Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Richtung Erwachsenwerden, wieder zum Junghund abebogen

Verfasser-Bild
Lilly
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 4
zuletzt 10. Apr.

Richtung Erwachsenwerden, wieder zum Junghund abebogen

Hallo zusammen! Unser Hund ist jetzt zweieinhalb Jahre alt. Wir haben ihn mit sieben Monaten aus dem Tierschutz adoptiert und wissen leider nicht genau, wie er sozialisiert wurde oder ob überhaupt. Es gab keine klare Prägung, und jetzt merken wir, dass er noch viel nachzuholen hat. Aktuell möchten wir ihm mehr Sozialkontakte ermöglichen, vor allem mit anderen Hunden, damit er auch mal richtig spielen kann. Doch leider zeigt er oft aufdringliches Verhalten. Er neigt dazu, andere Hunde zu besteigen, besonders wenn sie sich nicht deutlich genug ausdrücken können, dass sie das nicht möchten. Zudem zeigt er auch ein ziemlich sexualisiertes Verhalten, was natürlich auch an der aktuellen Zeit mit den läufigen Hündinnen liegt. Besonders im Frühling und auch im September merken wir, dass dies noch stärker zum Vorschein kommt. Wir gehen regelmäßig in eine Hundeschule und behandeln das Thema dort auch. Leider haben wir bisher noch nicht viel Fortschritt erzielen können, was uns manchmal ziemlich frustriert. Aber wir sind dran und hoffen weiterhin auf Fortschritte. Unser Hund ist eigentlich ein sehr lieber, offener Labrador, der generell gutmütig ist und es eigentlich mit den meisten Hunden gut kann. Es gab auch schon Hunde, mit denen er im Freilauf ganz normal spazieren konnte, ohne ständig zu toben oder aufdringlich zu werden. Aber leider gab es auch Situationen, die uns Sorgen machen. So wurde er von einer Bekannten, die eine Appenzeller-Hündin hat, im „Spiel“ gejagt. Er war vorher bei ihr nicht aufdringlich oder frech, aber im Spiel wurde er von der Hündin einfach gejagt, ohne dass ein echtes Spiel zustande kam. Das hat uns etwas beunruhigt, weil es zeigt, wie sensibel er auf bestimmte Hundenaturen reagiert. Wir denken nun darüber nach, ihm einen Chip einsetzen zu lassen, um ihm zu helfen, etwas weniger aufdringlich zu sein, und auch bei dieser Zeit, in der die läufigen Hündinnen ein starkes Thema sind, noch ansprechen zu können . Unser Ziel ist es, dass er mehr Hundekontakte haben kann, aber auch ansprechbar bleibt. Er sollte in der Lage sein, mit anderen Hunden zu spielen und rennen zu können, ohne dass er das Spiel immer alleine bestimmt oder die anderen Hunde nervt. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wir freuen uns über Tipps und Erfahrungen!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
Beliebteste Antwort
9. Apr. 16:54
Was du noch ausprobieren könntest wären social walks. Kann auch nur zu zweit mit einem befreundeten Hund sein. Also einfach an der Leine zusammen spazieren gehen und jedes toben unterbinden, sondern einfach spazieren gehen. Am besten mit einem souveränen Hund.
Carl hat auch einen extrem aufdringlichen Hundekumpel. Am Anfang des Spaziergangs und auch immer mal wieder zwischendurch verlieren die den Verstand und ballern, aber die meisten teile gehen die dann schön nebeneinander her und schnüffeln.
Je nachdem wie dein Hund drauf ist musst du dich aber evtl davon verabschieden möglichst viele Hunde Kontakte zu ermöglichen, sondern dann mehr auf Qualität als Quantität zu setzten. Carl hat 3 echt gute Hundkumpels der Rest ist entweder egal, gruselig oder richtig kacke.

Meiner Erfahrung nach haben Hündinnen ein Talent dafür jungen Wilden Rüden durch eiskaltes ignorieren zu erklären das toben gerade keine Option ist 😂
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
9. Apr. 16:54
Was du noch ausprobieren könntest wären social walks. Kann auch nur zu zweit mit einem befreundeten Hund sein. Also einfach an der Leine zusammen spazieren gehen und jedes toben unterbinden, sondern einfach spazieren gehen. Am besten mit einem souveränen Hund.
Carl hat auch einen extrem aufdringlichen Hundekumpel. Am Anfang des Spaziergangs und auch immer mal wieder zwischendurch verlieren die den Verstand und ballern, aber die meisten teile gehen die dann schön nebeneinander her und schnüffeln.
Je nachdem wie dein Hund drauf ist musst du dich aber evtl davon verabschieden möglichst viele Hunde Kontakte zu ermöglichen, sondern dann mehr auf Qualität als Quantität zu setzten. Carl hat 3 echt gute Hundkumpels der Rest ist entweder egal, gruselig oder richtig kacke.

Meiner Erfahrung nach haben Hündinnen ein Talent dafür jungen Wilden Rüden durch eiskaltes ignorieren zu erklären das toben gerade keine Option ist 😂
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
9. Apr. 16:56
Zum Chip kann ich nichts sagen. Auch nicht zum Jagdspiel der Berner Sennen Hündin. Meistens braucht man dazu, nen Video, um das einzuschätzen.
Abersucht euch ein bis 2 Hundekumpel, mit denen ihr spazieren gehen könnt, vorzugsweise an der Leine. Wenn das gut klappt, kann man auch mal nebenbei die leine ganz unaufgeregt abmachen und weiter gehen. Also nicht mit Kommando: und lauf oder so. Wenn Hunde erwachsen werden, spielen die auch nicht mehr so, vorallem auch nicht mit Fremdhunden. Das ist normal. Bei befreundeten Hunden, die sich mögen, sieht es schon anders aus.
Yuna spielt auch nicht mit Fremdhunden. Das ist dann eher ein abchecken, ein Begrenzen und ausloten. Sie hat ihre 2 Hundekumpel, das reicht ihr. Ihr solltet ihn in Hundekontakten besser unterstützen, erwünschtes Verhalten loben und aufdringliches Verhalten unterbinden. Ob da ein Chip hilft, bezweifel ich. Und schaut euch mal Videos an, von Hundebegegnungen, damit ihr besser einschätzen könnt, was da gerade im Kontakt passiert. Auf youtube unter: sprich Hund, oder bei hey fiffi.com
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
9. Apr. 17:01
Zum Thema Chip. Carls verhalten bei seinen Hundkumpels hat sich nur bei der unkastrierten Hündin geändert.
Da war er vor dem chippen aber an kein Spaziergang ohne Leine zu denken, weil er tatsächlich nichts anderes im Kopf hatte als die zu besteigen. Dieses extrem sexuelles verhalten hat durch den Chip nachgelassen und mittlerweile können die wieder ganz normal spazieren gehen. Aber da beide jung und voller Energie sind, sind auch hier einige tobe Einheiten dabei. Mit der kastrierten Kumpel Hündin und dem anderen Hundekumpel hat sich sein Verhalten durch den Chip überhaupt nicht verändert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Saskia
10. Apr. 18:44
Wie die anderen hier schon sagten, kann man es ohne Video schwer sagen. Es hört sich so an als wäre dein Hund einfach respektlos gegenüber anderen Hunden und als hätte er vom Appenzeller mal ordentlich eine auf den Deckel bekommen.
Bevor du einen Chip setzen lässt, würde ich an deiner Stelle sein Verhalten besser managen. Sprich dazwischen gehen sobald er anfängt sich so respektlos zu verhalten, aufzureiten, zu bedrängen etc. Meistens ist das eine Erziehungssache. Den Chip würde ich erst in Erwägung ziehen, wenn das erfolglos sein sollte.
Oh und ich würde den Kontakt zu schwachen Hunden (also Hunde die sich nicht wehren) entweder meiden oder nur bewusst zum Training suchen :)
Vielleicht hilft das ein wenig