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Julia
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Anzahl der Antworten 97
zuletzt 1. Juni

Rennen wie von der Hornisse gestochen

Hallo liebe Community, Unsere Viszla Mix Hündin (6 Monate) hat seit neustem die Angewohnheit, wie eine bekloppte los zu rennen, wenn sie im Freilauf ist. Das video zeigt noch ein sehr mildes Verhalten, normalerweise ist sie noch schneller und weniger hopsend, sondern eher wie eine Rakete. Das hat bei ihr vor allem mit Anspannung zu tun, die sie dann wohl so abbaut. Es passiert zum Beispiel, wenn sie bei uns im großen Garten frei laufen darf, den sie super spannend findet. Aber auch, wenn sie mit jungen Hunden spielt. Die meisten Hunde kommen kaum hinterher und verlieren auch irgendwann das Interesse, was sie aber nicht davon abhält, noch ein paar Ehrenrunden zu drehen. Man könnte meinen, es wäre auch noch Windhund drin, dem ist aber nicht so. Mit freudigem, ausgelassenen toben hat das nichts mehr zu tun, es wirkt eher zwanghaft. Ich möchte nicht, dass diese Art, aufgebaute Anspannung loszulassen sich bei ihr verfestigt, und wäre um Tipps sehr dankbar! Habt ihr vielleicht auch so eine rennsemmel zu Hause und wenn ja, wie habt ihr eurem Hund zu mehr Entspannung und einer positiveren Art des Spielens und des spannungsabbaus verholfen? Entspannungsübungen sowohl zu Hause als auch draußen machen wir schon. Wir sitzen bei jedem Spaziergang auf einer Bank und ruhen, zu Hause wird im Körbchen entspannt und im Garten breiten wir eine Decke aus, auf der sie angeleint mit mir liegt. Nur um abschließend eins klar zu stellen: natürlich soll sie rennen und toben dürfen. Aber dieses zwanghafte Rennen sieht nicht nach Spaß aus, und ist bestimmt auch nicht gut für ihren wachsenden Körper. Zumal sie sich dann auch nicht mehr so richtig unter Kontrolle hat und es schon mal vorkommen kann, dass sie in Bäume oder auch mal mich (autsch) reinrennt. Über eine positive Diskussion und konstruktives Feedback würde ich mich sehr freuen!! Vielen Dank schonmal im Voraus ☺️
 
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Britta
15. März 20:38
Unser 7 Monate alter Rhodesian macht das auch.Ich denke,dass das normal ist.
 
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Jutta
15. März 20:39
Kleiner Input am Rande: Man muss nicht alles pathologisieren. Manchmal tun Hunde einfach nur Dinge, die Hunde halt tun😎
 
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Tom
15. März 21:52
Kleiner Input am Rande: Man muss nicht alles pathologisieren. Manchmal tun Hunde einfach nur Dinge, die Hunde halt tun😎
😂👍 So is das und mir selbst geht es eigentlich genauso...: Manchmal mache ich Sachen, die Menschen halt manchmal tun....
 
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Lisa
16. März 07:54
Habe auch einen halben Viszla (und die andere Hälfte Bracke), also rumflitzen ist mit ihre liebste Beschäftigung draußen, ja das kenne ich auch. Das mit dem "einrennen" und dann in so nen Tunnel geraten hat sie auch manchmal in Situationen, die sie überdrehen/überfordern. Ach und sie ist übrigens inzwischen schon 6 Jahre ^-^. Ob sich dein Hund da zu viel reinsteigert, möchte ich gar nich urteilen, du lebst mit ihr zusammen und kennst sie am besten und scheinst sie ja gründlich zu beobachten! Auf Tierarztmeinungen vertraue ich inzwischen kaum noch einfach so, weil ich schon viel zu oft erlebt habe, dass da welche Tips geben, die am Ende nur kontraproduktiv sind. Gibt sicherlich auch Gute! Nur TÄ sind halt auch nur Menschen, die nicht jede Rasse und jedes Problem in und auswendig kennen. Zum Radfahren: Mache ich mit meiner mindestens ein paar Mal die Woche. Wenn sie nur in meinem langsamen Tempo gehen darf, wenn wir irgendwo hin unterwegs sind, bekommt sie diese Rennkoller zu intensiv für meinen Geschmack. Auf'm Hundeplatz/Gebiet rumflitzen reicht da nicht. Sie braucht dieses entspannte Trabetempo am Rad über gewisse Strecken. Ich habe mit ihr auf weichem Waldboden angefangen; zum Wald und nach Hause habe ich sie anfangs im Anhänger gefahren. Im Wald haben wir mit Minirunden angefangen und uns an längere Strecken mit weniger Pausen rangetastet. Im Wald (Hundegebiet) läuft sie ohne Leine vorm Rad, ich passe mich ihrem Tempo an. Nur zu schnell vorpreschen für unserer und anderer Leute/Tiere Sicherheit darf sie natürlich nicht. Wie gut das Muskelgleichgewicht in ihrem Körper sich entwickelt kann ich bei dem kurzen Viszla Fell und diesem herrlich athletischen Körperbau ja wunderbar beobachten. Draußen zur Ruhe kommen üben wir separat auch, aber nur wenn sie schon ausgelastet ist, sonst kriegt sie dabei nen Koller, und ich mit 😅. Den Proteingehalt im Futter regulieren, wurde mir schon oft von erfahrenen Hundemenschen empfohlen. Da bei meiner aber momentan zunehmen Priorität hat, habe ich das noch nicht selbst probiert. Was bei uns richtig gut klappt, ist regelmäßig Zuhause Kauartikel geben, große und feste, sodass sie sich bei Bedarf auch mehrere Stunden am Stück dran abarbeiten kann. Wenn sie die regelmäßig bekommt, ist sie auch draußen ausgeglichener. So, das ist jetzt ein kleiner Roman geworden; ich hoffe da ist was hilfreiches für dich dabei :)
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 08:00
Habe auch einen halben Viszla (und die andere Hälfte Bracke), also rumflitzen ist mit ihre liebste Beschäftigung draußen, ja das kenne ich auch. Das mit dem "einrennen" und dann in so nen Tunnel geraten hat sie auch manchmal in Situationen, die sie überdrehen/überfordern. Ach und sie ist übrigens inzwischen schon 6 Jahre ^-^. Ob sich dein Hund da zu viel reinsteigert, möchte ich gar nich urteilen, du lebst mit ihr zusammen und kennst sie am besten und scheinst sie ja gründlich zu beobachten! Auf Tierarztmeinungen vertraue ich inzwischen kaum noch einfach so, weil ich schon viel zu oft erlebt habe, dass da welche Tips geben, die am Ende nur kontraproduktiv sind. Gibt sicherlich auch Gute! Nur TÄ sind halt auch nur Menschen, die nicht jede Rasse und jedes Problem in und auswendig kennen. Zum Radfahren: Mache ich mit meiner mindestens ein paar Mal die Woche. Wenn sie nur in meinem langsamen Tempo gehen darf, wenn wir irgendwo hin unterwegs sind, bekommt sie diese Rennkoller zu intensiv für meinen Geschmack. Auf'm Hundeplatz/Gebiet rumflitzen reicht da nicht. Sie braucht dieses entspannte Trabetempo am Rad über gewisse Strecken. Ich habe mit ihr auf weichem Waldboden angefangen; zum Wald und nach Hause habe ich sie anfangs im Anhänger gefahren. Im Wald haben wir mit Minirunden angefangen und uns an längere Strecken mit weniger Pausen rangetastet. Im Wald (Hundegebiet) läuft sie ohne Leine vorm Rad, ich passe mich ihrem Tempo an. Nur zu schnell vorpreschen für unserer und anderer Leute/Tiere Sicherheit darf sie natürlich nicht. Wie gut das Muskelgleichgewicht in ihrem Körper sich entwickelt kann ich bei dem kurzen Viszla Fell und diesem herrlich athletischen Körperbau ja wunderbar beobachten. Draußen zur Ruhe kommen üben wir separat auch, aber nur wenn sie schon ausgelastet ist, sonst kriegt sie dabei nen Koller, und ich mit 😅. Den Proteingehalt im Futter regulieren, wurde mir schon oft von erfahrenen Hundemenschen empfohlen. Da bei meiner aber momentan zunehmen Priorität hat, habe ich das noch nicht selbst probiert. Was bei uns richtig gut klappt, ist regelmäßig Zuhause Kauartikel geben, große und feste, sodass sie sich bei Bedarf auch mehrere Stunden am Stück dran abarbeiten kann. Wenn sie die regelmäßig bekommt, ist sie auch draußen ausgeglichener. So, das ist jetzt ein kleiner Roman geworden; ich hoffe da ist was hilfreiches für dich dabei :)
Das mit dem Futter ist ein guter Hinweis. Bei Belgier oft nicht anders. Mein Erfahrung ist 24 - 26% Protein ausreichend Dafür muss Fett mindestens bei 15% liegen eher mehr! Und viele Hunde reagieren auf Mais und Weizen mit Hyperaktivität.
 
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Lisa
16. März 08:03
Das mit dem Futter ist ein guter Hinweis. Bei Belgier oft nicht anders. Mein Erfahrung ist 24 - 26% Protein ausreichend Dafür muss Fett mindestens bei 15% liegen eher mehr! Und viele Hunde reagieren auf Mais und Weizen mit Hyperaktivität.
Ah danke für die Erfahrungswerte. Das mit Mais und Weizen kannte ich noch nich.
 
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Tom
16. März 10:39
Das mit dem Futter ist ein guter Hinweis. Bei Belgier oft nicht anders. Mein Erfahrung ist 24 - 26% Protein ausreichend Dafür muss Fett mindestens bei 15% liegen eher mehr! Und viele Hunde reagieren auf Mais und Weizen mit Hyperaktivität.
Man hört tatsächlich immer mal wieder, dass manche Hunde von zuviel Protein etwas nervös und hibbelig werden Selbst mit 20% guten, hochwertigen Proteinen lässt sich immer noch der gesamte Bedarf an essentiellen Aminosäuren darstellen. Wobei ich das ganze weniger an den Prozent fest machen würde, sondern lieber an dem Anteil, den die Proteine zur aufgenommenen Energie beitragen. Also zb Gramm Protein/MegaJoule kann man so zwischen 10 und 15 halten und es passt immer noch. Insgesamt sehe ich unter anderem deswegen wenig Grund, dem Hund einfach möglichst viel Fleisch einzuwerfen.
 
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Susanne
17. März 14:07
Das macht unser Mailo auch….das ist überschüssige Energie und natürlich das Alter und die Rasse…. Mailo macht das morgens immer im Garten für so 3-5min, dann ist es wieder ok und er ist auch wieder ruhig und ansprechbar. Man sollte den Hunden das auch gewähren, sonst kann es passieren dass sie im Haus oder der Wohnung dann ihre Energie abbauen und dann wird es unter Umständen teuer und vielleicht sogar gefährlich. Mailo hätte auf jeden Fall viel Spaß mit deiner Hündin, als Windhund ist es nicht so einfach andere Hunde zu finden, die das Tempo mitgehen bzw rennen können 😬🙈
 
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Julia
31. März 18:24
Vielen Dank für all die Antworten, es beruhigt mich, dass das Verhalten zumindest nicht besonders auffällig ist. Allerdings beobachte ich immer noch, dass rennen ihre Art ist, mit Stress (positiv oder negativ) umzugehen. Zum Beispiel auch mit anderen Hunden. Sie animiert die Hunde, ihr nachzurennen. Da sie echt schnell werden kann, erhöht sie immer mehr die Geschwindigkeit und wenn ich nicht rechtzeitig dazwischen gehe um das Spiel abzubrechen, bekommt sie irgendwann richtig Angst, vermutlich weil sie das Gefühl hat, aus spiel wird ernst und sie kann ihrem Verfolger nicht entkommen. Sie fiepst und zieht den Schwanz ein, bekommt einen panischen Blick etc. Früher hätte sie dann Schutz bei mir gesucht, seit sie richtig in der Pubertät ist, macht sie das aber eher selten. Wenn der andere Hundehalter ein gutes Auge hat, ruft er/sie den anderen Hund rechtzeitig ab, damit das nicht passiert. Aber smilla hört mich dann auch kaum noch, sodass ich sie nicht anrufen kann. Ich habe bedenken, eine schleppleine dran zu machen, da diese sich sowohl um meinen, als auch den anderen Hund wickeln könnte und ernsthafte Verletzungen an den Beinen hervorrufen könnte. Aber natürlich will ich ihr auch Spiel ermöglichen. Und leider gibt es eben auch nicht so viele extrem entspannte Senioren in unserer Gegend, die sie nicht verfolgen würden. Hat jemand dieses Verhalten beim eigenen Hund schon beobachtet und eine gute Lösung gefunden?
 
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Tom
31. März 19:02
Vielen Dank für all die Antworten, es beruhigt mich, dass das Verhalten zumindest nicht besonders auffällig ist. Allerdings beobachte ich immer noch, dass rennen ihre Art ist, mit Stress (positiv oder negativ) umzugehen. Zum Beispiel auch mit anderen Hunden. Sie animiert die Hunde, ihr nachzurennen. Da sie echt schnell werden kann, erhöht sie immer mehr die Geschwindigkeit und wenn ich nicht rechtzeitig dazwischen gehe um das Spiel abzubrechen, bekommt sie irgendwann richtig Angst, vermutlich weil sie das Gefühl hat, aus spiel wird ernst und sie kann ihrem Verfolger nicht entkommen. Sie fiepst und zieht den Schwanz ein, bekommt einen panischen Blick etc. Früher hätte sie dann Schutz bei mir gesucht, seit sie richtig in der Pubertät ist, macht sie das aber eher selten. Wenn der andere Hundehalter ein gutes Auge hat, ruft er/sie den anderen Hund rechtzeitig ab, damit das nicht passiert. Aber smilla hört mich dann auch kaum noch, sodass ich sie nicht anrufen kann. Ich habe bedenken, eine schleppleine dran zu machen, da diese sich sowohl um meinen, als auch den anderen Hund wickeln könnte und ernsthafte Verletzungen an den Beinen hervorrufen könnte. Aber natürlich will ich ihr auch Spiel ermöglichen. Und leider gibt es eben auch nicht so viele extrem entspannte Senioren in unserer Gegend, die sie nicht verfolgen würden. Hat jemand dieses Verhalten beim eigenen Hund schon beobachtet und eine gute Lösung gefunden?
Ja ich. Ich kenn das sehr gut und habe ähnliche Gedanken dazu wie du. Habe einen Windhund-Jagdhund Mix (Galgo Pointer, also eigentlich zweimal Jagdhund drin) und die benimmt sich ziemlich genauso. Ein Viszlar wäre für mich übrigens auch in der engeren Wahl gewesen, weil ich die richtig toll und zusätzlich auch echt wahnsinnig schön finde! Ich schreibe dir mal, was ich zu meiner Maus in dem Bereich sagen kann. Vielleicht kommt dir etwas davon bekannt vor: - Sie ist sehr schnell und dementsprechend auch sehr schnell sehr weit weg...😱 - Sie fordert andere zum Spielen und Rennen auf und lässt sich am liebsten jagen - dabei richtet sie ihr Tempo nachdem Spielpartner und schaut, dass sie zwei bis drei Längen vorne bleibt. Sind andere nicht wirklich schnell, dann läuft sie halt "im Halbgas" , damit es für die anderen nicht langweilig wird. Bleibt immer knapp vorne. - trotzdem ist sie relativ gut abrufbar auch auf weite Entfernungen. Das aber nur für ca 10 Minuten. Nach mehr als 10 Minuten Vollgas übernehmen scheinbar irgendwann die Hormone und sie steht so sehr unter Adrenalin oder Endorphin oder anderem, das die Ohren völlig zu sind, wenn sie sich "eingerannt" hat. - deswegen versuche ich immer, den richtigen Moment ab zu passen, um sie zurück zu rufen und dann ist erstmal ein paar Minuten Leine und runterkommen angesagt Kommt dir irgendwas davon bekannt vor?