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Mary
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Anzahl der Antworten 15
zuletzt 3. Juli

Sehr ängstliche Hündin

Hallo liebe Mitglieder,mein Partner hat eine 6 jährige Mischlingshündin (Cane Corso,Australien Shepherd und Bordeaux Dogge). Er hat sie von einem Schrottplatz geholt als sie ein Welpe war. Schon damals zeigte sie extreme Angst vor Menschen und vor allem was sich bewegt und laut ist ( Fahrräder,Autos tiefe Stimme eines Menschen,fremde Menschen generell) sobald es zu einer Begegnung kommt versucht der Hund sich aus seinem Geschirr zu befreien . Indiz für diese Angst ist auch eine eingezogene Rute.Da sie sehr kräftig ist und sie aus Angst dann auch extrem an der Leine zieht ,sind Spaziergänge eine Qual. Ist nichts weiter in der näheren Umgebung ist sie auch relativ entspannt wir konnten durch konsequentes üben das Ziehen an der Leine abtrainieren. Es ist zwar noch nicht perfekt aber wir haben ein gutes Stück geschafft. Sobald jedoch Menschen in der Nähe sind reagiert sie auch nicht mehr auf Leckerlies ,auch nicht auf Spezielles wie z.b. Wurst. Nun meine Frage :Was können wir tun um Ihr die Angst schrittweise zu nehmen. Danke im vorraus schonmal.Liebe Grüße Maja :)
 
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Dogorama-Mitglied
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27. Mai 12:26
Der Hund ist nun 6 Jahre bei euch 6 verstrichene Jahre in denen der Hund eigentlich viel hätte lernen können. Das bedeutet für beide Seiten ein festgefahrenes Verhalten, sicher viele Missverständnisse auf beiden Seiten. Ich würde jetzt aus diesem Grunde sagen, der Hund kann nur Ängste überwunden Wenn der Mensch -die Signale des Hundes lesen kann -wenn er so viel Hundeverstand hat auf jedes Signal vom Hund "richtig" zu reagieren Da das bisher nicht funktioniert hat, ist Hilfe durch einen kompetenten Hundemensch vor Ort zwingend nötig. Der Mensch muss lernen wie er so einen Hund führt und unterstützt, wenn er weiß wann Abbruch ratsam ist oder mit Augen zu und durch weiter gemacht werden muss.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 11:42
Hey ho also Ihr solltet Ihr über sozialkontakt und Beziehungsarbeit einen Anker bieten und mit Ihr zusammen Ihre Momente mit "Außerirdischen" Dingen überstehen. Klappt am besten über Lob und Körpersprache und Nähe und falls bellen zum Vorschein kommt Abbruch (Korrektur körpersprachlich) und bei ruhigem wieder loben und Nähe Sicherheit geben damit sie weiß sie steht das nicht alleine durch. Braucht etwas Geduld aber so kommt man auch ohne Leckerli weiter. Ist aber schwer über Ferndiagnose daran zu arbeiten da Angsthunde sehr feinfühlig bei der Körpersprache sind würde mir einen kompetenten Trainer bei euch in der Nähe suchen der Individuell motivierend arbeitet und euch coached in eurer Körpersprache.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 12:09
Meiner hat Mantrailing (Personensuche) sehr geholfen. Dort wird geschaut was für Ängste der Hund hat und dann wird sie Schritt für Schritt anhand des Arbeitens (Versteckperson finden) an ihren Ängsten gearbeitet. Meine hatte sich an keine Strom oder Briefkasten, Menschen oder alles was rollt vorbei getraut. Alles mittlerweile kein Problem mehr. Gerade unsichere Hunde brauchen eine Aufgabe bzw. einen Job, damit sie sich statt auf ihre Angst auf ihre Aufgaben konzentrieren kann 😉
 
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27. Mai 12:11
Geht natürlich auch mit Dummyarbeit, Zielobjektsuche 😉
 
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Tobias
27. Mai 12:15
Ist ein langer Weg. Haben im Freundeskreis auch einen Angsthund, im Verein damals hatten wir auch einen. Aus meiner Sicht fällt da viel zusammen. Als wichtigstes empfinde ich es das ihr eine sichere Bindung zum Hund aufbaut. (Das reduziert durch Oxytocin schon einmal die Auswirkung des Stress.) Dazu gehört sicheres Führen und eine aktive Rolle eurerseits, den Hund lesen zu können, ihm Sicherheit zu bieten... Wenn ihr den Punkt habt kann es langsam losgehen. Da ihr sie schon von Welpe auf habt solltet ihr da eigentlich sein. (Trotzdem noch einmal kritisch hinterfragen ob sie euch vertraut.) Dann auch bewusst den Hund nicht überfordern, wenn er schon nichts mehr Frisst ist das eigentlich ein Zeichen das ihr zu spät dran seid. Langsam und kurz an neues gewöhnen und mit genügend Abstand. Gerne kann dann wenn ihr zu zweit seit der andere in die Situation gehen, während der andere mit dem Hund wartet. Bspw beim vorbeigehen am Metzger😁 Du wartest mit deinem Hund in einer ruhigen Ecke wo er noch entspannt ist, dein Partner geht in den Laden und kommt mit einer Scheibe Schinken wieder raus ... Idee das der Hund lernt den Trubel in der Entfernung zu generalisierten .. ist nix schlimmes, kann sich bei Keksen entspannen, es lohnt sich sogar und dein Partner ist der Held der die Wurst geholt hat. So von der Idee / dem Schema und dem Aufbau her ... Ist natürlich nicht 1:1. Was gut ist ist auch erst einmal in eurem bekannten und Freundeskreis zu schauen (wenn der noch nicht "verbrannt" ist). Eine Person der ihr begegnet und an die ihr den Hund erst einmal heran führt. Diese Person beachtet den Hund erst einmal gar nicht und bewegt sich auch nicht. Ist der Hund dann nah genug dann kann die Person erst einmal leckerchen sanft werfen, bzw fallen lassen. Bis der Hund dann wirklich nah dran ist. Und dann vielleicht aus der Hand, vom Fuss... Wenn aus der Hand klappt dann Mal sanfte Bewegung rein bringen. Dann Mal Kontakt aufnehmen.(Falls der nicht eh schon vom Hund kommt). Und wenn das dann entspannt funktioniert die Person tauschen usw .. dann Mal zwei bekannte positiv verknüpfte Personen usw ... Aber.... Vorsicht ... das ganze ist nicht ungefährlich. Mit einem Hund der nach vorne geht sollte man das wirklich erst einmal mit einem Trainer zusammen machen. Und dann auch mit Maulkorb. Auch bei einem Hund der fliehen will sollte man drauf achten den Hund zu nichts zu zwingen und ihm auch genug Raum zu geben und ihn nicht durch plötzliche Bewegung zu stark zu erschrecken, dann kann es auch einmal zu einem Schnappen kommen. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das wäre so der Trainings-Teil. Dann kann man noch versuchen über die Ernährung zusätzlich positiv auf den Stress einzuwirken... Müsste ich noch einmal heraus suchen Prinzip war aber glaube ich vorpodukte für die Erzeugung von Stresshormonen in der Nahrung zu reduzieren. Klingt komisch aber auch Intelligenzspiele helfen ängstlichen Hunden. (Wahrscheinlich wegen der Erfahrung der Selbstwirksamkeit.) Das waren so meine Werkzeuge. Sprecht aber sicherheitshalber mit einem Tierarzt mit dem Zusatz Verhaltenstherapie, der kann euch da sicherlich unterstützen und bei Bedarf sollte er auch vertrauenswürdige Adressen in der Umgebung haben an die man sich wenden kann. Angst ist halt für alle beteiligten ne unschöne/anstrengende Sache. Daher auch Respekt an euch das ihr das so durchzieht/aushaltet und versucht was dran zu ändern.
 
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Tobias
27. Mai 12:22
Meiner hat Mantrailing (Personensuche) sehr geholfen. Dort wird geschaut was für Ängste der Hund hat und dann wird sie Schritt für Schritt anhand des Arbeitens (Versteckperson finden) an ihren Ängsten gearbeitet. Meine hatte sich an keine Strom oder Briefkasten, Menschen oder alles was rollt vorbei getraut. Alles mittlerweile kein Problem mehr. Gerade unsichere Hunde brauchen eine Aufgabe bzw. einen Job, damit sie sich statt auf ihre Angst auf ihre Aufgaben konzentrieren kann 😉
Cool. Wenn der Hund da schon das aushalten kann in der Gruppe ist das sicherlich ein Weg. Gut beschrieben.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 12:26
Der Hund ist nun 6 Jahre bei euch 6 verstrichene Jahre in denen der Hund eigentlich viel hätte lernen können. Das bedeutet für beide Seiten ein festgefahrenes Verhalten, sicher viele Missverständnisse auf beiden Seiten. Ich würde jetzt aus diesem Grunde sagen, der Hund kann nur Ängste überwunden Wenn der Mensch -die Signale des Hundes lesen kann -wenn er so viel Hundeverstand hat auf jedes Signal vom Hund "richtig" zu reagieren Da das bisher nicht funktioniert hat, ist Hilfe durch einen kompetenten Hundemensch vor Ort zwingend nötig. Der Mensch muss lernen wie er so einen Hund führt und unterstützt, wenn er weiß wann Abbruch ratsam ist oder mit Augen zu und durch weiter gemacht werden muss.
 
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Mary
27. Mai 12:59
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.Es ist so das ich den Hund nicht von klein auf kenne .Wir sind erst drei Jahre zusammen. Nur war es bei mir so das der Hund von Anfang an vor mir keine Angst hatte. jedoch vor den Grosseltern meines Partners die mit im selben Anbau wohnen schon bis heute und das seitdem er sie hat.mir ist von Anfang an aufgefallen das sie auffällig ist. Was sie bei mir schon gelernt hat ,ist den Dummy wenn man ihn wirft wiederzubringen und das das ja auch Spass macht. Dinge suchen wie Leckerlies durch erschnüffeln mag sie auch sehr gern. Als wir uns kennenlernten hat der Hund meinen Partner an der Leine nichtmal angeschaut wenn er ihren Namen gerufen hat,was sie nun aber macht .Auch das Ziehen war extrem ,was nun aber ein ganzes Stück besser geworden ist ,es fing schon bei der Haustür an ,das sie einfach rausgestuermt ist ,das macht sie nun auch nicht mehr. Mein Partner und auch seine Eltern sagen das der Hund von Anfang an so ängstlich war,ich war leider damals noch nicht dabei das ich das beurteilen kann. Zumahl es bei mir nicht so war.
 
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Peggy
27. Mai 13:13
Hallo Mary, unser ist auch sehr ängstlich. Seit 9 Wochen gibt es bei uns tgl Halsbandtraining. Läuft schon ganz gut, er schaut auch öfter nach mir. Zu den Leckerli. Ich musste lernen, nur das total tolle Leckerli machts. Für Käse tut Donny alles, sogar Rückruf. Findet das BESTE . Hätte ich bloß früher auf unsere Trainerin gehört! Ich kann ihn auch damit ablenken, er schüttelt ( Übersprungshandlung) sich und schaut mich an. Darauf bin ich sehr stolz. Wir üben dies natürlich auch.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 13:30
Klare Regeln, klare Grenzen. Das gibt ängstlichen Hunden Sicherheit. Plus Geduld! Plus Bewegung, um die Anspannung abzubauen Aber sie ist schon länger bei euch...nix fűr ungut.. ihr braucht jemanden, der von draußen draufschaut..
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 13:59
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.Es ist so das ich den Hund nicht von klein auf kenne .Wir sind erst drei Jahre zusammen. Nur war es bei mir so das der Hund von Anfang an vor mir keine Angst hatte. jedoch vor den Grosseltern meines Partners die mit im selben Anbau wohnen schon bis heute und das seitdem er sie hat.mir ist von Anfang an aufgefallen das sie auffällig ist. Was sie bei mir schon gelernt hat ,ist den Dummy wenn man ihn wirft wiederzubringen und das das ja auch Spass macht. Dinge suchen wie Leckerlies durch erschnüffeln mag sie auch sehr gern. Als wir uns kennenlernten hat der Hund meinen Partner an der Leine nichtmal angeschaut wenn er ihren Namen gerufen hat,was sie nun aber macht .Auch das Ziehen war extrem ,was nun aber ein ganzes Stück besser geworden ist ,es fing schon bei der Haustür an ,das sie einfach rausgestuermt ist ,das macht sie nun auch nicht mehr. Mein Partner und auch seine Eltern sagen das der Hund von Anfang an so ängstlich war,ich war leider damals noch nicht dabei das ich das beurteilen kann. Zumahl es bei mir nicht so war.
Löblich dass du Ihren Hilfeschrei erkannt hast, wenn auch vll nach längerer Zeit (egal wer daran Schuld ist oder nicht) entscheident ist das ihr es jetzt angehen wollt, also lasst euch von niemandem runter ziehen packt es an. So wie du schon einige Sachen rausbekommen hast ist das super aber bei manchen muss man einfach feinfühliger Arbeiten(sich einen Fachmann holen der an euren Kommunikationsmitteln und Schwierigkeiten arbeitet) und als Laie ist das nicht immer so einfach außer mit super super viel Arbeit um die Probleme des Tieres besser verstehen zu können. Mantrailen ist wirklich super aber auch erst nachdem der Hund sicherer mit außenreizen umgehen kann. Denn man muss wie oben beschrieben sich auf die Aufgabe konzentrieren können wenn das Gehirn aber bei allem auf Angst steht ist das nicht möglich sich auf dieses zu konzentrieren da man immer wieder raus geholt wird aus der Konzentration würde dieses erst empfehlen wenn sie auch auf lauete außenreize, sichtbares nicht mehr reagiert aber es ist als Therapie und Auslastung wirklich super zu einem späteren Zeitpunkt. Geht es aber an denn ein Hund der in seinem eigenen zu Hause nur unter Stress(Angst) leidet ist echt arm dran, drücke euch alle Daumen. Bei Fragen gern auch PN.