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Verfasser
Chris
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zuletzt 13. März

Schlafzimmer Nachts hundefreie Zone?

Hey Leute, Ich wohne alleine mit meinem Hund. Tagsüber darf sie sich aufhalten wo sie will. Aber ich merke, dass wenn sie nachts mit im Schlafzimmer pennt, ich sehr unruhig Schlafe. Da sie sich, typisch für Hunde, viel bewegt. Und bei jedem kleinsten Anzeichen von mir, denkt ich werde wach und mich wegt. Entweder durch das schütteln direkt neben dem Bett oder dadurch daß sie sich viel hin und her bewegt. Ich hab es ein paar Mal versucht, die Tür zu zu machen, damit sie in der Küche oder im Flur in ihren Hundebetten alleine schläft. Denn wenn die Tür auf ist,dann kommt sie immer ins Schlafzimmer bzw. Verlässt es erst gar nicht ( obwohl das Bett im Flur super gemütlich ist) Nun bekommt sie mittlerweile gut mit wann ich mich bettfertig mache und geht dann immer ganz schnell ins Schlafzimmer und findet es natürlich gerade das schlimmste auf der Welt nicht bei mir zu sein und will das Schlafzimmer nicht verlassen. So jetzt meine Frage: Legt sich das irgendwann? Oder fühlt sie sich dadurch vielleicht zu sehr ausgegrenzt und entwickelt vielleicht Verhaltensstörungen. Was ich natürlich absolut nicht will. Habt ihr Tips für mich?? Liebe Grüße Chris
 
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Kathi
9. Feb. 14:35
Wölfe haben in freier Wildbahn keine Rudelstruktur mit alpha, beta etc. Da gibt es die Elterntiere (Mutter und Vater) und die Welpen, die abwandern, sobald sie geschlechtsreif sind. Nur in künstlichen Konstellationen, wo das nicht möglich ist, entstehen Rangkämpfe. Daraus gezogene Beobachtungen spiegeln also nicht das natürliche Wolfsleben wieder. Und ohne es jetzt sicher zu wissen bezweifle ich, dass die Elterntiere die Welpen/Jungwölfe getrennt schlafen lassen. Aber selbst wenn ist das wie Rim Ma angemerkt hat überhaupt nicht auf unsere im Sozialverband lebenden Hunde übertragbar. Von Martin Rütter habe ich vermutlich fast alles gesehen, auch wenn ich bei vielem nicht zustimme. Aber nirgends habe ich in Erinnerung, dass er den Hund aus dem Schlafzimmer ausgesperrt hat. Eher das Gegenteil, dass er angeordnet hat, dass der Hund im Schlafzimmer schlafen soll. Wenn, dann ging es um das Bett und nicht den Raum. Und da auch nicht weil der Hund damit irgendeine Machtposition inne hat, sondern weil er wollte, dass der Mensch lernt eine klare Grenze zu setzen und durchzusetzen. Also komplett anderer Kontext.
Welpen wandern doch nicht pauschal ab, wenn sie geschlechtsreif sind. National Geographic hat hierzu ein paar gute Dokus, die ich dir empfehlen kann.
Woher nimmst du deine Informationen? Köppel ist ein Hundeforscher mit 20-jähriger Erfahrung.
Ich habe lediglich geschrieben, dass Martin Rütter das Thema in manchen seiner Folgen behandelt. Wenn du dazu schreiben möchtest, welche Folge du kennst und wie du sie interpretierst, ist das dein Bier. Die Einleitung: „nirgends habe ich in Erinnerung, dass er den Hund aus dem Schlafzimmer aussperrt“ finde ich völlig wirr. Darüber, den Hund auszusperren, geht es überhaupt nicht in meinem Kommentar. Türen kann man offen lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 14:38
Welpen wandern doch nicht pauschal ab, wenn sie geschlechtsreif sind. National Geographic hat hierzu ein paar gute Dokus, die ich dir empfehlen kann. Woher nimmst du deine Informationen? Köppel ist ein Hundeforscher mit 20-jähriger Erfahrung. Ich habe lediglich geschrieben, dass Martin Rütter das Thema in manchen seiner Folgen behandelt. Wenn du dazu schreiben möchtest, welche Folge du kennst und wie du sie interpretierst, ist das dein Bier. Die Einleitung: „nirgends habe ich in Erinnerung, dass er den Hund aus dem Schlafzimmer aussperrt“ finde ich völlig wirr. Darüber, den Hund auszusperren, geht es überhaupt nicht in meinem Kommentar. Türen kann man offen lassen.
Schau mal hier :)

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/deutschland/index.html

Rudel sind wirklich nur Elterntiere mit Nachwuchs, der dann abwandert. Es kann sein, dass mal ein Tier bleibt, das ist aber nicht die Regel.
 
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Katharina
9. Feb. 14:38
So ziemlich Nix an moderner Hundehaltung ist natürlich 🫣🤣 Angefangen damit dass unsere Hunde allerlei Kunststücke kennen sollen oder Hobby Therapie bräuchten. Hund und Mensch bilden nunmal kein Rudel. Auch wenn wir das gerne hätten. Sie bilden viel eher ne opportunistische Interessengemeinschaft. Tatsächlich bilden meine eigenen Hunde noch am ehesten ein echtes Rudel da sie tatsächlich miteinander verwandt sind: aber auch die schlafen tatsächlich nicht alle mit Körperkontakt. Weder untereinander noch mit mir auch wenn sie es könnten. Ganz im Gegenteil: mein alter Rüde fühlt sich eher gestört wenn die Youngster zudringlich werden und auch meine jetzt älteste Hündin, schläft tatsächlich lieber für sich alleine und nicht mit ihrer jetzt fast 5 Monaten alten Tochter zusammen. Diese aber wiederum schläft gerne bei mir und mit meinem Jungrüden zusammen. Dalida möchte gerne jeden Abend in ihre Box gebracht werden und ihre anderthalb jährige Tochter liegt maximal ein bisschen bei mir bevor sie in eines der Hundebetten umsiedelt. Der Hund ist ja in der Regel nicht doof und weiß wo du dich befindest und ob du im Haus/ der Wohnung bist oder eben nicht. Ich für meinen Teil würde da gar nicht lange rum machen sondern einfach schauen dass ich einen Konsens finde mit dem sowohl ich wie auch der Hund leben kann. Mein Bereich/dein Bereich - Kindergitter/Ruhezone im Schlafzimmer (Teil abgrenzen) Aufenthalts Raum soweit verengen dass der Hund sich im Rahmen bewegen/drehen/umbetten kann, aber halt nicht auf Wanderschaftstour durchs Schlafzimmer. Letztlich hat der Hund nix davon wenn er ein übernächtigtes Herrchen/Frauchen hat, dass dann ggf. tagsüber mit Leistungseinbussen kämpft.
So sehe ich das auch. Das hast du gut dargestellt. Meine Hunde haben vielleicht mal tagsüber zusammen gekuschelt Aber nachts hatte jeder sein festes Schlafbett was er sich selbst erwählt hat. Besonders die Rüden haben immer recht separat nachts geschlafen.
 
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Kristina
9. Feb. 14:39
Ich bin Ersthundhalter und verstehe die ganzen (Wolfs-)Theorien ehrlich gesagt überhaupt nicht, sorry 🙈 Ich habe hier ein Lebewesen, welches gerne in meiner Nähe schläft und sich dadurch sicherer und wohler fühlt. Dieses Lebewesen zeigt mir seine Bedürfnisse, ganz deutlich. Wie genau sollen mir diese Theorien weiter helfen? Entschuldigung, ich verstehe das wirklich nicht🤷
Einfach daran denken: du hast einen Hund, keinen Wolf 😉
So wie ich das sehe, haben die beiden durch Evolution und Selektion schon lange nicht mehr so viele Gemeinsamkeiten.
P.S. wir waren alle mal Fische 😉
 
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Nadine
9. Feb. 14:42
Welpen wandern doch nicht pauschal ab, wenn sie geschlechtsreif sind. National Geographic hat hierzu ein paar gute Dokus, die ich dir empfehlen kann. Woher nimmst du deine Informationen? Köppel ist ein Hundeforscher mit 20-jähriger Erfahrung. Ich habe lediglich geschrieben, dass Martin Rütter das Thema in manchen seiner Folgen behandelt. Wenn du dazu schreiben möchtest, welche Folge du kennst und wie du sie interpretierst, ist das dein Bier. Die Einleitung: „nirgends habe ich in Erinnerung, dass er den Hund aus dem Schlafzimmer aussperrt“ finde ich völlig wirr. Darüber, den Hund auszusperren, geht es überhaupt nicht in meinem Kommentar. Türen kann man offen lassen.
Köppel mag 20 Jahre Erfahrung haben (wie auch immer man Erfahrung definiert), aber sein Rudelkonzept ist schon längst widerlegt. Selbst als er sein Buch rausgebracht hat, war die Wissenschaft da schon deutlich weiter. Wenn er weiterhin an seinen aversiven Methoden festhält, steigert das für mich nicht seine Glaubwürdigkeit. Da glaube ich zb dem Nabu deutlich mehr. Oder einer Populationsstudie, die es so definiert: "Rudel: ein territoriales Paar mit ihrem Nachwuchs." (https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-92-populationsstudie-wolf-213564.html)


Und in dem Thread hier geht es darum, ob der Hund im Schlafzimmer schläft und nicht ums Bett 🤷🏼
 
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Kathi
9. Feb. 14:43
Schau mal hier :) https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/deutschland/index.html Rudel sind wirklich nur Elterntiere mit Nachwuchs, der dann abwandert. Es kann sein, dass mal ein Tier bleibt, das ist aber nicht die Regel.
Im Internet kann so ziemlich jeder etwas veröffentlichen. Das kann stimmen, muss es aber nicht. Meine Meinung bilde ich mir lieber anhand von Quellen wie den bereits genannten. Über das Rudelverhalten bei Wölfen bzw. Verhalten von Hunden berichtet auch Dr. Fedsersen-Petersen in „Hundepsychologie“ ausführlich. Aber das würde zu weit weg von der eigentlichen Frage führen.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 14:45
Im Internet kann so ziemlich jeder etwas veröffentlichen. Das kann stimmen, muss es aber nicht. Meine Meinung bilde ich mir lieber anhand von Quellen wie den bereits genannten. Über das Rudelverhalten bei Wölfen bzw. Verhalten von Hunden berichtet auch Dr. Fedsersen-Petersen in „Hundepsychologie“ ausführlich. Aber das würde zu weit weg von der eigentlichen Frage führen.
Das ist vom Nabu 😆 das ist durchaus eine verlässliche Quelle
 
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Nessa
9. Feb. 14:50
Das Thema behandelt z.B. Uli Köppel in „Welpen richtig erziehen“. „Wo schläft der Hund“ ist nach seinem Modell tatsächlich entscheidend darüber, ob ein Fehlverhalten auftritt. Martin Rütter behandelt das Thema ebenfalls in einzelnen Folgen seiner Show. Eine Autorin, welche die Meinung vertritt, der Welpe solle unbedingt im Bett schlafen, ist Clarissa v. Reinhardt in „Welpen Anschaffung, Erziehung und Pflege“. Fakt ist: Welpen sind es gewohnt, neben ihren Geschwistern oder der Mutter zu schlafen. Das schreibt auch Köppel. Köppel empfiehlt darüber hinaus, sich zwei Wochen lang mit einer Matratze auf den Fußboden zu legen und dort mit einem Welpen zu schlafen, um danach ins eigene Bett (ohne Hund) zu wechseln. Dann bleibt ein Hund von sich aus im anderen Raum. Fazit: Erwachsene Hunde brauchen die anfängliche Nestwärme nicht mehr.
Da reden wir jetzt aneinander vorbei, ich meinte die Theorie zu den Alphatieren.

Von Rütter habe ich bisher nur immer wieder gehört, dass Schlafen im Bett kein Problem ist und der Hund es einfach gemütlich mag.

Witzig, genau den Tipp haben wir befolgt und nein, der Hund wollte trotzdem nicht alleine sein ^^
Allerdings sollte man auch bedenken, dass es noch etwas zwischen 8h Kontaktliegen und Tür zu gibt. Sprich, klar geht ein erwachsener Hund im Gegensatz zu einem Welpen auch gern mal woanders hin oder liegt mit etwas Abstand im Bett. Aber das ist etwas anderes als ihm räumlich keine Möglichkeit zum Zugang zu lassen.

(btw: ich glaube auch nicht, dass Hunde davon "traumatisiert" werden, wenn man es aus guten Gründen anders macht, aber artgerecht ist schon die Nähe, die nicht unbedingt Körperkontakt sein muss)
 
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Kristina
9. Feb. 14:52
Zurück zum eigentlichen Thema:
Meine Meinung: Wenn du es nicht schaffst deinen Hund in der Nacht zu ignorieren (wäre auch mein erster Tipp) und du deshalb nicht schlafen kannst, dann muss sie wohl wo anders schlafen.
Schön wäre, wenn die Tür vom Schlafzimmer auf bleiben könnte aber das musst du ihr halt beibringen. Ggf Schlafzimmer komplett tabuisieren (ist vllt einfacher als nur nachts). Biete mehrere Schlafstellen an, manche Hunde mögen Höhlen, andere nicht, manchmal liegt der Hund lieber auf dem harten Boden, dann wieder auf dem weichen Sofa... Versuch herauszufinden was sie mag.

Ich glaube nicht, dass du ihr ein Trauma verpasst wenn sie nicht im Schlafzimmer bleiben darf.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 14:52
Wo hab ich was davon geschrieben dass einem der Hund überall hinterher laufen soll? 😅
Hast du nicht!
Es lesen ja mehr Leute mit und der eine oder andere hat so eine Beziehung zu seinem Hund. Da ist es den ganzen Tag schwer und nicht nur abends.