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Tugce
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zuletzt 28. Apr.

Sensible Tierschutzhündin

Hallo zusammen, unsre 1,5 Jahre alte Hündin Holly ist nun seit bisschen über 2 Monaten bei uns. Sie kommt aus Ungarn und hat ihr erstes Lebensjahr unter unschönen Umständen bei einem illegalen Vermehrer verbracht. Anschließend hat sie eine Pflegefamilie in Deutschland aufgenommen, bis sie dann bei uns eingezogen ist. Holly wurde uns als eine sehr sensible Angsthündin beschrieben, die vor allem mit dem rausgehen Probleme hat. Bei ihrem Einzug haben wir sie (in der Wohnung) als sehr neugierig und zutraulich empfunden, das rausgehen hat überhaupt nicht funktioniert (sie hechelt extrem und zieht so sehr an der Leine Richtung Haus). Die Pflegefamilie warnte uns aber auch vor immer wiederkehrenden Rückziehern, die kaum bis gar nicht zu deuten sind. Das haben wir am Freitag dann auch das erste mal so richtig erlebt. Sie versteckte sich tagelang hinter der Türe und hechelte extrem, wenn wir versucht haben sie da rauszubekommen. Allgemein hat sie Phasen, in denen sie auch daheim vermehrt hechelt. Sie hat auch sehr große Angst vor Lärm und Gewitter. Um hier nicht den Rahmen zu sprengen halte ich das ganze relativ kurz. … meine Frage an euch ist: habt ihr Erfahrung mit sehr sensiblen Hunden? Kann das Verhalten auch durch gesundheitliche Einschränkungen (wie z. B. Schilddrüsenerkrankung) hervorgerufen werden? Habt ihr Erfahrung mit Hundepsychologen bei Angsthunden? Was tun wenn sie sich versteckt? Bislang haben wir wegen ihrer Angst kein großes Blutbild machen lassen. Jedoch wurde uns von einem Hundepsychologen dazu geraten, bevor wir eine Therapie o.ä. eingehen (da auch ziemlich kostspielig). Dieser meinte, dass Probleme mit der Schilddrüse bei vielen Hunden Angst aus dem nichts hervorrufen kann und eben auch Stress uvm..
 
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Cornelia
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27. Apr. 13:48
Ich denke, Du erwartest zu viel. Knapp 2 Monate ist keine Zeitspanne .... Meine Tierschutzhündin - kein Angsthund - hat knapp 1 1/2 Jahre gebraucht, um sich richtig wohl zu fühlen! In meinen Augen hilft nur Geduld, Geduld und nochmals Geduld! Ich würde weiter machen wie bisher. Das ein oder andere wird sich dann schon ergeben. Zum Arzt würde ich einstweilen noch nicht gehen. Lg
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 13:27
Die Frage wäre halt. Wie ist es draußen, laut, viele Menschen, Fahrräder, Autos? Wie lange geht ihr mit ihr raus. Wie führt ihr sie. Was macht ihr um die Bindung zu festigen. Und ist sie Umweltunsicher oder hat sie Angst vor Menschen. Ist sie charakterlich eher sicher oder unsicher, vorsichtig oder neugierig. Da spielen viele Faktoren mit, die berücksichtigt werden müssen. Ps hast du mal bei der Pflegestelle nachgefragt, wie die das in Griff bekommen haben oder beim Verein Spitz & Pawtners, da hattest du ja bestimmt einen Ansprechpartner? :)
 
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Tugce
27. Apr. 13:39
Es ist draußen bei uns sehr ruhig, wir gehen bislang fast ausschließlich über die Terrasse raus in den Garten und auch bisschen außerhalb des Gartens, wenn sie mitmacht. Hin und wieder mal fahren wir an einen ruhigen Waldrand, wo sie auch gut mitmacht, viel schnüffelt und neugierig ist. Leinenführigkeit besitzt sie noch überhaupt nicht, durch ihre Angst haben wir noch nicht die Möglichkeit gehabt, das Thema anzugehen. Wir sind froh, wenn sie draußen mal „genießen kann“. Sie ist grundsätzlich sehr neugierig und einerseits selbstbewusst aber auch unsicher.. Geräusche machen ihr Angst. Mit unserer Ansprechpartnerin haben wir uns oft ausgetauscht. Sie meinte, dass sie noch nie einen Hund vermittelt haben, der so lange so ängstlich war. Auch sie hat uns dazu geraten, den Gesundheitszustand des Hundes durch ein Blutbild abklären zu lassen…
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 13:48
Mein Emmy ist auch aus Ungarn, auch Vermehrerhund, und in die Tötung, noch ganz jung abgeschoben. Sie hat eine Schilddrüsen Überfunktion. Die Tierärzte meinen, der Wert wäre nur grenzwertig und waren der Meinung nicht zu behandeln. Da sie tageweise echt neben sich steht, wird sie jetzt seid 3 Monate von unserer thp auf Schilddrüse therapiert. Die ersten Erfolge stellen sich bereits ein. Sie fährt nicht mehr so hoch. Muss auch nicht 10 Minuten ihre Energie ab rennen. Beim Spitz aus Ungarn, wo nicht auf Gesundheit geachtet wird also durchaus möglich. Emmy bekam noch CBD Öl. Das habe ich aber abgesetzt. Zu der Angst. Angsthunde eines der schwierigsten Gebiete überhaupt. Die Hunde sind in dunklen Verschlägen, oft wurden die Zuchthunde dort schon geboren. Null Sozialisation, Dreck, Lärm durch ständiges bellen, und dann oft nur eine Person die füttert und grob ist. Z.b. hatte Emmy panische Angst vor Frauen die was in der Hand hatten. Vor Traktoren und Pferde. Und große Hunde lösen heute noch teilweise heftige Reaktionen aus. Solche Hunde benötigen ganz ruhige sachliche Menschen Leise Stimme, füttern in Verbindung mit clicker und den clicker als Verstärker nehmen. Du wohnst nicht weit weg. Kannst mir eine PN senden 🙋🏼‍♀️
 
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Cornelia
27. Apr. 13:48
Ich denke, Du erwartest zu viel. Knapp 2 Monate ist keine Zeitspanne .... Meine Tierschutzhündin - kein Angsthund - hat knapp 1 1/2 Jahre gebraucht, um sich richtig wohl zu fühlen! In meinen Augen hilft nur Geduld, Geduld und nochmals Geduld! Ich würde weiter machen wie bisher. Das ein oder andere wird sich dann schon ergeben. Zum Arzt würde ich einstweilen noch nicht gehen. Lg
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 13:48
Die Bilder zeigen übrigens Angsstarre !
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 13:55
Ich denke, Du erwartest zu viel. Knapp 2 Monate ist keine Zeitspanne .... Meine Tierschutzhündin - kein Angsthund - hat knapp 1 1/2 Jahre gebraucht, um sich richtig wohl zu fühlen! In meinen Augen hilft nur Geduld, Geduld und nochmals Geduld! Ich würde weiter machen wie bisher. Das ein oder andere wird sich dann schon ergeben. Zum Arzt würde ich einstweilen noch nicht gehen. Lg
Ankommen und Ängste sind nicht vergleichbar. Es ist tatsächlich sehr untypisch das ein Unsicherer Hund nach 2 Monaten kaum bis gar keine Fortschritte macht. @Tugce ich denke Birgit kann dir da am besten helfen, da sie anscheinend so eine Situation mit ihrem Hund auch hat :) Ich drücke euch die Daumen und schreib hier gerne rein, wenn du neue Infos hast :)
 
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Cornelia
27. Apr. 14:49
Sehr gut hast Du geschrieben. Man muss sich ja nur einen Moment in den Hund rein versetzen. Erst lebt er unter miesen Bedingungen, dann schwupps wird er verpackt und kommt in einen Käfig - schwupps wird er wieder verpackt und kommt in eine Pflegefamilie - schwupps wird er nochmals verpackt und kommt in eine andere Familie. Das wäre ja schon für einen Menschen zuviel, obwohl ihm ja die Zusammenhänge klar wären. Für den Hund ist erstmal gar nichts klar! Wie Du ja auch geschrieben hast ... Geduld, Geduld, Geduld ist gefragt. Lg
 
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Tugce
27. Apr. 14:58
Danke @gregor für den Bericht. Ich beschäftige mich Tag ein Tag aus mit dem Verhalten unserer Holly, genauso mein Mann. Wir richten uns nach ihrer Laune und ihrem persönlichen Tempo. Da sie aber, anders als bei vielen anderen „Angsthunden“ sich die meiste Zeit über „ganz normal“ daheim verhält und das mit dem zurückziehen und hecheln/zittern (daheim) nur phasenweise hat (sie ist seit 2 Monaten bei uns, am Freitag hat sie dieses Verhalten das erste mal in diesem Ausmaß aufgezeigt). Wollte ich eben nach ähnlicher Erfahrung fragen und ob das eben auch mit der Schilddrüse zusammenhängen kann. Sie frisst übrigens ganz normal, hat auch keine Angst vor Besuch und ist die meiste Zeit sehr kuschelbedürftig. Ich würde es nur begrüßen, wenn von Kommentaren wie „wenn ihr dem nicht gewachsen seid, dann lasst es und entscheidet euch für einen anderen Hund abgesehen wird. Ich habe sowohl mit der Ansprechpartnerin aus dem Tierschutzverein als auch mit der Pflegefamilie (die sich beide sehr gut mit Angsthunden auskennen) sehr ergiebig vor der Adoption ausgetauscht und wir wussten auch schon im Voraus, dass es nicht einfach sein wird. I
 
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Tugce
27. Apr. 15:07
Ankommen und Ängste sind nicht vergleichbar. Es ist tatsächlich sehr untypisch das ein Unsicherer Hund nach 2 Monaten kaum bis gar keine Fortschritte macht. @Tugce ich denke Birgit kann dir da am besten helfen, da sie anscheinend so eine Situation mit ihrem Hund auch hat :) Ich drücke euch die Daumen und schreib hier gerne rein, wenn du neue Infos hast :)
Danke :)
 
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Tugce
27. Apr. 15:11
Die Bilder zeigen übrigens Angsstarre !
Interessant! Sie kommt und kuschelt sich immer an uns und dreht sich dann eben meist auf den Rücken. Woran erkenne ich denn, ob es angststarre ist? Sie macht dabei nicht wirklich einen erstarrten Eindruck.