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Tira
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zuletzt 12. Nov.

Probleme mit Ruhe und Schlaf

Liebe Alle Ich wäre froh um ein paar Gedanken und Anregungen zu unserem Schlaf und Ruhe Problem. Unser Flatti-Rüde 1-Jährig, kommt einfach wahnsinnig schlecht zur Ruhe und ist in den meisten Fällen bei jeder Regung, die in unserem Zuhause stattfindet, hellhörig und auf den Beinen. Er kann daliegen und schlafen (dösen), aber sobald jemand sich im Haus bewegt, muss er immer nachschauen gehen was denn da so passiert. Nur abends, da kann er völlig entspannt und in Ruhe liegen bleiben, weil er da vermutlich weiss, dass nichts mehr Spannendes passiert. Er ist unglaublich neugierig und muss immer alles abchecken. Er kommt dadurch natürlich auf viiiiiiiel zu wenig Schlaf! Im Schnitt meist nicht mehr als 12 Stunden insgesamt.. nachts haben wir überhaupt keine Probleme mit dem schlafen und auch wenn er alleine zuhause ist, schläft er ganz wunderbar (mit Kamera kontrolliert) aber wir sind halt nunmal auch da und können ihm nicht einfach das Haus überlassen ;-) oder stundenlang die Füsse still heben, damit er zur Ruhe findet. Wir sind 4 Personen im Haushalt, dass wäre absolut unrealistisch.. Was sicher ein grosses Problem ist, dass wir keinen separaten Raum haben, in den er sich zurückziehen könnte. Wir haben einen grossen offenen Wohn Essbereich und da ist halt meistens etwas Bewegung. Die anderen Zimmer sind im OG und da will er nicht liegen. Deckentraining habe ich angefangen aber da ist er immer sehr gestresst und braucht wirklich lange bis er sich mal entspannt hinlegt. Sobald sich aber wieder jemand bewegt oder einen Schrank öffnet oder oder oder ist er meistens wieder am Aufsitzen und unruhig werden. Er bleibt dann zwar auf der Decke aber eben, ruhen und schlafen ist das absolut nicht und so bekommt er noch weniger Schlaf als eh schon :-(. Eine Box haben wir auch schon versucht, aber da ist es genau dasselbe. Wenn ich ihn dann von der Decke freigebe, dann ist er entweder sehr aufgeregt oder er legt er sich sofort irgendwo anders hin und schläft .. bis der nächste sich bewegt ... es nervt extrem aber er tut mir natürlich auch leid, weil es für ihn ja auch nicht schön ist aber was können wir machen? Irgendwelche Tipps oder Anregungen??!
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 10:01
So doof das jetzt klingen mag.... ihr alle solltet ihn schlicht mehr ignorieren. Jedesmal wenn er Aufmerksamkeit (es reicht schon ein Blick) bekommt, wenn er hinterher marschiert, bekommt er gleichzeitig eine Bestätigung für dieses Verhalten. Das klingt super fies, ist aber bei solch einem super aufmerksamen Hund so ziemlich die einfachste Lösung ihn mehr zu ignorieren.
Ich würde zusätzlich zum Ignorieren noch Bewegungsuebungen einbauen. Also sich selbst für kurze Zeit irgendwie bewegen (am Anfang langsam gehen bis irgendwann hüpfen, tanzen etc.), und sobald der Hund interessiert ankommt, weggehen - am Anfang im selben Raum, dann auf andere Räume ausweiten.
 
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Daniela
12. Nov. 10:04
Das Problem kenne ich auch, mit unserer 8 Monate alten Dackelhündin. Bei uns funktioniert tatsächlich das Anleinen. Da kommt sie tatsächlich zur Ruhe, ohne irgend ein Theater. Ich kann mich dann auch im Haus bewegen ohne das sie überhaupt versucht hinterherzulaufen.
 
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Ina
12. Nov. 10:07
Das ist nicht richtig ! Ich muss mein Hund nicht heftig beschäftigen damit er Ruhe lernt! Und ein Dauer gestresster Hund braucht erstmal Zeit die ganze Stress Hormone abzubauen, ansonsten geht das nämlich iwann auf die Gesundheit! Und dann wenn die Basis da ist kann ich die Auslastung wieder steigern. Natürlich kann man im ruhigen entspannten rahmen nasenarbeit und Kopfarbeit machen. Aber eben mit viel Ruhe
Ich rede auch nicht von heftig beschäftigen sondern von vernünftigem Training.... Da wird Aufmerksamkeit gefordert und gefördert, der Hund bekommt eine Aufgabe die er bewältigen kann... (bzw lernt in kleinen Schritten das zu tun) die seiner Natur entspricht... Er lernt ständig dazu, das ist Kopfarbeit.... und dann bekommt er ausreichend Zeit um seine natürlichen Bedürfnisse zu befriedigen... schnüffeln, sich auch mal frei bewegen, spielen...

Und dann hast du zu Hause einen ausgeglichenen Hund der auch zur Ruhe kommt.....und die dann auch eingefordert werden sollte...

Ich gebe zu bei einem Flat ist das ein ordentliches Stück Arbeit.... Und ein 1- jähriger Hund steckt dazu auch noch mitten in der Pubertät was die ganze Sache nicht einfacher macht...

Meinungen gehen auseinander, das ist auch gut so,....
Ich sage nicht dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, aber mit dieser Herangehensweise habe ich und auch mein engerer Bekanntenkreis gute Erfahrungen gemacht... Übrigens auch Flat Besitzer...
 
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Ilona
12. Nov. 10:09
Das ist nicht richtig ! Ich muss mein Hund nicht heftig beschäftigen damit er Ruhe lernt! Und ein Dauer gestresster Hund braucht erstmal Zeit die ganze Stress Hormone abzubauen, ansonsten geht das nämlich iwann auf die Gesundheit! Und dann wenn die Basis da ist kann ich die Auslastung wieder steigern. Natürlich kann man im ruhigen entspannten rahmen nasenarbeit und Kopfarbeit machen. Aber eben mit viel Ruhe
Danke. Genauso ist es.
 
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Lisa-Eileen
12. Nov. 10:21
Ist bei mir ähnlich wenn wir morgens aufstehen, wenn wir dann Gassi waren ist dann den restlichen Tag eigentlich alles chillig.
Am besten machst du es ihm so langweilig wie möglich, machst ständig was bis es ihm zu blöd wird.
Oder was ich momentan mache das ich etwas mache zb mich umziehen und wenn er drauf reagiert stoppe ich, erst wenn er sich ablegt und ruhig ist mach ich weiter.
Erstmal kann es sich echt ziehen aber es hilft schon mehr Ruhe reinzukriegen.
Das gleiche auch beim Arbeiten, lange hab ich mich bissi davor gedrückt weil er jedes mal total hohl gedreht ist wenn ich was mit ihm machen wollte.
Im Einzel mit meiner einen Trainerin hat sie mir jetzt aber beigebracht das ich in kleinen Einheiten mit ihm arbeiten soll, wirklich nur ein zwei mal was abfragen und dann weiter gehen und nicht 5 verschiedene Sachen und das ich nur übe wenn er auch ruhig bleibt, meint er aufzudrehen unterbreche ich das Training und ignoriere ihn bis er wieder ruhig ist.
Für einen Arbeitshund ist die Arbeit ansich schon Belohnung genug, also kann man das so auch ganz gut nutzen.
Mit Leckerlies arbeite ich da nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 10:24
Da hast du recht Ina, dass ist keine Couchpotato-Rasse. Muss er aber auch bei uns nicht sein 😊. Es ist nicht so, dass wir mit unserm Hund ansonsten keine Kopfarbeit machen. Wir gehen seit ein paar Wochen 1x die Woche ins Mantrailing (aber auch dort ist er extrem hibbelig und über-arbeitseifrig) und er darf sich auch zuhause sein Futter zum Teil mit suchen oder Denkarbeit erarbeiten. Aber nicht jedesmal. Oft gibt es das Futter auch einfach „gratis“ in den Napf. Das Dummy Training pausieren wir weil es zeitlich für uns etwas schwierig wurde. Wenn er aber schlecht ausgelastet wäre, würde er denn dann total friedlich schlafen wenn wir alle weg sind oder würde man dann nicht annehmen dass er Quatsch macht und unruhig wäre ..
Soweit ich weiß, werden auch Arbeitshunde bei der Polizei nicht länger als 15 bis 20 Minuten eingesetzt und dann ausgetauscht, weil sie “k.o.” sind und das auch nicht täglich.

Border Collies lernen in der ersten Ausbildungszeit, dass sich alles bewegt, aber nicht sie - also Ruhe trotz Hektik.

Dazu würde ich auch sagen, dass Ruhe halten bei belebter Umgebung für manche Hunde sehr anstrengend ist, damit auch eine “Aufgabe”.

Es gibt eine Umfrage (veröffentlicht in “Stress bei Hunden“ von v. Reinhardt und Scholz) in der Gebrauchshunde unter allen Rassegruppen die höchsten Stresspunkte aufweisen.
 
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Lisa-Eileen
12. Nov. 10:36
Soweit ich weiß, werden auch Arbeitshunde bei der Polizei nicht länger als 15 bis 20 Minuten eingesetzt und dann ausgetauscht, weil sie “k.o.” sind und das auch nicht täglich. Border Collies lernen in der ersten Ausbildungszeit, dass sich alles bewegt, aber nicht sie - also Ruhe trotz Hektik. Dazu würde ich auch sagen, dass Ruhe halten bei belebter Umgebung für manche Hunde sehr anstrengend ist, damit auch eine “Aufgabe”. Es gibt eine Umfrage (veröffentlicht in “Stress bei Hunden“ von v. Reinhardt und Scholz) in der Gebrauchshunde unter allen Rassegruppen die höchsten Stresspunkte aufweisen.
Genau so, auch Ruhetraining ist in dem Moment Arbeit für nen Hund.
Besonders bei so extrem aufmerksamen Hunden wie Border Collies, das ist harte Arbeit für sie sich zurückzunehmen und sich zu entspannen obwohl da was los ist.
Daran arbeite ich mit Rocket auch noch.
Drinnen kann er schön entspannen, nur wenn die Katze vorbeigetigert kommt oder was los geht und er es nicht kontrollieren kann kriegt er die Krise.
In der Hundeschule kann er mittlerweile schön ruhig ohne Mimimi liegen bleiben, anfangs hat er echt die ganze Stunde rumgejault und war total aufm Sprung.
Jetzt nurnoch wenn grad jemand anderes am Arbeiten ist und er grad nicht dran ist.
Es ist echt anstrengend aber es wird immer besser.🙆🏼‍♀️
 
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Tira
12. Nov. 11:21
Uff... Also das sehe ich anders. Warum sollte ich einen Hund, der sich schwer tut zur Ruhe zu kommen, auch noch sämtliche Auslastung nehmen?! Im Gegenteil. Ich würde viel geistige Arbeit mit ihm machen. Es benötigt immer ein Gleichgewicht zwischen Ruhe und Auslastung. Ich kann von meinem Hund nicht verlangen den ganzen Tag zu schlafen ohne dass er sich mal auspowern darf. Für mich nicht nachvollziehbar! Es sollte klare Zeiten geben für Action, Spiel und Spaß und auch für Ruhe. Diese Zeiten solltet ihr als Menschen bestimmen. Wer 8 Stunden im Büro sitzt und arbeitet, hat doch danach auch das Bedürfnis sich zu bewegen.... Ist doch beim Hund nichts anderes... Im Gegenteil. Da ist der Bewegungsdrang noch viel größer. Die Gassirunden sollten natürlich in Ruhe starten und mit Ruhe enden und der Hund sollte jederzeit gut ansprechbar sein. Aber dann darf und soll er auch Action haben und beim Gassi gehen Aufgaben bekommen.
Danke dir Michael. Das klingt alles ganz richtig was du schreibst und ich gebe dir da gerne recht .. Aber die richtige Balance zu finden ist nicht so ganz einfach .. einfach aus Interesse: darf ich fragen wie denn so ein Tagesablauf vor allem der Spaziergang bei euch so aussieht? Ich habe das Gefühl wir haben immer etwas Zuviel gemacht und haben nun die Quittung dafür bekommen..
 
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Karin
12. Nov. 11:30
Hi, vielleicht habe ich es überlesen, aber
- wie reagiert ihr denn wenn er aufsteht und euch hinterherlauft?
* Anstrengend ist es auf jeden Fall , aber es lohnt sich das zu unterbinden. Entweder Hausleine dran und immer wieder zurück bringen
( so haben wir es gemacht) oder am Platz an längerer Leine festbinden, am besten an Geschirr und immer mit Wassernapf. Hat er überhaupt verstanden was ihr von ihm wollt?
- Wo habt ihr denn den Hundeplatz eingerichtet?
* sinnig ist eine ruhige Ecke auszuwählen wo der Hund nicht alles einsieht damit er überhaupt zur Ruhe kommen kann.
- Macht er das schon immer ?
* im Hinblick auf Pubertät, läufige Hündinnen in der Gegend...oder
- Habt ihr ihn von klein auf?
* verpasst es ihm in der Welpen Zeit zu vermitteln
- Wie verhalten sich die Kinder, Besuch ihm gegenüber?
* der Hund sollte auf seinem Platz auch wirklich in Ruhe gelassen werden, kein hinstarren, ansprechen, füttern, streicheln....
- wird er draußen gut, nicht zuviel, nicht zuwenig ausgelastet?
* dummy, tricksen, suchen...
lasten geistig aus und machen müde
- Wie konsequent seid ihr?
* ein Hund der manchmal was darf und das nächste Mal dann doch wieder nicht kann schnell unsicher werden. Am besten hilft eine konsequente Linie
# ansonsten hilft enorm viel Geduld und Durchhaltevermögen
 
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Carola
12. Nov. 11:47
Meine Hunde sind Spitze also waschechte Wachhunde. Sie glauben, dass Sie immer genau aufpassen müssen.
Wir haben uns jetzt so geeinigt, dass es in der Box keinen Auftrag gibt. Ich schicke sie dann in ihre Box und inzwischen haben sie es gelernt, schmackhaft gemacht mit guten Leckerlies, in der Box entspannt zu liegen und zu schlafen.
Hier fühlen Sie sich wohl und sie entspannen völlig.
Für die Leute die jetzt Tierquälerei schreien: die Boxen sind in der Regel offen und sehr groß. Es gibt so für die Hunde eine klare Regel und die laufen mir auch nicht ständig hinterher.
Wenn die Box dann mal geschlossen ist stört es die Hunde auch eher nicht.