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Romina
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Anzahl der Antworten 48
zuletzt 14. Okt.

Rüpelhaftes "Spiel" / Behaupten / Dominanz

Hallo zusammen. Wir haben einen 20 Monate alten Rüden. Er ist ein toller Hund und wir haben mit ihm kaum Herausforderungen in unserem Alltag. Eine Sache wurmt mich aber doch....das rüpelhafte und überdrehte spielen. Seit er 10 Wochen alt war ist er beim spielen mit anderen Hunden sofort ruppig geworden, sodass es nicht mehr schön für den anderen Hund war. Wir waren die Nachsitzer in der Welpengruppe 😅 Das hat sich leider kaum verbessert. Bei kleinen Hunden, souveränen älteren Hunden oder Hunden die ihm eine Ansagen machen hält er sich gut zurück. Da kann man entspannt spazieren gehen und sogar spielen ist teilweise möglich. Sobald es aber ein junger und verspielter Hund ist (wie im video) fängt er spätestens nach 3 Minuten an ruppig zu werden. Nun meine Frage...ist das noch spielen oder schon zu ruppig in dem Video? Manchmal fällt es mir noch schwer es genau zu erkennen. Ich denke es wurde zu extrem für den anderen Hund. Daher habe ich meinen direkt bei der Szene rausgenommen und ihm eine Auszeit verschafft. (Da es dann noch extremer wurde und der andere Hund Schutz gesucht hat). Könnt ihr mir eure Einschätzung nennen. Danke 😊
 
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Franziska
13. Okt. 11:37
Himmel was wird hier geschrieben wenn ich meine hier einstellen würde beim spielen 😅🙊
Wäre vielleicht mal ganz interessant zu sehen. 🤔
 
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Romina
13. Okt. 13:28
Endet so etwas den tatsächlich auch mal in Besteigen? Mein Gedanke zu Deiner Beschreibung und dem Video wäre, dass er junge ungestüme Hunde versucht, zu begrenzen. Das kann leicht mal wie ein Besteigungsversuch aussehen. Es gibt hier aber einen Thread, wo Leute mit mehr Erfahrung Dein Video interpretieren können. https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Analyse_Interpretation_von_Verhalten-lfL6w3UvEcV9QFnxc3K0/
Ich glaube ich kann Argo relativ gut lesen. Nicht alles ist für mich eindeutig, aber ich würde auch eher begrenzen als besteigen sagen. Denn er zeigt auch in anderen Situationen manchmal begrenzendes Verhalten (wo wir mit verschiedenen Regeln gehen wirken). Zum Beispiel läuft er anderen Hunden auch immer vor die Füße / also kreuzt deren Weg beim gemeinsamen Spaziergang. Was wiederum auch begrenzen bedeutet. Es endet kaum im besteigen. Vielen Dank für den Link. Ich schaue da mal rein 😊
 
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Romina
13. Okt. 13:28
Ich finde es als Mensch super schwierig, die Interaktion zwischen Hunden irgendwie zu lenken oder zu beeinflussen. Eigentlich bleibt einem nur Abbrechen und Rausholen. Daher "erziehen" sich Hunde was höfliche Interaktion angeht am besten untereinander. Deshalb wird oft geraten, junge Wilde mit älteren Hunden zusammen zu bringen. Aber gut, deiner weiß ja ganz genau, was er sich bei den Älteren erlauben darf und was nicht. Solange es beim rüpelhaften Spielen bleibt ist es vielleicht auch einfach seine Art. Es gibt ja unterschiedliche Spieltypen. Die Gefahr, dass es knallt besteht da hauptsächlich bei unsicheren Hunden, die sich das weder gefallen lassen wollen, noch adäquat Grenzen setzen können. Mein Rüpel ist auch zu grob und körperlich, darauf haben andere Hunde selten Lust. Ich weiß auch nicht, wie ich ihm helfen soll sich besser zu verhalten. Die Hoffnung bleibt immer, dass es mit dem Alter besser wird. Aber in jungen Jahren keine Kontakte schließen zu können ist ja auch blöd.
Vielen Dank. Genau so geht es mir auch. Bei älteren Hunden weiß meiner genau was er sich erlauben darf. Da ist er sehr zurückhalten. Und er weiß auch genau, wann sein Verhalten für ihn gefährlich werden kann. Schon sehr oft beobachtet. Ich lasse ihn sehr gerne mit anderen Hunden zusammen. Mit älteren souveränen Hunden klappt es super. Manchmal bekommt er dann auch erzieherische Maßnahmen zu spüren. Daher setzen wir aktuell eher auf solche Kontakte. Aber beim "spielen" versuche ich ihn körperspachlich zu vermitteln, dass das begrenzen nicht ok ist und wenn nichts hilft dann rausholen. Ich habe das Video auch nur reingestellt, da mir manchmal nicht klar ist, ob das schon zu viel ist oder nicht.
 
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Romina
13. Okt. 13:28
Die Sequenz ist recht kurz. Es gibt Hunde, die gerne ruppig spielen. Das ist auch OK, solange es für alle Beteiligten passt. Falls du unsicher bist unterbreche das Spiel. Du bist der Entscheidungsträger. Besser ein Spiel zu unterbrechen anstatt ein Nicht-Spiel weiterlaufen zu lassen. Wo ich immer unterbrechen würde: Dein Hund kommt in deinen Raum. Der andere Hund rennt in deinen Raum (er bringt dir damit deinen Hund zurück). Der andere Hund geht in den Raum seines Halters. Falls du mehr darüber lernen willst empfehle ich diesen Kurs https://doglifecoaching.de/masterclass_2023/ Ist online. Ich habe den Kurs auch gemacht und unglaublich viel gelernt. Außerdem hilft mehr Wissen selbstbewusster in Situationen aufzutreten.
Vielen Dank für den Link. Genau diese Tipps brauche ich 😊 ich möchte natürlich so genau und richtig eingreifen und dafür muss ich besser erkennen wann mein Hund überdreht und für den anderen nicht mehr schön ist.
 
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Selina
13. Okt. 21:06
Die Sequenz ist recht kurz. Es gibt Hunde, die gerne ruppig spielen. Das ist auch OK, solange es für alle Beteiligten passt. Falls du unsicher bist unterbreche das Spiel. Du bist der Entscheidungsträger. Besser ein Spiel zu unterbrechen anstatt ein Nicht-Spiel weiterlaufen zu lassen. Wo ich immer unterbrechen würde: Dein Hund kommt in deinen Raum. Der andere Hund rennt in deinen Raum (er bringt dir damit deinen Hund zurück). Der andere Hund geht in den Raum seines Halters. Falls du mehr darüber lernen willst empfehle ich diesen Kurs https://doglifecoaching.de/masterclass_2023/ Ist online. Ich habe den Kurs auch gemacht und unglaublich viel gelernt. Außerdem hilft mehr Wissen selbstbewusster in Situationen aufzutreten.
Du schreibst, dass du z. B. die Situation unterbrichst, wenn dein Hund in deinen Raum kommt oder der anderen in seinen Raum geht. Geht es dir darum, dass der Hund dann zu seinem "safe space" geht und sich von seinem Halter erhofft, dass dieser Ihm dann auch diese Sicherheit vor dem anderen Hund gibt?
 
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Franziska
13. Okt. 22:53
Du schreibst, dass du z. B. die Situation unterbrichst, wenn dein Hund in deinen Raum kommt oder der anderen in seinen Raum geht. Geht es dir darum, dass der Hund dann zu seinem "safe space" geht und sich von seinem Halter erhofft, dass dieser Ihm dann auch diese Sicherheit vor dem anderen Hund gibt?
Ja. Obwohl ich nicht sagen würde dass es mir darum geht, sondern dem jeweiligen Hund. Es gilt als unhöflich sich in den Raum eines Mensch-Hunde-Teams zu bewegen. Kommt dein Hund also zu dir sucht er Schutz. Wie das aussieht musst du aber von Hund zu Hund individuell bewerten. Meine Hündin ist eher der ängstliche Typ. Daher block ich die anderen Hunde dann bzw schicke sie weg. Meine Trainerin hat einen sehr wesensfesten Hund. Sie geht meistens aus der Situation raus, da ihr Hund eher dazu neigt dann in den Angriff über zu gehen (ala 2 gegen 1). Du erkennst Hilfeanfragen auch durch ein kurzen Blickkontakt zu dir als Halter erkennen. Das kann eine Milisekunde sein. Falls der andere Hund in deinen Raum läuft und dein Hund hinterher, möchte der andere Hund, dass du deinen Hund zu dir nimmst. (Das ist zu 99% der Fall). Das Wissen kommt alles aus dem Kurs. Meine Trainerin hat auch einen Instagram Account, wo sie oft viel erklärt. 🙌 Das hat mir auch sehr oft weitergeholfen.
 
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Franziska
13. Okt. 23:04
Du schreibst, dass du z. B. die Situation unterbrichst, wenn dein Hund in deinen Raum kommt oder der anderen in seinen Raum geht. Geht es dir darum, dass der Hund dann zu seinem "safe space" geht und sich von seinem Halter erhofft, dass dieser Ihm dann auch diese Sicherheit vor dem anderen Hund gibt?
Hier mal ein Ausschnitt wie man es nicht macht. Ich bin hier extra nicht eingeschritten, weil ich gerade den Kurs gemacht habe. Der Pudel hat eine sehr hohe Energie. Normalerweise schicke ich solche Hunde sofort weg. Mira (mein Hund der Schäferhund mix) war ziemlich erschrocken als ich mich entfernt habe. Sie kam dann sofort in meinen Raum. Sie hat mich sehr oft angesehen. Das war die Anfrage nach Hilfe. Sie macht das tatsächlich sehr klar und lange,weil ich sonst immer helfe. Die Taktik hat sich also bisher für sie immer ausgezahlt.
 
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Olli
13. Okt. 23:16
Hier mal ein Ausschnitt wie man es nicht macht. Ich bin hier extra nicht eingeschritten, weil ich gerade den Kurs gemacht habe. Der Pudel hat eine sehr hohe Energie. Normalerweise schicke ich solche Hunde sofort weg. Mira (mein Hund der Schäferhund mix) war ziemlich erschrocken als ich mich entfernt habe. Sie kam dann sofort in meinen Raum. Sie hat mich sehr oft angesehen. Das war die Anfrage nach Hilfe. Sie macht das tatsächlich sehr klar und lange,weil ich sonst immer helfe. Die Taktik hat sich also bisher für sie immer ausgezahlt.
Ja, aufdringliche Verehrer sind manchmal hartnäckig. Aber sie hat es doch seeehr soft selber erledigt, d.h. sie musste nicht mal abschnappen. Da gibt's dann eigentlich keinen Grund für sich einzumischen. Erst wenn der Rüde drangeblieben wäre, hätte ich ihn weggeschickt, aber so durfte er durch Mira lernen, dass er nicht ihr Favorit ist. Ich musste das Video mir mehrfach anschauen, um zu verstehen, dass der Pudel ein Halti trägt - ist ja schon ein Indiz dafür, dass er sonst wohl auch mit viel Energie unterwegs ist.
 
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Franziska
13. Okt. 23:42
Ja, aufdringliche Verehrer sind manchmal hartnäckig. Aber sie hat es doch seeehr soft selber erledigt, d.h. sie musste nicht mal abschnappen. Da gibt's dann eigentlich keinen Grund für sich einzumischen. Erst wenn der Rüde drangeblieben wäre, hätte ich ihn weggeschickt, aber so durfte er durch Mira lernen, dass er nicht ihr Favorit ist. Ich musste das Video mir mehrfach anschauen, um zu verstehen, dass der Pudel ein Halti trägt - ist ja schon ein Indiz dafür, dass er sonst wohl auch mit viel Energie unterwegs ist.
Da muss ich dir leider widersprechen.😊 Meine Hündin hat mich mehrmals, um Hilfe gebeten. Dem komme ich nach. Andere Hunde benötigen vielleicht weniger Unterstützung in diesen Angelegenheiten. Auf dieses Video bezogen hätte ich viel früher einschreiten können. Das sagte auch die Trainerin.😊
 
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Sonja
13. Okt. 23:54
Ja, aufdringliche Verehrer sind manchmal hartnäckig. Aber sie hat es doch seeehr soft selber erledigt, d.h. sie musste nicht mal abschnappen. Da gibt's dann eigentlich keinen Grund für sich einzumischen. Erst wenn der Rüde drangeblieben wäre, hätte ich ihn weggeschickt, aber so durfte er durch Mira lernen, dass er nicht ihr Favorit ist. Ich musste das Video mir mehrfach anschauen, um zu verstehen, dass der Pudel ein Halti trägt - ist ja schon ein Indiz dafür, dass er sonst wohl auch mit viel Energie unterwegs ist.
Ich sehe das auch wie Franziska. Wenn man gezielt trainieren will, dass der eigene Hund das selbst geregelt kriegt, kann man es natürlich laufen lassen. Aber das täte ich mit einem schlechten Gefühl. Ich sehe das Nichthelfen als einen Vertrauensbruch an. Mein Hund bittet mich um Hilfe / Unterstützung, und da wir ein Team / ein Rudel sind, komme ich der Bitte nach. Auch wenn mein Hund in der Lage wäre, die Situation alleine zu meistern, möchte er doch lieber in der Gemeinschaft agieren.