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Vanessa
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 48
zuletzt 7. Juli

Plötzliches Angstverhalten auf Stammweg

Hey zusammen, ich bräuchte mal euren Rat zu meinem Hund Oskar! Wir gehen seit über zwei Jahren regelmäßig denselben Weg spazieren – mindestens zweimal die Woche. Oskar kennt den Weg also wirklich gut und ist dort normalerweise entspannt und fröhlich. In letzter Zeit zeigt er aber immer wieder plötzlich ein stark ängstliches Verhalten: Er wirkt sehr unsicher, zieht den Schwanz ein, läuft geduckt, möchte am liebsten weg und lässt sich weder durch Ansprechen noch durch Leckerlis ablenken. Er scheint wie blockiert. An anderen Tagen ist er auf genau demselben Weg total entspannt und läuft fröhlich, als wäre nie etwas gewesen. Ich kann keinen konkreten Auslöser erkennen. Zwar kommen uns auf dem Weg manchmal Fahrräder oder Menschen mit Kindern entgegen – aber er kennt Fahrräder und Kinder eigentlich, wir fahren selbst oft mit dem Rad und waren auch schon mit Freunden samt Kinderwagen unterwegs. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ihn manchmal genau das triggert. Bisher ist auf diesem Weg nie etwas passiert, was ihn nachhaltig hätte erschrecken können, und wir haben keine schlechten Erfahrungen gemacht. Habt ihr sowas schon mal bei euren Hunden erlebt? Kennt ihr Gründe, warum ein Hund plötzlich Angst auf einem sonst vertrauten Weg zeigt? Und habt ihr Tipps, wie ich ihm in solchen Situationen am besten helfen kann oder worauf ich achten sollte, um ihm mehr Sicherheit zu geben? Anbei mal 2 Videos zum Vergleich: ohne Regenmantel gestern, mit heute und beides auf dem gleichen Weg. Vielen lieben Dank schon mal für eure Erfahrungen und eure Hilfe! 🙏🐶 Liebe Grüße, Vanessa & Oskar
 
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Vanessa
6. Juli 20:49
Für Belohnung ist er dann wohl zu gestresst. Das solltest du dann auch nicht belohnen. Das mit dem Garten, also eine Veränderung im Alltag und im Umfeld, kann dazu beitragen, dass der Hund gestresst ist. Meine Vermutung ist ein Cocktail aus verschiedenen Sachen. Jede für sich gesehen nicht schlimm, aber alles zusammen einfach zu viel (für einen pubertären Hund). Versuche Ruhe in diese Flucht zu bringen. Mal stehen bleiben, hol ihn ins Fuß (vielleicht braucht er eine Aufgabe zur Ablenkung/als Sicherheit). Da kennst du deinen Hund am besten.
Danke das werde ich mal probieren. Dieser Cocktail könnte es echt sein. Aber komisch das das nur manchmal auftaucht für einige Tage/ 1 Woche und dann ist erstmal wieder Ruhe bevor es dann wieder anfängt 🤔
 
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Bärbel
6. Juli 20:52
Bei uns in Stadt gibt es Leinenenpflicht. Unser Hund darf nur auf Gartenweg ohne Leine laufen und im Garten sowieso
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
6. Juli 21:55
Diese eine Stelle ist da sehr markant, aber es gibt auch andere Stellen wo er das macht. Alles aber Wege die wir immer gehen. Also tatsächlich hängt es mit anderen Faktoren zusammen glaube ich 🤔
Meine große hat sich mal auch ganz komisch im Wald benommen. Obwohl sie den Wald kannte. An einer Stelle ganz extrem an anderen leichter. Bei uns war es Gas der ausgetreten ist. Meine große reagiert extrem auf Gas und Feuergeruch z.b.
Sie war da tatsächlich auch ansprechbar.
Vielleicht ist dort ein Geruch der vorher nicht da war.
Oder mal da ist und mal nicht.
 
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Anja
6. Juli 22:31
In dem ersten Video wirkt drin Oscar auf mich nicht unbedingt ängstlich, sondern eher nervös/unruhig. Er scheint etwas wahrzunehmen und möglichst zügig dort wegzuwollen. Er ist sehr auf etwas voraus fokussiert. Immer wenn du ihn ansprichst, reagiert er kurz, ein Ohr (rechts) bleibt aber immer nach vorn gerichtet...
Im zweiten Video (mit Mantel) scheint er, kurz bevor er links intensiv schnuppert, etwas voraus intensiv (mit abgesenkten, vorgestreckten Kopf) zu fixieren und dann, wie eine Art Übersprungshandlung hastig und scheinbar intensiv zu schnuppern.
In beiden Videos wirkt dein Hund auf mich nicht ängstlich, aber irgendetwas gefällt ihm nicht, verunsichert ihn.
Alexa hat geschrieben, dass einer ihrer Hunde stark auf Gerüche reagiert.
Bei deinem Hund habe ich den Eindruck, dass er auf ein Geräusch, bzw. im zweiten Video auf einen visuellen Reiz reagiert.
 
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Alina
7. Juli 04:39
Mein Hund hatte vor ein paar Monaten angefangen direkt vorm Haus meiden zu wollen rein zu gehen. Auch nicht immer, sondern nur an manchen Tagen, nach man hen Spaziergängen. Die Ohren gingen zurück, er hat sehr viel geschnuppert, um nicht näher zur Haustür zu müssen und beim ausprobieren und er hat angefangen zu hecheln. Nach ner Zeit beobachten ist mir aufgefallen, dass es nicht an dem Teil der Strecke selber liegt oder er Mal ne unangenehme Begegnung im Treppenhaus hatte, sondern dass er, wenn er das hat, nicht in seine Box möchte, wenn wir Zuhause sind. Wir haben da das Ritual, dass er sobald wir Zuhause sind er auf Kommando in seine Box geht, weil er sonst wie ein verrückter durch die ganze Wohnung flitzt. Wenn er vorher draußen das Meidverhalten gezeigt hat, dann würde er am liebsten direkt auf den Balkon und ist nicht wirklich in seine Box zu kriegen. Sonst geht er weiterhin sehr gerne rein, schläft auch den Großteil der Nacht da, aber irgendeine Verknüpfung scheint er da mal gemacht zu haben. Unsere Lösung: wir gehen mit ihm in Richtung Box und wenn er nicht rein möchte, warten wir gemeinsam davor und er darf sich bei mir ein wenig zurück ziehen, bevor er seine Freigabe bekommt. Mittlerweile warten wir lange genug, bis er sich wieder beruhigt hat und mit Entspannung in seine Box gehen kann. Er zeigt das Meidverhalten deutlich weniger draußen und ist glaube ich gerade gut am lernen, dass die Box auch in dieser Situation nicht schlecht ist.
Was das für euch bedeuten kann: kommt vor oder nach dem Weg irgendetwas, bei dem er schnell dran vorbei möchte? Es kann sein, dass es Zufall ist, aber auf beiden Videos zeigt er unterschiedliches verhalten bei unterschiedlicher Laufrichtung. Wie würde er reagieren, wenn ihr stehen bleibt, du vielleicht zu ihm runter kommst? Könnte ihm das helfen dort ein wenig auszuharren und zu lernen okay, ist doch gar nicht so schlimm hier? Oder würde es das ausharren noch verstärken?
Und sonst vielleicht nochmal sammeln, welche Gemeinsamkeiten zu erkennen sind, wenn er an der Stelle gestresst ist. Ein paar Beispiele: die Richtung, in die ihr geht, das Wetter, vielleicht sogar aus welcher Richtung der Wind kommt, der Wochentag oder die Tageszeit, was sonst den Tag über passiert ist...
Und bis der Auslöser gefunden ist für dich die richtige Mischung finden aus Souveränität ausstrahlen, zeigen es ist alles normal und gar kein Problem/nix besonderes hier lang zu gehen, und auf den Stress deines Hundes ein gehen und ihm zeigen, dass du da bist für ihn.
 
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Vanessa
7. Juli 06:25
Meine große hat sich mal auch ganz komisch im Wald benommen. Obwohl sie den Wald kannte. An einer Stelle ganz extrem an anderen leichter. Bei uns war es Gas der ausgetreten ist. Meine große reagiert extrem auf Gas und Feuergeruch z.b. Sie war da tatsächlich auch ansprechbar. Vielleicht ist dort ein Geruch der vorher nicht da war. Oder mal da ist und mal nicht.
Dass kann natürlich sein, die Hunde riechen ja deutlich mehr wie wir Menschen. Vielleicht ein anderer Hund oder Blume/Gras?
Vielen Dank 🙏
 
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Vanessa
7. Juli 06:28
Mein Hund hatte vor ein paar Monaten angefangen direkt vorm Haus meiden zu wollen rein zu gehen. Auch nicht immer, sondern nur an manchen Tagen, nach man hen Spaziergängen. Die Ohren gingen zurück, er hat sehr viel geschnuppert, um nicht näher zur Haustür zu müssen und beim ausprobieren und er hat angefangen zu hecheln. Nach ner Zeit beobachten ist mir aufgefallen, dass es nicht an dem Teil der Strecke selber liegt oder er Mal ne unangenehme Begegnung im Treppenhaus hatte, sondern dass er, wenn er das hat, nicht in seine Box möchte, wenn wir Zuhause sind. Wir haben da das Ritual, dass er sobald wir Zuhause sind er auf Kommando in seine Box geht, weil er sonst wie ein verrückter durch die ganze Wohnung flitzt. Wenn er vorher draußen das Meidverhalten gezeigt hat, dann würde er am liebsten direkt auf den Balkon und ist nicht wirklich in seine Box zu kriegen. Sonst geht er weiterhin sehr gerne rein, schläft auch den Großteil der Nacht da, aber irgendeine Verknüpfung scheint er da mal gemacht zu haben. Unsere Lösung: wir gehen mit ihm in Richtung Box und wenn er nicht rein möchte, warten wir gemeinsam davor und er darf sich bei mir ein wenig zurück ziehen, bevor er seine Freigabe bekommt. Mittlerweile warten wir lange genug, bis er sich wieder beruhigt hat und mit Entspannung in seine Box gehen kann. Er zeigt das Meidverhalten deutlich weniger draußen und ist glaube ich gerade gut am lernen, dass die Box auch in dieser Situation nicht schlecht ist. Was das für euch bedeuten kann: kommt vor oder nach dem Weg irgendetwas, bei dem er schnell dran vorbei möchte? Es kann sein, dass es Zufall ist, aber auf beiden Videos zeigt er unterschiedliches verhalten bei unterschiedlicher Laufrichtung. Wie würde er reagieren, wenn ihr stehen bleibt, du vielleicht zu ihm runter kommst? Könnte ihm das helfen dort ein wenig auszuharren und zu lernen okay, ist doch gar nicht so schlimm hier? Oder würde es das ausharren noch verstärken? Und sonst vielleicht nochmal sammeln, welche Gemeinsamkeiten zu erkennen sind, wenn er an der Stelle gestresst ist. Ein paar Beispiele: die Richtung, in die ihr geht, das Wetter, vielleicht sogar aus welcher Richtung der Wind kommt, der Wochentag oder die Tageszeit, was sonst den Tag über passiert ist... Und bis der Auslöser gefunden ist für dich die richtige Mischung finden aus Souveränität ausstrahlen, zeigen es ist alles normal und gar kein Problem/nix besonderes hier lang zu gehen, und auf den Stress deines Hundes ein gehen und ihm zeigen, dass du da bist für ihn.
Vielen Dank! Irgendetwas bestimmtes, woran er schnell vorbei möchte, gibt es nicht. Kein Hund, kein irgendwas. Ich werde versuchen Gemeinsamkeiten zu finden und zu sammeln. Wenn ich mich zu ihm runter setze, bringt das nichts. Er schaut dann nur hektisch um mich herum, ganz nach dem Motto du bist mir im Weg. Also er möchte die Situation selber überblicken. Ich bleibe jetzt meistens stehen und bringe ihn ins Sitz, warte, bis dann die Situation vorbei ist.
 
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Vanessa
7. Juli 06:32
Hier nochmal ein Video von heute Morgen zum vergleichen, diesmal mit möglichen Triggern. Alles bei der selben Strecke (direkt an der Straße). Beim ersten Mal kommt ein Auto von oben nach unten an uns vorbei. Als zweites ein Fahrrad von hinten -> das findet er etwas suspekt meiner Meinung nach. Und als letztes kommt noch ein Auto von hinten. Wer mag darf nochmal analysieren 🙈😅
 
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Andreas
7. Juli 06:34
Vielen Dank! Irgendetwas bestimmtes, woran er schnell vorbei möchte, gibt es nicht. Kein Hund, kein irgendwas. Ich werde versuchen Gemeinsamkeiten zu finden und zu sammeln. Wenn ich mich zu ihm runter setze, bringt das nichts. Er schaut dann nur hektisch um mich herum, ganz nach dem Motto du bist mir im Weg. Also er möchte die Situation selber überblicken. Ich bleibe jetzt meistens stehen und bringe ihn ins Sitz, warte, bis dann die Situation vorbei ist.
..den Ansatz finde ich klasse.
Ich setze/ stelle mich auch häufig zu meinem Aufmerksamkeitsfreak.. und frage ruhig was/ wo ist.

Habe das Gefühl, dass er das sehr mag und danach wieder voll bei mir ist..
 
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Vanessa
7. Juli 06:38
Ich bewerte die Videos komplett anders. Im "ohne Mantel"-Video schaut er m.E. nicht nach Vanessa,sondern scannt die Umgebung, ob da was ist. Er reagiert erst sehr spät auf Ansprache und beschwichtigt auch an einer Stelle. Beim "mit Mantel"- Video spricht Vanessa ihn leider nicht an, dann wäre der Vergleich vielleicht einfacher, aber er hat Zeit zu schnüffeln. Ich hätte auch die Frage,ob es sich ungefähr um die gleiche Stelle handelt und ob du auch ein Video mit den von dir geschilderten Triggern hast?
Habe nun ein Video mit den möglichen Triggern 😄