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Rim
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Anzahl der Antworten 16
zuletzt 20. Okt.

Positives Feedback: Lob vs. Wertschätzung

Ich hab mal eine Frage in die Runde, die mir schon länger durch den Kopf geht; vielleicht kennt ihr das auch: Wenn unsere Hündin auf eine Anweisung / Bitte positiv reagiert, lobe ich sie – mit "gut gemacht", Leckerli oder Spiel. Aber wenn sie von sich aus etwas Tolles macht, ohne vorherige Anweisung / Bitte, habe ich das Bedürfnis, ihr mehr als nur das übliche Lob zukommen zu lassen. Ich sage oftmals "Dankeschön, du bist eine tolle Maus" und habe das Gefühl, dass es bei ihr anders ankommt als "gut gemacht". Sie behält dieses Verhalten bei und baut es irgendwie selbstständig aus. Das macht auf jeden Fall was mit unserer Beziehung, mit ihrer Motivation, ihrem Selbstwertgefühl. Mich würde interessieren, wie ihr das macht.
 
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Evi
17. Okt. 09:50
Interessante Frage, hatte mir bisher keine Gedanken darüber gemacht. Und eben bei der Gassirunde bewusst darauf geachtet. "Normale" Anweisungen von mir werden zwar gelobt, aber eher kurz und in normaler Stimmlage. Als er vor einen uneinsehbaren Stelle stoppen und warten musste, habe ich ihm nach der Freigabe ein Leckerli angeboten. Das hat er nicht mal genommen nach dem Motto " war doch selbstverständlich!" Als er im Freilauf (mir war die Schleppleine runter gefallen und er lief frei vor mir her) an der Bordsteinkante stehen blieb,nach links und rechts schaute, zwei Autos vorbei ließ, sich dann auf mich konzentrierte und auf mein Kommando "rüber" die Straße überquerte, gab's von mir ein überschwängliches "Oh, was bist du für ein toller Hund! Suuuper gemacht!" Er zeigte zwar körperlich keine Reaktion darauf - musste ja gleich wieder Zeitung lesen - aber er nimmt es sicher wahr, dass ich mich total gefreut habe.
Also ja, es gibt Unterschiede. Das eine sind einfache Anweisungen (Stop, warten - okay), wo wir beide sogar manchmal nicht loben/ kein Lob erwarten. Und das andere sind komplexe Situationen mit viel Impulskontrolle und Konzentration. Da bricht das große Lob auch aus tiefster Seele aus mir raus.👍👍👍😍😍😍
 
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Sebbi
17. Okt. 10:59
Bei mir gibt es maximal Lob.
Anders ist es im Freilauf.
Kommt er von sich aus zu mir zurück, gibts das Rückrufkommando, lob und was leckeres.
 
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Rim
17. Okt. 12:46
Interessante Frage, hatte mir bisher keine Gedanken darüber gemacht. Und eben bei der Gassirunde bewusst darauf geachtet. "Normale" Anweisungen von mir werden zwar gelobt, aber eher kurz und in normaler Stimmlage. Als er vor einen uneinsehbaren Stelle stoppen und warten musste, habe ich ihm nach der Freigabe ein Leckerli angeboten. Das hat er nicht mal genommen nach dem Motto " war doch selbstverständlich!" Als er im Freilauf (mir war die Schleppleine runter gefallen und er lief frei vor mir her) an der Bordsteinkante stehen blieb,nach links und rechts schaute, zwei Autos vorbei ließ, sich dann auf mich konzentrierte und auf mein Kommando "rüber" die Straße überquerte, gab's von mir ein überschwängliches "Oh, was bist du für ein toller Hund! Suuuper gemacht!" Er zeigte zwar körperlich keine Reaktion darauf - musste ja gleich wieder Zeitung lesen - aber er nimmt es sicher wahr, dass ich mich total gefreut habe. Also ja, es gibt Unterschiede. Das eine sind einfache Anweisungen (Stop, warten - okay), wo wir beide sogar manchmal nicht loben/ kein Lob erwarten. Und das andere sind komplexe Situationen mit viel Impulskontrolle und Konzentration. Da bricht das große Lob auch aus tiefster Seele aus mir raus.👍👍👍😍😍😍
Als er stoppen und warten musste, hast du da ihm vorher eine Anweisung gegeben?
 
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Rim
17. Okt. 13:05
Ja, weil ich mich darüber nochmal anders freue. Einfach weil wir ja so lange gebraucht haben um eine Art Kommunikation miteinander zu entwickeln. Und ich jetzt die Erfolge sehe und Yuna als Persönlichkeit sehe. Ich freue mich echt riesig mit ihr. Das sind so viele schöne Momente, bei denen mir das Herz aufgeht.
„Mir geht das Herz auf“ – das ist Wertschätzung pur ❤️ Hast du das Gefühl, dass deine von Herzen kommende Freude eure Beziehung und Kommunikation positiv beeinflusst hat?
 
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Evi
17. Okt. 15:45
Als er stoppen und warten musste, hast du da ihm vorher eine Anweisung gegeben?
Ja, stoppen und warten waren Anweisungen. An der Bordsteinkante warten habe ich zwar antrainiert aber das muss ich nicht mehr sagen. Mir hat in der Situation so super gefallen, dass er die beiden Autos bewusst wahrgenommen hat. Als ob er verstanden hätte, warum er auf mein "rüber" warten muss. Das rechts und links schauen habe ich nie geübt. Wüsste auch gar nicht wie.
Mir ist auch schon zwei Mal passiert, dass ich "rüber" gesagt habe, er aber nicht loslief. Einmal war's ein Auto, dass er gehört hat, ich aber noch nicht gesehen habe. Und das andere Mal war eine Radlerin auf dem Radweg auf der anderen Straßenseite. Da hab ich mich natürlich auch wie irre gefreut!Und fand klasse, dass er sich in dem Moment meiner Anweisung widersetzt hat!👍👍👍
 
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Ilona
17. Okt. 16:14
„Mir geht das Herz auf“ – das ist Wertschätzung pur ❤️ Hast du das Gefühl, dass deine von Herzen kommende Freude eure Beziehung und Kommunikation positiv beeinflusst hat?
Ja definitiv. Das musste ich auch erst lernen, meine Freude ungeschminkt und ehrlich zu zeigen. Manche mögen sich dabei blöde fühlen, aber ich merke es an Yuna, das das auch bei ihr ankommt. Und ehrlich, ich freu mich halt, weil sie ein toller Hund ist und wir die dich schwierigen Zeiten überwunden haben.