Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Raumverwaltung", ein Mythos?!

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 204
zuletzt 11. Feb.

"Raumverwaltung", ein Mythos?!

Ihr Lieben, ich lese im Forum immer wieder davon, dass Hunde "Raum einnehmen" und Menschen "Raum verwalten". Das ist für mich (insbesondere hinsichtlich der Hunde) derart abstrakt und fern jeglicher neutraler Beobachtung, dass ich versucht habe nachvollziehbare Forschungen zu dem Thema zu finden. Ich bin nicht fündig geworden und dachte mir, ich frage mal bei denen, die dies praktizieren und als nachvollziehbar empfinden. Was mir auffällt ist, dass drohenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum beanspruchen", dass liegenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum" oder gar "Besitz beanspruchen" und dass Hunden, die z.B. vor jemanden laufen oder stehen bleiben ebenso unterstellt wird, sie würden "Raum einnehmen". So gut wie nie ist dieser "Raum" definiert und all dies ist negativ besetzt. Bei Menschen fällt mir auf, dass sie körperlich und bedrohlich handeln, um ihren "Raum zu beanspruchen", dass sie mit Strafen arbeiten und dass sie regelrecht nervös zu werden scheinen, wenn ihr Hund ihren "Raum" betreten oder streitig machen könnte. Bei meiner Suche bin ich auf diese Blogartikel gestoßen: https://forsthaus-metzelthin.de/mit-hunden-leben/verwalten-hunde-raeume/ Irgendwie gibt er meine Verwirrung gut wieder und mein Glaube an diese ominöse "Raumverwaltung" schwindet nun dahin. Aber vielleicht hat ja doch jemand eine vertrauenswürdige und nachvollziehbare Quelle parat, die mich dieses "Raumdings" verstehen lässt ^^
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Iris
10. Feb. 10:08
Auf dein Körpersprache gehe ich nicht mehr ein, habe das schon aufgedröselt, erkläre ich nicht nochmal.

Und nein, ich weiß das es mehr als Konditionierung gibt beim lernen. Ich hatte es ebenfalls schon versucht zu erklären. Ergebnis: Leute machen es lieber Körpersprachlich, weil Hunde das ja auch so untereinander machen…

Falls es jemand gibt, der den Mythos „Raumverwaltung „ mal hinter sich lassen will, für seinen Hund zuliebe. Der ist zb bei Trainieren statt Domenieren oder den IBH als erste Anlaufstelle.

Bin nun raus, wünsche Eiern Hunden und euch viel Glück, Gesundheit und Spaß beim Lernen, Leben und trainieren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
10. Feb. 10:09
Äh Nein, warum sollte ich behaupten das Rückwärts gehen Einschüchterung ist? Ich denke mein Punkt wird nicht verstanden oder will nicht verstanden werden. Daher gehe ich darauf nicht wieder ein. Ist wie eine Diskussion mit Leuten die glauben die Erde ist flach.
Weil du behauptet hast, dass körpersprachliches Arbeiten immer Einschüchterung ist.
Eine flache Scheibe ist wenigstens zweidimensional. Und du glaubst, nur Konditionierung ist die einzige Möglichkeit? Das wäre ganz schön eindimensional.
Es gibt noch mehr Dimensionen - auch bei der Hundeerziehung.

Ich kann übrigens auch einen Angebermodus einschalten: Der Raum, in dem sich die Erde bewegt, ist auch noch gekrümmt...
Angebermodus wieder ausgeschaltet.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
10. Feb. 10:21
Auf dein Körpersprache gehe ich nicht mehr ein, habe das schon aufgedröselt, erkläre ich nicht nochmal. Und nein, ich weiß das es mehr als Konditionierung gibt beim lernen. Ich hatte es ebenfalls schon versucht zu erklären. Ergebnis: Leute machen es lieber Körpersprachlich, weil Hunde das ja auch so untereinander machen… Falls es jemand gibt, der den Mythos „Raumverwaltung „ mal hinter sich lassen will, für seinen Hund zuliebe. Der ist zb bei Trainieren statt Domenieren oder den IBH als erste Anlaufstelle. Bin nun raus, wünsche Eiern Hunden und euch viel Glück, Gesundheit und Spaß beim Lernen, Leben und trainieren.
Einige deiner Behauptungen hier haben sich anders gelesen. Z.B. diese hier:
"Du kannst nicht lernen ohne Konditionierung. Das ist einfach so. Immer wenn ihr etwas trainiert, konditioniert ihr ."
Darauf bezog sich mein "eindimensional".

Aber wenn du das jetzt korrigierst, ist mein "eindimensional" überholt und gegenstandslos.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Feb. 10:35
Ich glaube Iris hat sich wirklich nur auf das Körperliche im negativen Sinne bezogen und gar nicht auf Sichtzeichen und alltägliche Unterstützungen.

Und da gehe ich mit, denn ich finde es auch nicht fair für den Hund unangenehme Methoden anzuwenden, wenn es doch angenehme Alternativen gibt :) Ich habe auch gemerkt, dass man wirklich kreativ werden kann, um Situationen freundlichen und fair zu lösen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Salome
10. Feb. 11:01
Ich glaube Iris hat sich wirklich nur auf das Körperliche im negativen Sinne bezogen und gar nicht auf Sichtzeichen und alltägliche Unterstützungen. Und da gehe ich mit, denn ich finde es auch nicht fair für den Hund unangenehme Methoden anzuwenden, wenn es doch angenehme Alternativen gibt :) Ich habe auch gemerkt, dass man wirklich kreativ werden kann, um Situationen freundlichen und fair zu lösen.
Das geht mir genauso wie dir. Ich finds schön, dass sich das Misverständnis für mich so geklärt hat.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Feb. 11:55
Zum Thema positive Verstärkung/ Konditionierung lege ich allen das Kapitel 2.1. „Kritik/Reinterpretation des lerntheoretischen Grundsatzes behavioristischer SR-Psychologie“ in „Lernen, Subjektwissenschaftliche Grundlegung“ von Klaus Holzkamp ans Herz. Hier ein Auszug aus der Forschung, die in diesem Kapitel aufgeführt wird:
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
10. Feb. 13:28
Das Nein muss nicht streng gesagt werden, weil dann wird wieder über Meideverhalten gearbeitet. Es normal sagen, mal tief, mal hoch, damit der Hund das Wort lernt und nicht „oh gleich gibt’s Ärger „ Gefühl.
Bestimmt und streng sind 2 Paar Schuhe.
Suchst Du nach Möglichkeiten, andere Methoden schlecht zu reden?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
10. Feb. 13:35
Ich glaube Iris hat sich wirklich nur auf das Körperliche im negativen Sinne bezogen und gar nicht auf Sichtzeichen und alltägliche Unterstützungen. Und da gehe ich mit, denn ich finde es auch nicht fair für den Hund unangenehme Methoden anzuwenden, wenn es doch angenehme Alternativen gibt :) Ich habe auch gemerkt, dass man wirklich kreativ werden kann, um Situationen freundlichen und fair zu lösen.
Da hast Du wohl mit allem Recht.
Es ist nur schade, wenn die Begriffe Raumverwaltung und körpersprachliches Arbeiten immer wieder nur auf das Negative reduziert werden.
Das ist in etwa so, als würde ich "Kommandos" verteufeln, nur weil sie in der alten Hundeerziehung (Schäferhundeplatz vor 30 Jahren) missbräuchlich verwendet wurden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
10. Feb. 14:02
Ich arbeite sehr viel über die körpersprachliche Kommunikation und über meine Hunde habe ich gelernt, sehr fein und bewusst mit meinem Körper und seinen Signalen umzugehen. Wir betreiben eine Sportart, die ausschließlich über die Körpersprache geht. Blicke, Fußhaltung, Schulterhaltung Mimik ... Keine Kommandos. Wir arbeiten mittlerweile auf einer Distanz von 20-25 Meter. Alles positiv aufgebaut und meine Hunde haben einen riesen Spaß dabei. Wenn meine Hunde neben mir gehen, spüre ich ihre Energie, dafür muss ich sie nicht anschauen. Also was ist negativ an einer körpersprachlichen Kommunikation?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Carola
10. Feb. 14:12
Das Nein muss nicht streng gesagt werden, weil dann wird wieder über Meideverhalten gearbeitet. Es normal sagen, mal tief, mal hoch, damit der Hund das Wort lernt und nicht „oh gleich gibt’s Ärger „ Gefühl.
Wie man Nein sagt oder anzeigt hängt ja auch von der Situation ab: habe ich 20 Kilo, die vor Wut brüllen und den Gegner beißen wollen muss ich anders vorgehen als bei einem Junghund der aufgeregt an einem anderen Hund vorbei hopst. In der zweiten Situation reicht vielleicht ein Blick oder ein kleines Leckerli und die Situation ist gelöst. In der ersten Situation kommt man mit einem Leckerli nicht so weit und muss mit Sicherheit andere Mittel einsetzen.