Ist ein langer Weg. Haben im Freundeskreis auch einen Angsthund, im Verein damals hatten wir auch einen.
Aus meiner Sicht fällt da viel zusammen. Als wichtigstes empfinde ich es das ihr eine sichere Bindung zum Hund aufbaut. (Das reduziert durch Oxytocin schon einmal die Auswirkung des Stress.) Dazu gehört sicheres Führen und eine aktive Rolle eurerseits, den Hund lesen zu können, ihm Sicherheit zu bieten... Wenn ihr den Punkt habt kann es langsam losgehen. Da ihr sie schon von Welpe auf habt solltet ihr da eigentlich sein. (Trotzdem noch einmal kritisch hinterfragen ob sie euch vertraut.)
Dann auch bewusst den Hund nicht überfordern, wenn er schon nichts mehr Frisst ist das eigentlich ein Zeichen das ihr zu spät dran seid. Langsam und kurz an neues gewöhnen und mit genügend Abstand. Gerne kann dann wenn ihr zu zweit seit der andere in die Situation gehen, während der andere mit dem Hund wartet. Bspw beim vorbeigehen am Metzger😁 Du wartest mit deinem Hund in einer ruhigen Ecke wo er noch entspannt ist, dein Partner geht in den Laden und kommt mit einer Scheibe Schinken wieder raus ...
Idee das der Hund lernt den Trubel in der Entfernung zu generalisierten .. ist nix schlimmes, kann sich bei Keksen entspannen, es lohnt sich sogar und dein Partner ist der Held der die Wurst geholt hat. So von der Idee / dem Schema und dem Aufbau her ...
Ist natürlich nicht 1:1.
Was gut ist ist auch erst einmal in eurem bekannten und Freundeskreis zu schauen (wenn der noch nicht "verbrannt" ist). Eine Person der ihr begegnet und an die ihr den Hund erst einmal heran führt. Diese Person beachtet den Hund erst einmal gar nicht und bewegt sich auch nicht. Ist der Hund dann nah genug dann kann die Person erst einmal leckerchen sanft werfen, bzw fallen lassen. Bis der Hund dann wirklich nah dran ist. Und dann vielleicht aus der Hand, vom Fuss... Wenn aus der Hand klappt dann Mal sanfte Bewegung rein bringen. Dann Mal Kontakt aufnehmen.(Falls der nicht eh schon vom Hund kommt). Und wenn das dann entspannt funktioniert die Person tauschen usw .. dann Mal zwei bekannte positiv verknüpfte Personen usw ...
Aber.... Vorsicht ... das ganze ist nicht ungefährlich. Mit einem Hund der nach vorne geht sollte man das wirklich erst einmal mit einem Trainer zusammen machen. Und dann auch mit Maulkorb. Auch bei einem Hund der fliehen will sollte man drauf achten den Hund zu nichts zu zwingen und ihm auch genug Raum zu geben und ihn nicht durch plötzliche Bewegung zu stark zu erschrecken, dann kann es auch einmal zu einem Schnappen kommen. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das wäre so der Trainings-Teil. Dann kann man noch versuchen über die Ernährung zusätzlich positiv auf den Stress einzuwirken... Müsste ich noch einmal heraus suchen Prinzip war aber glaube ich vorpodukte für die Erzeugung von Stresshormonen in der Nahrung zu reduzieren.
Klingt komisch aber auch Intelligenzspiele helfen ängstlichen Hunden. (Wahrscheinlich wegen der Erfahrung der Selbstwirksamkeit.) Das waren so meine Werkzeuge.
Sprecht aber sicherheitshalber mit einem Tierarzt mit dem Zusatz Verhaltenstherapie, der kann euch da sicherlich unterstützen und bei Bedarf sollte er auch vertrauenswürdige Adressen in der Umgebung haben an die man sich wenden kann.
Angst ist halt für alle beteiligten ne unschöne/anstrengende Sache. Daher auch Respekt an euch das ihr das so durchzieht/aushaltet und versucht was dran zu ändern.