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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Jan.

Pubertier verhält sich abends/nachts anders

Hallo. Mein Pubertier (15 Monate, Tierschutzhund, seit 2 Wochen bei mir) verhält sich seit 2 Tagen abends bzw nachts komplett anders als tagsüber. Er knurrt und bellt mich an. Es gibt nur ihn und mich. Bisher war er mir gegenüber zwar hin und wieder skeptisch (weil neu usw) und testet mich aus, aber er war nie grantig. Abends bin ich oft am PC und wenn ich dann ins Bett gehe, wollte er immer mit. Jetzt bleibt er lieber im Wohnzimmer. Wenn ich dann nochmal ins Wohnzimmer gehen will bevor ich zu Bett gehe, knurrt er mich an, selbst wenn ich ihn nicht beachte. Als wären es zwei verschiedene Hunde! Hat jemand eine Idee?
 
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Dirk
17. Jan. 09:28
Wow danke für die vielen Nachrichten! Damit hab ich nicht gerechnet. Sirius ist eine bunte Mischung. Was genau drin steckt weiß niemand, allerdings meinte der Tierarzt, dass SH und Pointer definitiv drin sind, rein optisch. Im Grunde ist es so: Ich trage am PC Headset, also hört er nur mich. Im Normalfall liegt er im Wohnzimmer. Bisher kam er mich dann hin und wieder in Arbeitszimmer besuchen um zu knuddeln. Jetzt ist es so, dass er durchgehend im WZ liegt. Wenn ich dann vorm schlafen gehen im Wohnzimmer nochmal die Fenster kontrolliere, gehe ich an ihm vorbei. Dann fängt er an zu knurren. Er schlief bei keiner der Begebenheiten, weil ich ihn an seinem Geweihstück kauen gehört habe. Er fixiert mich nicht, sondern weicht meinem Blick eher aus. Auf Ansprache reagiert er gar nicht, egal in welcher Tonlage. Hundeschule habe ich bereits in Angriff genommen. Ein Video hab ich auch schon aufgenommen. Danke für die Tipps jedenfalls. Ich werde mich mit der Hundeschule mal zusammensetzen, soweit ich weiß gibts dort auch Einzeltraining usw
Oh! Er kaut an was, was ihm gehört und knurrt dich dann an. Das passt zur These "Grenzen testen und Ressourcen verteidigen".

Wie geschrieben: genau diagnostizieren kann man das aus der Ferne nicht, ohne es gesehen zu haben. (Selbst ein Hundeprofi wie Martin Rütter müsste die Situation beobachten und könnte aus deiner Schilderung keine definitive Diagnose stellen; das kann höchstens ein absolutes Ausnahmetalent mit jahrzehntelanger Erfahrung mit tausenden Hunden wie Michael Hoffmann. 🙄)

Ich würde es definitiv mit meinem Tipp 2 versuchen. Du solltest den Platz beanspruchen und darfst keine inneren Zweifel haben, dass er weggeht. Und wahrscheinlich später die Übung sogar dahingehend steigern, dass ich ihm die Ressource, die er verteidigt, kurz wegnehme, angucke und dann - sofern er artig ist und nicht drängelt - ganz entspannt wiedergebe. Soll alles positiv sein; aber er darf halt nicht lernen: "Frauchen kommt in den Raum und will möglicherweise mein Kauzeug. Dank meines Knurrens und Verbellens konnte ich mein Spielzeug jedoch sichern und den Eindringling vertreiben. Gewonnen! Super gelöst! --> Nächstes Mal wieder." Dann könnte sich das vermutete (!) Problem möglicherweise verschlimmern und er sogar schlimmstenfalls irgendwann die Zähne einsetzen.

Du schreibst, er reagiert auf Ansprache nicht. Deshalb ist Körpersprache und das Auf-ihn-Zugehen so eklatant wichtig. Eins kann ich aus der Ferne garantieren: wenn du mit richtig dosierter Intensität auf ihn zugehst, wird er in irgendeiner Form reagieren. (Und höchstwahrscheinlich weggehen, spätestens wenn Du so nah bist, dass er sonst über den Haufen gerannt würde. 😁 Der Vollständigkeit halber die Warnung: Bei richtig aggressiven Hunden, die gelernt haben zu beißen, kann die Reaktion natürlich unguter ausfallen - aber auch die werden reagieren. 🤭 Aber danach klingt dein Pubertier ja nicht.)

Ich find's gut, dass Du schon mit einem Hundetrainer in Kontakt bist. Wenn's ein guter ist, wird er dir bestimmt helfen können und sich dabei auch andere Situationen (s. Tipp 3) anschauen.

Ich könnte mir vorstellen, dass ihr das schnell gelöst bekommt und einen harmonischen Zusammenleben mit guter Kommunikation nichts im Wege steht. Viel Erfolg!
 
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Dogorama-Mitglied
18. Jan. 16:34
Ok, hab die Ursache gefunden 😑 Er verteidigt Ressourcen (Wohnzimmer), aktuell sein Kauspielzeug. Wenn ich seinem Kauspielzeug zu nahe komme, knurrt und bellt er mich an.
Hab’s mal mit dem Tipp von Dirk R. versucht und den Platz beansprucht. Er knurrt weiter, geht mir aber aus dem Weg wenn ich zu nahe komme.

Danke nochmal für den Tipp an dieser Stelle :)
 
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Annett
18. Jan. 17:04
Wow danke für die vielen Nachrichten! Damit hab ich nicht gerechnet. Sirius ist eine bunte Mischung. Was genau drin steckt weiß niemand, allerdings meinte der Tierarzt, dass SH und Pointer definitiv drin sind, rein optisch. Im Grunde ist es so: Ich trage am PC Headset, also hört er nur mich. Im Normalfall liegt er im Wohnzimmer. Bisher kam er mich dann hin und wieder in Arbeitszimmer besuchen um zu knuddeln. Jetzt ist es so, dass er durchgehend im WZ liegt. Wenn ich dann vorm schlafen gehen im Wohnzimmer nochmal die Fenster kontrolliere, gehe ich an ihm vorbei. Dann fängt er an zu knurren. Er schlief bei keiner der Begebenheiten, weil ich ihn an seinem Geweihstück kauen gehört habe. Er fixiert mich nicht, sondern weicht meinem Blick eher aus. Auf Ansprache reagiert er gar nicht, egal in welcher Tonlage. Hundeschule habe ich bereits in Angriff genommen. Ein Video hab ich auch schon aufgenommen. Danke für die Tipps jedenfalls. Ich werde mich mit der Hundeschule mal zusammensetzen, soweit ich weiß gibts dort auch Einzeltraining usw
Du schreibst, dass er an seinem Geweihstück gekaut hat und dich nicht fixiert. Ich denke, dass er sein Futter ( das Geweihstück) verteidigt und dich deshalb anknurrt, wenn du zu nahe bei ihm vorbeigehst. Ich würde das von Anfang an beim Füttern üben. Demonstriere ihm, dass das Futter dir gehört, bedeutet, er darf erst fressen, wenn du ihm ein Signal dafür gibst. Vorher lass ihn unterschiedlich lange warten. Dazu kannst du dich auch vor das Futter stellen und ihn erst bei Freigabe ranlassen. Oder du nimmst den Napf sofort weg, wenn er Anstalten macht, zu fressen. Dann wieder hinstellen usw. Ziel ist, dass er so lange wartet und dich anschaut, bis er fressen darf, auch wenn der Napf schon vor ihm steht. Das zeigt ihm, dass du das Futter verwaltest. Ich denke, das wird auch das Problem mit dem Geweih lösen. Ich hatte das Problem am Anfang bei Mailo auch mal ganz kurz. Hab ihm den Kauknochen dann immer wieder mal weggenommen und dann nach etwas Zeit wiedergegeben. Nun ist dein Hund ja einige Nummern größer und du hast ihn noch nicht so lange und kannst ihn deshalb vielleicht noch nicht richtig einschätzen. Deshalb würde ich damit erst einmal vorsichtig sein und den Trainer draufschauen lassen. Auf jeden Fall würde ich ihm keine Angst zeigen und weggehen, wenn er knurrt. Dann hat er dich in seinen Augen erfolgreich verrieben. Dass er dich nicht fixiert deutet eher darauf hin, dass er unsicher ist, sein Geweih verteidigen will und nicht weiß, was er machen soll. Räume doch das Geweih mal ganz weg und schau, ob er sich dann abends immer noch so verhält. Wenn es hilft, gäbe es das bei mir erst einmal nicht mehr, bis das Problem behoben ist.
 
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Susanne
18. Jan. 18:03
Dein Hund braucht noch einige Wochen Eingewöhnungszeit. Versuche es mit einer Box. Die gibt ihm Sicherheit und Dir auch. Hatte ein ähnliches Problem, es kann sich auch noch steigern. Heute liegt mein Hund freiwillig in seiner Box besonders wenn er seine Ruhe haben möchte. Vorsicht beim Trainer: sollte einer mit Spezialgebiet Tierschutz sein.