Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Ressourcen Protection

Verfasser-Bild
Phil
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 29. Dez.

Ressourcen Protection

Hallo zusammen ! Mein Wolfie hatte ja keine einfache Vergangenheit, weswegen ich sehr glücklich ind stolz auf ihn bin, dass er in so kurzer Zeit so verträglich geworden ist . Nur ein massives Problem, dass evtl auch gefährlich werden kann ist seine massive Verteidigung von gefundenem Futter, Knochen oder Spielzeug gegenüber Menschen . Hunden überlässt er es meistens freiwillig, aber wenn ich ihm mal den Müll den er von der Straße frisst wegnehmen will, dann wird’s gefährlich: tunnelblick, knurren und beißen ohne Vorwarnung. Und ziemlich heftig. Habe halt Angst wegen der vielen manipulierten Köder momentan, oder falls mal jemand das nicht weiß. Woher das kommt kann ich mir gut vorstellen, er wurde ja auf sämtliche Arten misshandelt. Nur: kriegt man denn so ein „angefoltertes“ verhalten überhaupt wieder raus und wenn ja, wie ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Conny
29. Dez. 17:58
Danke dir!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
29. Dez. 18:16
Über die Maulkorb Möglichkeit habe ich auch schon mal nachgedacht-tue mich nur sehr schwer damit. Sobald ich es vor ihr entdecke, ist alles gut. Aber wehe sie hat es in den Fängen, dann wird sie echt zum Monster. 😖
Wieso ist denn Maulkorb schwierig für dich? Gibt es einen bestimmten Grund dafür?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Conny
29. Dez. 18:21
Wir kennen das nur für Gondel oder Bahn fahren im Urlaub oder beim Tierarzt. Also den Maulkorb. Beim normalen spazieren gehen kann ich mich damit nicht anfreunden-auch wenn Das vermutlich den effektivsten Schutz bietet.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
29. Dez. 18:26
Also, ich würde ihm, wenn er etwas hat immer mal wieder etwas höherwertigeres dazugeben. Den Abstand dabei so nah wählen, dass er noch nicht droht, damit das schlechte Verhalten nicht bestätigt wird und er lernt, dass Du ihm nichts streitig machst, sondern im Gegenteil. Und den Abstand in Minischritten verkleinern. So klein, dass Du möglichst Rückfälle vermeidest und Du immernoch den Raum akzeptierst, den Dein Hund braucht.
Und dann würde ich zusätzlich noch üben, dass Du Ressourcen verwaltest, die er noch nicht hat und Du auf Freigabe entscheidest, wann er sie bekommt. Also, z.B. Hund ist neben Dir und vor euch liegt ein Stück Futter oder ein Leckerli. Da soll der Hund nicht dran. Ggf. stellst Du einen Fuß drauf. Erst wenn der Hund sich zurücknimmt bzw. abwartet gibst Du ihn mit einem Signal frei, oder bietest ihm etwas aus Deiner Hand an (dann bleibt das auf dem Boden aber tabu), z.B. mit Nimm...
Grundsätzlich darauf achten, den Napf mit Futter erst abzustellen, wenn der Hund sich zurücknimmt. Will der Hund zum Napf bevor er auf dem Boden steht, so dass Du ihn nicht im Ruhe abstellen kannst, geht er wieder nach oben. So oft bis der Hund abwartet.
Das kann man mit Spielzeug genauso machen.
Das würde ich so erstmal für den Anfang üben. Mit etwas wegnehmen/tauschen würde ich erstmal noch nicht anfangen... das wäre glaub ich noch zu schwierig.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
29. Dez. 18:42
Er hat gelernt, das er die lebenswichtige Ressource verteidigen muss. Aus welchem Grund auch immer. Meist weil Menschen den Hunden im Welpenalter die Kausachen wegnehmen, um zu beweisen wer der Boss ist. Das ist überholt und veraltet und ein guter Boss arbeitet eh nicht mit wegnehmen. :)

Das bekommt man nur mit ganz viel Geduld hin. Wenn er schon nach dir geschnappt hat, würde ich persönlich einen Trainer aufsuchen.

Kann dir aber erzählen, wie ich das machen würde.

Im Grunde musst du nur die negative Emotion verändern.
Dazu würde ich ihm immer beim fressen ein bisschen in den Napf tun und wenn es geht, den Rest Stück für Stück hinzugeben. So lernt der Hund, wenn du zum Napf kommst, dann nimmst du nichts weg, sondern gibst was dazu. Das änder die negative Emotion zu einer positiven.

Für Kausachen habe ich z.B. Von Anfang an bei Neo das Tauschen beigebracht.
Ich hab alles mit ihm gegen etwas besseres getauscht. Als Welpe ist das noch sehr einfach, weil die ja alles in Mund nehmen. Kaum hatte er ein Stock im Mund, hab ich es eingetauscht.
Erst gegen unwichtige Sachen, dann Spielzeug und nun fangen wir an mit Futter. Der Tausch muss aber immer gegen etwas viel besseres sein als das was er hat.

Und ich bin mir nicht sicher, ob ein Hund, der schon so extrem verteidigt, irgendetwas als besser sieht wie den Knochen den er gerade hat.

Wenn er schonmal angegriffen hat, wäre mir das persönlich zu gefährlich.

Hab mal mit einem Bolonka eine Socke eingetauscht. Einen kleinen süßen Hund der eigentlich total lieb ist, aber Socken verteidigt. Er hat das Leckerli genommen und mich direkt danach angegriffen.

Bei Neo konnten wir es schön aufbauen und ich kann ihm sogar das leckerste Steak aus dem Mund wieder entfernen.

Lg Ela