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Romina
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Anzahl der Antworten 48
zuletzt 14. Okt.

Rüpelhaftes "Spiel" / Behaupten / Dominanz

Hallo zusammen. Wir haben einen 20 Monate alten Rüden. Er ist ein toller Hund und wir haben mit ihm kaum Herausforderungen in unserem Alltag. Eine Sache wurmt mich aber doch....das rüpelhafte und überdrehte spielen. Seit er 10 Wochen alt war ist er beim spielen mit anderen Hunden sofort ruppig geworden, sodass es nicht mehr schön für den anderen Hund war. Wir waren die Nachsitzer in der Welpengruppe 😅 Das hat sich leider kaum verbessert. Bei kleinen Hunden, souveränen älteren Hunden oder Hunden die ihm eine Ansagen machen hält er sich gut zurück. Da kann man entspannt spazieren gehen und sogar spielen ist teilweise möglich. Sobald es aber ein junger und verspielter Hund ist (wie im video) fängt er spätestens nach 3 Minuten an ruppig zu werden. Nun meine Frage...ist das noch spielen oder schon zu ruppig in dem Video? Manchmal fällt es mir noch schwer es genau zu erkennen. Ich denke es wurde zu extrem für den anderen Hund. Daher habe ich meinen direkt bei der Szene rausgenommen und ihm eine Auszeit verschafft. (Da es dann noch extremer wurde und der andere Hund Schutz gesucht hat). Könnt ihr mir eure Einschätzung nennen. Danke 😊
 
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Franziska
14. Okt. 00:11
Ich sehe das auch wie Franziska. Wenn man gezielt trainieren will, dass der eigene Hund das selbst geregelt kriegt, kann man es natürlich laufen lassen. Aber das täte ich mit einem schlechten Gefühl. Ich sehe das Nichthelfen als einen Vertrauensbruch an. Mein Hund bittet mich um Hilfe / Unterstützung, und da wir ein Team / ein Rudel sind, komme ich der Bitte nach. Auch wenn mein Hund in der Lage wäre, die Situation alleine zu meistern, möchte er doch lieber in der Gemeinschaft agieren.
Mein Hund ist zwischen 6 und 8 Jahren alt und aus dem Tierschutz. Ich denke da sind bereits die Konfliktstrategien gefestigt. Sie hat auch schweres HD und Arthrose. Daher vermeidet sie auch jegliche Art von unnötigen Konflikt. Ihre Kompetenzen liegen woanders. Und da darf/will/kann sie dann tatsächlich auch alleine agieren. Sie ist vom Typ her ein Kundschafter. Sie regelt also Probleme im Außen. Wir sind zB manchmal mit Freunden unterwegs, die einen Wächter haben. Der schickt andere Hunde dann weg. Mira beschwichtigt dann den anderen Hund und blockiert dann den Weg in unsere Gruppe. Das macht sie sehr gut und freiwillig. Manchmal fragt sie mich auch und ich lasse sie diesen Job tun. 😊 Das ist/wäre eben ihre Rolle im Rudel. Das nur als Side-Info. Das kann man natürlich nicht auf jeden Hund übertragen. 😊
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 00:38
Ich als Laie sehe in dem Video Tatsächlich Argo als verspielt. Der andere ist Sicht da vielleicht noch nicht ganz so entspannt aus aber vielleicht liegt das liegt am Ausschnitt des Videos. Ich kenne einige Hunde die wirklich sehr körperlich und ruppig spielen zum Beispiel Ridgebacks. Bertha ist das immer viel zu krass sie ist eher für Distanz und Jagen und hacken schlagen. Lange hatten wir uns mit einem Hund getroffen (Terrier/Corgi) ich war mir immer unsicher ob das gut läuft und dann machte es bei Bertha klick und sie hat ihren Lieblingsspielpartner gefunden. Ich habe auf Anhieb gesehen wie viel Spaß beide haben es ist immer so schön dabei zuzusehen und man hat selbst richtig Spaß. Wenn man das Weiße im Auge sehen kann dann ist die augenpartie sehr entspannt das passiert eher beim spielen die Ohren schlackern dann auch immer mehr. Übertrieben hüpfen ist auch eher spielen oder ein auf den Rücken drehen und wild Zappeln. Plötzlich Gras fressen, die Ohren zurück nehmen zurück zu deinem Besitzer gehen ist eher ein Zeichen dafür das das Spielen noch so harmonisch ist oder jemand mal eine Pause braucht. Wenn du deinen Hund gut lesen kannst würde ich mich auch auf mein Bauchgefühl verlassen. Wie oben schon geschrieben Gassigehen und dabei spielen ist echt immer sehr praktisch um das Spiel nicht blöde zu unterbrechen aber trotzdem Entspannung rein zu bekommen.
 
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Olli
14. Okt. 02:30
Mein Hund ist zwischen 6 und 8 Jahren alt und aus dem Tierschutz. Ich denke da sind bereits die Konfliktstrategien gefestigt. Sie hat auch schweres HD und Arthrose. Daher vermeidet sie auch jegliche Art von unnötigen Konflikt. Ihre Kompetenzen liegen woanders. Und da darf/will/kann sie dann tatsächlich auch alleine agieren. Sie ist vom Typ her ein Kundschafter. Sie regelt also Probleme im Außen. Wir sind zB manchmal mit Freunden unterwegs, die einen Wächter haben. Der schickt andere Hunde dann weg. Mira beschwichtigt dann den anderen Hund und blockiert dann den Weg in unsere Gruppe. Das macht sie sehr gut und freiwillig. Manchmal fragt sie mich auch und ich lasse sie diesen Job tun. 😊 Das ist/wäre eben ihre Rolle im Rudel. Das nur als Side-Info. Das kann man natürlich nicht auf jeden Hund übertragen. 😊
Hab ich das richtig verstanden? Du gehst sonst dazwischen, weil sie ein 'Kundschafter' ist und es deswegen nicht zu ihrer Aufgabe gehört andere weg zu schicken? Hat sie doch aber in dem Fall gemacht und das sehr souverän. Muss sie jetzt umgeschult werden? Darf sie also generell keinem Hund zeigen, dass er abhauen soll?
 
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Iga
14. Okt. 04:30
Lass die Hunde selbst entscheiden, wann es ihnen zu viel wird. Wenn ein Hund Richtung Hundehalter läuft, dann ist alles klar. Ihn zu sich rufen hilft oft, die Situation einzuschätzen.
 
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Iga
14. Okt. 04:41
Ich sehe das auch wie Franziska. Wenn man gezielt trainieren will, dass der eigene Hund das selbst geregelt kriegt, kann man es natürlich laufen lassen. Aber das täte ich mit einem schlechten Gefühl. Ich sehe das Nichthelfen als einen Vertrauensbruch an. Mein Hund bittet mich um Hilfe / Unterstützung, und da wir ein Team / ein Rudel sind, komme ich der Bitte nach. Auch wenn mein Hund in der Lage wäre, die Situation alleine zu meistern, möchte er doch lieber in der Gemeinschaft agieren.
Falsch
 
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Iga
14. Okt. 04:51
Ja. Obwohl ich nicht sagen würde dass es mir darum geht, sondern dem jeweiligen Hund. Es gilt als unhöflich sich in den Raum eines Mensch-Hunde-Teams zu bewegen. Kommt dein Hund also zu dir sucht er Schutz. Wie das aussieht musst du aber von Hund zu Hund individuell bewerten. Meine Hündin ist eher der ängstliche Typ. Daher block ich die anderen Hunde dann bzw schicke sie weg. Meine Trainerin hat einen sehr wesensfesten Hund. Sie geht meistens aus der Situation raus, da ihr Hund eher dazu neigt dann in den Angriff über zu gehen (ala 2 gegen 1). Du erkennst Hilfeanfragen auch durch ein kurzen Blickkontakt zu dir als Halter erkennen. Das kann eine Milisekunde sein. Falls der andere Hund in deinen Raum läuft und dein Hund hinterher, möchte der andere Hund, dass du deinen Hund zu dir nimmst. (Das ist zu 99% der Fall). Das Wissen kommt alles aus dem Kurs. Meine Trainerin hat auch einen Instagram Account, wo sie oft viel erklärt. 🙌 Das hat mir auch sehr oft weitergeholfen.
In meine Hündin verliebt sich permanent ein Hund, ich weiß echt nicht, was sie "aussendet". Mit halb/erwachsenenen macht sie einen schnellen Schluss, mit Welpen geht sie schon behutsam um, sie spielt mit ihnen. Neulich hat sie einem verliebten Corgi die Zähne gezeigt...er hat sie daraufhin an der Nase geleckt. Wahnsinn! Ich sage einfach immer, abwarten und schauen, dass die Hündin nicht in Stress gerät.
 
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Sandra
14. Okt. 09:58
Ich sehe das auch wie Franziska. Wenn man gezielt trainieren will, dass der eigene Hund das selbst geregelt kriegt, kann man es natürlich laufen lassen. Aber das täte ich mit einem schlechten Gefühl. Ich sehe das Nichthelfen als einen Vertrauensbruch an. Mein Hund bittet mich um Hilfe / Unterstützung, und da wir ein Team / ein Rudel sind, komme ich der Bitte nach. Auch wenn mein Hund in der Lage wäre, die Situation alleine zu meistern, möchte er doch lieber in der Gemeinschaft agieren.
Ja, so habe ich das auch immer gesehen. Meine beiden inzwischen verstorbenen Labbis haben als Konsequenz fast nichts selbst geregelt sondern haben mich das machen lassen. Inzwischen bin ich zwiegespalten, denn das war für mich teilweise sehr anstrengend. Ich hab mir immer Sorgen gemacht. Mit den jetzigen Hunden versuche ich einen Mittelweg. Die müssen/ dürfen sehr viel mehr selbst regeln. Ich interveniere nur noch, wenn ich das Gefühl habe, dass es zu arg wird.
 
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Selina
14. Okt. 10:47
Ja. Obwohl ich nicht sagen würde dass es mir darum geht, sondern dem jeweiligen Hund. Es gilt als unhöflich sich in den Raum eines Mensch-Hunde-Teams zu bewegen. Kommt dein Hund also zu dir sucht er Schutz. Wie das aussieht musst du aber von Hund zu Hund individuell bewerten. Meine Hündin ist eher der ängstliche Typ. Daher block ich die anderen Hunde dann bzw schicke sie weg. Meine Trainerin hat einen sehr wesensfesten Hund. Sie geht meistens aus der Situation raus, da ihr Hund eher dazu neigt dann in den Angriff über zu gehen (ala 2 gegen 1). Du erkennst Hilfeanfragen auch durch ein kurzen Blickkontakt zu dir als Halter erkennen. Das kann eine Milisekunde sein. Falls der andere Hund in deinen Raum läuft und dein Hund hinterher, möchte der andere Hund, dass du deinen Hund zu dir nimmst. (Das ist zu 99% der Fall). Das Wissen kommt alles aus dem Kurs. Meine Trainerin hat auch einen Instagram Account, wo sie oft viel erklärt. 🙌 Das hat mir auch sehr oft weitergeholfen.
Dankeschön für die Antwort. Hast du vllt den Namen der Trainerin parat? 😊
 
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Franziska
14. Okt. 12:51
Hab ich das richtig verstanden? Du gehst sonst dazwischen, weil sie ein 'Kundschafter' ist und es deswegen nicht zu ihrer Aufgabe gehört andere weg zu schicken? Hat sie doch aber in dem Fall gemacht und das sehr souverän. Muss sie jetzt umgeschult werden? Darf sie also generell keinem Hund zeigen, dass er abhauen soll?
Nein das hast du falsch verstanden. Ich gehe dazwischen, weil sie ein ängstlicher Hund ist und sehr höflich. Ich gehe auch nicht immer dazwischen, sondern nur wenn der Hund in einer unangemessenen Energie auf uns zu stürmt. Und dann bremse ich oft auch nur aus. Ich gehe immer einen Bogen und lasse Mira damit selber entscheiden, ob sie zu dem Hund hin will oder nicht. Folgt sie mir und macht einen großen Bogen will sie in Ruhe gelassen werden. Fragt sie dann um Hilfe helfe ich ihr. Wie gesagt bewerte ich jede Situation neu. Es gibt aber auch Möglichkeiten wo sie eben ihre Kompetenzen zeigen will und kann.
 
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Franziska
14. Okt. 12:55
In meine Hündin verliebt sich permanent ein Hund, ich weiß echt nicht, was sie "aussendet". Mit halb/erwachsenenen macht sie einen schnellen Schluss, mit Welpen geht sie schon behutsam um, sie spielt mit ihnen. Neulich hat sie einem verliebten Corgi die Zähne gezeigt...er hat sie daraufhin an der Nase geleckt. Wahnsinn! Ich sage einfach immer, abwarten und schauen, dass die Hündin nicht in Stress gerät.
Deswegen habe ich auch von meinem Hund geschrieben. Mein Hund ist klar Schutzsuchend in meinen Raum. Sie hat mich klar um Hilfe gebeten. Das ignoriere ich nicht. Dein Hund hat das vermutlich nicht getan. Also brauchst du auch nicht helfen. Situationen und Hunde sind alle unterschiedlich und du musst sie jedes Mal neu bewerten.