Selbstvertrauen Boosten

Kenn ich bei Rocket auch, also er ist einfach charakterlich unsicher und super sensiebel, sowas wie deine macht er nicht, aber das Thema hab ich auch oft. Vor den Schmerzen hatte er sich da auch echt top entwickelt, aber man merkt jetzt momentan sehr das er durch die Schmerzen unsicherer wurde und auch schreckhaft. Auch wenn ich ihn zb mal zurückblocke oder wegschicke was normal kein Problem war tut er jetzt als ob ich ihn schlagen wollen würde oder was getan hätte, ist echt anstrengend sowas.🫠 Im Grunde alles wo er selbstständig etwas machen muss, sich überwinden muss und Erfolg hat zb Leckerlie suchen hat ihm voll geholfen und er hat sich dann gefreut wie ein Honigkuchenpferd und das hab ich dann natürlich auch nochmal voll gefeiert, das hat ihn dann voll gestärkt und angespornt. Ansonsten bin ich von klein auf mit ihm Dinge erkunden gegangen, zb wenn er einen Gegenstand gruselig fand hab ich den untersucht (draufgeklopft, angefasst, dran gerüttelt usw) und so getan als ob das voll cool wär und ihn ermuntert es auch zu untersuchen und wenn er sich traut natürlich ganz dick gelobt. Manchmal geht er dann selbst Sachen sich angucken wenn er die komisch findet und ich muss nicht mehr vorgehen.😅 Ich bestätige sein Verhalten dann nur und lobe das er so mutig war. Ansonsten so gemeinsame Übungen wie über Wackelbrücken oder Steg oder Baumstämme balancieren hilft ihnen auch oft gut. Gemeinsam abenteuerliches durchstehen. Ich sag mal fordern und fördern, also deinem Hund den Rücken stärken und für ihn da sein, aber auch die Chancen geben aus sich rauszugehen, dabei aber ihn nicht überfordern aber auch nicht überbehüten. Ihn nicht durch Sachen zwingen sondern in seinem Tempo ranführen und alles positive fett loben, manche Sachen kannst du auch schönfüttern. Zb findet Rocket klappernde Dinge total doof weil er als Welpe gegen die Kleiderständer rannte und die fast auf ihn gefallen sind und das total gescheppert hat. Da hat er dann bissi mit dem Fahrrad Probleme, ich hab das dann mit ihm geübt und dort Leckerlies gestreut und dann mal dran gewackelt, es dotzen lassen oder es hin und her und auf ihn zu gerollt usw und alles ruhige Verhalten gelobt. Einmal stand hier im Wald neben dem Weg ein Einkaufswagen, das fand er super suspekt weil der da ja normal nicht steht und da bin ich dann auch mit ihm hin und hab daran rumgefummelt und ihn klappern lassen und so damit er merkt das das nichts schlimmes ist.

Hab ich auch immer gemacht vor seiner Spondy Diagnose. Hat er auch total geliebt, sogar an schmalen Dingen wie Laternenpfosten gings.

Kennst du K3-Dogparcour? Da geht es genau um das langsame, gemeinsame Arbeiten. Eine echte Herausforderung für meinen Terrier, aber sehr wirksam. Vieleicht habt ihr auch eine Hundeschule,die das anbietet in der Nähe. https://www.pfoten-training.de/k3

Das Problem hatte ich anfangs auch sehr, bei ihm ists oft auch die Unsicherheit das er dann eher in so ein rumgerase verfällt. Zum einen hilfts sehr ihn körpersprachlich abzubremsen, ein bisschen zeig ichs ihm auch mit der Hand, das ich ihn (ohne Leckerlie) mit der Hand führe oder dann auch "laaaaangsaaaam" sage wenn er zu schnell ist. Beim balancieren aufm Baumstamm hats oft geholfen wenn ich ihn dann absitzen lassen hab, bevor er draufsteigt erstmal absitzen lassen und generell alles entschleunigen. Leckerlies hab ich wie ne Linie auf dem Baumstamm oder auch der Brücke/ dem Steg ausgelegt sodass er langsam drübergeht und sie aufsammelt statt drüberzubrettern. Ansonsten hat er ja sein Spezialgeschirr, das hat am Rücken einen Griff, damit hab ich ihn gehalten, so konnte ich ihn auch unterstützen. Grundsätzlich bei Übungen wenn er anfängt rumzuhibbeln abbrechen und nur weiter machen wenn er ruhig ist und die Einheiten immer kurz halten. Leckerlie Suchspiele (in die Wiese streuen) haben ihm auch sehr geholfen ruhiger zu werden insgesamt. Also generell immer extrem viel entschleunigen, beweg dich langsam, fast wie Zeitlupe und sprich weniger sprachlich sondern führe ihn mehr körpersprachlich und das auch halt ganz langsam. Das hilft bei mir immer. Oder halt auch einrahmen mittels blocken, das holt ihn manchmal auch gut runter, man muss halt immer gucken was auch der Auslöser ist. Zergeln könnte auch gut gehen das du ihn damit in seiner Energie abholst und dann runterfährst. Wenn er seine Energie nicht abbauen kann kannst du auch keine Ruhe und Konzentration verlangen.

Unsere hat sowas fällt mir da grad ein, bei denen heißts "Mind Dog" und man hat da auch nen Parcour mit verschiedenen Untergründen und Zeugs was auch supi fürs Selbstbewusstsein und Körpergefühl sein soll.

Bei uns war es sehr hilfreich, neben sehr langsamem Agieren und der verbalen Unterstützung, eine Hand auf die Brust zu legen und dadurch sowohl Ruhe weiterzugeben als auch ggfs. eineVorwärtsbewegung abzufangen.

Selbstsichere souveräne und gechillte Hundekumpels und gemeinsame Unternehmungen/Spaziergänge können dabei helfen . Hund lernt am besten von Hund.....😉. Falls du niemanden kennst, würde ich einfach mal in Hundeschulen , Tierheimen nachfragen ob sie solche Hunde kennen und HH die helfen würden. Wenn du auf euren Spaziergang solche Hunde triffst einfach den HH darauf ansprechen, ich denke das es welche gibt die gerne helfen. Ich bin auch schon ein paarmal darauf angesprochen worden da mein Rionnag sich sehr viel gefallen lässt und auch fair und "sanft" andere Hunde zurechtweist. Er ist sozusagen ein selbstsicherer in sich selbst ruhender Kerl....(böse Zungen sagen Schnarchnase zu ihm 😉🙃😊)

Oder hier auf dogorama bei den Treffen schauen, so habe ich Picos besten Freund gefunden 😁 Dick und Doof, die Ruhe selbst ❤️

Agility ist super dafür, wenn es allein mit Lob und Ermutigung gemacht wird. So hat Yoshi viel Selbstvertrauen bekommen, und seit mein Mann es übernommen hat, sind die 2 auch total zusammen gewachsen. Diese Art und Weise, an Dinge ran zu gehen, den Hund zu ermutigen und viel zu loben, das ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben mit Ella nun den 2. Angsthund, und bei allen gilt, keiner gruseligen Sache aus dem Weg gehen, aber dem Hund Raum lassen für den individuell nötigen Abstand. Wir hatten gerade ein Tagpfauenauge innen an der Tür sitzen. Das fand Benny ganz gruselig (Videos dazu sind in meinem Profil). Er hat sich aber alleine vorgewagt, und als er dran war, ist er weg gegangen, als wollte er sagen "ach so, ein Schmetterling". Ella dagegen hat sich nur getraut, in der Nähe ein Leckerli abzuholen, zu mehr konnte sie sich nicht überwinden. Das ist dann auch OK, wir beenden das trotzdem fröhlich, und beim nächsten Versuch traut sie sich dann mehr. Wir üben hauptsächlich im Alltag, wenn man anfängt, die Umgebung danach abzusuchen, was sich als Aufgabe eignen würde, kriegt man einen anderen Blickwinkel und dann kommen die Ideen von selbst. Ein Tipp, der immer wieder kam, war Mantrailing. Das soll gerade für ängstliche Hunde super sein für das Selbstbewusstsein. Für Yoshi war es allerdings zu dem Zeitpunkt, als wir es probiert haben, zu viel.

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als unsere mega-skeptische Hundine sich nach 1 Jahr immer wieder locken ein Herz gefasst hat und die erste kleine Runde mit uns allen geschwommen ist. Die kam aus dem Wasser und war bestimmt 10cm größer! Und musste auf der Wiese hin-und herrennen und rumspringen, als wenn sie jedem sagen wollte „habt ihr das gesehen? Ich hab mich getraut…!!!!“ Einfach zu schön…😀