Liebe Sandra,
Einiges aus deiner Beschreibung kommt mir sehr bekannt vor, wobei meine Hündin ehr dauerhaft damit beschäftigt war neue Reize zu orten und sich gefühlt mit 1000 Sachen gleichzeitig auseinander zu setzen.
Einen sehr großer Teil des Stresses gehörte zu ihr, aber ein nicht unerheblicher Anteil kam auch von meinem Trainingsehrgeiz, schließlich habe ich mir sehr doll gewünscht, dass sie gut in dieser Welt zurecht kommt. (Siehe Steffis Post)
Dafür kommt man nunmal am Training nicht vorbei. Viel Training verlangt in einer Welt in der es viel zu entdecken gibt, aber auch gleichzeitig unheimlich viel Konzentration und manchmal ist weniger mehr, wenn man hin zu mehr Kooperation möchte.
Ich glaube besonders bei den eigenständigen Typen ist es teilweise ein Balanceakt auf Regeln zu achten und gleichzeitig auch wertzuschätzen wie smart eigenständige Hunde agieren und wie erfolgreich (aus Hundesicht) sie damit sind.
Statt Kommandos haben wir viel am Erregungslevel gearbeitet. In manchen Verhaltensweisen die wir aus menschlicher Sicht beim Hund eher ablehnen (Jagen), steckt hier und da auch etwas, was man gemeinsam machen kann, wenn es dem Hund wichtig ist.
Ich denke, da können Foren, Bücher und ähnliches nur Anreize bieten, für das was zum eigenen Hund passen könnte. Aber abschätzen und gemeinsam lernen muss man selbst.
Strikt viele Dinge abzulehnen, hat bei meiner Hündin dazu geführt, dass sie nach Wegen gesucht hat, es ohne mich zu machen. Mehr Interesse an dem, was ihr wichtig ist, hat geholfen gemeinsame Ebenen zu finden.
Bei dir kommen ja noch die Herausforderungen des Mehrhundehaushalts oben drauf.
Könnte das sich das auch auf Milow auswirken?