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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 4. Apr.

Ressourcenverteidigung bei Hunden

Mein Napf, mein Ball, mein Frauchen/Herrchen … Und übrigens: Auf dieser Wiese darf nur ich schnüffeln. So könnten wir manche Hundebegegnungen vertonen. Aber auch gegenüber Menschen, sogar ihren Bezugspersonen, verteidigen Hunde für sie vermeintlich wichtige Dinge. Viele Menschen sind erschüttert, wenn der Hund sie nicht an seinen Futternapf lassen will. Doch selbst lassen sie sich nichts von ihren Tellern klauen. Wenn ich zb. Meinem Partner ungefragt eine Pommes vom Teller stibitze, bekomme ich mindestens einen sehr unfreundlichen Blick zugeworfen😄(zumindest meine erfahrung). Dinge, die uns wichtig sind oder die unsere Bedürfnisse befriedigen, möchten wir Menschen gern für uns behalten. Und so geht es auch unseren Hunden. Ressourcenverteidigung hat viele Gesichter und problematisch ist es nur, wenn du sie als Mensch nicht erkennst. Wenn du nicht erkennst, dass dein Hund nicht teilen will, wird dein Hund im schlimmsten Fall immer deutlicher werden und dem gilt es vorzubeugen. Wie so oft im Training mit unseren Hunden, ist eine gut ausgebildete Hundehalter*in gefragt. Was sind eure Erfahrungen und wie habt ihr dem ganzen vorgebeugt bzw sogar welche Tipps und Tricks habt ihr angewendet .Eure Startegien würden mich interessieren.
 
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Anja
14. Aug. 13:02
Bei uns ist die Ressourcenverteidigung ab und an. Die Hauptmahlzeiten klappen ohne Probleme. Bei Spielzeug ist es hier ein nehmen, abnehmen, mopsen, stehlen, austricksen Chaos 😄aber nie im bösen. Man sieht ihnen den Schalk an. Man muss also nicht eingreifen. Bei kaustangen, Knochen ist dann schon Kontrolle angesagt. Wenn sie dies in der Wohnung bekommen, überhaupt kein Thema, aber draußen im Garten muss man dann schauen, das jeder genug Abstand zum anderen hat.
 
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Kerstin
14. Aug. 13:49
Kann man aber ab trainieren 😉 so das die auch nebeneinander mit 1 m Abstand fressen
Bestimmt, aber er ist Einzelprinz da leg ich jetzt mal nicht so Wert drauf. Wenns kekse gibt und alle sitzen ist es kein problem
 
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Dogorama-Mitglied
14. Aug. 14:23
Hunde, die Ressourcenverteidigung zeigen, sehen ihre Ressourcen in Gefahr und möchten diese schützen. Und manchmal möchten sie auch sich selbst schützen, weil sie gelernt haben, dass der Mensch oder ein anderer Hund in so einer Situation auch für sie selbst gefährlich werden kann. Nicht immer wird der Hund alles abgeben wollen... zb Er findet einen Döner auf dem Fußweg – viele Hunde wollen den sofort futtern. Gratis Essen, selbst gefunden und dann auch noch lecker gewürzt und voller Fett. Für viele Hunde gibt es nichts Schöneres, denn für schlechte Zeiten bietet so ein Döner(oder was auch immer) ein netten Puffer. 😉 Deshalb teile ich die Meinung und Erfahrung mit dem Hund Signale wie das Ausgeben, ein zuverlässiges Sitz, ein Signal zum Aufmerksamkeitswechsel, einen sicheren Rückruf oder ähnliches trainieren. Und selbst wenn du nur eins dieser Signal kleinschrittig zuverlässig trainierst, so dass es zu 99% funktioniert – wirst man damit in jeder Situation eine Lösung haben. Ein zuverlässiges Sitz (oder stehen, falls der Hund aufgrund der Gesundheit nicht sitzen sollte) sollte man kleinschrittig angehen und nach und nach in solchen Situationen trainieren. Der Hund wird viel Selbstkontrolle aufwenden müssen, wenn er die Ressourcenverteidigung nicht zeigt und sitzen bleibt. Dann muss sich das natürlich auch lohnen ...zwinker zwinker
 
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Dogorama-Mitglied
14. Aug. 16:43
Wie habt Ihr es geschafft, dass Sie tolle Dinge auf dem Spaziergang anzeigen. Sie sind ja oft weit voraus, selbst an der Flexileine. Ich habe immer Angst, daß sie mal was giftiges fressen.
Das ist ein langwierige Training s Einheit. Über Clicker Beginnen in der Wohnung. Zuerst kommt das Anti fress Training. Dann in der Wohnung anfangen. Leckerchen auf Boden ausversehen fallen lassen. So im vorbei gehen. Meine haben gelernt nichts zu fressen was ich nicht frei gebe. Ein Hund der das nicht kennt rennt natürlich hin. Kommando Pfui oder nein Hund bleibt stehen click. Aus deiner Hand belohnen.
 
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Nadine
14. Aug. 16:46
Ich hab Mogli von Anfang an klar gemacht, dass er alles abzugeben hat und nichts einfach seins ist. Er hat es nicht zu verteidigen sondern bekommt meine Erlaubnis. Das war mir sehr wichtig. Versteht mich nicht falsch. Wenn er mit seinem Knochen auf seinem Platz liegt achte ich darauf, dass er absolut seine Ruhe hat, kann mich aber zu 100% darauf verlassen, wenn ich mal abgelenkt bin, dass er meinem Sohn oder meinen Katzen hier nichts tut. Zudem ist es wichtig, dass ein Hund auf Kommando sein Fressen her gibt, alleine schon wegen Giftködern. Zumindest meiner Meinung nach ☺️
 
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Dogorama-Mitglied
14. Aug. 16:48
Damit haben wir Gott sei Dank keinerlei Probleme... beim Fressen wird sie nicht gestört, sie weiß, keiner macht ihr ihr Futter und Wasser streitig und sie muss es nicht verteidigen. Sonstige Ressourcen sind für sie nicht zugängig... und wenn sie doch mal was erwischt dann wird "getauscht", klappt bei uns super. Manchmal überlegt sie zwar ob es lohnt aber für Käse gibt sie alles her 😁
 
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Katrin
14. Aug. 17:29
Hier gab es klare Regeln von Anfang an. Suki hat als Welpe gelernt das wegnehmen nichts schlimmes ist. Entweder bekam sie es gleich wieder oder es gab was besseres dafür. Außerdem verwalte ich hier die Ressourcen. Meine Näpfe, meine Spielis, meine Stöcker, meine Pfützen ja sogar meine Hundebetten. Und je besser sie sich an die Regeln hält umso mehr Freiheiten hat sie und umso mehr meiner Ressourcen darf sie ungefragt nutzen.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Aug. 15:22
Wie macht ihr es denn mit anderen Hunden? Ich gehe zum Beispiel gern mit meiner Mutter und ihrem Hund spazieren. Wenn ich den Trinknapf raushole und meiner Hündin Wasser geben möchte, fällt sie die andere Hündin an, wenn sie auch nur in der Nähe ist. Dasselbe bei Leckerlis oder Streicheleinheiten..
 
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Katrin
16. Aug. 15:41
Wie macht ihr es denn mit anderen Hunden? Ich gehe zum Beispiel gern mit meiner Mutter und ihrem Hund spazieren. Wenn ich den Trinknapf raushole und meiner Hündin Wasser geben möchte, fällt sie die andere Hündin an, wenn sie auch nur in der Nähe ist. Dasselbe bei Leckerlis oder Streicheleinheiten..
Solch ein Verhalten würde ich nicht tolerieren und an dem Problem arbeiten. Die erste Frage die ich mir stellen würde wäre warum der Hund so reagiert. Diese Reaktion ist meist das Ergebnis eines Problems das oft in einem ganz anderen Bereich liegt. Aber es lässt sich zum Glück beheben. Wie eigentlich alles. Dafür muss man aber das Gesamtbild kennen.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Aug. 16:15
Solch ein Verhalten würde ich nicht tolerieren und an dem Problem arbeiten. Die erste Frage die ich mir stellen würde wäre warum der Hund so reagiert. Diese Reaktion ist meist das Ergebnis eines Problems das oft in einem ganz anderen Bereich liegt. Aber es lässt sich zum Glück beheben. Wie eigentlich alles. Dafür muss man aber das Gesamtbild kennen.
Ich denke Mal, dass sie mich nicht als Rudelführer akzeptiert. Daran arbeiten wir gerade, jedoch geht das nicht von heute auf morgen. Ansonsten ist mir aufgefallen, dass sie sich bei anderen immer hervorhebt. Also wenn wir mit befreundeten Hundehaltern spazieren gehen und diese die anderen Hunde streicheln, drängt sie sich immer dazwischen. Immer unterwürfig mit angelegten Ohren und halb kriechend, aber sie tut es eben. Wie kann ich das denn unterbinden? Meistens rufe ich sie, aber dadurch weiß sie ja nicht, dass ich das "um Aufmerksamkeit betteln" nicht toleriere oder?