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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 11. Feb.

"Raumverwaltung", ein Mythos?!

Ihr Lieben, ich lese im Forum immer wieder davon, dass Hunde "Raum einnehmen" und Menschen "Raum verwalten". Das ist für mich (insbesondere hinsichtlich der Hunde) derart abstrakt und fern jeglicher neutraler Beobachtung, dass ich versucht habe nachvollziehbare Forschungen zu dem Thema zu finden. Ich bin nicht fündig geworden und dachte mir, ich frage mal bei denen, die dies praktizieren und als nachvollziehbar empfinden. Was mir auffällt ist, dass drohenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum beanspruchen", dass liegenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum" oder gar "Besitz beanspruchen" und dass Hunden, die z.B. vor jemanden laufen oder stehen bleiben ebenso unterstellt wird, sie würden "Raum einnehmen". So gut wie nie ist dieser "Raum" definiert und all dies ist negativ besetzt. Bei Menschen fällt mir auf, dass sie körperlich und bedrohlich handeln, um ihren "Raum zu beanspruchen", dass sie mit Strafen arbeiten und dass sie regelrecht nervös zu werden scheinen, wenn ihr Hund ihren "Raum" betreten oder streitig machen könnte. Bei meiner Suche bin ich auf diese Blogartikel gestoßen: https://forsthaus-metzelthin.de/mit-hunden-leben/verwalten-hunde-raeume/ Irgendwie gibt er meine Verwirrung gut wieder und mein Glaube an diese ominöse "Raumverwaltung" schwindet nun dahin. Aber vielleicht hat ja doch jemand eine vertrauenswürdige und nachvollziehbare Quelle parat, die mich dieses "Raumdings" verstehen lässt ^^
 
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Sonja
10. Feb. 08:46
Ich finde,das ist der wesentliche Punkt! Immer wenn behauptet wird, "Hunde kommunizieren ja auch so" ,ist eigentlich ein drastisches Verfahren gemeint. Das Hunde als Konfliktvermeider so ein Verhalten eigentlich erst am Ende einer Reihe anderer Kommunikationversuche zeigen wird dabei ausgeblendet. Das ist für mich zumindest der Grund,dass nicht als Erziehungsmassnahme zu etablieren. Ich finde es auch was ganz anderes wenn man im Notfall aus Management Gründen blockt und das situationsangemessen ist. Meiner reagiert allerdings überhaupt nicht auf Körpersprache ausser beim Rückruf und im Spiel. Liegt das an mir oder seiner Größe?(35cm) Trotzdem würde mich interessieren wie ihr das freundlich löst? Hier wird zum Beispiel grade der Garten umgegraben. Ich kann ihn dann meistens ablenken und wir machen einen Trick oder ich spiele was. Aber es wäre natürlich schon cool wenn ich mal einen Kaffee trinken könnte ohne das die nächste Wurzel im Hundemaul getragen wird.
Ich schaue mir gerne was von meiner Hundegruppe ab, und sogar lieber die kleinen Dinge als die drastischen. Zum Beispiel Dinge mit Blicken regeln. Oder statt drastischer zu werden, wenn der Hund nicht hört, einfach weiter abzuwarten, ohne die Körpersprache zu verändern. Ich werde langsam besser darin, mich auszudrücken.

Ich gebe Dir aber Recht, dass die Hundekommunikation oft als Rechtfertigung missbraucht wird. Zum Beispiel beim Schnauzgriff, den ich bei meinen 5 noch nie beobachtet habe.
 
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Babs
10. Feb. 09:08
Da bin ich nicht sicher, also er kennt "Stopp" das ist aber nicht generalisiert. Mir fehlen ein bisschen die Ideen, wie ich das generalisiere ohne ihn vorher in eine blöde Situation zu bringen.
Leckerchen in die Hand nehmen, Hund locken, Hund kommt, NEIN (oder ein anderes kurzes Wort, dass Du mit ernstem, aber ruhigem Ton sagen kannst), Hand schließen, warten bis sich der Hund von sich aus wegdreht und einen entspannten Körper bekommt ... fertig. Das "Nein" sollte bestimmt gesagt und nicht als Frage gestellt werden. Und an einem ruhigen Ort machen.
 
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Friedel
10. Feb. 09:24
Wir sind keine Hunde Punkt aus. Verhalten von Hunden zu imitieren, weil Hunde machen das unter sich auch so, ist einfach blödsinn. Blödsinn der leider funktioniert, weil Hunde durch Einschüchterung und hemmen ebenso lernen.
Du weichst aus mit einer für dich als absolut geltenden Behauptung" Verhalten von Hunden zu imitieren ... ist einfach blödsinn."
Und du behauptest, das z.B. ein den Hund einladendes Rückwärtsgehen Einschüchterung ist?
 
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Iris
10. Feb. 09:26
Leckerchen in die Hand nehmen, Hund locken, Hund kommt, NEIN (oder ein anderes kurzes Wort, dass Du mit ernstem, aber ruhigem Ton sagen kannst), Hand schließen, warten bis sich der Hund von sich aus wegdreht und einen entspannten Körper bekommt ... fertig. Das "Nein" sollte bestimmt gesagt und nicht als Frage gestellt werden. Und an einem ruhigen Ort machen.
Das Nein muss nicht streng gesagt werden, weil dann wird wieder über Meideverhalten gearbeitet. Es normal sagen, mal tief, mal hoch, damit der Hund das Wort lernt und nicht „oh gleich gibt’s Ärger „ Gefühl.
 
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Babs
10. Feb. 09:28
Das Nein muss nicht streng gesagt werden, weil dann wird wieder über Meideverhalten gearbeitet. Es normal sagen, mal tief, mal hoch, damit der Hund das Wort lernt und nicht „oh gleich gibt’s Ärger „ Gefühl.
Ja, da hast Du recht. Ruhig sagen. Ich gehe davon aus, dass man ruhig mit seinem Hund kommuniziert.
 
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Iris
10. Feb. 09:28
Du weichst aus mit einer für dich als absolut geltenden Behauptung" Verhalten von Hunden zu imitieren ... ist einfach blödsinn." Und du behauptest, das z.B. ein den Hund einladendes Rückwärtsgehen Einschüchterung ist?
Äh Nein, warum sollte ich behaupten das Rückwärts gehen Einschüchterung ist?

Ich denke mein Punkt wird nicht verstanden oder will nicht verstanden werden. Daher gehe ich darauf nicht wieder ein.

Ist wie eine Diskussion mit Leuten die glauben die Erde ist flach.
 
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Friedel
10. Feb. 09:36
In den meisten Fällen reicht ein "Nein, da nicht rein!" oder ein "Nicht weiter bitte". Ich arbeite in erster Linie stimmlich, weil dann der Rest authentisch mit kommt. An ganz besonders schwierigen Stellen ist es schon nötig, dass ich entweder mit der Leine den Raum begrenzen oder ihn aber selbst einnehmen und meinen Hund wegschicken muss.
Hm, wenn Holger mal nicht so aufgedreht ist, dann funktioniert es bei uns auch, dass ich ihn mit "hey", "nein", "hmhm" von einem angedeuteten Richtungswechsel bzw. Überschreiten einer imaginären Grenze abhalten kann.
 
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Carola
10. Feb. 09:42
Ich kann diese Diskussion hier nur teilweise nachvollziehen. Es ist doch so dass man immer mit einer Kombination von allem arbeitet.
Manche Befehle sind konditioniert wie z.B der Rückruf oder ein Abbruchsignal.
Andere erfolgen über operante Konditionierung, z.B wir rennen in die Box wenn es an der Tür klingelt.
Aber ich z.B arbeite sehr viel körpersprachlich mit meinen Hunden: zu jedem Befehl wie sitzt oder Platz gibt es ein Handzeichen. Diese Zeichen sind auch unabhängig voneinander möglich.
Das hat sich bei meinem früheren Hund als Segen erwiesen, als er im hohen Alter taub wurde und die Worte nicht mehr hören konnte körpersprachliche Signale für Hunde wesentlich eindeutiger sind als Sprache.
Untereinander kommunizieren Hunde in erster Linie körpersprachlich z.B über Blicke oder über die Körperhaltung. Gelegentlich blocken sie sich auch gegenseitig und das ist nicht immer sanft.
Körpersprachliche Arbeit kann durchaus freundlich und zugewandt sein. Und in manchen Situationen vielleicht energisch aber das hängt aus meiner Sicht von der Situation ab was erforderlich ist.
Wenn ich ein Sensibelchen habe wo ein Blick reicht reicht eben ein Blick wenn ich einen Brecher habe der schon mal eine deutliche Ansage braucht der muss er sie halt bekommen.
Meine Erfahrung ist jedenfalls je mehr man einen Hund volltextet desto unaufmerksamer wird er.
 
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Babs
10. Feb. 09:44
Ich kann diese Diskussion hier nur teilweise nachvollziehen. Es ist doch so dass man immer mit einer Kombination von allem arbeitet. Manche Befehle sind konditioniert wie z.B der Rückruf oder ein Abbruchsignal. Andere erfolgen über operante Konditionierung, z.B wir rennen in die Box wenn es an der Tür klingelt. Aber ich z.B arbeite sehr viel körpersprachlich mit meinen Hunden: zu jedem Befehl wie sitzt oder Platz gibt es ein Handzeichen. Diese Zeichen sind auch unabhängig voneinander möglich. Das hat sich bei meinem früheren Hund als Segen erwiesen, als er im hohen Alter taub wurde und die Worte nicht mehr hören konnte körpersprachliche Signale für Hunde wesentlich eindeutiger sind als Sprache. Untereinander kommunizieren Hunde in erster Linie körpersprachlich z.B über Blicke oder über die Körperhaltung. Gelegentlich blocken sie sich auch gegenseitig und das ist nicht immer sanft. Körpersprachliche Arbeit kann durchaus freundlich und zugewandt sein. Und in manchen Situationen vielleicht energisch aber das hängt aus meiner Sicht von der Situation ab was erforderlich ist. Wenn ich ein Sensibelchen habe wo ein Blick reicht reicht eben ein Blick wenn ich einen Brecher habe der schon mal eine deutliche Ansage braucht der muss er sie halt bekommen. Meine Erfahrung ist jedenfalls je mehr man einen Hund volltextet desto unaufmerksamer wird er.
Danke 👌
 
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Friedel
10. Feb. 10:07
Ich kann diese Diskussion hier nur teilweise nachvollziehen. Es ist doch so dass man immer mit einer Kombination von allem arbeitet. Manche Befehle sind konditioniert wie z.B der Rückruf oder ein Abbruchsignal. Andere erfolgen über operante Konditionierung, z.B wir rennen in die Box wenn es an der Tür klingelt. Aber ich z.B arbeite sehr viel körpersprachlich mit meinen Hunden: zu jedem Befehl wie sitzt oder Platz gibt es ein Handzeichen. Diese Zeichen sind auch unabhängig voneinander möglich. Das hat sich bei meinem früheren Hund als Segen erwiesen, als er im hohen Alter taub wurde und die Worte nicht mehr hören konnte körpersprachliche Signale für Hunde wesentlich eindeutiger sind als Sprache. Untereinander kommunizieren Hunde in erster Linie körpersprachlich z.B über Blicke oder über die Körperhaltung. Gelegentlich blocken sie sich auch gegenseitig und das ist nicht immer sanft. Körpersprachliche Arbeit kann durchaus freundlich und zugewandt sein. Und in manchen Situationen vielleicht energisch aber das hängt aus meiner Sicht von der Situation ab was erforderlich ist. Wenn ich ein Sensibelchen habe wo ein Blick reicht reicht eben ein Blick wenn ich einen Brecher habe der schon mal eine deutliche Ansage braucht der muss er sie halt bekommen. Meine Erfahrung ist jedenfalls je mehr man einen Hund volltextet desto unaufmerksamer wird er.
Ja, bin voll bei dir. Danke.