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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 11. Feb.

"Raumverwaltung", ein Mythos?!

Ihr Lieben, ich lese im Forum immer wieder davon, dass Hunde "Raum einnehmen" und Menschen "Raum verwalten". Das ist für mich (insbesondere hinsichtlich der Hunde) derart abstrakt und fern jeglicher neutraler Beobachtung, dass ich versucht habe nachvollziehbare Forschungen zu dem Thema zu finden. Ich bin nicht fündig geworden und dachte mir, ich frage mal bei denen, die dies praktizieren und als nachvollziehbar empfinden. Was mir auffällt ist, dass drohenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum beanspruchen", dass liegenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum" oder gar "Besitz beanspruchen" und dass Hunden, die z.B. vor jemanden laufen oder stehen bleiben ebenso unterstellt wird, sie würden "Raum einnehmen". So gut wie nie ist dieser "Raum" definiert und all dies ist negativ besetzt. Bei Menschen fällt mir auf, dass sie körperlich und bedrohlich handeln, um ihren "Raum zu beanspruchen", dass sie mit Strafen arbeiten und dass sie regelrecht nervös zu werden scheinen, wenn ihr Hund ihren "Raum" betreten oder streitig machen könnte. Bei meiner Suche bin ich auf diese Blogartikel gestoßen: https://forsthaus-metzelthin.de/mit-hunden-leben/verwalten-hunde-raeume/ Irgendwie gibt er meine Verwirrung gut wieder und mein Glaube an diese ominöse "Raumverwaltung" schwindet nun dahin. Aber vielleicht hat ja doch jemand eine vertrauenswürdige und nachvollziehbare Quelle parat, die mich dieses "Raumdings" verstehen lässt ^^
 
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Iris
10. Feb. 07:42
Ich frage mich grade wie all die Leute die nichts von körpersprachlicher Arbeit mit dem Hund halten mit einem Täubchen umgehen würden 🤔
Ganz einfach, wie mit meinen Hund auch, auf aktuellste wissenschaftlichen Training, zudem nach den Hund Bedürfnisgerecht.

Ich frage mich wie alle die körperlich arbeiten, das bei Tigern, Löwen, orcas&co machen. Da sind Tauben noch die harmloseren 🤣
 
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Iris
10. Feb. 07:44
Punkt aus. Das ist mal ein überzeugendes Argument.
Danke, finde ich auch.

Sich die Rosinen aus hündischer Kommunikation herauspicken wollen ist einfach nicht fair. Zumal ja auch noch etwas genommen wird, was Hunde untereinander schon doof finden.
 
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Salome
10. Feb. 07:49
Ganz einfach, wie mit meinen Hund auch, auf aktuellste wissenschaftlichen Training, zudem nach den Hund Bedürfnisgerecht. Ich frage mich wie alle die körperlich arbeiten, das bei Tigern, Löwen, orcas&co machen. Da sind Tauben noch die harmloseren 🤣
Also du würdest bspw. nie deinen ganzen Körper in die Richtung drehen in die es lang geht? Man kommuniziert doch immer mit dem ganzen Körper?

Vielleicht versteh ich auch was anderes unter körpersprachlich arbeiten?

Edit; oder wenn man vor der Box steht nachdem man sie geöffnet hat, begrenzt man doch auch den Raum bis man auf die Seite tritt und quasi Raum freigibt?
 
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Nadine
10. Feb. 07:51
Ich frage mich grade wie all die Leute die nichts von körpersprachlicher Arbeit mit dem Hund halten mit einem Täubchen umgehen würden 🤔
Ich geh mal davon aus, du meinst mit Täubchen deinen tauben Hund? 😉

Es ist generell einfach schlichtweg unmöglich, gar nicht körpersprachlich zu arbeiten. Egal was man sagt. Wir sind körperliche Wesen, das kann man nicht einfach weglassen.
Aber Körpersprache kann ja auch nett und einladend sein.

Ich bin tatsächlich auch kein großer Fan von zb Blocken, wie es oft verstanden wird, wende es aber auch in manchen Situationen an - meistens wenn ich vorher zu spät reagiert habe und dann dafür sorgen muss, dass die Situation nicht eskaliert. Ich blocke aber auch fremde Menschen, ohne dass die das überhaupt merken. Indem ich einfach präsent zwischen meinem Hund und ihnen laufe. Seit ich das mache, wurde nicht einmal versucht meinen Hund zu streicheln - was vorher oft passiert ist. Und mein Hund nimmt es auch wahr und an und bleibt auf seiner Seite, statt den Menschen anzugehen, weil es ihm eigentlich zu eng ist. Bei ihm aber (hoffentlich) mit positiver Emotion, weil wir das viel positiv geübt haben und es danach und manchmal dabei auch Lob gibt.
Körpersprachlich arbeiten ist so viel mehr als sich bedrohlich vor dem Hund aufbauen und "Raum zu beanspruchen".
 
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Salome
10. Feb. 07:56
Ich geh mal davon aus, du meinst mit Täubchen deinen tauben Hund? 😉 Es ist generell einfach schlichtweg unmöglich, gar nicht körpersprachlich zu arbeiten. Egal was man sagt. Wir sind körperliche Wesen, das kann man nicht einfach weglassen. Aber Körpersprache kann ja auch nett und einladend sein. Ich bin tatsächlich auch kein großer Fan von zb Blocken, wie es oft verstanden wird, wende es aber auch in manchen Situationen an - meistens wenn ich vorher zu spät reagiert habe und dann dafür sorgen muss, dass die Situation nicht eskaliert. Ich blocke aber auch fremde Menschen, ohne dass die das überhaupt merken. Indem ich einfach präsent zwischen meinem Hund und ihnen laufe. Seit ich das mache, wurde nicht einmal versucht meinen Hund zu streicheln - was vorher oft passiert ist. Und mein Hund nimmt es auch wahr und an und bleibt auf seiner Seite, statt den Menschen anzugehen, weil es ihm eigentlich zu eng ist. Bei ihm aber (hoffentlich) mit positiver Emotion, weil wir das viel positiv geübt haben und es danach und manchmal dabei auch Lob gibt. Körpersprachlich arbeiten ist so viel mehr als sich bedrohlich vor dem Hund aufbauen und "Raum zu beanspruchen".
Ja klar. Ich bin mir diese Verniedlichungen so gewohnt, da war mir gar nicht bewusst, wie das falsch verstanden werden kann 🙈

Also, dann bin ich ganz bei dir.
Der Körper geht da echt oft auch einfach mit, ich lobe ja auch mündlich, weil dann mehr Emotion im Lob mitspielt auch wenn sie mich nicht hört kommt mehr an.
 
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Tatiana
10. Feb. 08:21
Ich finde,das ist der wesentliche Punkt!
Immer wenn behauptet wird, "Hunde kommunizieren ja auch so" ,ist eigentlich ein drastisches Verfahren gemeint. Das Hunde als Konfliktvermeider so ein Verhalten eigentlich erst am Ende einer Reihe anderer
Kommunikationversuche zeigen wird dabei ausgeblendet. Das ist für mich zumindest der Grund,dass nicht als Erziehungsmassnahme zu etablieren. Ich finde es auch was ganz anderes wenn man im Notfall aus Management Gründen blockt und das situationsangemessen ist. Meiner reagiert allerdings überhaupt nicht auf Körpersprache ausser beim Rückruf und im Spiel. Liegt das an mir oder seiner Größe?(35cm)
Trotzdem würde mich interessieren wie ihr das freundlich löst?
Hier wird zum Beispiel grade der Garten umgegraben. Ich kann ihn dann meistens ablenken und wir machen einen Trick oder ich spiele was. Aber es wäre natürlich schon cool wenn ich mal einen Kaffee trinken könnte ohne das die nächste Wurzel im Hundemaul getragen wird.
 
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Babs
10. Feb. 08:29
Ich finde,das ist der wesentliche Punkt! Immer wenn behauptet wird, "Hunde kommunizieren ja auch so" ,ist eigentlich ein drastisches Verfahren gemeint. Das Hunde als Konfliktvermeider so ein Verhalten eigentlich erst am Ende einer Reihe anderer Kommunikationversuche zeigen wird dabei ausgeblendet. Das ist für mich zumindest der Grund,dass nicht als Erziehungsmassnahme zu etablieren. Ich finde es auch was ganz anderes wenn man im Notfall aus Management Gründen blockt und das situationsangemessen ist. Meiner reagiert allerdings überhaupt nicht auf Körpersprache ausser beim Rückruf und im Spiel. Liegt das an mir oder seiner Größe?(35cm) Trotzdem würde mich interessieren wie ihr das freundlich löst? Hier wird zum Beispiel grade der Garten umgegraben. Ich kann ihn dann meistens ablenken und wir machen einen Trick oder ich spiele was. Aber es wäre natürlich schon cool wenn ich mal einen Kaffee trinken könnte ohne das die nächste Wurzel im Hundemaul getragen wird.
Kennt er ein Abbruchsignal?
 
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Sonja
10. Feb. 08:38
Ganz einfach, wie mit meinen Hund auch, auf aktuellste wissenschaftlichen Training, zudem nach den Hund Bedürfnisgerecht. Ich frage mich wie alle die körperlich arbeiten, das bei Tigern, Löwen, orcas&co machen. Da sind Tauben noch die harmloseren 🤣
Es ist doch kein Entweder - Oder. Man arbeitet doch immer ganzheitlich.
 
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Iris
10. Feb. 08:40
Es ist doch kein Entweder - Oder. Man arbeitet doch immer ganzheitlich.
Es geht um das WIE, gearbeitet wird.
 
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Tatiana
10. Feb. 08:42
Kennt er ein Abbruchsignal?
Da bin ich nicht sicher, also er kennt "Stopp" das ist aber nicht generalisiert. Mir fehlen ein bisschen die Ideen, wie ich das generalisiere ohne ihn vorher in eine blöde Situation zu bringen.