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Rim
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Anzahl der Antworten 46
zuletzt 15. Apr.

Soll ich eingreifen, wenn meine Hündin mich darum bittet?

Ein befreundeter Rüde, kleiner als sie, freundlich und eher unsicher, schnüffelt immer intensiv bei ihr hinter den Ohren. Manchmal steigt er mit seinen Vorderläufen auf ihren oberen Rücken, aber vorsichtig, überhaupt nicht rüppelhaft. Meine Hündin ist immer sehr freundlich und geduldig mit ihm. Wenn er das macht, bewegt sie sich, um aus der Situation rauszukommen, sie knurrt nicht, schnappt nicht ab. Man merkt aber, dass sie irgendwann keinen Bock mehr hat, dass er an ihren Ohren hängt. Der Rüde hat das gestern - während des gemeinsamen Spaziergangs - immer wieder gemacht. Er hat also nicht erkannt, dass sie das nicht möchte, oder er hat das ignoriert 🤷 Ich habe darauf gehofft, dass sie ihm endlich eine deutliche Ansage macht, aber das kam nicht. Sie ist grundsätzlich schon in der Lage, was zu sagen, tut es aber recht selten, weil es selten notwendig ist. Irgendwann lief sie zu mir vor und hat mich irgendwie um Hilfe bittend angeschaut. Ich habe daraufhin den Zugang zu ihr mit meinem Körper versperrt. Ich habe ihn also nicht abgewehrt, nur mich dazwischen gestellt. Das hat er auch gleich respektiert. Er ist sehr lieb und tut ihr nicht weh, er nevt sie nur nach einiger Zeit. Ich frage mich, ob es richtig war, mich dazwischen zu stellen, oder ob es besser gewesen wäre, zu warten, bis meine Hündin endlich mal eine verständliche Ansage macht? Einerseits will ich sie schützen, wenn sie um Schutz bittet (das mache ich bei körperlich überlegenen Hunden immer), andererseits soll sie sich ja auch selbst behaupten können. Aber sie hat mich irgendwie um Hilfe gebeten, zumindest habe ich das so verstanden. 🤷🤷🤷 Ergänzung: Meine Hündin ist sehr freundlich, aber nicht ängstlich. Selbstbewusst ist sie auch (nur bei manchen großen Hunden unsicher).
 
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Ilona
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9. Apr. 16:45
Da hast du richtig gehandelt. Du hast ja gewartet und geschaut ob sie selber ne Ansage macht. Als es ihr zuviel wurde, kam sie zu dir. Und hat um Hilfe gebeten. Alles richtig gemacht. Denn wenn du sie weg geschickt hättest, lernt sie nur, das ihr Mensch sie nicht schützt. Das willst du auf keinen Fall.
 
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Ilona
9. Apr. 16:45
Da hast du richtig gehandelt. Du hast ja gewartet und geschaut ob sie selber ne Ansage macht. Als es ihr zuviel wurde, kam sie zu dir. Und hat um Hilfe gebeten. Alles richtig gemacht. Denn wenn du sie weg geschickt hättest, lernt sie nur, das ihr Mensch sie nicht schützt. Das willst du auf keinen Fall.
 
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Karin
9. Apr. 16:49
Wenn ich merke das meine Hündin mit einer Situation überfordert ist, gehe ich immer dazwischen. Ich bin der Meinung das dies die Bindung und das Vertrauen nur stärken kann. Ich biete ihr Schutz und schicke Rabauken auch ganz deutlich weg. Wenn gar keine Ruhe einkehrt bitte ich auch darum das sie mal für ne Auszeit an die Leine kommen.
 
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Virginie
9. Apr. 17:21
Meiner Meinung nach hast du es richtig gemacht.
Helfen, wenn dein Hund dich danach fragt, ist schon wichtig. Er weiß, dann das er bei dir sicher ist und du ihn schützen kannst. Das stärkt das Vertrauen um einiges.
 
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Ute
9. Apr. 17:30
Ist bei meiner Hündin ähnlich. Sie sucht oft dann auch Hilfe bei mir. Hätte das genauso gemacht. Bei kleineren Rüden traut sie sich mittlerweile selbst, ne Ansage zu machen, aber wenn sie mich um Hilfe bittet; blocke ich den Rüden auch.
 
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Patricia
9. Apr. 17:32
Ich verstehe den Gedanken mit dem selbst behaupten schon ein bisschen andererseits denke ich das es doch gut ist wenn sie zu dir kommt. Sie vertraut dir. Sie hat es ja versucht und wusste nicht weiter, das schnappen oder knurren für sie keine Option zu sein scheint ist doch gut.
 
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Mel und
9. Apr. 17:40
Ich bin auch der Meinung das du alles richtig gemacht hast!
Ich mache es genauso wenn meiner bedrängt wird und Hilfe sucht .
Meiner lässt sich von Hündinnen und kastraten wirklich fast alles gefallen und wird deswegen auch oft bedrängt und sucht dann Hilfe bei mir .
 
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Nicole
9. Apr. 18:45
Tatsächlich sehe ich es ein bisschen anders.

Ihr scheint den kleinen Rüden ja regelmäßig zu treffen und er scheint sensible Antennen zu haben. Also ein besonders nettes Übungsexemplar zu sein.
Ich würde ihr hier tatsächlich die Chance geben standing zu kriegen und ihr eine Chance zum lernen geben.

Natürlich ist eingreifen richtig wenn das gegenüber total überlegen ist. Aber hier ist das nicht der Fall.

Meine Grace war nicht immer der selbstständige Typ Hund von heute bis sie 3 jährig war habe ich oft Rüden von ihr abpflücken müssen. Aber waren nette Kerle dabei habe ich sie nicht permanent beschützt, sondern Dinge auch mal laufen lassen, nach ihrer dritten Läufigkeit hat sie entdeckt, dass sie selbst auch steuern kann wie viel sie zulässt und wurde klarer in ihrer Kommunikation.
Aber nicht durch Abschnappen oder tackern, sondern primär durch Blicke und Kandidaten die etwas schwerer von Begriff sind blafft sie einfach einmal kräftig an.
 
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Rim
9. Apr. 19:26
Danke an alle, die meine Reaktion richtig fanden, und auch an Nicole, die das anders sieht!
Meine Hündin kennt den Rüden seit dem Welpenalter; sie sind zusammen groß geworden. Es war schon immer so, dass Vicky die selbstbewusstere, frechere von den beiden war. Sie könnte ihm jederzeit eine Ansage machen, wenn sie es wollen würde. Er hat Respekt vor ihr. Aber beim Schnüffeln hinter den Ohren macht sie das nicht. Keine Ahnung, ob es ein Zeichen von besonderer Zuneigung ist, die sie als solche erkennt und deswegen sanfter mit ihm umgeht, auch wenn er nervt 🤷
Ich hätte nicht eingegriffen, hätte sie mich nicht nach Unterstützung gefragt. Ich war mir aber unsicher, ob das so richtig war. Sie könnte ihn durchaus zurechtweisen, hat sie aber nicht. Warum auch immer 🤷
 
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Sil
9. Apr. 19:49
Ich finde dein handeln auch passend, würde aber auch den Rüdenhalter in der Verantwortung sehen, seinen Hund von deiner Hündin wegzuschicken wenn er nervt.
 
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Nicole
9. Apr. 20:58
Danke an alle, die meine Reaktion richtig fanden, und auch an Nicole, die das anders sieht! Meine Hündin kennt den Rüden seit dem Welpenalter; sie sind zusammen groß geworden. Es war schon immer so, dass Vicky die selbstbewusstere, frechere von den beiden war. Sie könnte ihm jederzeit eine Ansage machen, wenn sie es wollen würde. Er hat Respekt vor ihr. Aber beim Schnüffeln hinter den Ohren macht sie das nicht. Keine Ahnung, ob es ein Zeichen von besonderer Zuneigung ist, die sie als solche erkennt und deswegen sanfter mit ihm umgeht, auch wenn er nervt 🤷 Ich hätte nicht eingegriffen, hätte sie mich nicht nach Unterstützung gefragt. Ich war mir aber unsicher, ob das so richtig war. Sie könnte ihn durchaus zurechtweisen, hat sie aber nicht. Warum auch immer 🤷
Aber er beschnüffelt sie nur von hinten die Ohren?
Er will sie nicht auslecken?

Innen sind die sauber?

Ich frage so explizit, weil ich einen anderen Fall kenne und der Rüde hat tatsächlich intensiv Ohren gelutscht bei der Hündin die mit ihm lebt.
Hat sich dann rausgestellt, dass nicht alles okay war mit den Ohren und nach einer Behandlung war’s tatsächlich besser.