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Michael
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Anzahl der Antworten 12
zuletzt 9. März

Plötzliche Agressivität

Elvis, 7 Jahre, kam aus unklaren Halterbedingungen zu uns. Von total verschmust bis kurzzeitig aggressiv ist bei ihm alles möglich. Besuche beim Hundefriseur sind eine Katastrophe. Hat jemand eine Idee oder Erfahrungen damit?
 
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Dogorama-Mitglied
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8. März 20:07
In welchen Situationen wird er plötzlich aggressiv? Was tut er dann?Beisst er oder schnappt er? Habt ihr einen Maulkorb in Betracht gezogen bzw auftrainiert in speziellen Situationen?Vielleicht schreibt ihr euch das mal auf um dann gezielter darauf eingehen zu können. Eventuell könnt ihr dann gezielter Management betreiben und das ein oder andere schrittweise abbauen. Habt ihr mal einen Trainer hinzugezogen? Er kann euch vor Ort zeigen wie ihr euch in solchen Situationen richtig verhaltet und beratend zur Seite stehen. Trigger die über Jahre entstanden sind, brauchen auch Zeit um sie wieder abzubauen. Wichtig wäre auch die Beziehung zu euch und das Vertrauen zu durchleuchten. Das spielt auch eine große Rolle da Tierschutzhunde mit negativen Erlebnissen sehr viel Sicherheit und Unterstützung im Tagesablauf benötigen. Sie benötigen viele Rituale und strukturierte Abläufe. Das gibt Ihnen Sicherheit. Alles was davon abweicht verunsichert Sie und dann ist Management gefragt.
 
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Elisa
8. März 17:15
Wie lange ist er bereits da? Wie war seine Vergangenheit(also ca. Tierheim, Tierschutz, beschlagnahmt etc)? Ist er körperlich gesund?
 
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Regina
8. März 17:19
Kannst Du mehr Infos über den Hund geben? So wird Dir hier kaum jemand eine Antwort geben können ohne Hintergrundinfos. Die Fragen von Elisa sind wichtig, zusätzlich vielleicht noch ein paar Infos zu seinem Umfeld, Sozialisierung etc
 
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Michael
8. März 17:44
Wie lange ist er bereits da? Wie war seine Vergangenheit(also ca. Tierheim, Tierschutz, beschlagnahmt etc)? Ist er körperlich gesund?
Er ist 2 Jahre bei uns, vorher hatte er ständig wechselnde Besitzer. Im Tierheim war er nicht, sollte aber dahin. Das haben wir verhindert. Die Hundefriseurin kannte ihn und hatte auch den Eindruck, dass er von seinen Vorbesitzern sehr schlecht behandelt wurde.
 
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Elisa
8. März 17:55
Er ist 2 Jahre bei uns, vorher hatte er ständig wechselnde Besitzer. Im Tierheim war er nicht, sollte aber dahin. Das haben wir verhindert. Die Hundefriseurin kannte ihn und hatte auch den Eindruck, dass er von seinen Vorbesitzern sehr schlecht behandelt wurde.
Dann mal schauen, auf was reagiert er besonders. Bei meinem ist es Licht/Schatten in jeder Form. Egal ob Auto, Sonne, Taschenlampe etc. Er hat dann aber panische Angst. Anfassen lässt er sich nur von uns, Tierarzt, Physio und so. Draußen mag er das nicht, er geht dann weg.
Wenn das aggressive erst jetzt ist, unbedingt beim Tierarzt schauen lassen, ob Schmerzen eine Rolle spielen(vorallem wenn es gegenüber dem Halter völlig neu auftaucht).
 
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Dogorama-Mitglied
8. März 20:07
In welchen Situationen wird er plötzlich aggressiv? Was tut er dann?Beisst er oder schnappt er? Habt ihr einen Maulkorb in Betracht gezogen bzw auftrainiert in speziellen Situationen?Vielleicht schreibt ihr euch das mal auf um dann gezielter darauf eingehen zu können. Eventuell könnt ihr dann gezielter Management betreiben und das ein oder andere schrittweise abbauen. Habt ihr mal einen Trainer hinzugezogen? Er kann euch vor Ort zeigen wie ihr euch in solchen Situationen richtig verhaltet und beratend zur Seite stehen. Trigger die über Jahre entstanden sind, brauchen auch Zeit um sie wieder abzubauen. Wichtig wäre auch die Beziehung zu euch und das Vertrauen zu durchleuchten. Das spielt auch eine große Rolle da Tierschutzhunde mit negativen Erlebnissen sehr viel Sicherheit und Unterstützung im Tagesablauf benötigen. Sie benötigen viele Rituale und strukturierte Abläufe. Das gibt Ihnen Sicherheit. Alles was davon abweicht verunsichert Sie und dann ist Management gefragt.
 
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Jessica
9. März 07:27
Wenn es plötzlich auftritt könnte er auch Schmerzen haben.

Wenn Nora blöd wird, oder sich komisch verhält weiß ich das ihr was fehlt.
 
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Ina
9. März 11:24
Bei Yaco (er verhält sich ähnlich) spielt viel die aktuelle Tagesform mit hinein. Dazu zählt, wie hat er geschlafen ( vielleicht schlecht geträumt?), wie ist das Wetter und vieles mehr. Davon hängt dann sein heutiger individueller Vertrauenszustand ab. Dann kommt dazu, ob er die Situation verstehen oder nicht. Als Beispiel: er lässt sich problemlos hochheben, um ihn ins Auto zu heben. Da versteht er, warum ich ihn heben will, und dass nichts passiert. Will ich ihn heben um ihn zB über ein Tiergatter zu tragen, lässt er das nicht zu. Zeige ich ihm aber den Untergrund, dass ich da drüber will, er mir aber nicht selber folgen kann/ will, dann lässt er sich heben.

Ich habe bei Yaco viel bestätigt, dass Knurren in jeder Form positiv ist. Die Zähne möchte ich nicht. Zum Glück setzt er seine Zähne nie verletzend ein, so dass wir da einen guten Weg für uns gefunden haben.
Trotz allem kam es schon zu einem Cut, einfach weil er mit offenem Fang heftig abgewehrt hat.
Yaco ist jetzt 6 Jahre bei uns.
So ganz allmählich hat nicht zur sein Kopf verstanden, dass wir nichts Böses tun, sondern auch sein Bauch kann das annehmen. Je nachdem was gerade führt ist sein Verhalten: Kopf = lässt er sich gefallen
Bauch = wehrt er unvermittelt ab. Das kann auch schnell wechseln.
So kann es sein, dass man Yaco krault und er unvermittelt droht. Für das drohen lobe ich ihn. Früher hat er gleich geschnappt.

Viel Geduld, viel Beständigkeit, viel Freiraum für den Hund (nichts aufzwingen), klare Regeln und viel Loben bzw. Richtiges bestätigen hat uns weitergebracht.
 
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Ina
9. März 11:29
Ach ja, Schmerzen bzw. Unwohlsein ist auch noch so ein Punkt. Er zeigt Schmerzen gar nicht an, ich erkenne das nur daran, zB dass er Treppen meidet, oder sich seinen Pullover nur mit Schnappen / Knurren anziehen lässt.
Den Hunden vor ihm habe ich Schmerzen schnell angemerkt und sie haben dass zum Teil auch „mitgeteilt“. Yaco zeigt das gar nicht an, hat dann aber eine „kurze Zündschnur“.
Und das eben nicht nur bei Schmerzen sondern auch wenn er sich wegen etwas anderem (Futtermittelallergie) nicht wohl fühlt.
 
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Sonja
9. März 11:31
Bei plötzlicher Wesensänderung oder auch "Unberechenbarkeit" hat es nicht selten Gesundheitliche Ursachen. Wenn es also plötzlich kam, würde ich mal den TA drauf schauen lassen,
 
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Michael
9. März 11:32
Bei plötzlicher Wesensänderung oder auch "Unberechenbarkeit" hat es nicht selten Gesundheitliche Ursachen. Wenn es also plötzlich kam, würde ich mal den TA drauf schauen lassen,
Tierärzte könnten keine körperlichen Probleme feststellen