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Verfasser
Chris
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zuletzt 13. März

Schlafzimmer Nachts hundefreie Zone?

Hey Leute, Ich wohne alleine mit meinem Hund. Tagsüber darf sie sich aufhalten wo sie will. Aber ich merke, dass wenn sie nachts mit im Schlafzimmer pennt, ich sehr unruhig Schlafe. Da sie sich, typisch für Hunde, viel bewegt. Und bei jedem kleinsten Anzeichen von mir, denkt ich werde wach und mich wegt. Entweder durch das schütteln direkt neben dem Bett oder dadurch daß sie sich viel hin und her bewegt. Ich hab es ein paar Mal versucht, die Tür zu zu machen, damit sie in der Küche oder im Flur in ihren Hundebetten alleine schläft. Denn wenn die Tür auf ist,dann kommt sie immer ins Schlafzimmer bzw. Verlässt es erst gar nicht ( obwohl das Bett im Flur super gemütlich ist) Nun bekommt sie mittlerweile gut mit wann ich mich bettfertig mache und geht dann immer ganz schnell ins Schlafzimmer und findet es natürlich gerade das schlimmste auf der Welt nicht bei mir zu sein und will das Schlafzimmer nicht verlassen. So jetzt meine Frage: Legt sich das irgendwann? Oder fühlt sie sich dadurch vielleicht zu sehr ausgegrenzt und entwickelt vielleicht Verhaltensstörungen. Was ich natürlich absolut nicht will. Habt ihr Tips für mich?? Liebe Grüße Chris
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 14:46
In einem Wolfsrudel schlafen die Alphatiere auf den besten Plätzen. Die rangniedrigeren Tiere schlafen drumherum an mehr oder weniger weit entlegenen Stellen - ohne Körperkontakt zu den Alphatieren. So viel zu Wölfen. Hunde schlafen dort, wo sie es gelernt haben. Wenn man den Hund zu sich nimmt, trifft man eine Entscheidung über den Schlafplatz, der später nur mit verhältnismäßig viel Aufwand änderbar ist. Unsere Süße darf außer im Bett schlafen wo sie möchte und geht sogar manchmal von alleine ins Wohnzimmer. Wenn man das dem Hund antrainiert, im Nebenzimmer zu nächtigen, ist das sehr wohl artgerecht. Schläft der Hund im Bett, kann sich daraus eine zu starke Koabhängigkeit entwickeln. DAS ist wiederum nicht gut für den Hund oder dessen Menschen. Hand aufs Herz, die Folgen von Martin Rütter schaust du dir nicht an, oder?
Könntest du die Koabhängigkeit durch im Bett schlafen näher erklären?
 
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Even
9. Feb. 14:46
Also direkt aussperren finde ich zu hart wenn sie es sonst nicht kennt, wie manche gesagt haben schlafen Hunde einfach nicht so gern alleine. Ihr könnt anfangen es Tagsüber zu üben das sie alleine in ihrem Bettchen liegt und du dich frei bewegst, erst 2 min dann mal 5 und immer ein kleines bisschen mehr. Immer schön loben und dran bleiben, vielleicht klappt es dann eben auch nachts aber selbstverständlich ist sowas für keinen Hund. Von 0 auf 100 ist nie gut. Lass ihr ein kuscheltier da damit sie sich nicht so alleine fühlt
 
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Nessa
9. Feb. 14:46
In einem Wolfsrudel schlafen die Alphatiere auf den besten Plätzen. Die rangniedrigeren Tiere schlafen drumherum an mehr oder weniger weit entlegenen Stellen - ohne Körperkontakt zu den Alphatieren. So viel zu Wölfen. Hunde schlafen dort, wo sie es gelernt haben. Wenn man den Hund zu sich nimmt, trifft man eine Entscheidung über den Schlafplatz, der später nur mit verhältnismäßig viel Aufwand änderbar ist. Unsere Süße darf außer im Bett schlafen wo sie möchte und geht sogar manchmal von alleine ins Wohnzimmer. Wenn man das dem Hund antrainiert, im Nebenzimmer zu nächtigen, ist das sehr wohl artgerecht. Schläft der Hund im Bett, kann sich daraus eine zu starke Koabhängigkeit entwickeln. DAS ist wiederum nicht gut für den Hund oder dessen Menschen. Hand aufs Herz, die Folgen von Martin Rütter schaust du dir nicht an, oder?
Wölfe schlafen ebenfalls nicht auf die Art getrennt, dass es mit einer geschlossenen Tür vergleichbar wäre. Wo hast du gefunden, dass Körperkontakt ausgeschlossen wäre? Dazu habe ich spontan nichts gefunden. Aber sowieso sind natürlich Hunde keine Wölfe und wir keine Alphas (=Elterntiere).
 
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Rim
9. Feb. 14:51
Ich bin Ersthundhalter und verstehe die ganzen (Wolfs-)Theorien ehrlich gesagt überhaupt nicht, sorry 🙈 Ich habe hier ein Lebewesen, welches gerne in meiner Nähe schläft und sich dadurch sicherer und wohler fühlt. Dieses Lebewesen zeigt mir seine Bedürfnisse, ganz deutlich. Wie genau sollen mir diese Theorien weiter helfen? Entschuldigung, ich verstehe das wirklich nicht🤷
 
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Nessa
9. Feb. 14:53
Ich bin Ersthundhalter und verstehe die ganzen (Wolfs-)Theorien ehrlich gesagt überhaupt nicht, sorry 🙈 Ich habe hier ein Lebewesen, welches gerne in meiner Nähe schläft und sich dadurch sicherer und wohler fühlt. Dieses Lebewesen zeigt mir seine Bedürfnisse, ganz deutlich. Wie genau sollen mir diese Theorien weiter helfen? Entschuldigung, ich verstehe das wirklich nicht🤷
Gezeigt hat unser das auch ganz deutlich. Wir gehören auch zur nicht gerade kleinen Fraktion "wenn wir einen Hund haben darf der nicht ins Bett" - paar Jahre später können wir uns wie so viele andere auch an die Zeit kaum noch erinnern 😝 Mit "Rang" oder ähnlichem hat das auch nichts zu tun. Das Bett ist gemütlich, alle fühlen sich sicher und kuschelig, mehr muss man da nicht draus machen.
 
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Kathi
9. Feb. 15:03
Wölfe schlafen ebenfalls nicht auf die Art getrennt, dass es mit einer geschlossenen Tür vergleichbar wäre. Wo hast du gefunden, dass Körperkontakt ausgeschlossen wäre? Dazu habe ich spontan nichts gefunden. Aber sowieso sind natürlich Hunde keine Wölfe und wir keine Alphas (=Elterntiere).
Das Thema behandelt z.B. Uli Köppel in „Welpen richtig erziehen“. „Wo schläft der Hund“ ist nach seinem Modell tatsächlich entscheidend darüber, ob ein Fehlverhalten auftritt. Martin Rütter behandelt das Thema ebenfalls in einzelnen Folgen seiner Show. Eine Autorin, welche die Meinung vertritt, der Welpe solle unbedingt im Bett schlafen, ist Clarissa v. Reinhardt in „Welpen Anschaffung, Erziehung und Pflege“. Fakt ist: Welpen sind es gewohnt, neben ihren Geschwistern oder der Mutter zu schlafen. Das schreibt auch Köppel. Köppel empfiehlt darüber hinaus, sich zwei Wochen lang mit einer Matratze auf den Fußboden zu legen und dort mit einem Welpen zu schlafen, um danach ins eigene Bett (ohne Hund) zu wechseln. Dann bleibt ein Hund von sich aus im anderen Raum. Fazit: Erwachsene Hunde brauchen die anfängliche Nestwärme nicht mehr.
 
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Nicole
9. Feb. 15:12
So ziemlich Nix an moderner Hundehaltung ist natürlich 🫣🤣 Angefangen damit dass unsere Hunde allerlei Kunststücke kennen sollen oder Hobby Therapie bräuchten. Hund und Mensch bilden nunmal kein Rudel. Auch wenn wir das gerne hätten. Sie bilden viel eher ne opportunistische Interessengemeinschaft. Tatsächlich bilden meine eigenen Hunde noch am ehesten ein echtes Rudel da sie tatsächlich miteinander verwandt sind: aber auch die schlafen tatsächlich nicht alle mit Körperkontakt. Weder untereinander noch mit mir auch wenn sie es könnten. Ganz im Gegenteil: mein alter Rüde fühlt sich eher gestört wenn die Youngster zudringlich werden und auch meine jetzt älteste Hündin, schläft tatsächlich lieber für sich alleine und nicht mit ihrer jetzt fast 5 Monaten alten Tochter zusammen. Diese aber wiederum schläft gerne bei mir und mit meinem Jungrüden zusammen. Dalida möchte gerne jeden Abend in ihre Box gebracht werden und ihre anderthalb jährige Tochter liegt maximal ein bisschen bei mir bevor sie in eines der Hundebetten umsiedelt. Der Hund ist ja in der Regel nicht doof und weiß wo du dich befindest und ob du im Haus/ der Wohnung bist oder eben nicht. Ich für meinen Teil würde da gar nicht lange rum machen sondern einfach schauen dass ich einen Konsens finde mit dem sowohl ich wie auch der Hund leben kann. Mein Bereich/dein Bereich - Kindergitter/Ruhezone im Schlafzimmer (Teil abgrenzen) Aufenthalts Raum soweit verengen dass der Hund sich im Rahmen bewegen/drehen/umbetten kann, aber halt nicht auf Wanderschaftstour durchs Schlafzimmer. Letztlich hat der Hund nix davon wenn er ein übernächtigtes Herrchen/Frauchen hat, dass dann ggf. tagsüber mit Leistungseinbussen kämpft.
 
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Kathi
9. Feb. 15:19
Könntest du die Koabhängigkeit durch im Bett schlafen näher erklären?
So ein Beispiel kommt mal in einer Rütter-Folge vor. Der Hund schläft als Konsequenz nicht mehr im Bett, sondern in der Box neben dem Bett.
 
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Nadine
9. Feb. 15:20
Das Thema behandelt z.B. Uli Köppel in „Welpen richtig erziehen“. „Wo schläft der Hund“ ist nach seinem Modell tatsächlich entscheidend darüber, ob ein Fehlverhalten auftritt. Martin Rütter behandelt das Thema ebenfalls in einzelnen Folgen seiner Show. Eine Autorin, welche die Meinung vertritt, der Welpe solle unbedingt im Bett schlafen, ist Clarissa v. Reinhardt in „Welpen Anschaffung, Erziehung und Pflege“. Fakt ist: Welpen sind es gewohnt, neben ihren Geschwistern oder der Mutter zu schlafen. Das schreibt auch Köppel. Köppel empfiehlt darüber hinaus, sich zwei Wochen lang mit einer Matratze auf den Fußboden zu legen und dort mit einem Welpen zu schlafen, um danach ins eigene Bett (ohne Hund) zu wechseln. Dann bleibt ein Hund von sich aus im anderen Raum. Fazit: Erwachsene Hunde brauchen die anfängliche Nestwärme nicht mehr.
Wölfe haben in freier Wildbahn keine Rudelstruktur mit alpha, beta etc. Da gibt es die Elterntiere (Mutter und Vater) und die Welpen, die abwandern, sobald sie geschlechtsreif sind. Nur in künstlichen Konstellationen, wo das nicht möglich ist, entstehen Rangkämpfe. Daraus gezogene Beobachtungen spiegeln also nicht das natürliche Wolfsleben wieder. Und ohne es jetzt sicher zu wissen bezweifle ich, dass die Elterntiere die Welpen/Jungwölfe getrennt schlafen lassen. Aber selbst wenn ist das wie Rim Ma angemerkt hat überhaupt nicht auf unsere im Sozialverband lebenden Hunde übertragbar. Von Martin Rütter habe ich vermutlich fast alles gesehen, auch wenn ich bei vielem nicht zustimme. Aber nirgends habe ich in Erinnerung, dass er den Hund aus dem Schlafzimmer ausgesperrt hat. Eher das Gegenteil, dass er angeordnet hat, dass der Hund im Schlafzimmer schlafen soll. Wenn, dann ging es um das Bett und nicht den Raum. Und da auch nicht weil der Hund damit irgendeine Machtposition inne hat, sondern weil er wollte, dass der Mensch lernt eine klare Grenze zu setzen und durchzusetzen. Also komplett anderer Kontext.
 
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Katharina
9. Feb. 15:26
Meine hat früher dann angefangen mit Genuss und Lust schmatzend ihr Hinterteil nachts zu putzen. Mein Zorn deswegen wach zu werden hat sie dann auch zu hören bekommen. Allgemein wenn Hunde jung sind muss man ihnen eben auch beibringen nachts ruhig zu sein. Meine darf im Schlafzimmer sein. Aber weil sie inzwischen weiß das mit mir nicht gut Kirschen essen ist wenn man mich weckt. Ich hab auch schon bemerkt da sie manchmal ins Wohnzimmer geht und sich dort schleckt 🤢 aber da ist es mir egal solange ich schlafen kann. Ich denke schon das du ihr ein Gefallen tun würdest wenn sieben deiner nähe schlafen kann. Aber dann zu deinen Bedingungen. Wenn es dich aber so stört dann soll sie eben außerhalb des Schlafzimmers schlafen. Das ist immer noch in deiner Nähe. Da dmit dem Kontaktliegen stimmt so nicht was manche schreiben. Ein Welpe braucht das. Erwachsene Hunde schlafen selten mit Körperkontakt mit anderen. Natürlich machen einige Hunde das gerne bei uns Menschen aber es ist nicht schlimm wenn man es nicht macht. Und innerhalb der Wohnung ist alles beieinander. Ein Hund kann auch lernen Individualdistanzen einzuhalten. Er fordert es für sich auch ein. Wichtig ist nur das du es dann auch dabei bleibst. So kann sich der Hund umsoschneller an die neue Situation gewöhnen. Und alle haben ihren Frieden.