Ich war vor ca. 6 Jahren mit der Labbihündin meiner Eltern (ca. 4 Monate) in einer Hundeschule, als sich einmal eine Dame mit ihrem Chihuaua Welpen (auch so 4 Monate) vorgestellt hat. Es kam wie es kommen musste: Ein Labbi aus der Gruppe wollte mit dem kleinen (der war vllt. so groß wie ein Zwergkaninchen) spielen und hat ihn dabei recht heftig mit der Pfote erwischt. Besitzerin vom Chihuaua hat ihren Hund daruafhin empört auf den Arm genommen und ist gegangen… Mit unserem Murphy waren wir auch in einer größeren Welpenspielgruppe. Unserer hat gerne Kampfspiele gemocht und sobald er nur in die Nähe von nem kleinen Hund kam haben uns (schon einige) Besitzer angekeift unserer würde ihren Hund ja aufs übelste verletzen und wir sollen den gefälligst wegnehmen. Als daraufhin der jeweilige Hund solcher Leute zu Murphy gelaufen ist und von sich aus mit ihm gespielt hat (auch nicht sehr zaghaft) kamen die Leute wieder an und meinen UNSERER würde ja schonwieder ihren Hund verletzen und wir sollen gefälligst aufpassen, dass der ihrem Hund nicht nochmal so nahe kommt. Irgendwann hatten wir auf das Theater keine Lust mehr und sind aus genau diesem Grund nicht mehr hingegangen. Selbstverständlich trifft das nicht auf alle Hundehalter kleiner Hunde zu, aber das waren die einzigen Fälle wo ich überhaupt einmal Leute mit kleinen Hunden in der Hundeschule/ Welpengruppe gesehen habe.
In guten Welpenschulen achtet man auch die selbe Grösse und ähnliches Alter. Bei unserer waren mittelgrosse und kleine Welpen zusammen. Dann wurde beim Spielen getrennt, sodass die kleinen mit ähnlich grossen toben konnten und beim Lernen wurden alle wieder zusammengeführt. So lernten alle Welpen unterschiedliche Rassen kennen und keiner hatte da Angst. Ein guter Hundetrainer achter aber auch darauf, wenn zu wild gespielt oder gemobbt wird einzugreifen. Jack musste oftmals Pause machen, weil er zu wild war und andere nicht mehr in Ruhe gelassen hatte 🥲
 
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Gabi
9. Nov. 18:08
Ich frag die Leute immer vorher ob Molly "Hallo" sagen kann und bisher ging es gut. Zwei Hundehalter haben mir vorab gesagt, dass es keine gute Idee ist und wir sind dann weiter. Ich lasse sie immer ein bisschen spielen und Kussis geben.