Punktuelle Angst/ Erstarren Gassi gehen
Moin zusammen,
mein Mann und ich haben eine 9-Monate alte Hündin aus dem Tierschutz adoptiert. Anfangs war sie sehr ängstlich, mittlerweile (sie ist seit seit fast 2 Wochen nun bei uns) fühlt sie sich in der Wohnung Pudelwohl und sicher. Bloß wenn wir rausgehen, erstarrt sie punktuell und geht keinen Schritt mehr, Rute unten, Körper geduckt und manchmal sogar extremes Zittern. Manchmal sind die Auslöser ersichtlich z. B. viele Impulse durch vorbeigehende Menschen (darüber freut sie sich dann aber immer) oder Geräusche von der Straße etc. Sie reagiert aber nie gleich, manchmal sind genau die Geräusche auch gar kein Problem oder wir erkennen keinen Grund, sowohl visuell, als auch akustisch, weshalb sie in diese Starre verfällt. In der Regel gebe ich ihr einen Moment und wir warten einfach ab. Wenn es ganz arg ist, streichel ich sie beruhigend am Bauch oder versuche sie positiv zu motivieren weiterzugehen. Manchmal klappt das, aber ganz oft auch einfach nicht.
Deshalb war diese Woche auch schon ein Hundetrainer bei uns. Sie liebt Menschen, daher war das Einfrieren beim gemeinsamen Gassi gehen in der Art wie sonst nicht präsent. Er hat sie, wenn sie ängstlich stehen blieb, freundlich angesprochen und eingeladen weiterzugehen. Das hat geklappt, weil sie sich dann gefreut hat und das auch aufregend für sie war, mit dem „neuen, netten Mann“. Im Alltag klappt das allerdings nicht so. Sie ist dann manchmal wirklich überhaupt nicht ansprechbar. Ich weiß, dass ein langer Atem notwendig ist und ich stehe da auch oft mehrmals bei einer Gassirunde 5-10 Minuten an einer Stelle, aber es muss doch irgendetwas geben, womit ich die Situation positiv beeinflussen kann? An sie herankomme, sie aus der Starre rausholen kann?
Mir ist heute aufgefallen, dass sie wenn wir in eine Richtung laufen und sie plötzlich ängstlich stehen bleibt, in die andere Richtung (aus der wir kamen) mitlaufen würde. Kann das eine Lösung sein? So kommen wir allerdings auch nicht an unser Ziel. Weil das dann immer hin und her geht. Wir laufen dann sicherlich 30 Minuten nur hin und her: 5 Meter nach rechts und dann kommt die Angst, dann laufen wir wieder zurück, dann kommt die Angst, dann laufen wir wieder nach rechts usw. Das kann keine Lösung sein? Und soll ich nicht die sein, die weiß wo wir lang wollen und hin laufen? Bin mir wegen der Angst der Hündin einfach unsicher, weil man sagt ja auch, dass man den Hund nicht in die Angst auslösende Situation „zwingen“ soll (auch wenn für mich dann vielleicht kein sichtbare Auslöser der Angst erkenntlich sind).
Ich bin echt total überfragt. Kinder liebt sie übrigens auch und freut sich immer riesig. So sind wir einem Schulkind heute hinter her und sie lief so toll bis fast nach Hause, aber das Kind ist vorher wo anders eingebogen, dann ging wieder nichts. 10 Meter vor unserer Haustür standen wir dann wieder. Das ist sicherlich auch nicht richtig, aber ich habe sie dann ins Haus getragen, weil wir da schon mindestens 20 Minuten für nicht mal 1 km Rückweg unterwegs waren. Habt ihr vielleicht Tipps aus eigener Erfahrung heraus? Habe schon hier im Forum gestöbert, aber nichts passendes gefunden 😮💨
Lieben Gruß!